Review: Lufthansa Business Class Airbus A319 Luxemburg nach Frankfurt

Disembarking Lufthansa
Lufthansa A319 in Luxemburg. Foto: Sebastian

Mein erster Flug in einer Lufthansa Business Class sollte also im Airbus A319 von Luxemburg nach Frankfurt gehen. Grundsätzlich versuche ich Flüge mit Lufthansa zu meiden. Selbst in der Business Class überzeugt mich das Konzept nicht. Ein freier Nebensitz in den vorderen Reihen des Flugzeugs und ein aufgewertetes, aber nach dem was ich bisher gesehen habe, immer noch wenig ansprechendes Essen ist mir den deutlichen Aufpreis nicht wert.

In diesem Fall war unser Lufthansa Business Class Flug von Luxemburg nach Frankfurt ein Zubringer für den LATAM-Flug im Boeing 787-9 Dreamliner nach Madrid. Dieses Leg war also nur Mittel zum Zweck. Allerdings konnten wir diesen Flug dann mal nutzen, um die aktuelle Service-Qualität der Lufthansa zu testen. Besonders über das (nicht vorhandene) Catering gab es vor unserer Reise doch einige negative Berichterstattung.

Lufthansa Business Class Airbus A319 Luxemburg nach Frankfurt | Check-In

Vermutlich aufgrund der komplizierteren Konstellation als Zubringer-Flug für LATAM, welche auf unserem Flug nach Madrid auch weiter nach Santiago de Chile fliegen, war ein Online-Check-In nicht möglich. Daher mussten wir, als wir in Luxemburg airside ankamen, erstmal nach einer Möglichkeit zum Check-In suchen. Einen Transfer-Desk fanden wir mangels Beschilderung nicht, obwohl es ihn gibt, wie man uns später versicherte.

Die Lounge in Luxemburg konnte oder wollte uns ebenfalls nicht einchecken, da wir gut fünf Stunden zu früh für deren Zugangsregeln vor Ort waren. Daher entschieden wir uns, aus dem Sicherheitsbereich heraus zu gehen und normal am Schalter einzuchecken. Da es an diesem Tag noch weitere Lufthansa-Flüge gab, schien uns das die beste Option zu sein.

Für Lufthansa und SWISS Fluggäste waren tatsächlich auch zwei Schalter geöffnet. Neben dem Check-In-Schalter für die Economy Class gab es einen weiteren Schalter für Business und First Class, sowie Status-Gäste. Da der nächste Abflug für etwa 45 Minuten später geplant war, waren zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Gäste mehr am Check-In.

Die Mitarbeiterin checkte uns effizient und freundlich ein, und händigte die Bordkarten inklusive derer für den Weiterflug nach Madrid aus. Anschließend beantwortete sie uns noch Rückfragen zu den Lounge-Zugangsregeln.  Bei einem zweiten Besuch versuchte die Dame dann bestmöglich unsere Herausforderung zu lösen, wieder durch die Sicherheitskontrolle zu kommen, bzw. uns umzubuchen. Leider funktionierte letztes auf Grund der Buchung über Expedia.com nicht, sodass sie uns wieder auscheckte.

Vier Stunden später nahmen wir dann einen erneuten Anlauf und standen wieder vor einem gähnend leeren Schalter. Erneut wurden uns innerhalb weniger Minuten unsere Bordkarten für diesen Flug und den Anschlussflug von Frankfurt nach Madrid ausgestellt.

Lufthansa Boarding Luxemburg
Boarding des Lufthansa Fluges LH397 nach Frankfurt.

Lufthansa Business Class Airbus A319 Luxemburg nach Frankfurt | Boarding

Diesmal kamen wir, obwohl es noch vier Stunden und 15 Minuten vor Abflug war, auch endlich durch die Sicherheitskontrolle. Warum die Lounge keine vier Stunden Aufenthalt wert ist, erfahrt Ihr in meiner Review „The Lounge by Luxair“. Trotzdem verbrachten wir hier die Zeit bis zum für 18:20 Uhr geplanten Boarding.

Da ich noch etwas in der Lounge vergessen hatte, war ich zu Beginn des eigentlichen Boardings abwesend. Als ich zurück kam, waren schon einige Passagiere an Bord und es hatte sich eine Schlange vor dem Gate gebildet.

Trotzdem konnten wir mit unseren Business Class Tickets ohne Verzögerung an Bord gehen und unsere Sitze einnehmen.

Lufthansa Business Class Airbus A319 Luxemburg nach Frankfurt | Kabine und Sitz

Auf unserem Flug war der Airbus A319 der Lufthansa mit nur drei Business Class Reihen ausgestattet. Ab Reihe vier begann schon hinter dem Vorhang die Economy Class mit insgesamt 120 Standard-Sitzen. Selbst in dieser recht kleinen Business Class waren nicht alle zwölf Sitze belegt, was aufgrund der kurzen Flugzeit von geplant 45 Minuten nur verständlich ist.

Denn Lufthansa setzt, wie viele andere europäische Airlines, bei den Kurzstrecken auf eine 3+3-Bestuhlung, bei der in der Business Class lediglich der Mittelsitz frei bleibt. Für solch einen kurzen Flug ist das auch eher ein unnötiger Luxus.

Die Beinfreiheit reichte für mich mit meinen etwa 185 cm völlig aus, sodass es im Endeffekt hier nichts zu meckern gab.

Beinfreiheit Lufthansa Airbus A319.
Beinfreiheit Lufthansa Airbus A319.

Lufthansa Business Class Airbus A319 Luxemburg nach Frankfurt | Service

Da sowohl Kabine als auch Sitz eher nichts Beeindruckendes waren, lag es allein am Service, das Gesamterlebnis positiv zu gestalten. Denn auf einem effektiv 35-minütigen Flug einen Business Class-Service zu bieten, empfinde ich als Außenstehender doch sehr herausfordernd. Da könnte man mit einem Pre-Departure Drink schon etwas Druck aus der Erwartungshaltung des Kunden nehmen. Wenn man Lufthansa aber kennt, wird einem schnell klar, dass es den natürlich nicht gab.

Nur wenige Minuten nach dem Start, der sich zuvor leicht von 19:00 Uhr auf 19:07 Uhr verzögerte, begann die Crew mit dem Menü-Service. Serviert wurde uns Hähnchen-Brust mit einer grünen Soße, etwas Obstsalat-ähnlichem und einem Zucchini-Stück. Dazu wurde ein warmes Brötchen mit Butter gereicht. Als Nachspeise gab es ein Panna Cotta und einen Riegel Schokolade.

Weder die Präsentation noch der Geschmack der Hauptspeise waren in meinen Augen angemessen für eine 5-Sterne-Airline. Dazu ein Brötchen auf dem Teller und Butter im Plastik-Behälter. Das sollte doch eigentlich besser gehen. Das Dessert wiederum war geschmacklich in Ordnung. Wie Christoph mit später erzählte, wird dieses Menü so seit Wochen serviert.

Lufthansa Business Class Catering
Lufthansa Business Class Catering.

Dafür war der Service der Cabin Crew sehr angenehm und aufmerksam. Ich wollte gerne den Sekt ausprobieren, den es normalerweise an Board gibt, hatte aber nicht beobachtet, ob dieser auf dem Wagen stand oder nicht. Auf meine Frage nach dem Sekt spurtete die Flugbegleiterin zurück in die Galley und öffnete die Flasche extra für mich. Das war mir schon fast unangenehm, da ich der Crew nicht noch mehr Zeitdruck bereiten wollte. Kurz darauf wurde mir jedoch ein Glas Sekt eingeschenkt und vor der Landung gab es sogar nochmal Nachschub.

Nach nur 30 Minuten Flugzeit landeten wir dann auch schon in Frankfurt und wurden von einer Außenposition mit dem Bus zum Terminal gebracht.

Disembarking Lufthansa
Lufthansa Airbus A319 auf Vorfeld-Position.

Lufthansa Business Class Airbus A319 Luxemburg nach Frankfurt | Frankfurtflyer Kommentar

Mit möglichst wenig Erwartungshaltung an meinen ersten Lufthansa Business Class Flug zu gehen, war genau der richtige Ansatz. Denn ein Lufthansa Flug innerhalb Europas ist nun mal einfach kein tolles Ereignis für jemanden, der Spaß an tollen Business Class Produkten hat.

Das Catering ist in meinen Augen wirklich schlecht für eine Airline, die einen 5-Sterne-Anspruch hat. Aber es ist schön zu sehen, dass die Cabin Crew wenigstens versucht das Beste aus den Rahmenbedingungen zu machen, die ihr zur Verfügung stehen.

Bewusst buchen würde ich dieses Produkt jedoch nicht. Und auch ein Upgrade-Preis von 99 Euro erscheint mir deutlich zu hoch.

Wie ist Eure Meinung zur Lufthansa Business Class? Lohnt es, dass ich mich mal an der Langstrecke versuche?

 

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12 Kommentare

  1. Christoph,

    wie oft willst du uns noch quälen mit der Europaklasse….es ändert sich nix?Nicht falsch verstehen ich bin regelmäßig auf Deiner/Eurer Seite…and like it?
    #nomore #lh #freiernebenplatz
    -Achtung:Stück Sarkasmus
    Weiter viel Spass und Erfolg.
    Christian

    • Hi Peter,

      Du wirst es zwar nicht glauben, aber ich fliege als Hobby. Auch schreibe ich als Hobby für Frankfurtflyer. Da bleiben mir neben meinem Job nur ausgewählte Tage für meine Reisen und aus dem Grund ist das Routing so entstanden, wie es jetzt ist.

      Bezeichne mich daher auch selbst nicht als Experten. 😉

      Aber Du kannst davon ausgehen, dass das schon ein extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis war, welches so heute leider nicht mehr realisierbar ist.

      Viele Grüße
      Sebastian

  2. Die C von LH auf einer quasi-Ultrakurzstrecke zu testen und dann „keine Erwartung“ zu haben, ist auch das mindeste. Was soll die Crew denn auch an Feuerwerk abbrennen?
    Sicherlich ist es kein tolles Produkt, jedoch finde ich es auf Flügen länger 2 Stunden durchaus angenehm, einen freien mittleplatz zu haben. Da kann man dann überlegen, ob man es auf über ein Upgrade per Gebot mit der Mindestgebühr versucht.

    • Für mich war es ja die Premiere, aber unglaublich, dass Lufthansa so etwas tatsächlich über einen längeren Zeitraum serviert. Als kurzfristige Notlösung hätte ich es noch verstehen können.

      • Inzwischen hat LH wieder andere Menüs. Dieses Essen hat man, vermutlich wegen dem Problemen mit der LSG, erschreckend lange serviert. Auf 2,45h sollte man aber eigentlich ein anderes Essen (Hot Meal) bekommen. Aktuell geht da aber Einges nicht so wie es soll!

        LG
        Christoph

  3. Ich fliege LH EuroBusiness vorwiegend als Zubringer zur Langstrecke nach FRA order MUC, also max. 50min Flugzeit, aber teilweise auch in Europa, also ca. zweimal die Flugstrecke. Ich finde die gebotenen Speisen normaler Weise vollkommen in Ordnung (abgesehen von den sporadischen Ausfällen in der letzten Zeit wegen des Streits bei Skychefs).
    Die Sitzthematik der Eurobusiness ist ja ausreichend diskutiert, mal sehen, ob sich das noch mal ändert…
    Wenn ich mal Domestic Business in Europa fliege, dann nicht wegen dem Essen oder dem Sitz, sondern um:
    – als Letzter einsteigen zu können und trotzdem kein Problem mit meinem Handgepäck zu haben (kommt ggf. unter den leeren Mittelsitz)
    – als Erster aussteigen zu können, z.B. um nach einem Spätabendflug schneller zu Hause zu sein, wenn es morgens wieder mit der ersten Maschine rausgeht. Bei einem A321 kann das schon mal dauern, wenn man hinten sitzt… klar, geht natürlich nicht bei Bustransfer
    – eine bevorzugte Behandlung (z.B. Gatetransfer oder schnelle Umbuchung) zu bekommen bei kurzen Umsteigezeiten und Verspätung… quasi als Risikoabsicherung
    Grundsätzlich steht für mich Zeit im Vordergrund, also dass ich mehr arbeiten kann. Das ist mir schon ab und zu EuroBusiness wert.

    Grundsätzlich finde ich, dass das LH Produkt, abgesehen vom Sitz, schon vollkommen in Ordnung ist im Vergleich zu anderen Airlines. Nur in Asien, wo man ja auch 1h Flüge durchaus im fullflat Sitz macht und warmes Essen bekommt, gibt es mehr. Die hier geäußerte Kritik kann ich so nicht nachvollziehen. Aber ist sicherlich Geschmackssache…

  4. Finde den Beitrag nicht wirklich objektiv geschrieben, wenn man schon damit beginnt, dass man LH eigentlich meidet.

    Das Essen mag nich toll sein und mit Sicherheit für einen 2:45Flug nicht akzeptabel, bei 0:50 finde ich es eigentlich akzeptabel. Die Präsentation Ist Ok, über Geschmack lässt sich streiten und würde es sofort gegen das Essen in der AF Business von FRA nach CDG tauschen. Ganz abzusehen von den Sitzen mit zu kleinen Abständen! ? Ach die Europa Business Class …

    • Hi Christian,
      mein Anspruch war auch alles andere als objektiv zu schreiben. Ich wäre sogar beleidigt, wenn mir jemand schreibt „oh, dein Lufthansa Business Class Review war aber objektiv“. Meine objektiven Artikel findest Du im Bereich News oder Guides (zumindest bis zur letzten Zwischenüberschrift „Frankfurtflyer Kommentar“).
      Meine Reiseberichte und Reviews sollen informativ und unterhaltsam sein. Da gibt es sicher Leser, die das gut finden und welche die das weniger gut finden. Und ich möchte zum diskutieren anregen. Auch da wäre ja blöd, wenn alle als Kommentar „Exakt meine Meinung“ hinterlassen
      Ich finde auf jeden Fall super, dass es hier unterschiedliche Meinungen gibt und wir miteinander diskutieren.
      Viele Grüße
      Sebastian

  5. Das Essen und der Service dürften meiner Meinung nach (ich bin seit über 30 Jahre Vielflieger)auf so einem kurzem Zubringerflug sogar übertrieben sein, hier am Catering zu meckern macht mich fassungslos!Dann noch einen Pre-Departure Drink auf so einem Flug auch nur zu erwähnen, haut dem Fass den Boden aus. Wahrscheinlich wäre ein Privatjet für solche Kunden doch das Beste…..

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