Tourismus-Krise auf Kuba: Auch Schweizer Fluggesellschaft zieht sich zurück

Großstadt im Verfall: Havanna. Foto: Sebastian

Ein herber Schlag für den Tourismus auf Kuba. Eine weitere Fluggesellschaft aus dem DACH-Raum stellt die Flüge auf die Ferieninsel in der Karibik ein. Nach dem Ferienflieger Condor stellt auch die Schweizer Edelweiss die letzten Flüge nach Kuba ein. Zahlreiche Fluggäste sind davon betroffen, denn der letzte Flug findet schon in Kürze statt.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Condor und Edelweiss: Beide Fluggesellschaften stellen ihre Flüge nach Kuba ein.
  • Letzter Flug: Der letzte Edelweiss-Flug nach Havanna findet am 27. Februar 2025 statt.
  • Gründe: Sinkende Tourismuszahlen und infrastrukturelle Probleme in Kuba.

Folgt Frankfurtflyer auf GOOGLE NEWS

Erst vor wenigen Wochen machte der deutsche Ferienflieger Condor mit der Ankündigung, alle Kuba-Flüge einzustellen, Schlagzeilen. Bereits Ende Mai 2025 finden die letzten Flüge von Deutschland nach Kuba statt. Sinkende Touristenzahlen und eine schlechte Versorgungslage führten unter anderem zu diesem Rückzug.

Dabei handelt es sich offensichtlich nicht um ein individuelles Phänomen von Condor, denn auch in der Schweiz verabschiedet man sich von Direktflügen nach Kuba. Zuletzt bediente die SWISS-Schwester Edelweiss noch einmal pro Woche von Zürich die Hauptstadt Kubas. Immer donnerstags ging es von Zürich (ZRH) nach Havanna (HAV) und wieder zurück.

Dieses Ziel wird jedoch bereits zum März 2025 eingestellt, wie die Airline gerade berichtet. Die letzten Flüge unter den Flugnummern WK32 und WK33 finden am 27. Februar 2025 statt. Inhaber von Flugtickets für spätere Reisetermine werden entweder von Edelweiss oder ihrem Reisebüro kontaktiert. Sie können sich auf alternative Verbindungen umbuchen lassen oder erhalten auf Wunsch eine vollständige Rückerstattung des Ticketpreises.

Edelweiss begründete die Einstellung der Verbindung nach Havanna jedoch etwas anders als Condor. Man habe sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht und ist zum Entschluss gekommen, dass man eine langfristige stabile und zuverlässige Langstrecken-Option am Flughafen José Martí nicht sicherstellen könne.

Tourismus-Krise auf Kuba: Auch Schweizer Fluggesellschaft zieht sich zurück | Frankfurtflyer Kommentar

Die Einstellung der Flüge nach Kuba durch Edelweiss und Condor zeigt die Herausforderungen, die der kubanische Tourismus aktuell meistern muss. Weniger Touristen und infrastrukturelle Probleme haben dazu geführt, dass Direktverbindungen aus dem deutschsprachigen Raum nicht mehr rentabel sind. Reisende müssen sich nun auf alternative Flugwege oder neue Reiseziele einstellen.

24 Kommentare

  1. neben den angegebenen Gründen dürfte eine Angst vor Trump mitspielen, der das bestehende Kuba Embargo der USA und dami im Zusammenhang stehende Sanktionen eventuell noch strikter umsetzen wird als die bisherige Regierung .
    da will keine Fluggesellschaft riskieren eventuell nicht mehr die USA anfliegen zu dürfen

  2. Ich kann das ganz gut verstehen dass die Flüge eingestellt werden. War im Dezember dort und habe die marode Infrastruktur erlebt. Kaum Busse in Havanna, Müll liegt offen auf den Strassen wird nicht abgeholt. Im Hotel an der Küste gab es Versorgungs Probleme mit den Lebensmitteln keine Eier oft kein Kaffee wenig frisches Obst usw.
    Eigentlich schade bin oft dort gewesen aber so schlimm wie dieses Mal habe ich es nie erlebt.

    • Auch wir waren im Dezember im Dezember per Rundreise unterwegs und einfach nur geschockt über diese Zustände im Land.
      Da funktioniert ja überhaupt nichts mehr.
      Kein Toilettenpapier, kein Strom, kein Wasser, keine Seife und vom Essen ganz zu schweigen.Uber die Infrastruktur sprechen wir erst gar nicht.
      Wir waren schon in Indien, selbst da war es besser

      • Ich war seit einigen Jahren nicht mehr in Kuba, bin aber immer wieder überrascht über die aktuellen Erfahrungsberichte. In der Vergangenheit war es so, dass für Touristen (für ihr Geld) typischerweise alles Wichtige immer besorgt werden konnte. Es gab auf Kuba fast keinen Tag, an dem ich nicht Hummer gegessen habe. Ähnlich war es in Venezuela. Wenn Du Dollar oder Euros hattest, war auch das Toilettenpapier, welches sonst rationiert wurde und für das man stundenlang anstehen musste, kein Problem.

        • Hallo. Wir sind auch in Cuba im Dezember gewesen.War alles gut organisiert, Taxi pünktlich,Leute net.klar ,ein Hotel war Katastrophe. Essen leider begrenzt.Nur in dem Hotel fur ausländische turistem war außergewöhnlich schon.
          Leider schreckliche Bild über Bewohner Kinder und Erwachsene betteln belasten die weißen Turisten. Das ist traurig.
          Solche Urlaub kann man nicht anbieten.
          Aber liebe Leser,ist nicht die Ursache von Kapitalisten- Nachbaren usw ??????
          Wahrscheinlich muss man spielen wie die wollen sonst ist man bestraft.
          Vielen kämpften um die schönes Insel.
          No ja die Lage ist politisch interessant
          nicht war ???

      • Toilettenpapier gabs noch nie (ausser im Hotel) Habe selbst dort längere Zeit gelebt, alles in allem ist es immer schlimmer geworden. Die Leute leiden an Hunger, nur wissen wir das in Europa nicht, da es nicht propagandiert wird.

        • In der Tat ist es für die Menschen in Kuba katastrophal geworden. In Kuba zu leben ist schlimmer als jeder Tourist sich das hier vorstellen kann. Wer Land und Leute kennt, ist aber auch bereit, etwas zu geben – und eben nicht nur 5,- Dollar – sondern einfach mal ein bischen mehr, um den Menschen beim Lebensmittel einkaufen zu helfen. Der Grossteil der Touristen glaubt, sich über alles beschweren – aber eines muss klar sein: dort leben die selben Menschen wie wir auch – und geben trotzdem noch ein großes Herz an die Touristen ab. Also wer sich wirklich in dieser Welt verpflichtet fühlt – gibt auch mal 20,- oder 50,- Dollar an eine Familie – den das gleiche Geld hat er ja meist auch übrig, wenns dann z.B. in die Hemmingway geht oder auch sonst sich ein „egoistisches“ Bedürfniss befriedigt.
          Leider ist die Welt in Teilen ein „rücksichtsloser “ Haufen geworden. Sorry für die Direkt-Wortwahl !. Diese Not in Kuba ist grausam und durch eines der Menschenverachtenden Systeme geschaffen worden. Natürlich ist auch Eigenverschulden mit dabei – aber wenn man Banküberweisungen nach Kuba in großem Stil kappt – dann ist es eben nicht mehr nur Eigenverschulden ! Die USA halten die Insel seit 56 Jahren in „Knechtschaft“. Wieviel Neid muss sich hiter einer solchen Grossmacht verbergen, wenn man so etwas tut !.

    • Ich war vor knapp 2 Jahren auf Kuba, vorher vor 20 Jahren. Die Entwicklung ist katastrophal, bzw. Null. Außer Handys sieht man keine Fortschritte, es verrottet alles, Versorgungsengpässe mit Kraftstoff und Lebensmitteln sind allgegenwärtig. Vor 20 Jahren waren die Menschen noch motiviert, jetzt sind sie nur noch deprimiert und frustriert, das merkt man auch im Hotel. Schade, so schön dort, aber keine Zukunft.

      • Das Embargo ist die Ausrede der Regierung um die eigene Unfähigkeit zu verstecken. 80% der Probleme im Land sind inzwischen hausgemacht und haben null mit dem Embargo zu tun.
        Es hat vielmehr damit zu tun das die Ideologie des Kommunismus, Revolution und Sozialismus welche in den Köpfen der Regierung so eingebrannt ist das Land kaputt macht.

      • Einfach nur Quatsch !
        Das hat mit dem US – Embargo praktisch nichts zu tun. Die sozialistische Wirtschaft ist gensuso am Ende wie damals in der DDR und heute in Venezuela. Niemand hat Initiative, niemand hat Tatkraft, alle sind frustriert und niemand macht auch nur einen Handschlag mehr als unbedingt nötig. Riesige landwirtschaftliche Flächen liegen brach, die Zuckerindustrie ist mangels Dünger und Ersatzteilen für ihre Uraltfabriken quasi zusammengebrochen.
        Es wird fast nichts mehr exportiert ausser Zigarren, der Tourismus ist seit letztem Herbst zusammengebrochen.
        Es gibt kaum noch Kraftstoff, kaum noch Lbensmittel und Strom nur gelegentlich. Das Land ist am Ende – bankrott, pleite, wie auch immer. Anstatt das sozialistische System für endgültig gescheitert zu erklären, wird jeder Protest gegen die Zustände niedergeknüppelt.

        Das Embargo der USA ist nichts anderes als die letzte dumme Ausrede. Schliesslich könnte Kuba in ganz vielen anderen Ländern dieser Erde fast alles kaufen – allerdings gegen Geld. Und genau daran scheitert es.

        • Warte mal ab wie es bei uns weitergeht.
          Unsere Politiker sind nicht besser.
          Diese geben das Geld für Krieg und verschleuden Milliarden an andere Länder die es nicht benötigen. Und unsere Infrastruktur geht den Bach runter. Weiers sieht man immer mehr ältere Menschen die Flaschen und dergleichen sammeln um einigermaßen überleben zu können. So sieht es bei uns aus. Danke

  3. Kuba ist am Ende, da kann man nicht mehr Urlaub machen, es macht ja auch niemand Urlaub in Afghanistan, Nordkorea, Venezuela oder ähnlichen Ländern.

  4. Ich fahre mehrmals im Jahr nach Kuba. In Havanna ist die Lage mehr oder weniger stabil. Aber die Probleme sind unuebersehbar. Es faengt schon am Flughafen an, aber in Havanna bekommt man fuer gutes Geld alles. Man muss sich natuerlich auskennen. Im Hotel ist es sicher schwierig und Spanisch sprechen muss man auch. Am besten ist man in einer privaten Pension dran.
    Ins Umland wuerde ich zur Zeit nicht reisen. Ich denke, in den Tourismushochburgen Varadero und Holguin in all inclusive Hotels sollte es auch gehen.
    Fuer mich ist es sehr angenehm, wenn weniger Touristen da sind. Fuer Kubas Wirtschaft natuerlich nicht. Vielleicht fuert das dann dort auch ein wenig zum Umdenken. De facto wird man in den Hotels ja abgezockt und Verbraucherrechte gibt es schon gar nicht. Man muss hoffen, dass der Koffer ankommt und das es keine Probleme vor Ort gibt.

  5. Hallo
    Wir waren 2015 das letzte Mal auf Kuba Havanna inkl Rundreise später waren wir in cayo Santa Maria wunderschön
    Ich war bisher 3x auf Kuba
    fand es immer wunderschön dort.
    Es ist sehr Schade,daß sich niemand für die aktuelle Situation verantwortlich fühlt

  6. Ich war vor einem Jahr in varadero im hotel, es gab alles an Lebensmittel. hochwertige alkoholische Getränke mussten bezahlt werden sonst in der pauschale inklusive. Privat sind wir in Havanna gewesen und es ist eine bedrückende Wahrheit, keine Medikamente in Apotheken, die Armut abseits der Touristen Meile erschreckend.
    20 Kilo spendengepäck kostenlos über Condor mitgenommen waren an befreundete Familien schnell verteilt. Leider hat es kaum ein anderer Fluggast genutzt.

  7. Ich finde, die Zeiten, in denen man das Embargo für alles verantwortlich machen konnte, sind vorbei. In Havanna kommen viele Produkte aus den USA an. Wo bleibt da das Embargo? Tatsache ist, dass die Regierung an dieser Lage schuld ist. Die Regierung ist pleite, was längst kein Geheimnis mehr sein dürfte. Das wenige Geld, das hereinkommt, wird seit Jahren falsch investiert. Die Stromversorgung wird nur notdürftig repariert, weil kein Geld vorhanden ist, um die notwendigen Ersatzteile auf dem Markt zu kaufen. Es mag sein, dass die Regierung nicht in den USA einkaufen kann, aber es gibt genügend andere Länder, bei denen das möglich wäre, wenn das Geld vorhanden wäre.

    Seit Jahren werden keine Kredite mehr vergeben (auch nicht von Russland und China), da diese nicht zurückgezahlt werden.
    Viele Kubaner sehen keinen anderen Ausweg, als zu versuchen, diesem deprimierenden und aussichtslosen Zustand zu entkommen.
    Es läuft einfach alles aus dem Ruder. Das ist die traurige Wahrheit 😔

  8. Aber alle Cubaner Immigranten en Vereinigten Estados
    War über 20 Jahre mit einer Cubanerin verheiratet.
    Ihre ganze Familie und Freunde leben jetzt in der USA.

  9. Ich war im November 2024 dort und kann es nur bestätigen. Habe eine Rundreise vom Osten zum Westen unternommen, in verschiedenen Casas Partikulars übernachtet. Die Versorgungslage war schlichtweg eine Katastrophe. Weder gab es irgendwo Lebensmittel, noch Strom oder Diesel. Die Menschen können einem nur Leid tun, trauen sich nicht aufbewahren oder stehen hinter dem System und geben ständig dem USA Embargo die Schuld. Solange sich die politische Lage nicht verändert und gewollt wird, kann man dieses Land nicht mehr bereisen. Ich war extrem enttäuscht und auch entrüstet, die Menschen können einem Leid tun, aber eine Veränderung kann nur von innen heraus geschehen.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.