
Fluggesellschaften wollen besonders treue Kundinnen und Kunden auf Händen tragen und entsprechend belohnen. Genau das ist auch der ursprüngliche Sinn von Vielfliegerprogrammen wie Miles & More. Mit der Vergabe von Meilen sollen die Fluggäste honoriert werden, wer sich auf Reisen befinden, soll die Vorteile eines Status deutlich spüren. Eine silberne bzw. goldene Karte bekommt man inzwischen aber nicht mehr nur durch das Fliegen mit Lufthansa & Co. Die neue Partnerschaft mit der Hotelkette Marriott könnte nur der Anfang sein.
Erst im letzten Jahr wurde Miles & More verändert, die Verantwortlichen haben insbesondere das Statusprogramm umgekrempelt. Ziel war es, dieses durch die Vergabe von festen Werten zu vereinfachen. Ob das gelungen ist, wird unterschiedlich bewertet. Die Umstellung von Statusmeilen auf Points hat nicht allen gefallen, da man einen Status nur noch dann bekommt, wenn man mindestens die Hälfte dieser Punkte (Qualifying Points) mit einer Miles & More Airline wie Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines, Eurowings, LOT & Co sammelt.
Kreditkarten als Status-Helfer
Schon vor der Umstellung gab es aber eine Möglichkeit, einen Teil der für den Status relevanten Punkte zu sammeln, ohne überhaupt in ein Flugzeug zu steigen. Für diejenigen, die eine Kreditkarte haben, ist es möglich, reguläre Prämienmeilen in Statuspunkte zu tauschen. Dies gilt zwar nur für die Credit Card Gold oder eine Karte mit integriertem Status, außerdem ist der Umtauschkurs relativ schlecht. Aber es ist möglich, pro Kalenderjahr bis zu 100 Status- & Qualifying Points auf diesem Weg zu holen.
Derzeit kann man eine solche Kreditkarte nicht abschließen, da die Verträge mit dem aktuellen Herausgeber DKB auslaufen. Mit der Deutschen Bank hat man aber schon einen Nachfolger gefunden, der eine Neuauflage der Karte noch im Herbst auf den Markt bringen will. Auch dann soll es weiterhin möglich sein, durch Kartenumsätze dem Status näher zu kommen.

Marriott-Partnerschaft bringt 120 Punkte
Seit Anfang dieser Woche gibt es einen weiteren Weg zu den begehrten Status Points zu kommen. Lufthansa hat hier eine engere Zusammenarbeit von Miles & More und der Hotelkette Marriott verkündet. Durch diese Kooperation ist es möglich, bis zu 120 Points pro Jahr zu sammeln ohne zu fliegen. Zusätzlich dazu erhalten alle mit einem Status bei Miles & More eine goldene Karte im Marriott Programm Bonvoy.
Auch wenn man bei Miles & More der Meinung ist, dass es keinen Status gibt ohne zu fliegen, tun sich mit der Marriott-Partnerschaft neue Wege auf. Diese Kooperation könnte nur ein Anfang sein, wer sich mit den Programmen anderer Airlines beschäftigt, weiß, dass solche Deals nicht neu sind. Idealerweise profitieren alle Beteiligten von solchen Partnerschaften, wobei diese meistens auch etwas eingeschränkt sind.
Status-Boost: Marriott Bonvoy Hotelübernachtungen bringen jetzt bis zu 120 Miles & More Points
Blick auf andere Airlines
Erst vor wenigen Wochen hat Singapore Airlines das überarbeitete KrisFlyer Programm vorgestellt. Neben der Änderungen der Meilenpreise für Prämien hat man auch eine neue Möglichkeit zum Sammeln von Statusmeilen am Boden kommuniziert. Künftig können Teilnehmende durch Ausgaben in einigen Geschäften am Flughafen Singapur, dem Bordshop und Ausgaben beim Aktivitätsportal Pelago für einen Status relevante Tier Points sammeln.
Auch British Airways hat eine solche Möglichkeit geschaffen. Auch wenn der „British Airways Club“ für die meisten abgewertet wurde, wurden neue Wege geschaffen. Seit diesem Jahr vergibt man auch Tier Points für Zusatzleistungen oder Urlaubsbuchungen in dem eigenen Portal. Zusätzlich dazu kann man auch durch Ausgaben mit der eigenen Kreditkarte dem Status ein Stück näher kommen.
Durch Kreditkarten haben insbesondere die Kundinnen und Kunden der nordamerikanischen Gesellschaften ein vergleichsweise leichtes Spiel zum Status zu kommen. Für einen relevanten Status muss man zwar mehrere zig Tausend Dollar umsetzen, bei einigen Gesellschaften ist es aber möglich, alleine dadurch zum Elitelevel zu kommen.
Potenzial für Miles & More
Bei Miles & More soll es auch mit der neuen Kreditkarte möglich sein, Statuspunkte zu sammeln. Nach aktuellem Stand wird dies aber genauso begrenzt sein wie bisher. Außerdem sammelt man diese Punkte nicht direkt, man muss Prämienmeilen zu einem schlechten Kurs umtauschen. Dabei hätte die Ausweitung durchaus Potenzial, um z.B. die Nutzerinnen und Nutzer der Karte zu höheren Umsätzen zu bewegen.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Umsätze bei den angeschlossenen Airlines mit Statuspunkten zu honorieren. So würde man beispielsweise Ausgaben für Upgrades und Zusatzleistungen attraktiver machen. Gleichzeitig würde dies aber die Vergabe von Statuspunkten wieder etwas verkomplizieren.
Status ohne Fliegen: Ist die Miles & More Partnerschaft mit Marriott nur ein Anfang? | Frankfurtflyer Kommentar
Bestimmt gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, um das Statusprogramm zu erweitern bzw. attraktiver zu machen. Gut denkbar, dass nach der neuen Kooperation mit Marriott andere Mitbewerber wie Hilton usw. hellhörig werden und etwas ähnliches anbieten wollen. Vielleicht ist die Partnerschaft also nur ein Anfang…?
An dieser Stelle kann man das Potenzial solcher Deals erkennen, denn wer viel fliegt ist meistens auch oft im Hotel oder im Mietwagen unterwegs. Vielfliegende sind längst auch für Hotelketten, Mietwagenfirmen oder Reiseplattformen attraktiv. Da geht noch was!
Auch wenn es Geld bringen kann, muss man mit dem Ausstellen der Statuskarten vorsichtig sein. Viele Fluggäste bemängeln schon lange die Exklusivität der Benefits oder die überfüllten Lounges.
Bei Uptrip bekommt man nun auch easy 100 Punkte und 100 Qualifying Punkte gegen ein paar Euro
Danke für den Hinweis. Kommt um 10:30 Uhr. 🙂