Review: Etihad Airbus A330 Business Class | Wenn WAMOS Air statt dem Original fliegt

Etihad Airbus A330 Business Class by WAMOS Air, Fotos: Robert

Nach ein paar Tagen auf den Philippinen ging es wieder langsam in Richtung Heimat, wir hatten aber noch etwas Zeit um ein Stopover in den Emiraten zu machen. Etihad hatte hier einen passenden Flug, der noch kurzfristig verfügbar war. Der Golfcarrier arbeitet u.a. auch mit Air France und KLM zusammen, wobei die Kooperation Ende März abrupt beendet wurde. Das Einlösen von Flying Blue Meilen soll aber noch weiter funktionieren. Ich konnte noch einen Flug buchen und habe mich auf eine neue Review gefreut, dann festgestellt, dass dieser gar nicht von Etihad selbst durchgeführt wurde. Was der Wetlease-Partner WAMOS Air aus Spanien bietet, schildere ich in diesem Erfahrungsbericht:

Etihad Airbus A330 Business Class operated by WAMOS Air | Vor dem Flug

Etihad informiert die Passagiere auf einer Website über die Zusammenarbeit mit WAMOS. Es handelt sich hier um eine spanische Charterfluggesellschaft mit Sitz in Madrid, der Carrier ist ein Tochterunternehmen der Royal Caribbean Cruises. Die Charterairline hat 10 Flugzeuge, zwei davon sind für Etihad im Einsatz. Die Airbus A330-200 pendeln abwechselnd zwischen Abu Dhabi und Rom sowie Manila.

Foto: WAMOS Air

Etihad Airbus A330 Business Class | operated by WAMOS Air | Flugdaten

Flugdaten
Flugnr.: EY447
Sitz: 5G (Gang)
Reiseklasse: Business Class
Konfiguration: 20 Business Class

307 Economy Class

Buchungsart: Prämienflug
Abflug (Tatsächlich): 05:35 (05:58)
Ankunft (Tatsächlich): 11:35 (10:58)
Reisezeit: 9:01 h
Vielfliegerprogramm & Status: Flying Blue Gold
Gesammelte Meilen: 0
Flugzeug: Airbus A330-200
Registrierung: EC-NCK
Alter: 18 Jahre
Champagner: EPC Cuveé Brut

Etihad Airbus A330 Business Class operated by WAMOS Air | Check-In

Der Passagier soll von dem Wetleasing wenig spüren: Tarife, Check-in, Bestimmungen oder Meilengutschrift sind so bei einem regulären Etihad Flug. Am Flughafen Manila sind auch entsprechende Schalter vorhanden, weder bei der Business- noch bei Economy Class war viel los.

Etihad Airbus A330 Business Class by WAMOS Air, Fotos: Robert

Wir haben die Bordkarten zusammen mit dem Hinweis erhalten, dass wir die Fast Lane benutzen dürfen. Hier ging es blitzschnell in den Sicherheitsbereich, bei der regulären Kontrollspur bildeten gleichzeitig lange Schlangen. Vor dem Start durften wir zwar noch in die PAGGS Lounge, diese war aber ziemlich voll, außerdem hatten wir um 5 Uhr morgens noch kein großes Interesse an einem Frühstück oder Ähnlichem.

Etihad Airbus Business Class operated by WAMOS Air

Das Flugzeug stand am Gate, dieses war jedoch etwas entfernt von der Glasscheibe, außerdem war es dunkel, daher konnte ich keine guten Bilder machen.

Etihad Airbus A330 Business Class operated by WAMOS Air | Boarding

Der Einsteigevorgang begann pünktlich, die Gäste der Business Class wurden aber gebeten, in einem kleinem Bereich am Gate zu warten, da das Cleaning im vorderen Bereich der Maschine nicht abgeschlossen war. Es war viel los, der Jet war scheinbar gut gebucht.

Nach ein paar Minuten bat uns dann eine Frau in Etihad-Uniform an Bord. Dort begrüßte uns eine überwiegend männliche Crew aus Spanien, unter der Besatzung war auch eine Flugbegleiterin von Etihad, die das Unternehmen repräsentierte.

Etihad Airbus A330 Business Class operated by WAMOS Air | Kabine & Sitz

In der Business Class sind nur 20 Sitze verbaut, diese sind in einer 1-2-1 Anordnung auf fünf Reihen aufgeteilt.

Etihad Airbus A330 Business Class by WAMOS Air, Fotos: Robert

Die Plätze sind abwechselnd jeweils näher am Gang oder näher am Fenster bzw. in der Mitte platziert.

Etihad Airbus A330 Business Class by WAMOS Air, Fotos: Robert

In der Mitte sind die beiden Sitze dann entweder nah beieinander oder zum Gang hin verbaut.

Etihad Airbus A330 Business Class by WAMOS Air, Fotos: Robert

Wenn man ohne Begleitung unterwegs ist und in der Mitte sitzt, kann man eine Trennwand nutzen um die Privatsphäre zu erhöhen.

Beim näheren Hinsehen stellt man fest, dass die Sitze, Ablagen, Staufächer und Blenden etwas abgenutzt sind.

Am Platz lagen Decke, Kissen, Amenity Kit, Speisekarte, Kopfhörer und Wasserflasche bereit. Über die etwas dünne Matratze habe ich mich besonders gefreut, durch die Auflage ist es dann doch etwas hygienischer. Das Teil konnte fest über die Kopflehne gezogen werden und ist nicht mehr verrutscht.

Etihad Airbus A330 Business Class by WAMOS Air, Fotos: Robert

Natürlich lassen sich die Sitze zu einem flachen Bett umstellen.

Die meisten Produkte kommen von Etihad bzw. in deren Branding.

Die Business Class war nicht voll ausgelastet, der Waschraum war aber immer sehr frequentiert.

Etihad Airbus A330 Business Class operated by WAMOS Air | Amenities

Neben dem Kissen und der flauschigen Decke lag ein Amenity Kit mit dem üblichen Inhalt am Platz. Es gab auch Slipper auf der Fussablage und Bodylotion in den Waschräumen.

Etihad Airbus A330 Business Class operated by WAMOS Air | Inflight-Entertainment-System

Das System ist schon in die Jahre gekommen und entsprechend langsam. Einmal fiel es komplett aus, ein Reset brachte aber den gewünschten Effekt und belebte das IFE wieder. Die kleine Fernbedienung ist herausnehmbar, der Monitor reagiert aber auch auf Berührung.

Der Inhalt lässt etwas zu Wünschen übrig, das internationale Programm ist eher dürftig. WiFi wurde nicht angeboten.

Etihad Airbus A330 Business Class operated by WAMOS Air | Catering

Bei Etihad darf mann essen wann man möchte, in der Karte waren mehrere Hauptgerichte für ein Frühstück. Das Snacksortiment ist etwas umfangreicher, wer nicht frühstücken will, kann z.B. das Steak Sandwich bestellen, welches auf allen Flügen angeboten wird.

Wir haben nach dem Start einige Dinge wie Müsli und Käseplatte bestellt.

Im weiteren Flugverlauf gab es noch weitere Snacks, wobei nichts davon wirklich berauschend war. Der Cappuccino wurde aus Instantpulver gemacht und war ein kompletter Reinfall. Auch das Steaksandwich war alles andere als gut, es wurde kalt serviert und war sehr trocken.

Etihad Airbus A330 Business Class operated by WAMOS Air | Service

Noch am Boden hat sich der Purser bei allen Gästen vorgestellt, kurz danach gab es Willkommensgetränke. Nach dem Start wurde jeder Gast nach den Menüwünschen gefragt. Parallell wurde ein Tuch serviert, dieses war aber weder warm noch nass, es folgten Nüsse und ein Aperitiv.

Dann ist über eine Stunde vergangen bis jemand zu uns kam. In Anbetracht der Tatsache, dass die Klasse nicht ausgebucht war, eine schwache Leistung. Auch im weiteren Verlauf konnte uns die Crew nicht wirklich begeistern. Als ich darum gebeten habe das Entertainment System neu zu starten, wurde ich gebeten, einen anderen Kollegen darum zu bitten. Später wurde mir Kaffee gebracht, doch leider fehlte die Milch. Ich habe also geklingelt, aber der Ruf wurde ignoriert.

Die Flugbegleiterin von Etihad wirkte leider etwas genervt und hatte wirklich nie das kleinste Lächeln übrig. Die Dame war auch sehr wortkarg, ein Wunsch oder Bestellung wurde nicht weiter kommentiert, sie drehte sich meist um und war einfach weg. Ihre spanischen Kollegen waren da etwas besser drauf, aber nicht wirklich herausragend. Ich habe mich dann einfach mit einem Glas Champagner vertröstet, der war (so wie die Brötchen und das Essen) schön kalt.

Etihad Airbus A330 Business Class by WAMOS Air, Fotos: Robert

Etihad Airbus A330 Business Class operated by WAMOS Air | Frankfurtflyer Kommentar

Etihad bzw. Wamos haben uns in erster Linie sicher und pünktlich ans Ziel gebracht. Der Sitz war stellenweise abgenutzt, aber sehr bequem, und ich konnte mich gut ausruhen. Kulinarisch gab es leider kein Highlight, der Champagner hat uns allerdings sehr getaugt.

Ein riesiges Manko auf dem Flug war leider die Crew. Es wurden Dinge vertauscht und vergessen – was per se nicht schlimm ist. Entscheidend ist jedoch, wie man mit solchen Situationen umgeht. Die Flugbegleiter traten nicht als Gastgeber oder Dienstleister auf, vielleicht hatten sie einfach einen schlechten Tag. Die Dame von Etihad hat es leider auch nicht geschafft, das Unternehmen von seiner Schokoladenseite zu präsentieren – stattdessen gab es nur die kalte Schulter. Die vielen Chancen für einen guten Service hat die Crew leider verspielt.

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