Sparmaßnahmen gescheitert: British Airways rudert beim Business Class Bordservice zurück

British Airways Dinner, Foto: Robert

British Airways hat sich nach anhaltender Kritik gezwungen gesehen, die umstrittenen Änderungen an ihrem Business Class Bordservice rückgängig zu machen. Erst vor wenigen Monaten hatte die Fluggesellschaft spürbare Einschnitte vorgenommen, die in erster Linie auf Langstreckenflügen mit Abflug nach 21 Uhr für viel Unmut sorgten. Nun kehrt British Airways weitgehend zu ihrem Speisenangebot von vor Oktober 2024 zurück.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Rückkehr zum alten Menü: Nach massiver Kritik kehrt British Airways zum Business-Class-Catering von vor Oktober 2024 zurück.
  • „Brunchgate“-Debakel beendet: Frühstücksgerichte gibt es nur noch auf Flügen vor 9:00 Uhr – ansonsten wieder reguläre Menüs.
  • Fehlgeschlagene Sparmaßnahmen: BA wollte Kosten senken, musste nach negativem Kundenfeedback aber zurückrudern.

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Ziel der Airline war es einen effizienteren Service anzubieten, doch es lag klar auf der Hand, das British Airways an dieser Stelle Kosten senken wollte. Betroffen waren ausgerechnet die Fluggäste der Business Class. Der gut zahlenden Kundschaft hatte man Ende letzten Jahres nur noch eine stark reduziertes Mahlzeitenangebot bereitgestellt. Statt des gewohnten Menüs mit Vorspeise, Hauptgericht und Dessert oder Käseplatte wurden bei Starts nach 21 Uhr nur noch leichte Snacks wie Suppe, Paninis und Salate serviert.

Der „Goodnight“-Service wurde selbst auf den langen Routen wie auf denen von London (LHR) nach Singapur (SIN) und Buenos Aires (EZE) oder längeren Nachtflügen von der US-Westküste eingeführt. Die oneworld-Fluggesellschaft wollte den Fluggästen einen schnelleren Service bieten und den Ruhesuchenden mehr Schlaf ermöglichen. Für die Umsetzung gab es aber ordentlich Kritik, die Vielfliegenden kritisierten British Airways. Die Kunden sollten zumindest die Wahlmöglichkeit haben, ein vollständiges Menü einzunehmen. So etwas sollte in den Premium-Kabinen selbstverständlich sein.

British Airways A380, Foto: Robert

Das „Brunchgate“-Debakel

Noch mehr Kritik gab es für die Einführung eines Brunch-Konzepts auf Langstreckenflügen, die vor 11:30 Uhr starteten. Anstelle eines traditionellen Mittagessens wurde in der First- und Business Class ein Brunch-Menü serviert, welches aus Frühstücksgerichten wie Pancakes, Omelette oder pochierten Eiern bestand. Damit hatten viele ein Problem, denn die meisten Passagiere hatten schon am frühen Morgen zuhause, im Hotel oder in der Lounge gefrühstückt.

Nun mussten sich diese mit einem zweiten Frühstück begnügen, dabei hatten die Meisten wohl eher Lust auf ein Lunch mit Fleich, Fisch oder einem Pastagericht. Die negative Resonanz in den Foren und sozialen Medien war so groß, dass der Begriff „Brunchgate“ entstand. Als vorübergehende Maßnahme brachte British Airways im Dezember zusätzliche Optionen in die Speisekarte – ein Zeichen dafür, dass man das Problem intern bereits erkannt hatte.

Nun hat British Airways den Brunch-Service laut dem Portal PYOK auf Langstreckenflügen komplett abgeschafft. Frühstücksgerichte werden nur noch auf Flügen mit Abflug vor 9:00 Uhr morgens angeboten. Ab sofort erhalten Passagiere auf allen Langstreckenflügen wieder den regulären Menü-Service. Auf kürzeren Transatlantikflügen von der US-Ostküste nach London wird zusätzlich ein Expressmenü offeriert.

Sparmaßnahmen gescheitert: British Airways rudert beim Business Class Bordservice zurück | Frankfurtflyer Kommentar

Es ist keine wirklich große Überraschung und zeigt einmal mehr, dass radikale Einschnitte beim Bordservice in den Premiumklassen oft nicht funktionieren. BA betonte am Anfang, dass die Änderungen auf Kundenfeedback basieren, doch die schlechte Umsetzung zur Effizienzsteigerung wurde zum PR-Desaster.

In den letzten Monaten gab es dann ungefragtes Feedback aus Passagierkreisen und von den eigenen Crews, BA hatte keine andere Wahl, als die Maßnahmen rückgängig zu machen. Ein verkürzter Mahlzeitenservice kann durchaus gut umgesetzt werden, vorausgesetzt man lässt den Gästen die Wahlmöglichkeiten. Air France oder Lufthansa bieten beispielsweise bei Spätausgängen ein Expressmenü an, dieses wird zusammen mit Obst, Käse oder Dessert auf einem Tablett gebracht.

Auf Kurzstreckenflügen wird schließlich auch nicht gekleckert, wir haben auf den kurzen Hüpfern nach Paris (CDG) oder Dublin (DUB) bei einer Flugzeit von unter einer Stunde ein warmes Essen erhalten.

Review: British Airways Airbus A320 Club Europe von Dublin (DUB) nach London (LHR) | Heiße Mahlzeit in 50 Minuten

 

3 Kommentare

  1. Der Service-Abbau in der Business-Class ist ja Leider an allen Ecken und Enden spürbar: in den lounges, beim zulässigen Gepäck, der freien Sitzwahl usw. – und das bei allen Airlines. Schön ist anders!

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