Swiss legt den kompletten Flugbetrieb in Chicago lahm

Eine Boeing 777 von Swiss. Symbolbild

Ein geplanter Swiss-Flug nach Zürich legte am Freitag (8. September 2023) den komplette Flughafen Chicago (ORD) lahm. Die Crew der Boeing 777-300 musste den Start abbrechen und sorge so für das Chaos. Swiss Airlines Flug LX9 bringt üblicherweise Passagiere vom Flughafen O’Hare in Chicago, Illinois nach Zürich (ZRH). Das klappte am Freitag, 8. September 2023 jedoch nicht wie geplant. Die Boeing 777-300 mit der Registrierung HB-JNL konnte noch ohne Vorkommnisse ihren Weg zur Startbahn 09C machen. Während die 777 jedoch auf der Startbahn beschleunigte, geriet sie in einen Vogelschwarm. Bei hoher Geschwindigkeit brach die Cockpit-Crew aus Sicherheitsgründen den Start ab.

Die Maschine hatte zum Zeitpunkt des Vogelschlags bereits auf eine Geschwindigkeit von 130 Knoten beschleunigt (das entspricht etwa 240 km/h). Durch die harte Bremsung überhitzten die Bremsen und die Flughafenfeuerwehr musste ausrücken.

Die Swiss Boeing kehrte mit langsamer Geschwindigkeit zum Vorfeld zurück, wo auch die Feuerwehr eintraf. Diese stellte fest, dass die Bremsen zwar gebrannt haben, bei der Ankunft der Einsatzkräfte das Feuer jedoch schon erloschen war.

Swiss-Flug LX9 kehrt nach einem Vogelschlag zurück. Screenshot: Flightradar24.com

Laut Aussagen von Swiss gab es bei dem Vorfall keine Verletzten.

Für den Flughafen wurde jedoch während des Einsatzes ein kompletter Groundstop angeordnet. Für 30 Minuten durften weder Flugzeuge starten noch landen. Das führte dazu, dass einige Flugzeuge im Landeanflug nochmals durchstarten mussten und erst nach einer Warteschleife sicher landen konnten.

Die Boeing 777 mit der Registrierung HB-JNL stand auch am Samstagnachmittag (9. September 2023) noch am Boden am Flughafen Chicago.

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Eine Boeing 777 von Swiss muss auf Grund eines Vogelschlags den Start aus hoher Geschwindigkeit abbrechen. Dadurch überhitzen die Bremsen so sehr, dass die Flughafenfeuerwehr zum Einsatz kommt und der Flugbetrieb in Chicago für eine halbe Stunde ausgesetzt werden muss. Ein kleines Ereignis mit großer Auswirkung auf dem Flugverkehr am Flughafen ORD.

Vogelschläge kommen doch recht häufig vor. Gerade in letzter Zeit sind mir mehrere Fälle in Helsinki aufgefallen. Aber auch andernorts kommen sie regelmäßig vor. Flughäfen schützen sich üblicherweise gegen eine zu hohe Vogelpopulation, indem die Tiere meist gezielt vertrieben werden. Wie man sieht, kann jedoch all die Mühe nicht davor schützen, dass es zu solchen Vorfällen kommt.

Quelle: The Aviation Herald

13 Kommentare

  1. Wow. Ich bin immer fasziniert, wie gut die Sicherheit in der Luftfahrt fortgeschritten ist. Das komplexe System Flugzeug mit dem komplexen System Flughafen so zu orchestrieren. O’hare ist mit dem AA191 immer noch in Erinnerung. Gut, dass es diesmal gut ging.

    • An den Absturz der American DC 10-10 erinnere ich mich auch noch sehr gut. Der hatte aber nichts mit Vogelschlag zu tun, die Maschine verlor nach dem Abheben ein Triebwerk. Ursache soll die schlechte Wartung durch American gewesen sein. Dies hatte zur Folge, dass alle Maschinen – auch die Langstreckenversion DC10-30 – im Frühjahr/Sommer 1979 länger gegroundet wurden. Die damalige Swissair war davon besonders betroffen, Lufthansa auch nicht unerheblich. Aufgrund deren Geschichte versuchte ich Flüge damit wenn möglich zu vermeiden.

  2. ich hatte mal einen agebrochenen Flug von TG auf dem Airport CAN (Guangzhou) irgendwann 2005.

    2005 in China mit einer thailändischen Airline war lustig: angeblich durch die Bremsung wurde eine Teil der Bremsen zerlegt und muss getauscht werden. Also ganzes Flugzeug aussteigen und zurück ans Gate, nach 1h oder länger hiess es dass alle in eine von denen gemietetes Hotel fahren sollen, morgen um 7:00 ging es weiter, ich und noch einer aus DE haben das ignoriert und sind ins CAN Novotel auf eigene Faust, dort war auch die crew – so hatten wir besten Kontakt wann es genau weiterging. Die Unkosten wurden am nächste Tag in bar (!!! man stelle sich vor heute undenkbar) vom TG Mitarbeiter erstattet. um 9:00 gings dann endlich los nach BKK

  3. Das verstehe wer will, Chicago o Hare hat 8 Start/Landebahnen (davon 4 über 3000 m lang und für alle Großflugzeuge geeignet), wieso muss man da den ganzen Flughafen lahm legen, wenn eine Startbahn blockiert ist??

          • es sind halt eurer Überschriften, die es oft etwas überspitzt ausdrücken.

            Wir kennen euch ja seit dem „Jumbo brennt beinahe vollständig aus“ und lachen darüber, neue Nutzer sind halt „virgins“

          • Wichtig ist bei den Überschriften der Spagat zwischen „Nicht alles erzählen“ und „Nicht die Unwahrheit“ erzählen. Eine Überschrift soll in erster Linie Interesse wecken, den Inhalt zu lesen. Gleichzeitig aber die Erwartungshaltung der Leser zu erfüllen. Da jeder Leser eine andere Erwartungshaltung hat, gibt es dafür keine 100% Erfolgsquote.

            Natürlich lernen wir aus jeder Überschrift was gut funktioniert und wo man sowohl in die eine als auch in die andere Richtung etwas besser machen kann. Ich finde, das gelingt uns derzeit ganz gut. Und das ist jetzt kein Gefühl sondern belegen Daten.

            Reden wir über das konkrete Beispiel: Hier war ein Swiss-Flug Verursacher dafür, dass der Flugbetrieb in Chicago für eine halbe Stunde eingestellt werden musste. Was ich persönlich an solch einem großen Flughafen für heftige Auswirkungen empfinde. Also grundsätzlich alles korrekt und überhaupt nicht überzogen, aber mit der Überschrift „Swiss legt den kompletten Flugbetrieb in Chicago lahm“ interessant und auf dem Level, wie auch andere berichten. Natürlich hätte ich auch „Vogelschlag bei einem Swiss-Flug sorgt für 30 Minuten Ground Stop in Chicago“ schreiben können. Damit ist die Story aber komplett auserzählt, ohne dass sich nur überhaupt jemand auf unsere Seite verirren muss.

            Das macht doch null Sinn, denn für uns ist es doch wichtig, möglichst viele Leser zu finden, die sich für unsere Inhalte interessieren und ein Teil sich nachher denkt „spannend, ich komme wieder“.

    • das Thema ist so wie „Boing 747 brennt beinahe aus“ – die Überschriften sind oft „Reisser“ und im Text ist dann alles halb so wild, nur etwas in die Länge gezogen

      • Wir sind halt kein Twitter bzw X wo Du 140 Zeichen liest und dann „alles“ weißt. Ist in meinen Augen ein Problem: Viele Nutzer lesen nur noch die Headline und glauben dann sich ein Urteil zu bilden.

    • Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber das hängt wohl auch davon ab, welche Piste betroffen ist wegen Kreuzungen für Einsatzfahrzeuge usw. Und es muss ein Sicherheitsabstand zu Pisten in Betrieb eingehalten werden. Dazu kann noch kommen, dass ev. zu wenige Feuerwehrressourcen für ein garantiertes Sicherheitsniveau zur Verfügung stehen. Und da ich von dem Thema keine Ahnung habe, gibt es sicher noch mehr und bessere Gründe.

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