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Die Rückkehr des Airbus A380 in den regulären Flugbetrieb von Lufthansa ist nun vollständig abgeschlossen. Die verbliebenen acht Superjumbos wurden jetzt alle aufwendig reaktiviert und zurückgeholt. Nachdem die ersten Maschinen bereits 2023 wieder in Dienst gestellt wurden, ist mit der D-AIMA nun der letzte reaktivierte Airbus A380 zurück nach Deutschland gebracht worden. Der Vierstrahler steht gerade in Frankfurt (FRA), dort erfolgt der letzte Schliff für die Indienststellung. Die kleine Teilflotte wird im kommenden Sommer gut eingespannt.
- Komplette Reaktivierung der A380-Flotte: Alle acht verbliebenen Lufthansa A380 sind wieder einsatzbereit, nachdem die D-AIMA als letztes Flugzeug nach Deutschland zurückkehrte.
- Einsatz ab München mit neuem Ziel: Sechs Maschinen fliegen im regulären Liniendienst, zwei stehen als Reserve bereit. Denver (DEN) wird ab April 2025 neu in das A380-Streckennetz aufgenommen.
- Reaktivierung aus Kapazitätsgründen: Aufgrund verzögerter Neuauslieferungen von A350, 787 und 777-9 musste Lufthansa auf die A380 zurückgreifen, obwohl der Jet als ineffizient galt.
Die „Mike Alpha“ ist wieder da und wieder bereit für den Einsatz. Damit endet eine aufwendige Reaktivierungsphase, die mit der Langzeitlagerung der Flugzeuge im spanischen Teruel begann. Während der Pandemie hatte man der Rückkehr des Superjumbo eine klare Absage erteilt, mehrere Airlines hatten sich in der Krise vom Giganten verabschiedet und diesen eingelagert.
Doch es gab mehrere Gründe den Airbus A380 zurückzuholen. Zum einen kam die Erholung schneller wieder, die Nachfrage nach Flugreisen stieg rapide an. Zum anderen waren und sind neue Flugzeuge nicht so schnell verfügbar, zahlreiche Auslieferungen sind verspätet. Auch wenn der riesige Doppelstöcker viel zu groß und ineffizient ist, lohnt sich dessen Einsatz. Man möchte die Saisonspitzen mitnehmen und das Feld nicht der Konkurrenz überlassen.
Dafür musste Lufthansa aber einen hohen Preis bezahlen, denn die Reaktivierung war unglaublich zeitaufwendig und teuer. Die Rückkehr wurde zunächst scheibchenweise geplant, lange Zeit wollte man auch nur maximal sechs der Jets wiederhaben. Die letzten beiden Exemplare waren außerdem beschädigt, ein Hagelschauer hinterließ deutliche Spuren, die Reparaturarbeiten machten die Rückkehr noch aufwendiger und teurer.
Airbus A380-Premiere: Neues Ziel im Sommer 2025
Doch die hohen Kosten waren dann irgendwann egal, durch die Verzögerung bei der Auslieferung der neuen Airbus A350, den Boeing 787 Dreamliner und der extrem verspäteten neuen Triple Seven-Variante hatte und hat Lufthansa enorm Bedarf an Flugzeugen. Aus diesem Grund wurden auch die ebenfalls totgesagten und sehr durstigen Airbus A340-600 wieder aus der Wüste geholt.
Nun steht der Airbus A380 Teilflotte bei Lufthansa ein weiterer heißer Sommer bevor. Von den acht reaktivierten Maschinen sind derzeit aber nur sechs im aktiven Liniendienst ab München (MUC) verplant. Die übrigen zwei werdenals operative Reserve bereitgehalten, um eventuelle Ausfälle abzufedern. Dies ist insbesondere bei der A380 essenziell, da es aufgrund der hohen Sitzplatzkapazität schwierig wäre, Passagiere kurzfristig auf andere Maschinen umzubuchen.
Außerdem haben alle Superjumbos eine First Class an Bord, deren Kapazitäten sind begrenzt. Nur ein Bruchteil der anderen Airbus A350 Langstreckenjets verfügen über die Luxusklasse. Obwohl man rechnerisch nur sechs Flugzeuge voll auslasten will, kann Lufthansa das A380-Streckennetz ab München erweitern. Mit Denver (DEN) kommt ab dem 30. April 2025 ein ganz neues Ziel in den A380-Flugplan. Die weiteren Destinationen sind:
- New York (JFK)
- Boston (BOS)
- Washington D.C. (IAD)
- Los Angeles (LAX)
- Delhi (DEL)
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Superjumbo-Revival: Lufthansa hat jetzt alle Airbus A380 zurückgeholt | Frankfurtflyer Kommentar
Vor knapp fünf Jahren begann die Corona-Krise, im März 2020 wurde die gesamte Airbus-A380-Flotte gegroundet. Ursprünglich sollte dies nur eine vorübergehende Maßnahme sein, doch schnell wurde klar, dass die Pandemie weitreichendere Folgen haben würde. Die Superjumbos wurden in die Wüste geschickt, eine Rückkehr galt lange als ausgeschlossen.
Nun sind alle verbliebenen acht Exemplare wieder im aktiven Dienst. Die D-AIMA absolvierte vor wenigen Tagen einen rund fünfstündigen Testflug und ist nun bereit für den Sommer. Lufthansa hatte einst 14 Maschinen im Einsatz, sechs davon wurden jedoch bereits vor der Pandemie an Airbus zurückgegeben.
Es freut mich, dass Lufthansa mit dem Aima jetzt den letzten A380 wieder reaktiviert hat. Finally.
Die massiven Engpässe waren und sind allerdings auch durchaus hausgemacht:
Zum einen stehen ein Dutzend Dreamliner in Seattle auf dem Hof und dürfen aufgrund der Dauerbaustelle „Allegris“ nicht abheben.
Zum Anderen war der Kranich sehr gemütlich unterwegs, was seine A380 betrifft.
Während British Airways schon im 4. Quartal 2021 massiv das Crewtraining auf den Strecken LHR-FRA und LHR-MAD durchgeführt haben, und in Folge die A380 seit Anfang 2022 nonstop im Einsatz haben, hat Lufthansa seit 2022 massive Kapazitätsengpässe in der Luft und auf dem Boden gehabt.
Mit dem Aima kommt drei Jahre nach den Briten, der letzte A380 aus der Wüste zurück zum Kranich.
Mal sehen, wie schnell die ersten Maschinen nach dem Post-Corona-Peak, wo sie dringend benötigt worden wären, jetzt wieder abgestellt werden (müssen). Ich drücke die Daumen, dass uns eure A380 noch lange erhalten bleiben und auch euch ökonomisch viel Freude bereiten, liebe Lufthansa!
Irgendwann ist bei LH das Navi ausgefallen. Das sich die Luffahrtindustrie so schnell erholt konnte keiner voraussehen. Das ist die einzige Entschuldigung die akzeptabel ist.
Die anderen Vorgänge sind gravierender. Ersatz der 747-400 durch 777-900 – abgeschmiert. Ersatz der 340-600 durch welches Model? Ersatz der 340-300 durch 350 bzw. 787? Selbst verbockt durch zu späte Bestellungen + das Allegris Desaster. Keine Planung für Kabinenupgrade der 747-8oo. Sollte die auch ausgeflottet werden? Wenn ja Ersatz durch was?
Premium Eco brauch ja keiner. Der Schuß ist schön nach hinten losgegangen. Die alte F im Oberdeck genial. 2-3-2 allerdings ein no go in C. Da wurden also eine Menge Hausaufgaben schlecht erledigt. Die sollen bloß sehen die 380 weiter zu beschäftigen. Das Ding ist beliebt und es sollte auch über die Rückführung nach FRA nachgedacht werden. Animositäten mit den Airports helfen nicht weiter.