Hilton führte im Januar 2016 die Marke tru by Hilton ein, um im Midscale-Hotelmarkt direkt mit etablierten Labels wie Comfort Inn oder auch Moxy von Marriott zu konkurrieren. Die Idee hinter tru ist es, kompakte aber funktionale Zimmer anzubieten, die mit ca. 20-21 m² kleiner gestaltet und für kostenbewusste Reisende attraktiv sind. Tru operiert vollständig auf Franchise-Basis, schon bei der Einführung waren über 100 Franchise-Verträge unterzeichnet. Die Marke findet man in Stadtzentren, Vororten, in Flughafennähe und an Autobahnen. Wir haben uns in der Nähe von Salt Lake City umgesehen.
Die ersten Hotels sind in großen Städten wie Atlanta, Dallas, Houston, Chicago und Denver entstanden und tru ist heute in den USA weit verbreitet. Es gibt inzwischen schon über 300 Standorte, vor einer Weile haben die ersten Häuser von tru in Südamerika aufgemacht. Meist erkennt man das Label schon an dem markanten Gebäudeumriss.
Ich habe das tru by Hilton im Vorort Lehi ganz spontan am Tag der Ankunft direkt bei Hilton gebucht. Der Preis lag bei etwa 80 Euro inkl. den Steuern, die in den USA meist getrennt ausgewiesen sind. Das Frühstück ist übrigens für alle Gäste inklusive, was bei vielen günstigen Hotels, Inns und Motels in den Vereinigten Staaten zum Standard gehört.
Teilnehmende von Hilton Honors erhalten hier nur die Hälfte der üblichen Punktegutschrift, es gibt nur 5 Punkte pro US-Dollar, Statuskunden erhalten 250 Extra Punkte oder einen Snack als mageren Willkommensbonus.
tru by Hilton | Check-in am Command Center
Statt Lobby und Rezeption nennt tru das Zentrum des Hotels „The Hive“, eine große Lobby, die in vier Zonen unterteilt ist: zum Essen, Arbeiten, Spielen und Entspannen.
Der Empfang wird „Command Center“ genannt, dort kann man einchecken, Fragen stellen und etwas kaufen.
Dort steht laut Konzept auch eine Social-Media-Wand, über die sich Gäste austauschen können. Diese habe ich in Lehi zwar nicht gesehen, so etwas ist mir aber schon bei Moxy aufgefallen. In manchen Hotels erhalten Instagram-Liker zum Teil einen Rabatt auf Getränke.
Tagsüber werden hier leichte Speise- und Getränkeoptionen angeboten, dazu gehörten Snacks, Softdrinks und einige Tiefkühlmahlzeiten. Keine Sorge- an der Kommandozentrale war auch eine Mikrowelle. Kaffee & Tee gab es übrigens den ganzen Tag ohne Aufpreis.
tru by Hilton | Kompakte Zimmer
Die Marke setzt auch in den Zimmern auf einfache aber moderne Einrichtungen. Darunter platzsparende Betten und statt Schränken sogenannte „Landing Zones,“ in denen Gäste ihr Gepäck ablegen und Kleidung aufhängen können.
Die flachen TV-Bildschirme stehen nicht auf einer Kommode, statt eines festen Schreibtischs gibt es einen tragbaren Stuhl und Tisch.
tru by Hilton | Weitere Einrichtungen
In diesem Hotel gab es sogar ein Fitnessstudio, einen Pool und Jaccuzzi. Letzterer wurde aber von den Behörden gesperrt, da die Chlorkonzentration zu hoch war.
Das Frühstück wird als Buffet serviert, hier findet man Toast, Bagels, Aufstrich, Oatmeal, Obst, Cerialien und Waffeln, die frisch gebacken werden können. Nachhaltigkeit spielt keine Rolle, zumindest müssen Plastickbesteck, Pappbecher und die Kartonteller nicht gespült werden
tru by Hilton | Was kann die Budget-Marke des Hotelkonzerns? | Frankfurtflyer Kommentar
Mit tru hat Hilton eine moderne, minimalistische Marke im Midscale-Bereich geschaffen, die auf Gemeinschaft und Effizienz ausgerichtet ist. Mit dem kompaktem Design und dem sozialen Konzept will man offensichtlich eine junge aber auch die preissensible Zielgruppe ansprechen.
Ich kenne Moxy seit vielen Jahren ganz gut und musste bei meinem ersten Aufenthalt im tru mehrfach an die Marriott-Marke denken. Die Ähnlichkeiten sind hoch, dazu gehört die Lobby mit Spielen und Billardtisch, die Rezeption, die gleichzeitig eine Bar ist oder die vielen Sprüche an den Wänden oder auf Stickern in den Zimmern.
Unterschied war das inkludierte Frühstück, anfangs war das eigentlich nicht Teil der Leistung. Mir hat es gefallen, da das Hotel ziemlich neu und die Rate absolut nicht überteuert war. Ideal auch um günstig an Statusnächte- und Aufenthalte zu kommen.
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Aber das inklusive Frühstück ist auch qualitativ absolute „Basic“, um es positiv auszudrücken. Zumindest im Tru Yarmouth NS
Ich war diese Woche im TRU in Clarksville, TN.
Insgesamt ist das Konzept genauso kindisch wie von Moxy. Da meinen irgendwelche Manager, das sei „hip“, wenn jede Lampe, jeder Stuhl anders aussehe, und es noch irgendwie bunt ist.
Für die meisten Gäste dürfte einzig der Preis ausschlaggebend sein (war 145$ für eine Nacht).
Ich frage mich, ob es sinnvoll ist, wenn Hotelketten ihr Markenportfolio immer weiter aufblähen (genau daneben ist das 2Suites, ebenfalls Hilton). Irgendwann verschwimmen die Unterschiede, und der Kunde ist verwirrt.
Wenn ich bei ähnlichem Preis ein TRU, oder ein anderes (weniger kindisches Konzept) finde, werde ich mich in solchem nicht mehr einquartieren.