
Die Hotelkette Hilton könnte wohl bald Veränderungen im Honors Programm vornehmen. Es geht um einen Vorteil, den auch Kundinnen und Kunden nutzen können, die nicht bei dem Bonusprogramm angemeldet sind. Die Rede ist von dem bislang kostenlosen oder zumindest kulanzbasierten späten Check-out. Diesen Punkt möchte man ab 2026 etwas vereinheitlichen, indem ein solcher Late-Check-out schon im Vorfeld garantiert wird. Natürlich will der US-Konzern dafür Geld sehen, je nach Marke werden bis zu 60 Dollar plus Steuern fällig.
Wer im Hotel übernachtet, weiß, dass man gegen Mittag das Zimmer räumen muss. Manchmal möchte man den Tag in der Stadt oder am Strand aber noch auskosten. Gerade bei einem späten Abflug ist es ein Segen, das Hotelzimmer länger nutzen zu dürfen. Bei Statuskunden sehen es die Hotelbetreiber etwas lockerer und gewähren zumindest den treuen Gästen einen Late-Check-out. In fast allen Bonusprogrammen wird ein solcher Vorteil aufgelistet, dieser ist aber fast immer mit einer Fußnote versehen.
Late-Check-out? – Ungern!
Das Benefit gibt es – wie einige andere Privilegien auch – nur gegen Verfügbarkeit. Hotelgäste müssen in der Regel also aktiv danach fragen, nicht selten entsteht dadurch eine Diskussion. Man soll doch noch einmal am Tag der Abreise fragen, gerne wird man auf die Duschmöglichkeiten im Spa oder Fitnessstudio verwiesen, Hauptsache man geht aus dem Zimmer raus. Ganz beliebt ist die Aussage, dass das Hotel ausgebucht sei und man alle Zimmer braucht.
Schnell kann man dann herausfinden, dass das nicht stimmt und noch meist mehrere Zimmer leer stehen. Selbst wenn das Hotel ausgebucht ist – viele Gäste reisen erst später an, wobei man dies als Betreiber nur schwer abschätzen kann und auf Erfahrungswerte zurückgreifen muss. Ein Punkt ist auch die Reinigung der Zimmer, das Personal vom Housekeeping ist abends meist nicht mehr im Haus oder nur in Minimalbesetzung vor Ort.
Einige Hotels haben das Thema aber ganz gut im Griff und garantieren einen späteren Check-out. Davon profitieren entweder die Teilnehmenden mit Statuskarte oder diejenigen, die dafür bezahlen. Damit will auch Hilton bald Geld machen und die späte Abreise gegen Gebühr sicherstellen.
Preis hängt von der Marke ab
Laut LoyaltyLobby gibt es einen Zusammenhang mit der Einführung eines neuen Hotelmanagementsystems. Hilton ersetzt bis 2026 das bisherige System durch eine neue Plattform, die offenbar vom Anbieter HotelKey stammt. Ob es sich dabei um ein neues Hauptsystem oder nur um ein Modul zur Verwaltung von Zusatzleistungen handelt, ist derzeit noch offen.
Das neue System ermöglicht eine zentralisierte Vermarktung und Abrechnung verschiedener Zusatzservices – darunter auch Gebühren für den späten Check-out. Die neue Funktion soll künftig schon im Buchungsprozess oder über die Hilton-App verfügbar sein. Dabei ist geplant, die Verfügbarkeit zu standardisieren. Laut dem Portal sollen in Full-Service-Hotels bis zu 20 Zimmer für späten Check-out zur Verfügung stehen, bei anderen Marken werden es bis zu 10 sein. Das Angebot kann jedoch von den Hotels temporär deaktiviert werden.
Die Gebührenhöhe für den späten Check-out soll einheitlich geregelt werden. Damit wäre der späte Check-out eine optionale Zusatzleistung, die explizit gebucht und bezahlt werden muss. In den gänstigeren Marken wie Garden Inn werden dann 40 US$, bei DoubleTree sind es 50 US$ und bei der Kernmarke sowie den Luxuslabels wie Waldorf Astoria oder Conrad werden 60 US$ fällig. Die Steuern werden aufaddiert. Wie lange man dann im Zimmer bleiben darf, ist nicht bekannt.
Inwiefern Hilton diesbezüglich Änderungen im Hilton Honors Programm plant, ist auch noch nicht klar. Anders als bei den Konkurrenzprogrammen von Marriott Bonvoy oder World of Hyatt, wo ein später Check-out bei vielen Marken ab einer gewissen Statusstufe ein garantierter Vorteil ist, wurde dies bisher bei Hilton eher schwammig oder gar nicht näher erläutert.
Eine Krux im Hotel | Erweiterte Check-In bzw. Check-Out Zeiten
Schluss mit Kulanz? Hilton verlangt ab 2026 Geld für späten Check-out | Frankfurtflyer Kommentar
Der späte Check-out ist oft ein leidiges Thema, weil man als Gast zum Bittsteller wird und gerne von der Rezeption abgebügelt wird. Manchmal habe ich den Eindruck, den Mitarbeitenden hinter dem Tresen entsteht ein persönlicher Schaden. Oft wird man darum gebeten, am Abreisetag nochmal vorstellig zu werden, dann gibt es vielleicht noch eine Verlängerung auf 13 oder 14 Uhr.
Bei Hilton soll bald eine Gebührentabelle zur Geltung kommen, dafür wird die späte Abreise auch schon vor dem Aufenthalt garantiert. Das könnte also auch bedeuten, dass der kostenlose Vorteil für Statuskunden gestrichen wird. Es besteht allerdings auch die Chance, dass man diesen Punkt bald etwas klarer definiert und beispielsweise den Diamond-Kunden eine Garantie ohne Aufpreis gibt.
Wenn man einen späten Flug hat, mit der Familie unterwegs ist oder noch einen Termin wahrnehmen muss, möchte man sich auf den Late-Check-out verlassen können. Bei „nach Verfügbarkeit“ ist dies leider nicht der Fall. Ob mit Status oder nicht – am liebsten ist es mir, wenn bei der Ankunft proaktiv gefragt wird: „Darf ich Ihnen einen späteren Check-out anbieten?“ Die meisten sind doch ohnehin spätestens nach dem Frühstück weg.
Mich nervt viel mehr, wenn nach einem langen Nachtflug morgens das Zimmer nicht verfügbar ist. Für einen early check-in zahle ich da gern. Umgekehrt sollte auch der late check-out etwas kosten. Dann ist der Kunde auch kein Bittsteller.
Ja, das ist natürlich ein Punkt. Wobei ich da echt viel Kulanz von Hotels erlebt habe. Insbesondere wenn man es vorher ankündigt, Status hat oder mit Vorteilen, wie z.B. bei unserem Hotel Portal.
musst Diamond sein
Das Conrad in Dubai verlangte für einen Late Check-out Dirham 200.00.
Habe dankend abgelehnt und am Airport im Hampton by Hilton ein Zimmer für eine ganze Nacht gebucht. Dieses kostete günstige 220.00 Dirham und ich hatte eine Bleibe bis gegen Mitternacht.
Das Hilton Garden Inn Singapore Serangoon bietet jetzt bereits an (bei Buchung über die App) dass man den Late Check-out wählen kann. Statt 12:00 PM regulär kann man für 59.36 S$ den Check-Out bis 2:00 PM verlängern. Also ganze 2 Stunden für umgerechnet knapp 40€ mehr. In meiner Beispielsuche im Mai sind es dann auch mal insgesamt 220€ für eine Nacht dort. Ich schwanke noch, ob mir der Late Check-Out für 2 Stunden dann 40€ wert ist… Was ich hier auch merkwürdig finde, der reguläre Check-In ist erst um 3:00 PM. Also selbst bei einem bezahlten späten Check-Out wäre noch eine Stunde fürs House-Keeping…
Das bieten heute schon mehrere Hotels in der App beim Check-in. Das möchte man – ebenso wie die Gebühren – vermutlich vereinheitlichen.
Hilton inn mir sowieso gestohlen bleiben, spätestens seit den 14$-Gutscheinen statt Frühstück in USA. Lieber über freie Apps buchen.
Unterschiedliche Märkte handhaben das bisher völlig unterschiedlich. Mein „Rekordhalter“ mit early check-in am Morgen und Late Check-out am Abend ist jeweils das Conrad Centennial in Singapur.
Ich war erst im Le Meridien Abu Dhabi- von 11 Uhr vormittags bis 18 Uhr am nächsten Tag inkl. 2x Happy Hour in der Lounge. Während der Pandemie waren wir bis um 22 Uhr abends im Zimmer vom Ritz Carlton auf Teneriffa.
Ich halte diese ganze Geschichte für völlig aufgebauscht von Loyality Lobby (aka Clickbait), insbesondere der dort hergestellte Zusammenhang zu Hilton Honors. Den gibt es nämlich überhaupt nicht, sondern ist reine Spekulation. Bei LL wird aber (anders als hier) so getan, als sei das schon fix.
Das einzige, was geregelt wird, sind die einheitlichen Gebühren für den Late Checkout. Die sind heute nämlich (auch innerhalb der einzelnen Brands) komplett willkürlich und jedes Hotel kocht da sein eigenes Süppchen (es gibt Festpreise, prozentuale Anteile zur Buchungsrate usw.). Dass das vereinheitlicht wird, ist eine gute Sache. Hat aber nichts mit Hilton Honors zu tun.
In der Realität sind die meisten Hotels im Rahmen von Hilton Honors ja heute sowieso schon extrem knausrig, wenn es um Late Checkout geht. Selbst bei zwei Stunden wird meistens schon ziemlich rumdiskutiert. Ein echter Statusvorteil ist es deshalb aus meiner Sicht schon heute kaum noch.
Late Check out wird ja (zumindest in einigen Tabellen) nicht als Statusvorteil aufgelistet. Daher habe ich die Hoffnung, dass sich dies ab 2026 ändert und einheitlich geregelt wird.
Wenn ich für Late-check-out bezahlen soll, bekomme ich dann umgekehrt Geld zurück, wenn ich eine komplette Nacht buche, aber erst um 23:00 Uhr einchecke und am nächsten Morgen das Hotel um 8:00 Uhr verlasse?
Ernsthaft: Ich plädiere für einen vernünftigen und offenen Umgang miteinander. Wenn ich ein paar 1000 EUR im Hotel lasse, dann bin ich kein Bittsteller, wenn ich frage, ob ich am letzten Tag bis zum Nachmittag bleiben kann. Und das sehen die Hotels offensichtlich auch so. Naja, wenigstens die, bei denen ich mehr als einmal gewohnt habe.
Das ganze Thema Check-In/-Out Zeiten wird doch immer grotesker. Teilweise rein erst ab 16:00 Uhr, dafür 11:00 Uhr wieder raus. Was soll das?
Ist ja nahezu so, als ob man sich ein Stundenhotel buchen würde.
Ja, aber trotzdem den vollen Preis für eine Übernachtung bezahlt