
Nachdem es bei Condor und Eurowings so gut läuft, wagt sich ab dem kommenden Winter auch Austrian Airlines nach Dubai. Das Außergewöhnliche dabei ist das Flugzeug, mit dem die Lufthansa-Tochter die neue Verbindung aufnehmen wird. Statt mit einem klassischen Langstreckenjet will man – genauso wie die besagten deutschen Fluggesellschaften – ebenfalls Schmalrumpfflugzeuge einsetzen. Die AUA bezeichnet den Einsatz von Airbus A320neo Maschinen als Experiment und will vor allem mit dem Preis punkten.
🇦🇹 Austrian Airlines will im Winter nach Dubai fliegen
✈️ Zum Einsatz kommen Schmalrumpfflugzeuge vom Typ Airbus A320neo
🐫 Lufthansa-Tochter spricht von Experiment, welches getestet werden soll
Normalerweise ist die Strecke zwischen Wien und Dubai eine klassische Langstreckenverbindung. Derzeit dominiert hier Emirates, der Golfcarrier fliegt zwei Mal täglich pro Richtung und setzt Widebodies wie Boeing 777 oder sogar Airbus A380 Superjumbos ein. Künftig will hier auch Austrian Airlines mitmischen, ab Dezember stellt sich die Wiener Linie mit dem eher mickrigen Airbus A320 der Konkurrenz.
Die Österreicher wollen hier aber einen anderen Weg einschlagen und laut Pressemeldung ein Experiment wagen. Man nutzt die im Winter eher gering ausgelasteten Mittelstreckenflugzeuge, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen und gleichzeitig ein konkurrenzfähiges Low-Cost-Angebot auf einer hoch nachgefragten Strecke zu platzieren.
Hier hat man in erster Linie die preissensible Kundschaft im Auge, die man mit dem „Dubai Deal“ locken möchte. Ab dem 1. Dezember 2025 geht es los, zunächst werden bis Ende März 2026 fünf wöchentliche Flüge angeboten. Die Preise starten bei 314 Euro für den Hin- und Rückflug. CEO Annette Mann äußert sich dazu so:
„Ein Flugzeug in der Luft ist immer besser als eines am Boden – und wir wollen gleichzeitig unseren Gästen ein unschlagbares Angebot machen. Uns ist bewusst, dass es auf dieser Strecke starke, sehr komfortable Konkurrenz gibt. Aber mit Kapazitäten, die sonst im Winter einfach nur pausieren würden, können und wollen wir ruhig mal mutig sein, etwas Neues probieren und den Markt herausfordern.“
Schlanker Flieger, schlanker Preis?
Immerhin spielt man bei der Ankündigung mit offenen Karten und erklärt was man an Bord erwarten darf- und was nicht. Man setzt auf einen „schlanken“ Flieger ohne klassisches Langstrecken-Produkt. Das bedeutet also keine komfortablen Sitze, kein fest installiertes Inflight-Entertainment und auch kein Service, den man von Interkontinentalflügen in der Boeing 767, 777 oder 787 kennt. Stattdessen will man einige „Extras und digitale Features“ bereitstellen, um den Flug komfortabler zu machen. Ins Detail ist man aber nicht gegangen.

Klar ist, dass in der Economy Class das Buy on Board Konzept „Austrian Melangerie“ angeboten wird, das bedeutet also Essen und Getränke gegen Cash. In der Business Class muss man sich mit dem Produkt zufrieden geben, das auch auf den Kurzstrecken innerhalb von Europa angeboten wird. Es gibt also keine flachen Betten, sondern nur einen normalen Economy-Sitz mit freiem Nachbarplatz. Das Aufgabegepäck, Loungezugang, Catering und Meilen sind aber inklusive.
Neben dem Economy Light-Einstiegstarif ab 314 Euro bietet Austrian Airlines auch den Classic-Tarif ab 374 Euro. Dieser ist etwas flexibler und erlaubt 23 kg Aufgabegepäck. Die Preise in der Business Class starten ab 699 Euro für einen Hin- und Rückflug. Austrian will sich so zwischen klassischen Full-Service-Angeboten und den Low-Costern positionieren.

Die Flugzeiten sind auch nichts für schwache Nerven, dafür kann man diese mit einem Zubringer erreichen und auch auf dem Rückweg auf einen anderen Flug umsteigen. Der Start von OS89 ist in Wien um 18:55 Uhr abends, die Ankunft in Dubai erfolgt um 03:40 Uhr in der Nacht. Der Rückflug OS 90 startet um 6:05 Uhr und erreicht Wien um 09:25 Uhr. Geflogen wird jeweils montags, mittwochs, donnerstags, samstags und sonntags.
Nur ein Experiment? Austrian Airlines mit Airbus A320 nach Dubai | Frankfurtflyer Kommentar
Ist es David gegen Goliath oder kann man Austrian Airlines und Emirates nicht vergleichen, weil die beiden Fluggesellschaften ein vollkommen unterschiedliches Klientel ansprechen? Emirates bietet auf der Strecke deutlich mehr Komfort, der Golf-Carier setzt aber auch ganz klar auf Fluggäste, die nach Dubai reisen, um dort umzusteigen und weiterzufliegen.
Bei der AUA geht es in erster Linie um Reisende, die in Dubai bleiben und auf den Preis achten. Weiterer Vorteil ist auch die Meilengutschrift, da Miles & More den Flug im Business-Tarif als Langstrecke betrachtet und entsprechend mit 200 Status Points pro Strecke bepunktet. So oder so muss man als Passagier die Zähne zusammenbeißen und sich mehr oder weniger durch die Nacht quälen.
Condor und Eurowings haben gezeigt, dass es auch ohne viel Komfort geht, die Airlines fliegen inzwischen mit dem Airbus A320neo auch nach Abu Dhabi oder Jeddah. Wenn das Konzept in Österreich auf Anklang stößt, ist eine Verlängerung durchaus denkbar.
Wir haben diese Erfahrungen im Airbus A320neo von und nach Dubai gesammelt:
- Review: Autsch – In der Economy Class des Condor Kurzstrecken-Airbus A320NEO von Berlin nach Dubai
- Review: In der Premium Economy des Condor Kurzstrecken-Airbus A320NEO von Dubai (DXB) nach Berlin (BER)
- Review: Auf dem „Klappstuhl“ nach Dubai | Eurowings Economy Class im Airbus A320neo ab Berlin nach Dubai
- Review: Wie viel Premium ist in der Eurowings BIZclass im Airbus A320neo von Dubai nach Berlin?
Jetzt mal ernsthaft. Das ist schon beleidigend. Dies wird als Business vermarktet und kostet etwa gleich wie LX. Ich habe schon viel mitgemacht mit dem Konzern, aber dies ist eine Frechheit. Zumal man mit AZ A321N die richtigen Maschinen im Konzern hätte.
Naja, immerhin scheint man die C Preise anzupassen… Nach IKA zB bietet man ja auch nur die erbämrlichen Euro C CLass Sitze, verlangt aber den gleichen Preis wie LH mit Langstreckengerät…
Vg
SEN
Erbärmliches Produkt und schlechte Flugzeiten. Zum Glück gibt es Alternativen.
Steht es irgendwo, ob DWC oder DXB angeflogen wird?
Und das Rennen zu Low Value geht in die nächste Runde. Low Cost war gestern…
Es gibt halt Leute, denen ist es egal, wie sie von A nach B kommen.
Da spielt weder die Sitzkonfiguration, noch die Verpflegung, noch der Flugplan eine Rolle.
Hauptsache ist: Der Preis ist günstig und man war dort.
So ist es. Zumindest verklausuliert teilt Austrian auch mit, dass man sich genau an diese Leute wendet; und an solche, welche Ende Jahr ihr M&M-Konto noch etwas auffüllen müssen.
Ja, die Leute gibt es. Ja, ich verstehe, wenn Menschen auf das Geld und auf den Preis schauen (müssen).
Für mich persönlich wäre dieser Flug und der mit Eurowings nach Dubai ein Graus. Schon die 4:40 Stunden auf die Kanaren finde ich im Narrowbody – auch vor den Flügeln und mit freiem Mittelsitz – nicht gerade prickelnd.
Vielleicht bin ich auch zu alt und zu verweichlicht. Zur Zielgruppe zähle ich damit nicht.