Review: Qatar Airways Business Class QSuites 777-200LR Doha nach Frankfurt

Qatar Airways hat mit den QSuites Business Class Geschichte geschrieben. Allerdings ist die QSuite kein ganz homogenes Produkt, sondern variiert je nach Flugzeugtyp. Daher kann es sich auszahlen, bei der Buchung bereits auf das eingesetzte Flugzeug zu achten. Da man auf der Strecke zwischen Doha und Frankfurt auch die Auswahl zwischen Tag- und Nachtflügen hat, beschreibe ich Euch meine Erfahrungen auf einem Nachtflug in der Qatar Airways Business Class mit QSuites in einer Boeing 777-200LR.

Qatar Airways Business Class QSuites 777-200LR | Buchung

Den Flug habe ich zusammen mit dem ersten Segment von Jakarta nach Doha direkt auf der Homepage von Qatar Airways gebucht.

Daten
Flugnr.: QR69
Sitz: 10K (Gang)
Reiseklasse: Business Class
Konfiguration: 42 QSuites
230 Economy
Buchungsart: Qatar Airways
Abflug (Tatsächlich): 01:40 (01:44)
Ankunft (Tatsächlich): 08:35 (08:02)
Reisezeit: 06:18
Vielfliegerprogramm & Status: Qatar Airways Privilege Club
Gesammelte Meilen: QPoints 0
Avios 3.561
Qatar hat die Gutschrift des Flugs nachträglich storniert.
Flugzeug: Boeing 777-200LR
Registrierung: A7-BBG
Champagner: Billecart-Salmon Brut
Laurent-Perrier Grande Cuvée Alexandra Rosé 2007

 

Qatar Airways Business Class QSuites 777-200LR | Check-In

Der Check-In erfolgte bereits in Jakarta, daher musste ich in Doha lediglich ins richtige Flugzeug starten.

 

Qatar Airways Business Class QSuites 777-200LR | Boarding

So circa zu Beginn der Boardingzeit fand ich mich an einem Gate im Erdgeschoss des Flughafens in Doha ein. Gates im Erdgeschoss verheißen wenig Gutes, denn sie sind für Flugzeugtüren zu niedrig. Es handelte sich folglich um ein Busgate, von dem aus die Passagiere mit dem Bus zum Flugzeug gefahren werden müssen.

Und damit begann die lange Zeit des Wartens und der Langeweile. Denn das Personal am Gate rief zwar Gäste mit hohem Status bei Qatar bzw. der Oneworld Allianz und die Gäste der Business Class früh nach vorne, ordnete aber dann an, dass sich alle auf den Sitzen entlang der Wand wieder hinsetzen sollten. Dann man begann das Boarding mit den Passagieren der Economy Class.

So vergingen die Minuten quälend langsam. Auf Nachfrage wurde gesagt, dass das Boarding für die o.a. Gäste „bald“ losgehen sollte. So waren wir praktisch an das Gate gefesselt. Unterhaltung gab es nur, wenn irgendein neuer Passagier der Business Class auftauchte und sich durch Drehkreuz stürzen wollte. Alle wurden immer wieder gebeten, sich hinzusetzen und zu warten.

Nach geschlagenen 45 Minuten durften endlich die ersten „Premiumpassagiere“ in einen Bus steigen. Der Bus sollte das Flugzeug dann nach ca. 20 Minuten Fahrt erreichen. In Qatar gibt es übrigens „Premium Busse“ für Business Class Passagiere.

Dort angekommen herrschte bei der Crew fast Panik, als die ersten Gäste der Business Class ankamen, denn die Gänge waren noch verstopft und es ging nur im Schneckentempo ins Flugzeug.

Das Boarding erfolgte über die zweite Tür, was deswegen ungünstig war, da ich mich wieder für einen Platz im hinteren Teil der Kabine entschieden hatte.

So dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis ich an meinem Platz ankam. Zum Glück haben QSuites Türen, so konnte ich das Gedränge auf dem Gang gut ausblenden. Allerdings musste ich ständig aufpassen, dass niemand mein Handgepäck irgendwo anders hin räumte. Denn in der Mitte gibt es an der Decke keine Gepäckfächer und da die Business Class bis auf den letzten Platz gefüllt war, gab es auch nicht allzu viel Stauraum. Und einige Leute denken sich dann wohl, dass das Gepäck nur zufällig in einem bestimmten Staufach gelandet sei und wollen dann für Ihre Sachen Platz schaffen, indem sie das Gepäck von anderen Leuten entweder in andere Staufächer packen oder – noch schlimmer – einfach in den Gang stellen.

Die Crew wirkte im Angesicht des Gedränges ein wenig überfordert und konnte auch wenig ausrichten, denn selbst ihnen fiel es schwer, in den Gängen Meter zu machen.

Qatar Airways Business Class QSuites 777-200LR | Sitz

Die QSuite in der Boeing 777-200LR unterscheidet sich in Details von der QSuite im A350-900. Ich empfand sie als ein wenig schmaler, was aufgrund der unterschiedlichen Rumpfdurchmesser durchaus sein kann. Oder daran lag, dass ich auf diesem Flug schlafen wollte und den Tagflug einfach entspannt genossen habe.

Qatar Airways Business Class QSuites 777-200LR | Kabine

In der Boeing 777-200LR verbaut Qatar Airways zwischen Tür 1 und 2 24 QSuites in sechs Reihen. Wie üblich blicken ungerade Reihen in Sitzen, die ein stückweit vom Gang entfernt sind, entgegen der Flugrichtung. Gerade Reihen blicken nach vorne und haben die Tische jeweils auf der gangabgewandten Seite.

Hinter Tür 2 folgt eine QSuite-Kabine mit 18 Sitzen. In der hinteren Kabine „springen“ die Reihen etwas, da die Sitze nicht exakt nebeneinander ausgerichtet sind. Dadurch kann Qatar Airways in Reihe 11 zwei zusätzliche QSuites in der Mitte unterbringen.

Gepäckfächer gibt es über jeder Suite, so dass genügend Stauraum vorhanden sein sollte.

Qatar Airways Business Class QSuites 777-200LR | Service

Die für mich zuständige koreanische Flugbegleiterin erwies sich als überaus wortkarg und merklich auf das Minimum im Protokoll fokussiert. Fragen wurden knapp gestellt, Antworten mit einem kurzen Nicken quittiert.

Die Dame quälte sich durch die vollen Gänge und schaffte es, mir ein Glas Wasser, Champagner und ein feuchtes Tuch von Dyptique zu überreichen. So konnte ich die Wartezeit bis zum Abflug ganz angenehm überbrücken.

Das genaue Gegenteil der Flugbegleiterin war der Cabin Manager. Er sprach tolles Deutsch und hätte sichtlich gerne mit den Passagieren gesprochen, aber bei einem Nachtflug, der gegen 2 Uhr nachts startet, ergibt sich das selten.

Ich machte von dem Dine on Demand Konzept Gebrauch und bestellte mir warmes Essen von der Abendkarte zum Frühstück. Nachdem ich meinen Welcome Drink getrunken hatte und in meinen von der Crew überreichten Schlafanzug geschlüpft war, ließ ich mir das Bett machen und schlief kurz darauf ein.

Außerdem bat ich darum, mich so spät wie möglich zu wecken. So kam ich ich auf dem ca. 6,5 Stunden langen Flug auf vier Stunden Schlaf. Und das ist durchaus aus positives Statement zu verstehen.

Ebenso positiv, dass die Crew mich tatsächlich erst spät weckte und das Dine-on_Demand auf diesem Flug toll geklappt hat.

 

Qatar Airways Business Class QSuites 777-200LR | Entertainment

Das Entertainment System unterscheidet sich dahingehend, dass es im A350-900 ausgereifter ist als in der Boeing 777-200LR. Auf diesem Flug war zum einen die Auswahl an Filmen merklich kleiner, zum anderen hakte die Bedienung des Touchscreens immer wieder. Berührungen am Touchscreen wurden oft nur zögerlich übernommen und entsprechend schwer kalkulierbar ausgeführt. Außerdem sprang das System nach jeder Durchsage wieder auf den Startbildschirm (nicht das Startmenü, sondern wirklich immer wieder den Startscreen mit einem Foto eines Bauwerks).

WiFi habe ich auf diesem Flug nicht genutzt.

 

Qatar Airways Business Class QSuites 777-200LR | Catering

Auch auf Nachtflügen bietet Qatar Airways zwei Mahlzeiten an. Wer mag, kann nachts um zwei noch ein großes Abendessen bekommen und kurz vor der Landung wieder ein Frühstück.

Das „Frühstück“ in Form eines verspäteten Abendessens schmeckte gut. Auch wenn es als erste Mahlzeit nach einer kurzen Nacht natürlich nicht als geschmackliches Feuerwerk wahrgenommen werden kann.

Der Kakao war ebenfalls lecker und versüßte mir den Start in den Tag nach einer doch etwas kurzen Nacht.

Qatar Airways Business Class QSuites 777-200LR Doha nach Frankfurt | Frankfurtflyer Kommentar

Nach dem „Chaos“ beim Einsteigen ins Flugzeug und dem distanzierten Service zu Beginn hatte ich so meine Befürchtungen. Es wurde dennoch ein sehr guter Flug, weil ich in der QSuite exzellent schlafen konnte, ich aber auch kein Seitenschläfer bin. Auch die oft kritisierte Lautstärke der Boeing 777 störte mich nicht, mit meinen Ohrstöpseln nahm ich davon nichts Störendes wahr.

Der Service auf dem Flug war zwar maximal distanziert (abgesehen vom Cabin Manager, der sich auch noch freundlich von allen Gästen auf Deutsch verabschiedete), dafür aber in der Ausführung exakt. Meine Wünsche wurden alle berücksichtigt.

Ich konnte in der QSuite gut und erholsam schlafen und war daher mit meiner Wahl des Rückflugs sehr zufrieden.

Weitere Beiträge des Tripreports:

  1. Eine Runde Südostasien – Planung & Buchung
  2. Priority Lounge Frankfurt
  3. Primeclass Lounge Frankfurt
  4. Oman Air Business Class Boeing 787-8 FRA-MCT
  5. Oman Air Lounge Muscat
  6. Oman Air Business Class Boeing 787-9 MCT-BKK
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  17. Silverkris First Class Lounge Singapur
  18. Private Room Singapur
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  21. Garuda Indonesia Lounge Jakarta
  22. Qatar Airways A350-900 QSuite CGK-DOH
  23. Al Mourjan Garden Business Class Lounge Qatar
  24. Al Safwa First Class Lounge Qatar
  25. Qatar Airways Boeing 777-200LR QSuite DOH-FRA
  26. Resümee Eine Runde Südostasien

5 Kommentare

  1. Wenn Du die Breite der QSuite in der B777 als schmaler empfunden hast liegt das mit Sicherheit nicht am Rumpfdurchmesser, denn die B777 hat einen größeren als der A350.

    Das mit den Bussen hab ich da auch schon mehrfach erlebt. Ich hatte den Eindruck, dass der Bus für die Business entweder zu spät kam oder das vllt. sogar so gewollt ist. 10-15 min nach Boardingzeit zu erscheinen ist hier wohl der bessere Zeitpunkt.

  2. Hallo Alexander, ich hab da mal ne Frage. Du wiest im Abschnitt Boarding darauf hin das in C keine Gepäckfächer in der Kabinenmitte verbaut sind. Ein Bild im Abschnitt Kabine zeigt aber welche und verweist darauf. Was ist denn jetzt korrekt?

  3. Da war wohl kurzfristig der Flieger nach Frankfurt kaputt gegangen, die 777LR ist mit so einem kurzen Flug nach Frankfurt ja völlig unterfordert, die 777LR fliegt eigentlich nur Ultralangstrecken wie Doha- Neuseeland und Doha – US Westküste sowie Doha – Südamerika. Daher wohl auch das Bus Boarding, was bei der Hitze in Doha immer sehr ermüdend ist.

    • In der App war die B777-200LR schon 3-4 Wochen vorher angekündigt. Vielleicht hatten sie auch gerade genug einsatzbereit und sie konnte die Rotation nach Frankfurt gut übernehmen.

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