Review: Ryanair Economy Class in der Boeing 737 von Bremen nach Alicante

Sanft aufeinander abgestimmte Farben erwarten Fluggäste beim Billigflieger Ryanair. Foto: Sebastian

Nie mehr First Class, nie wieder Champagner, keine Airline-Lounges mehr… Ab jetzt wird es billig, dreckig und unkomfortabel. Wir sind mit Ryanair in einer Boeing 737-800 von Bremen nach Alicante geflogen. Und nein, es war nicht unser erster Ryanair-Flug jemals, aber die Erfahrung auf diesem Flug war dann doch irgendwie anders als erwartet. In dieser Flug-Bewertung nehme ich Euch daher mit auf unseren Ryanair-Flug FR9057 nach Alicante.

Auch wenn Euch andere Blogs das regelmäßig erzählen: Das Leben besteht nicht ausschließlich aus Luxus-Hotels und Lufthansa First Class. Vielmehr fliegt ein nicht unerheblicher Teil der Menschen in irgendwelchen Urlaubsbombern nach „Fuerte“ oder „Malle“. Oder wie in unserem Fall mit dem Billigflieger an die Costa Blanca. Und daher macht es auch durchaus Sinn, genau dieses Reiseerlebnis in einem Erfahrungsbericht festzuhalten.

Ryanair in Verkleidung: Lauda. Foto: Sebastian

Doch wie kam es dazu, dass die Familie, die normalerweise die Nase rümpft, wenn sie in der Singapore Airlines Business Class nicht freundlich genug angesprochen wird, sich dazu entschieden hat, mit dem Billigflieger Ryanair zu fliegen?

Ryanair Economy Class in der Boeing 737 von Bremen nach Alicante | Buchung

Die Antwort ist ganz einfach: Wir mussten nach Alicante. Mit der gesamten Familie und in einem engen Zeitfenster. Damit waren die Optionen schon überschaubar. Und ergänzend wollten wir den Kindern auch nicht zumuten, irgendwo stundenlang in einem Kurzstrecken-Flugzeug zu hocken und dann noch mittendrin umzusteigen. Selbst mit Lounge-Aufenthalt zwischendrin, ist das für die gesamte Familie anstrengend. Soweit erstmal um das eigene Gewissen zu erleichtern. 😛

Somit war schnell klar, der Ryanair-Flug am Sonntagmorgen von Bremen direkt nach Alicante war die beste Wahl. Vor allem war er im Gegensatz zum Rückflug total erschwinglich. Die ersten vier Personen buchte ich für 22 Euro pro Ticket. Kinder sind dabei etwas teurer, aber das ist bei Ryanair nun einmal so. In Summe waren es dann 104 Euro. Und auch unser Au-pair, welches wir kurzfristig vor dem Flug hinzubuchten, bekam noch ein Ticket für 40 Euro.

Gebucht haben wir direkt über ryanair.com und im blanken Basis-Tarif, der nicht einmal einen Trolley an Board erlaubt. In etwa ist dieser Tarif mit dem Eurowings Basis-Tarif vergleichbar.

Bei der Reservierung von Sitzplätzen war ich dann großzügiger. Die Kosten schlugen für zunächst vier Sitze mit insgesamt 33 Euro in den Reihen 7 bis 8 zu Buche. Nachdem ich dann am Tag der Abreise gesehen habe, wie frei meine Frau die Handgepäckregelungen auslegt, buchte ich selbstlos wie ich bin, ergänzend noch den Priority-Zuschlag für mich ein. Mit dem Priority-Zuschlag darf ich mich (theoretisch) eher in den „walk of shame“ einreihen und einen Trolley-Koffer mit an Bord nehmen. Das waren nochmals überschaubare 13 Euro.

Unser heutige Transportmittel. Foto: Sebastian

Ryanair Economy Class in der Boeing 737 von Bremen nach Alicante | Flugdaten

Flugnr.: FR9057
Sitz: 8C (Aisle)
Kabine: Economy Class
Konfiguration: 144 – 150 Economy
Abflug (Plan): 09:50 (09:45)
Ankunft (Plan): 12:21 (12:40)
Reisezeit: 2:31 h
Typ: Boeing 737-800 (B738)
Registrierung: EI-ENO

Ryanair Economy Class in der Boeing 737 von Bremen nach Alicante | Vor dem Abflug und Boarding

Den Check-In erledigt man bei Ryanair ganz bequem online. Da wir jedoch Kinderwagen dabei hatten, blieb der Umweg über den Check-In-Schalter von Ryanair nicht aus. Das ließ ich jedoch bequem die vier Damen erledigen. Ich nutzte die Zeit währenddessen, unser Auto in der Gegend abzustellen und zurück zum Terminal zu laufen.

In Bremen verteilen sich die Abflüge auf Terminal 1 und 2. Wobei in 2 nur Billigflieger abgefertigt werden. Foto: Sebastian

Ich habe immer Fragezeichen, wenn ich am Flughafen Bremen etwas von Terminal 1 und 2 lese. Scheinbar gibt es sogar ein Terminal 3 (wo soll das bitte sein und wofür?). Als ich zum Terminal zurück ging, sah ich zum ersten Mal den Eingang von Terminal 2. Wobei besser gesagt Ausgang, da alle Abflüge über Terminal 1 abgefertigt werden. Airside gelangten wir dann nach schneller Sicherheitskontrolle und kurzem Besuch in der „The Lounge Bremen“ über verwinkelte Gänge tatsächlich noch zu einem anderen Terminal. Und das sah extra wie für Ryanair gebaut aus. Wie die alte Baumarkt-Halle am Flughafen Tegel.

Terminal im zeitgenössischen Baumarkt-Stil. Erinnert parallel aber auch an ein Impfzentrum. Foto: Sebastian

Als wir dort ankamen, war das Boarding schon weit fortgeschritten und wir konnten uns mit den Kinderwagen ziemlich am Ende der Warteschlange auf dem Vorfeld einreihen. Eine großartige Kontrolle des Handgepäcks gab es nicht. Das lag aber vermutlich auch daran, da das mit Kleinkindern sowieso alles etwas lockerer gehalten werden muss.

Billigflieger-Terminal mit Grundversorgung. Foto: Sebastian

Gemeinsam mit den anderen Fluggästen liefen wir über das Vorfeld des Flughafen Bremen zu eine Boeing 737-800 mit der Registrierung EI-ENO, die uns an diesem Tag nach Alicante bringen sollte. Das während des Boardings über das Vorfeld zum Flugzeug laufen ist das, was ich typischerweise als „Walk of shame“ bezeichne und so zuletzt auch in Madrid mit Iberia, aber auch schon mit Lufthansa erlebt habe.

Walk of shame: Statt per Fluggastbrücke oder mit dem Bus geht es zu Fuß zum Flugzeug. Foto: Sebastian

Die Kinderwagen konnten wir vor dem Flugzeug zusammenklappen und verladen lassen. Das Einsteigen erfolgte dann über zwei Treppen am vorderen und hinteren Teil des Flugzeugs. Da wir mit den Reihen 7 und 8 recht weit vorn saßen, stiegen wir auch über die erste Treppe ein.

Standard Ryanair-Kabine. Foto: Sebastian

Ryanair Economy Class in der Boeing 737 von Bremen nach Alicante | Kabine

Der irische Billigflieger Ryanair fliegt selbst ausschließlich mit Boeing 737-800 oder MAX, die mit einer reinen Economy Class Bestuhlung ausgestattet sind. Die unterschiedlichen Sitzreihen in einer Standard-Bestuhlung mit jeweils drei Sitzen links und drei Sitzen rechts vom Gang sind in verschiedene Kategorien eingeteilt und kosten bei der Sitzplatzreservierung unterschiedlich viel Geld. Ryanair verkauft hier primär die Zeitersparnis beim Aussteigen als Benefit.

Sitzreihe mit ausgeklapptem Tisch. Foto: Sebastian

Auch wenn die Sitze auf den ersten Blick alle gleich erscheinen und allesamt keine verstellbare Rückenlehne haben, gibt es doch deutliche Unterschiede. Wie in so ziemlich jedem Flugzeug solltet Ihr die letzte Reihe meiden, wenn Ihr nicht direkt im Wartebereich zur Toilette sitzen wollt. Ihr wollt einen Fensterplatz mit Aussicht, dann bucht Ihr nicht Sitz 11A, da hier leider das Fenster fehlt. Und auch in der Reihe dahinter ist das Fenster so weit versetzt, dass es kaum wert ist dafür zu bezahlen.

Sitzreihe ohne verstellbare Rückenlehne. Foto: Sebastian

Den Wunsch nach etwas mehr Beinfreiheit lässt sich Ryanair gerne fürstlich bezahlen. Dieser wird Euch gegen Geld oder per Kommissar Zufall beim Check-In in den Reihen 16 und 17 (Notausgang) und 1 (Sitze A, B, C) sowie 2 (Sitze D, E, F) erfüllt. Während man in Reihe 2 auf die Wand vor sich starrt, hat man in Reihe 1 eine etwas absurde Situation. Ryanair hat sich dazu entschieden, die Galley nicht durch eine Wand von der Passagierkabine zu trennen. Das bedeutet, dass Euch beim Boarding durchaus die Leute auf den Füßen rumtrampeln und es im Winter extrem kalt und im Sommer auch mal extrem heiß werden kann, da man den Witterungsbedingungen ausgeliefert ist.

Ausreichend Beinfreiheit bei 1,85 Meter Körpergröße. Foto: Sebastian

Insgesamt finden so bis zu 189 Passagiere an Bord einer Ryanair Boeing 737-800 Platz. Und während der Sitzabstand von 30 (normale Sitzreihe) und 32-34 Zoll (bevorzugte Sitzplätze) gar nicht mal so viel klingt, fand ich mit meinen 1,85 Metern ausreichend Beinfreiheit in Reihe 7 vor.

Ryanair Economy Class in der Boeing 737 von Bremen nach Alicante | Service

Als unsere Maschine um kurz vor 10 Uhr Richtung Wolken stieg, dauerte es nicht lang, bis die Kabinenbesatzung ihre Sitze verlassen und den Service vorbereiten durfte. Wobei als Service hier ein reiner Verkauf gemeint ist, denn Ryanair zeichnet sich als der Billigflieger dafür aus, dass alle unnötigen Dinge einfach nicht stattfinden und Fluggäste den reinen Transport von A nach B bezahlen. Alles, was das Flugerlebnis etwas aufwertet, wie ein guter Sitzplatz oder eben ein Snack an Bord, ist kostenpflichtig.

Und um den Snack oder das Getränk an Bord zentrierte sich auch der Service auf unserem Flug nach Alicante. Während der 2 1/2 Stunden Flugzeit ging die Crew gleich mehrere Male durch die Kabine und bot Speisen, Snacks und Getränke an.

Umfangreiche Speisekarte und Bordverkauf-Katalog in einem. Foto: Sebastian

Begonnen wir der Service dabei in der Regel mit der Präsentation und Bestellannahme von warmen Speisen. Hier bietet Ryanair die typischen Sandwiches, Pasta Bolognaise, Lasagne, Thai-Curry, Pizza oder Chicken Tender. Und im Vergleich zu anderen Airlines für uns überraschend, war der Großteil der Speisen tatsächlich auch an Bord zu erwerben. Und das zu fairen Preisen von 3 Euro für ein Schoko-Croissant bis 6,50 Euro für eine Lasagne.

Die meisten Speisen lassen sich auch zum Paketpreis mit Getränken oder Snacks, wie zum Beispiel Chips oder Schokoriegeln bündeln. Damit spart man noch einmal den einen oder anderen Euro.

Das Getränkesortiment ist umfangreich und bietet neben Heißgetränken auch Softdrinks, Wein, Bier und hochprozentige Drinks. Snacks und nicht-alkoholische Getränke liegen meist im Bereich von 2-3 Euro. Wer sich betrinken möchte, wird bei Ryanair allerdings schnell arm. Und das macht auch Sinn, wenn man sich so Presseberichte über randalierende Fluggäste aus der Vergangenheit anschaut. Das Bier kostet somit mindestens 6 Euro. Wein, Spirituosen und Prosecco liegen im Segment zwischen 6,50 und 8,00 Euro. Champagner gibt es bei Ryanair allerdings nicht.

Prosecco rose: trinkbar. Foto: Sebastian

Das komplette Ryanair Bordmagazin Winter 2022 mit dem vollständigen Speiseangebot ab Seite 52 findet Ihr hinter diesem Link.

Neben diversen Snack- und Getränkeservices gab es im zweiten Teil des Fluges auch den klassischen Verkauf von Duty-Free-Produkten. Und etwas gewöhnungsbedürftig für den deutschen Urlauber: Auch Rubbellose versucht Ryanair an den Mann oder die Frau zu bringen. Das aber alles in einer wenig störenden, penetranten Art und Weise als ich es erwartet hatte.

Durch die vielen Servicegänge inklusive dem kontinuierlichen Einsammeln von Müll („Wasten“) kommt zumindest in der Kabine nie Langeweile auf.

Schließlich habe ich mich versucht zu erinnern, wie es mit der Freundlichkeit an Bord von vergangenen Ryanair-Flügen war. Da hatte ich auch mal total unmotiviertes wenig freundliches Kabinenpersonal in Erinnerung. Die offensichtlich in Alicante stationierte Crew hatte auf jeden Fall einen guten Tag und war stets freundlich und aufmerksam.

Das „Danke für den Service“ und der Wunsch einer sicheren Weiterreise ging mir daher beim Aussteigen leicht von den Lippen.

Ryanair Economy Class in der Boeing 737 von Bremen nach Alicante | Frankfurtflyer Kommentar

Nach langer Zeit mal wieder ein Flug mit Ryanair. Und ich hatte tatsächlich vieles schlechter in Erinnerung als es wirklich ist. Ich habe ganz bewusst nach dem Flug den Vergleich für mich mit einem Lufthansa Flug im Basis-Tarif in der Economy Class gezogen. Und das ist ehrlicherweise gar nicht so weit voneinander entfernt.

Lufthansa hat da den Vorteil, dass es noch ein Wasser und eine Schokolade im Preis inkludiert gibt. Das ist für mich allerdings wenig relevant, denn ich kaufe mir gerne auch mal was im Flugzeug, wenn es meinem Geschmack entspricht. Und hier hat für meinen persönlichen Bedarf Ryanair die Nase vorn. Ich mag zwar gelegentlich den Hipster-Fraß von Dean & David, der auch auf Lufthansa-Flügen angeboten wird, die Auswahl an Speisen bei Ryanair ist jedoch für den Otto-Normalverbraucher gemacht. Es gibt Pizza, Pommes und Nudeln. Und das zu fairen Preisen.

Ich hab mich im Nachgang noch mit jemandem genau über diesen Vergleich ausgetauscht. Und dabei wurde mir der entsprechende Nachteil von Ryanair vor Augen geführt. Wenn alles nach Plan läuft, sind beide Airlines im Basis-Tarif ähnlich. Kommt es zu Unregelmäßigkeiten, habe ich bei Ryanair schlechte Karten, während es bei Lufthansa zumindest in der Regel Prozesse dafür gibt. Zumindest die Theorie. In der Praxis hatten wir auf der Rückreise von Alicante mit Ryanair eine komplexe und zeitkritische Situation, die einwandfrei gelöst wurde. Während ich später im Laufe des Jahres in London in echte Schwierigkeiten kam, weil die Lufthansa-Gruppe (in dem Fall Eurowings) Flüge überbucht, der Online-Service nicht funktioniert und vor Ort kein Ansprechpartner da ist, um zu helfen.

Auch was den Preis betrifft. Ryanair ist nicht immer billig. Während dieser Flug ein Schnäppchen war, haben wir auf dem Rückflug für ein Ticket auch fast 370 Euro bezahlen müssen.

Dieser Flug hat mich auf jeden Fall alles andere als abgeschreckt und (die Moral über Bord geworfen) Ryanair wird auch in Zukunft eine Option für meine Reisen bleiben. Schon allein, weil sie die einzige Direktverbindung von Bremen an die Costa Blanca haben.

26 Kommentare

    • Das muss ich vielleicht noch mal korrigieren. Es sind 32-34 in den vorderen Sitzreihen bzw. Exitrow. 30 sind es regulär. Aber im Vergleich zu Wizzair wirklich fürstlich viel Platz.

  1. Mein letzter Flug mit Ryanair ist zwar schon ein paar Jahre her, aber er war so grauenhaft, dass ich mir vorgenommen habe nicht mehr mit dieser Airline zu fliegen. (Nein, das soll kein Bashing sein…) War zwar nur eine einmalige Erfahrung (bzw. zweimalig, da Hin-&Rückflug HHN-SKG-HHN), aber es war echt abstoßend… Das Essen an Bord kaum genießbar (noch 10x schlimmer als die Sandwiches, die die LH manchmal anbietet), kein Bodenstrom geschweige denn ACU, entsprechend dunkler Flieger beim Boarding und so extrem stickig, dass man scholn nach 2 Minuten so heftige Kopfschmerzen bekommen hat, dass man sich überlegt hat wieder auszusteigen… usw. usf.. Vielleicht werde ich in Zukunft mal nochmal mit Ryanair fliegen, Zeit zur Verbesserung war ja genügend da & vllt hatte ich auch einfach nur Pech. Wobei ich den Umgang der Airline mit ihren Mitarbeitern auch nicht unterstützenswert finde…

    Wie gesagt, der Kommentar sóll kein Bashing sein, nur meine kurze geteilte Erfahrung. (Bin auch keine Prinzessin auf der Erbse, fliege sonst auch überwiegend Eco (am liebsten jedoch mit Swiss:)))

    • Der Sicherheitsaspekt ist auch einer, der mir sehr wichtig ist. Da würde ich der Cabin Crew nicht bedingungslos vertrauen. Dafür wirkt das Training zu rudimentär (was man so sieht und liest). Aber da hab ich ja die Frau an meiner Seite, die im Notfall weiß was zu tun ist.

      Der Umgang mit den Mitarbeitern ist auch ein Punkt, über den ich immer wieder nachdenke. Aber die Leute sind ja freiwillig da. Und viele von denen gerne. Einigen Crews merkt man das durchaus auch an.

      Die Kabine ist bei mir das, was ich wirklich nicht mag. Der Sitzabstand ist gut, aber es sind halt durchgerockte Boeing. Und wenn man gerade nicht auf dem ersten Flug des Tages ist, ist der Hygienezustand auch durchaus fragwürdig.

      Beim Catering sind die nach meinem Empfinden (auch wenn das immer noch kein luxuriöses Erlebnis ist) in den vergangenen Jahren deutlich besser geworden. Ich hatte früher die Situation, dass ich was kaufen wollte, aber einfach nichts gefunden habe, was mir hätte schmecken können.

      In der Eco (und ohne Status) schwöre ich ja auf Turkish und Aegean.

  2. In einer Fernsehreportage sprach man davon, daß in der Ausbildung bei Rynair das Verkaufstraining massive überproportional vor allem im Vergleich zum Sicherheitstraining geübt wird. Und letzteres auch nur theoretisch und nicht wie bei Lufthansa.
    Bin auch nur mangels anderer Verbindung mit denen geflogen. Auffällig waren die Löcher in der Strumpfhose der FA…

    • So ähnlich hatte ich das auch in Erinnerung. Wobei ich gegenüber Medienberichten mittlerweile echt vorsichtig geworden bin.

      Solche „optischen“ Mängel sind mir mal bei Spirit aufgefallen. Die sind mit Löchern im Pullover geflogen. Vergleiche ich es damit oder mit Pegasus, ist Ryanair echter Luxus.

  3. Sehr gut zusammengefasst dass man bei Ryanair eigentlich sehr gut aufgehoben / abgehoben ist auf Kurzstrecken und vor allem von den kleinen Flughäfen.
    Die haben einfach routings die sonst keiner anbietet und die nehme ich auch ab und an und wurde definitiv weniger enttäuscht als bei LH group.

    Die sind immer on Time und die einzige Airline bis jetzt wo alles reibungslos lief bei mir (sogar mit Entschädigung als es ein Mal nicht klappte).

    Essen Stimme ich vollkommen zu, besser als sonst wo. (Gegen Bezahlung)

    • Cool, dass Du ähnliche Erfahrungen gemacht hast. Pünktlichkeit ist definitiv ein wesentlicher Faktor. Ich will jetzt nicht Ryanair auf dem Ticket stehen haben, wenn der Flug ausfällt, da man dann sicher ein Problem hat. Aber das kommt halt so selten vor.

      • ich fliege mit Ryanair seit 2018. Nur zwei Mal wurde ein Flug abgesagt (Coronafruhling und Coronaherbst), Wochen im Voraus würde ich informiert. Erstattung ging problemlos. Noch nie Überbucht, obwohl seit Corona stets voll. Kabinencrew jung, aufmerksam, gut gelaunt.
        Bei kurzfristigen Flugabsagen bis ins Herbst 2022 hat Ryanair nicht mitgemacht. Es war sogar moglich, kurzfristig einen 24 EUR- Ticket nach Süden zu kaufen,nachdem volotea mich über gecancelten Flug nicht mal informiert hatte. Ryanair fliegt zuverlaessig ab!
        in der Kabine sitzt man zwar wie im Bus, aber die Zeit vergeht schnell, direkte Verbindungen sind in guter Auswahl vorhanden. Die Anfahrt mit Öffis zu manchen Flughäfen ist nicht immer so gut vorhanden wie vor Corona, vlt. bessert sich das noch. Zuverlässigkeit des Ryanairs ist für mich das wichtigste.

  4. Schöner Bericht! Danke!

    Das mit dme Rücklfug für 380€ (für alle 4??) musst du mal etwas näher beleuchten: wann war denn das Datim? solche Preisdifferenten gibt’s IMHO bei FR nie ….?

    Mein Kumpel fliegt mit FR am Sonntag nach Malaga und es ist der erste Flug mit FR als Familie (2 adults, 1 5yo child, 1 baby). Sie haben 20kg checkin gebucht und 1 Prio mit dem 10kg Handgepäck

    Wie eng sieht FR denn die letzte Zeit das „leichte Tasche“ hier für Papa, Mama und Tochter. Kein Trolley, aber die 20x40x25 müssen die so eingehalten werde wie beim Kabinentrolley mit „Schablone“?

    Kinderwagen plus Einsatz (später für’s Auto) ist ja inckl. – wie sieht’s mit dem erhöthen Sitz für die Tochter aus? als „leichte Tasche“ in einen Rucksack?

    Danle für eure Erfahrungen für Familienreisen mit FR

    • Gerne. Es waren fünf. Und die fünfte Person wäre vermutlich auf den letzten freien Platz gegangen. Und da die Tickets nicht unterschiedlich tarifiert werden, hätten alle 376€ zahlen müssen. Also außer mir, denn mein Ticket hatte ich etwas früher gebucht.

      Das war etwa eine halbe bis knappe Woche vor dem Flug.

      Hab das dann umgangen, indem ich jeden einzeln und die letzten beiden Plätze parallel bei Ryanair und über eine OTA gebucht habe. Das hat soweit geklappt und die OTA drauf gezahlt. Aber war trotzdem bullshit, da die Kinder als Erwachsene gebucht waren. Das hat zusätzlich beim Checkin gekostet. Außerdem war das Aufgabegepäck auf mich gebucht. Und ich war der einzige, der nicht beim Checkin war, weil wir uns aus Zeitgründen aufteilen musste und ich den Mietwagen ins Parkhaus schmeißen musste.

      Meine Erfahrung (keine Garantie), dass die meist nur drauf schauen: hat es Rollen und sieht es wie Koffer aus, wird es abgelehnt. Meine kleine Tasche wiegt häufig so viel wie ein Trolley und war immer okay. Bei Familien wird gefühlt noch weniger darauf geachtet, denn Wickeltasche wird kaum jemand ablehnen. Und was da alles im Kinderwagen rumfliegt lässt sich auch kaum identifizieren.

      Sitzerhöhung hab ich noch nicht ausprobiert. Würde ich mit selbst aber keine Sorgen drum machen.

    • Ihr werdet schon sehen, ein voll gepackter Rucksack ca. 40x35x25 oder ein Weekender ca. 45x40x20 auf dem Schulter werden nicht beanstandet.
      Eine kleine Umhaengetasche dazu für Reisepapiere, Smartphone, Portemonnaie gilt als persönlicher Gegenstand, darf mit.
      Wenn ich manchmal mit tatsächlich relativ kleiner Kippling 40x25x20 Handtasche fliege, dann kommt Tunnelzug-Sportbeutel mit Strandlacken als kleinerBackpack dazu. sag keiner was.
      Manchmal habe ich auf dem Rückweg eine Tüte mit Einkäufen, kam problemlos mit, wer will wissen,ob es duty free Tasche ist oder nicht?
      Ein Rucksack für Papa und Windeltasche für Mama zgl zwei kleine Smartphone/Docs Taschen sind OK.

      Nur bei Cabintrolleys werden gnadenlos Nachzahlungen verlangt.

  5. Ich kann sehr gut auf ein gratis Wasser und ein Stück Schokolade verzichten. Der Sitzabstand bei Ryanair ist im Vergleich zum a320 der LH tatsächlich 2cM größer als bei der „Premiumairline“
    Klar, Ryanair ist nicht immer günstig aber wer nur „etwas“ flexibel ist, bekommt definitiv ein besseres Angebot. Vom gesparten Geld kann ich mir am Flughafen oder an Board auch noch ein Wasser, was zu Essen und einen Sitzplatz kaufen. (Der ist übrigens auch bei Ryanair günstiger)
    Auch wenn es manchmal nicht nach Plan läuft, muss man nur die richtigen Hebel in Bewegung setzen.
    Nach einer massiven Verspätung vor 2 Jahren in ALC-DUS hatte uns Ryanair damals kostenfrei innerhalb 3 Minuten im online Chat umgebucht (und hier ist man wirklich sehr flexibel bei der Airportwahl) auf ALC-CGN.
    Hotelkosten und Transfer + Kompensation wurden anstandslos bezahlt.
    Ich fliege auch sehr oft Linie mit UA/LH in die Usa sowie LH beruflich in EU und kann hier denke ich einen guten Vergleich ziehen. C nach Nordamerika ist nett, innerhalb der EU reicht mir persönlich minimaler Service, hauptsache schnell von a nach b auf einem 1-3h Flug zum guten Kurs.

    • Spannend: Vor Stornierung hab ich immer ein bisschen Sorge. Auch wenn die bei Ryanair selten vorkommen. Aber scheint ja gar nicht so schlimm zu sein.

      Ich war tatsächlich erstaunt, wie fair das Preisniveau bei Zusatzleistungen ist. Nur Alkohol kam mir teuer vor. Aber das hat vermutlich nicht mal Profit- sondern operative Gründe.

      Und: egal was Du von der Karte haben willst. Alles ist da.

    • Nur das Ryanair nicht nach DUS fliegt, die starten und landen in Weeze. Das macht dann schon einen Unterschied, wenn ich ein abseits liegenden Flughafen nutzen muss.

      • Ich habe soeben noch einmal nachgeschaut. 2019 ist Ryanair noch mit Laudamotion von DUS nach ALC geflogen. Ist dann doch schon etwas her, seitdem ich das letzte mal Probleme mit FR hatte..
        Wir nutzen das gerne als Alternative von LUX. Preise sind dort im Vergleich zur Luxair wirklich unfassbar gut.

  6. Sanft aufeinander abgestimmte Farben erwarten Fluggäste beim Billigflieger Ryanair. Foto: Sebastian

    Das ist sehr lustig!
    Was mir an Ryanair nicht gefällt, ist der Einsatz der Boeing 737 Max, der zudem versteckt erfolgt, weil man es bei der Buchung nicht sieht. Auch der Einsatz einer Tochtergesellschaft, die als „Malta Air“ firmiert und damit den Anschein erweckt, man fliege mit der Air Malta, ist mir zu unseriös. Ich habe beschlossen, nicht mehr mit Ryanair zu fliegen.

    • Ja, kann ich nachvollziehen. Steige ich immer noch nicht gerne ein. Aber meinen Vorsatz, gar nicht in eine 737-8 MAX einzusteigen, habe ich nicht halten können. Leider setzt die auch TK ab Bremen ein.

      Wobei man bei „Malta Air“ fairerweise anmerken muss, dass die zum einen gemeinsam mit der maltesischen Regierung gehalten wird oder zumindest wurde. Und zum anderen die meisten Malta Air-Maschinen eine ganz normale Ryanair-Lackierung haben.

    • Hi BR, Hi Sebastian: Die Bildunterschrift „Sanft aufeinander abgestimmte Farben erwarten Fluggäste…“ zum ersten Foto fand ich ebenfalls sehr lustig, denn meiner bescheidenen Meinung nach sind die Farben genau das Gegenteil: Bin schon rund ein Dutzend mal mit Ryanair geflogen (immer innereuropäisch für zweistellige Eurobeträge return), in Natura (Foto eventuell abgesoftet bzw. nachbearbeitet?) handelt es sich um ein knalliges Neon-Gelb, das Tote (oder müde Passagiere) aufweckt, zum Tragen einer Sonnenbrille animiert und an ein Fahrgeschäft auf einem Jahrmarkt erinnert (Eeeeinsteeeeiigen und looos geht die wilde Fahrt, bla bla bla). Es gibt aber natürlich Schlimmeres im Leben, zumal das Farbempfinden leider oder Gott sei Dank von Mensch/in zu Mensch/in (kleiner Spaß, weil ich krampfhaftes Gendern lächerlich finde) unterschiedlich ist.

      • Das war tatsächlich ironisch gemeint. Aber zum Glück ist das Neongelb mittlerweile auf vielen Fliegern so ausgeblichen, dass es nicht mehr ganz so weh tut.

  7. Ich möchte hier mal etwas zu den Arbeitsbedingungen sagen. Diese sind nämlich alles andere als schlecht. In Deutschland stationierte Piloten sind direkt angestellt und zahlen Steuern und Sozialabgaben in Deutschland.

    Ein fertiger F/O verdient dort 70.000€ im Jahr, ein normaler Kapitän 140.000€, das Grundgehalt ist zu 18% steuerfrei, aufgrund von Nacht, Sonn und Feiertagsarbeit. Je nach Qualifikation steigt das Gehalt dann noch auf bis zu 180.000€ im Jahr. Netto liegen wir da bei 4.000-9.000€. Das ist weniger als bei Lufthansa, aber nicht schlecht. Man sollte außerdem bedenken, dass man bei Ryanair mit ca 30 Jahren schon Kapitän werden kann.

    Der Dienstplan ist immer 5/4. Bedeutet: 5 Tage Frühschicht, 4 Tage frei, 5 Tage Spätschicht, 4 Tage frei. Man kann also im Januar schon sagen an welchen Tagen man im Dezember arbeitet. Urlaub: entspricht ca. 6x 13 Tage am Stück im Jahr.

    Das Training bei Ryanair ist überragend, dank eigener Simulatorzentren in Bergamo, Dublin, London und East Midlands. Crews haben sogar kostenfreien Zutritt zu den Simulatoren um Trainingsprogramme zu absolvieren falls man über die Checks hinaus noch üben möchte. Die Sicherheitsstatistik von Ryanair ist überragend. 160 Millionen Passagiere werden aktuell pro Jahr sicher transportiert. Es gab noch keinen größeren Vorfall. Die Flotte ist nagelneu und die Flugzeuge gehören Ryanair zu über 90% selbst. Aktuell werden 210! 737 Max ausgeliefert. Man wird schon bald 200 Millionen Passagiere pro Jahr transportieren. Die Flieger sind enorm effizient, auch weil es keine Business Class gibt und die Auslastung bei Ryanair mit 95% sehr hoch ist.

    Ja, Ryanair hat auch Nachteile. Das Management ist schwierig und hart im Verhandeln. Und natürlich wäre es notwendig auch die Kabinencrew etwas besser zu bezahlen, gerade weil man weit über 1 Milliarde Gewinn macht. Aber momentan dreht sich dort sehr vieles in die richtige Richtung. Die Mitarbeiter sind in den meisten Ländern gewerkschaftlich organisiert und wenn die Airline weiter so stark wächst, werden sich die Bedingungen weiter verbesser, weil man immer mehr Personal benötigt. Übrigens wurden während Corona keine Piloten entlassen. Auch deshalb steht Ryanair jetzt deutlich besser da als andere Fluggesellschaften.

    Die Beinfreiheit fällt bei Ryanair übrigens auch recht großzügig aus, teilweise sogar besser als bei den Premiumcarriern wie Lufthansa und Co. Der Flieger im Test EI-ENO ist eine der wenigen Maschinen mit enger Bestuhlung. Das liegt am Alter (12 Jahre). Dort sind noch keine Slimsitze verbaut. Tatsächlich ist in den meisten anderen Ryanair-Fliegern mehr Platz.

    • Vielen Dank für die Einblicke! Liest echt spannend.

      Ich konnte auf meinen letzten Flügen (es waren neben diesem noch ein paar weitere) auch deutliche Verbesserung als noch vor ein paar Jahren feststellen. Und das von der Buchung bis zum Aussteigen. Viele beschreiben ja auch den Kundenservice im Fall von Unregelmäßigkeiten als wirklich gut.

      Ich fand auch die Bestuhlung in der Maschine alles andere als eng. Ganz im Gegenteil sogar sehr großzügig. Und ich hatte einige Tage später das Vergnügen auf Wizz Air Flügen.

    • Danke. Interessant.
      Könnte man da einen Artikel draus erstellen? Ich vermute, Nicole würde den auch unter einem Pseudonym akzeptieren.
      Ein Beispiel wären die Beiträge von Robert.
      Als Passagier weiß man wenig über die Welt hinter den Kulissen.

  8. Sorry, aber das absolute Ausschlusskriterium ist der Ausbildungs- und Trainingsstandard der Cabin Crews, der sich primär auf den Verkauf von Catering richtet und nicht auf Notfälle.

  9. Was mir im Artikel zu kurz kommt ist die Effizienz. Das Boarding geht bei Ryanair viel schneller, als bei LH & Co. Jeder weiß, dass er sich an die Regel bzgl. Gepäck zu halten hat. Da gibt es keine Dikussionen beim Einsteigen, wo denn die Gitarre abgelegt werden kann. Für die Gitarre wir ein zusätzlicher Sitz gebraucht oder sie muss in den Gepäckraum. Wer das nicht akzeptieren will, bleibt da. Punkt und Schluss. Während bei LH noch diskutiert wird, ist Ryanair schon eine halben Stunde in der Luft. Weihnachten erst wieder erlebt. Hund würde nicht angemeldet. Da wurde dann eine halben Stunde diskutiert und geschaut, ob der noch mitkann. Konnte er nicht, also musste dann das Gepäck wieder raus. Mit der Ergebnis, dass der Flieger in HAM mit 30 Minuten Verspätung rausgegangen ist. Wegen eines nicht angemeldeten Hundes.

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