Der letzte Flug unserer Anreise nach Thailand ging mit Thai Air Asia in der Economy Class eines Airbus A320 von Hongkong (HKG) nach Phuket (HKT). Der Flug war mit 3 Stunden 40 Minuten zwar nicht kurz, aber da Air Asia einen sehr guten Ruf als Billigflieger hat, eine passende Option. Hinzu kam, dass die Auswahl an Direktverbindungen bei unserer Ankunft mit Swiss am späten Nachmittag in Hongkong auch eher begrenzt war. Ob der gute Ruf von Air Asia hält, was er verspricht, erfahrt Ihr in diesem Erlebnisbericht.
Thai Air Asia Economy Class „Hot Seat“ im Airbus A320 von Hongkong nach Phuket | Flugdaten
Flugnr.: | FD525 |
Sitz: | 4D, Gang |
Kabine: | Economy Class |
Buchungsart: | Normaler Low Fare Tarif |
Abflug: | 20:50 |
Ankunft: | 23:30 |
Reisezeit: | 3 Std. 40 Min. |
Typ: | Airbus A320 |
Thai Air Asia Economy Class „Hot Seat“ im Airbus A320 von Hongkong nach Phuket | Buchung
Entgegen unserem normalen Buchungsverhalten haben wir diesmal über das Online-Reisebüro opodo.de gebucht. Zwar wäre auch eine Buchung über Air Asia direkt möglich gewesen. Diesmal für opodo.de jedoch deutlich günstiger und so zahlten wir für zwei Personen in Summe nur 78,86 Euro für diesen nicht gerade kurzen Flug. Normalerweise liegt der Einstiegspreis auf dieser Strecke über Air Aisa bei knapp 70 Euro pro Fluggast. Keine schlechte Ersparnis also.
Wir haben einen normalen „low fare“-Tarif ohne jeglichen Schnickschnack gebucht. Auch Aufgabegepäck war nicht inklusive. Da wir nicht in Hongkong einreisen wollten, haben wir das Risiko in Kauf genommen, beim Boarding zur Kasse gebeten zu werden.
Thai Air Asia Economy Class „Hot Seat“ im Airbus A320 von Hongkong nach Phuket | Check-In
Doch bevor es an Board des Thai Air Asia Flug FD525 gehen sollte, galt es noch den Transitbereich in Hongkong zu überwinden. Was in der Regel kein Problem ist, stellte sich diesmal als echte Herausforderung dar. Denn wir hatten unseren Flug vorab noch nicht eingecheckt und wollten den Check-In eben schnell online im Transit erledigen. Doch statt uns eine Boardkarte auszuwerfen, gab es nur einen Barcode, mit dem wir uns am Self-Checkin unsere Bordkarten ausdrucken sollten. Nun ja, was natürlich im Transit erstmal so nicht geht, weil die Automaten, wenn sie denn existieren, irgendwo draußen an den Schaltern stehen. Einen Transit-Schalter hat Air Asia in Hongkong auch nicht, da sich die Airline als Point-to-Point-Carrier sieht.
Also kurz die Emails geprüft, aber auch dort war keine Bordkarte zu finden. Auch der vorerst letzte Versuch über die Air Asia App führte nicht zum Ziel. Es wurde sogar noch schlimmer, denn der Barcode verschwand auch wieder aus der App und ließ sich nicht neu laden. Die Boarding Pässe erhielten wir übrigens nicht, weil in unserer Buchung eine völlig verfremdete Email-Adresse eingetragen war. Vermutlich durch die Flugsuchmaschine, über die wir gebucht hatten.
Was alles normalerweise durch eine kurze Einreise in Hongkong und Check-In am Schalter erledigt wäre, war für uns eine Herausforderung, da meine Frau wie so üblich nicht einfach in Hongkong einreisen durfte.
Ich begab mich daher risikoreich allein auf den Weg durch die Immigration und fand auch schnell den Schalter von Air Asia, wo die Prozedur noch krampfhafter wurde. Ich musste dort alle Reisedokumente meiner Frau inklusive der Flüge von Thailand zurück vorlegen, obwohl sie ein Visum für Thailand in ihrem Pass und das Honorarkonsulat in Essen alle Unterlagen bereits geprüft hatte. Erst nach mehreren Telefonaten, WhatsApp und Abfotografien unserer Dokumente erhielt zumindest ich meine Bordkarte. Für die Bordkarte meiner Frau sollte sich diese im Transit zum Handling-Agent von Air Asia begeben.
Dort wartete sie eine geschlagene weitere Stunde, bis man sie durch die Sicherheit und bis zum Gate eskortierte. Auf halbem Weg dorthin fanden wir uns dann im Terminal wieder, sodass wir zumindest gemeinsam zum Gate gehen konnten. Statt Lounge diesmal also Warten am Gate. Zumindest bekam dort auch meine Frau nach einer Weile ihre Bordkarte ausgedruckt.
Nun gab es nur noch die letzte Hürde mit deutlich zu viel Handgepäck an Board zu kommen.
Thai Air Asia Economy Class „Hot Seat“ im Airbus A320 von Hongkong nach Phuket | Boarding
Das Boarding unseres Fluges war für Gate 204 geplant. Kurz vor dem Boarding wurde dies noch mal geändert und alle Fluggäste machten sich noch mal zum Gate 203 auf den Weg.
Mindestens drei Mal vor und während des Boardings erläuterte die Airline die Regel für das Handgepäck und das Überschreitungen berechnet wurden. Wir waren mit jeweils einem Trolley und einer großen Tasche, sowie einem kleinen Rucksack bei meiner Frau deutlich über dem Erlaubten. Das hatten wir jedoch einkalkuliert und waren auch bereit dafür zu bezahlen, nur um kein Gepäck aufgeben zu müssen.
Als die ersten Passagiere in der Reihe bereits zur Seite gingen um nachzuzahlen, war uns ziemlich klar, dass auch wir dann tatsächlich nachzahlen dürfen. Doch als wir mit in der ersten Gruppe an Board gingen, bemängelte niemand unser Übergepäck. Vermutlich wollte man uns nicht noch weiter strapazieren.
Wir gingen also an Board und nahmen unsere Sitze ein.
Thai Air Asia Economy Class „Hot Seat“ im Airbus A320 von Hongkong nach Phuket | Sitz und Kabine
Air Asia fliegt innerhalb Asiens mit dem Airbus A320 in einer reinen Economy-Class Bestuhlung. Der Sitzabstand beträgt dabei 29 Inch. Die Sitze sind, wie üblich in einem A320, in 3-3-Reihen angeordnet. Reihe 1-5 und die Notausgang-Reihen bezeichnet Air Asia als „Hot Seats“, für die eine zusätzliche Gebühr fällig wird. „Hot Seat“ heißt aber wirklich nur früheres Boarding und schnelleres Aussteigen. Mehr Sitzabstand gibt es nicht.
Bei unserem versuchten Online-Checkin wurden uns interessanterweise kostenfrei die Sitze 4D und 4E zugeordnet. Wir hatten somit den Vorteil beim Boarding nicht warten zu müssen und konnten auch schnell wieder aussteigen. Gerade das frühe Boarding war super, um all unser Handgepäck zu verstauen. Leider hatten die Sitze neben der geringen Beinfreiheit auch den Nachteil, dass wir inmitten einer chinesischen Großfamilie saßen, die sich durchgehend lautstark unterhielten, die Sitze wechselten und kontinuierlich husteten. Ich sah mich in den nächsten zwei Wochen schon mit dem Coronavirus konfrontiert. Auch sonst war diese Familie extrem verhaltensauffällig. Interessanterweise erkennen wir das an Board sofort, wer später für Ärger sorgt. Und spätestens als auf der Startbahn Opa sich dann dazu entschied, aufzustehen und in den hinteren Teil des Flugzeugs zu spazieren, wusste es auch der Rest der Fluggäste. Ich hatte in dem Moment die Hoffnung, dass die Startfreigabe kommt, doch sie kam leider nicht.
Thai Air Asia Economy Class „Hot Seat“ im Airbus A320 von Hongkong nach Phuket | Service
Das Service-Konzept von Thai Air Asia unterscheidet sich nicht von den restlichen Air Asia Fluggesellschaften. Wir hätten uns vorab online Essen dazu buchen können, taten dies aber nicht, da wir davon ausgegangen waren, dass wir vorab in der Lounge ausgiebig Speisen können.
Da dies nun ausgefallen war, entschieden wir uns dafür, uns Gerichte aus dem „buy on board“-Menü auszuwählen. Immerhin sind die Gerichte bei Air Asia so gefragt, dass mittlerweile sogar extra Restaurants mit Flugzeug-Essen eröffnet wurden.
Die „buy on board“-Speisekarte ist bei Air Asia sogar sehr umfangreich. Es gibt einige vollwertige Gerichte, Instant-Nudelsuppen, süße und herzhafte Snacks und diverse Getränke. Was es nicht gibt, sind alkoholhaltige Getränke. Preislich ist Thai Air Asia wirklich fair. So kostet ein Hauptgericht unter 5 Euro (150 THB) und ein Softdrink oder eine Instant-Nudelsuppe unter 2 Euro (60 THB).
Wir entschieden uns für Chicken Teriyaki und koreanische Bibimbap. Theoretisch zumindest, denn vor uns bestellte noch die Großfamilie. Was etwa 20 Minuten dauerte und zu dem Ergebnis führte, dass uns die Flugbegleiterin nichts mehr anbieten konnte. Auch die immer wieder genannten Alternativen waren dann doch nicht verfügbar. Daher endete unsere Bestellung in zwei Nudelsuppen, einer Dose Redbull und Kokosnuss-Saft.
Nachdem der Service durchgezogen und der Müll eingesammelt wurde, nahmen wir die Cabin Crew auch nicht mehr wirklich häufig in der Kabine wahr. Irgendwie gingen dann auch die gut dreieinhalb Stunden Flugzeit vorbei, ehe wir uns noch in die Qual der Immigration werfen mussten, bis endlich im Maya Airport Hotel Phuket unser erstes echtes Bett seit langem auf uns wartete.
Thai Air Asia Economy Class „Hot Seat“ im Airbus A320 von Hongkong nach Phuket | Frankfurtflyer Kommentar
Dieser Flug war nicht meine erste Erfahrung mit Air Asia. Ich hatte Air Asia als richtig guten Billigflieger in Erinnerung. Jetzt sorgte natürlich dieser schwierige Check-In-Prozess schon allein dafür, dass wir nicht von einem komfortablen Reiseerlebnis sprechen konnten. Ich fand aber gut, dass das Personal sowohl am Gate als auch die Begleitung durch das Handling zum Gate sehr bemüht war. Und ich verstehe natürlich, dass sich Air Asia dort absichern wollte.
Auch der Flug an sich wäre für mal eben von Kuala Lumpur nach Singapur völlig okay. Fast vier Stunden sind da schon eher eine Herausforderung. Wobei auch hier die Airline nichts für die Verhaltensauffälligkeit Ihrer Fluggäste kann.
Wer gerade keinen hohen Komfort braucht, sondern einfach nur günstig von A nach B kommen möchte, der kann sorgenfrei Thai Air Asia wählen.
Alle Teile dieses Trip-Reports:
„Und spätestens als auf der Startbahn Opa sich dann dazu entschied, aufzustehen und in den hinteren Teil des Flugzeugs zu spazieren, wusste es auch der Rest der Fluggäste. Ich hatte in dem Moment die Hoffnung, dass die Startfreigabe kommt, doch sie kam leider nicht.“
Klingt ziemlich menschenverachtend und sollte auf einem Blog mit professionellem Anspruch absolut nichts verloren haben…
Danke für den hilfreichen Post! Ausgezeichnet Blog.
Ein, wie ich finde, guter Artikel, der aufschlussreich aufzeigt, warum einen die Fluggesellschaften bereits im Vorfeld mit viel Mühe darüber informieren, wann und wie ich einchecken sollte.
Bei AirAsia steht definitiv nichts davon, dass man dies erst im Transit-Bereich erledigen sollte und über die AirAsia-App schon gar nicht, da es in der App, wie auf der Website von AirAsia unschwer beschrieben ist, keine mobile Bordkarte gibt, sondern nur einen Barcode für die Printer.
Wenn jetzt jeder Passagier wissentlich mit einem Haufen unbezahltem Handgepäck zum Gate erscheint, sind Verspätungen – zu Lasten andere Passagiere – zwangsläufig vorprogrammiert. Insofern macht es wenig Sinn, sich über das Verhalten einer mitfliegenden chinesischen Großfamilie zu echauffieren: Selbstreflektion ist eher gefragt.
Etwas mehr Vorausschau und Rücksichtnahme auf meine Mit-Passagiere finde ich dagegen grundsätzlich besser 🙂
Hi Marc,
Ja, das war meine Überheblichkeit als “Vielflieger”. Das hat mich schon häufig Lehrgeld gekostet, wie man immer mal wieder in meinen Reviews lesen kann.
Aber nebenbei: Ich wäre der erste, der für zusätzliches Handgepäck vorab zahlen würde. Leider bieten nur wenige Airlines diese Option. Denn unglücklicherweise ist Aufgabegepäck bei uns nicht möglich. Das schränkt uns bei komplexeren Flugreisen immer stark ein und führt zu solchen Situationen wie Hongkong. Wir denken dabei immer, dass wir schon jede Situation mitgemacht haben, aber leider werden wir immer wieder überrascht.
Viele Grüße
Sebastian