
Swiss hat einige Langstrecken im Angebot aber einen 11 Stunden Flug antreten zu müssen ohne auch nur einen Kilometer weiter zu kommen ist sicherlich eine sehr unübliche Sache aber genau so erging es den Passagieren von LX288 am 11. Februar, denn der Airbus A340-300 flog in 11 Stunden von Zürich nach Zürich, was so aber natürlich nicht geplant wurde.
- 11 Stunden Flug ohne Ziel: Swiss Flug LX288 nach Johannesburg kehrte wegen technischer Probleme mit dem Wetterradar über Chad um und landete nach 11 Stunden wieder in Zürich.
- Sicherheit geht vor: Die Crew entschied sich aus Vorsicht für die Rückkehr, da Wetterradarprobleme besonders auf afrikanischen Routen riskant sein können.
- Schnelle Wiederaufnahme des Betriebs: Nach einem kurzen Technik-Check war der Airbus A340-300 bereits wenige Stunden später wieder im Einsatz.
Eigentlich sollte der 22 Jahre alte Airbus A340-300 mit der Registrierung HB-JMA von Zürich nach Johannesburg in Südafrika fliegen. Dort ist der Airbus aber nie angekommen, sondern auf halberstreckt ist man mitten über Afrika, im Süden von Chad, umgedreht und flog zurück nach Zürich, wo man etwa 11 Stunden nach dem Abendlichen Start um 10:10 Uhr am Morgen, um 21:12 Uhr wieder landete.
Swiss selbst nannte als Grund für diesen ungewöhnlichen Langstrecken Flug gegenüber aero.de „technische Unregelmäßigkeiten“ mit dem Wetterradar, weshalb sich die Crew dazu entschlossen habe zurück nach Zürich zu fliegen. Hierbei bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Passagiere und Crew, allerdings wollte man mit diesen „technischen Unregelmäßigkeiten“ nicht weiter über Afrika fliegen wo es doch regelmäßig zu Unwettern kommen kann.
Entsprechend eigentümlich sieht der Flugverlauf von LX 288 auf der Streckenkarte auch aus.
Die Passagiere des Fluges konnten, auch aufgrund des Nachtflugverbotes in Zürich am selben Abend nicht mehr weiter transportiert werden. Swiss hat hier Hotelzimmer bereit gestellt und die Passagiere auf alternative Flüge am folgenden Tag umgebucht.
Die Technischen Probleme am Airbus A340-300 scheinen allerdings nicht sehr gravierend gewesen zu sein und nach einem kurzen Check durch die Technik befindet sich die HB-JMA auch wieder im Einsatz und man flog mit dem Flugzeug knapp 12 Stunden nach der Rückkehr in Zürich wieder ohne weitere Probleme nach Shanghai.
Dabei wäre vermutlich die sichere Durchführung des Fluges nach Johannesburg am Vortag sogar möglich gewesen, aber die Crew entscheidet immer individuell und eigenständig in solchen Situationen mit welchem vorgehen man sich hier besser fühlt. Hier spielt oft auch eine Rolle, dass man sich bei fortsetzen des Fluges bei einer Verschlechterung der Situation nicht mit den Ausweichflughäfen auf der Strecke wohl fühlt oder auch die Tatsache, dass das Flugzeug an der Heimatbasis besser repariert werden kann und auch die Passagiere schneller umgebucht werden können.
Wirtschaftliche Beweggründe spielen hier aber auch eine Rolle, denn es wäre durchaus möglich gewesen, dass ein Ersatzteil für den A340-300 erst nach Johannesburg hätte geflogen werden müssen, was möglicherweise einen längeren und teuren Ausfall des Flugzeuges zur Folge gehabt hätte.
Swiss fliegt Airbus A340-300 in 11 Stunden von Zürich nach Zürich | Frankfurtflyer Kommentar
Es kommt selten vor, aber es kommt doch immer wieder vor, dass ein Flugzeug umdrehen muss. Meistens passiert dies aus reiner Vorsicht und der Flug ist zu keinem Zeitpunkt unsichre und dennoch, wenn man an Bord eines solchen Fluges ist und man auf der Karte sieht, dass man nun in die andere Richtung fliegt, wird einem durchaus mulmig zu mute.
Für die Passagiere ist es am Ende aber vor allen ärgerlich und nicht gefährlich. Dass man hier so vorsichtig ist, ist auch der Grund, warum das Fliegen nach wie vor die sicherste Art des Reisens ist.
Der Hauptgrund mag wohl sein, dass in Afrika weitgehend mangelhafte Radarabdeckung herrscht und die Crew somit weitgehend auf ihre Geräte angewiesen ist anstatt Wetterwarnungen und Unterstützung vom Boden zu erhalten.
Es gibt doch heute viele Wetter Apps mit Wolken- und Regenradar auf dem Handy, Internet hat der Airbus ja wohl hoffentlich an Bord. Hätte das nicht für den sicheren Weiterflug gereicht? Die alten Wetterradars in den alten Airbus Modellen sind eh nicht so toll, da wäre die Wetter App wohl kaum schlechter gewesen.