
Die Vereinigten Staaten erleben einen signifikanten Einbruch im internationalen Tourismus. Insbesondere aus Europa – und dort auch aus Deutschland – bleiben viele Reisende aus. Die Gründe sind vielfältig, weisen jedoch auf einen klaren Zusammenhang mit dem politischen Kurs von Präsident Donald Trump hin. Zwischen Januar und März 2025 reisten laut Angaben des National Travel and Tourism Office (NTTO) rund 260.000 weniger Besucher aus dem Ausland in die USA als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Rückgang von 11,6 Prozent – und das noch vor Beginn der Hauptreisezeit.
Eröffnung verzögert: Internationale Besucherzahlen in den USA sinken um 11,6 % – vor der Hauptsaison.
Politische Unsicherheit: Verschärfte Einreisepolitik & neue Vorschriften schrecken Touristen ab.
Buchungsrückgänge: Besonders starke Einbrüche aus Kanada und Europa, teils bis zu 40 %.
Rückgang trotz hoher Erwartungen für 2025
Die US-Tourismusbranche hatte für das laufende Jahr mit einer vollständigen Erholung gerechnet. Nach einem starken Anstieg der Besucherzahlen im Jahr 2024 gingen Marktanalysten wie Tourism Economics noch im Dezember von einem Wachstum von fast neun Prozent aus. Diese Prognose wurde mittlerweile auf einen Rückgang von 9,4 Prozent korrigiert. Die Gründe: politisch motivierte Unsicherheit, verschärfte Einreisekontrollen und ein wachsender Unwille, die USA als Reiseziel in Betracht zu ziehen.
Besonders in Deutschland scheint sich die Wahrnehmung der USA gewandelt zu haben. Spätestens seit mehreren Fällen, in denen deutsche Staatsbürger bei der Einreise in Abschiebehaft genommen wurden, herrscht Verunsicherung. Die Bundesregierung sah sich im März veranlasst, ihre Reisehinweise für die USA zu aktualisieren. Auch das Vereinigte Königreich reagierte mit einer Anpassung seiner Empfehlungen.
Ein weiterer Aspekt ist die Verschärfung der US-Einreisepolitik gegenüber Trans-Personen. Aufgrund einer Executive Order der Trump-Administration müssen offizielle Dokumente wieder das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht aufweisen, das betrifft auch Visa- und Passanträge. Solche Maßnahmen führen zu zusätzlicher Unsicherheit unter Reisenden.
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Buchungsrückgänge: Je nach Land bis zu 40 Prozent
Die Rückgänge variieren stark nach Herkunftsland. Besonders auffällig ist der Einbruch der Buchungen aus Kanada, dem wichtigsten Herkunftsmarkt der USA. Laut Flight Centre Travel Group Canada gingen die Urlaubsbuchungen für die USA im März um 40 Prozent zurück. Fluggesellschaften wie Air Canada reduzierten daraufhin ihr Angebot nach Florida, Arizona und Las Vegas.
Die Flugbuchungen zwischen Kanada und den USA sind laut OAG Aviation im April im Vergleich zum Vorjahr sogar um 75 Prozent eingebrochen. Auch aus Europa sind deutliche Rückgänge zu verzeichnen:
- Luxemburg: -43 %
- Island: -35 %
- Dänemark: -34 %
- Spanien: -25 %
- Großbritannien: -14 %
Aus Deutschland wurden noch keine exakten Zahlen veröffentlicht, es gibt jedoch eine stagnierende Nachfrage. Die Zahlen deuten darauf hin, dass selbst traditionelle USA-affine Märkte wie Deutschland und das Vereinigte Königreich zunehmend auf Alternativziele ausweichen.
Die Ursachen für diesen Einbruch sind ziemlich klar identifizierbar. Laut der US-Nachrichtenagentur AP meiden viele internationale Touristen die USA aufgrund von Trumps aggressiver Zollpolitik, den wiederholten abfälligen Äußerungen über befreundete Staaten,Verhaftungen von Touristen bei der Einreise und Einmischungen in nationale Angelegenheiten anderer Länder.

Trump-Effekt bei Reisen in die USA: Bis zu 40 Prozent weniger Touristen | Frankfurtflyer Kommentar
Die Pandemie hatte die Reiseindustrie ziemlich hart getroffen, die touristische Einreise in die USA war für längere Zeit gar nicht möglich. Doch die Erholung kam dann ganz schnell, die starke Nachfrage nach Flügen in die USA hat Lufthansa & Co beflügelt. Auch für dieses Jahr wurde ein starker Sommer für Reisen in die Vereinigten Staaten vorhergesagt.
Nun kommt aber der sogenannte Trump-Effekt, dieser wirkt sich inzwischen deutlich auf die Reisebranche aus. Politische Entscheidungen, verschärfte Einreisebestimmungen und eine zunehmend feindselige Außenwirkung der USA führen zu einem spürbaren Rückgang internationaler Touristenzahlen. Laut Prognosen werden die Ausgaben internationaler Touristen in diesem Jahr um etwa neun Milliarden US-Dollar zurückgehen. Reiseveranstalter berichten bereits von Stornierungen in großem Umfang.
Auch wenn die genauen Zahlen aus Deutschland noch nicht veröffentlicht wurden, deutet einiges darauf hin, dass die Vereinigten Staaten für viele Deutsche aktuell nicht mehr als bevorzugtes Reiseziel dastehen. Einige Airlines haben bereits reagiert, United hat das Programm heruntergefahren. Vermutlich werden bald American, Delta und wohl auch die Lufthansa & Co aus Europa reagieren müssen.
Danke: SPIEGEL
Der Trend mag stimmen, aber was die Statistiker verschweigen, ist die Tatsache, dass letztes Jahr die Osterferien im Betrachtungszeitraum lagen, dieses Jahrbnicht… Das verfälscht das Ergebnis ziemlich.
War jemand kürzlich in den USA und kann mal einen Erfahrungsbericht teilen? Mich interessiert wie lange das bei der Einreise dauert (also in der Schlange stehen bis man dran kommt) und wie intensiv gefragt wird etc.
Gestern über Dublin eingereiht. (Preclearence). 10 Minuten Wartezeit. Wollte nur wissen wann und wie lange ich das letzte Mal im Land war. That’s it.
Ich war im Februar/März da und es war problemlos, waren allerdings am auch schon sehr oft da und bekommen wahrscheinlich deswegen auch andere Fragen gestellt, als Reisende die unregelmäßiger in den USA sind. Auch, dass wir MPC benutzt haben könnte Einfluss gehabt haben.
Die Einreisekontrolle bzw DHS Beamten sind allerdings schon immer etwas erratisch gewesen und nur weil es bei uns jetzt super war, glaube ich nicht, dass die Entwicklung eine positive für den Tourismus ist.
meine Tochter ist am 12 März in New York Newark eingereist laut ihr maximal 15 Minuten Anstehen in der Schlange alles ganz easy eigentlich wie immer
Bei aller Kritik: Die „Fälle von Abschiebehaft“ solltet Ihr nicht kommentarlos vom in solchen Dingen nicht zimperlichen SPIEGEL übernehmen. Das waren – wenn man genauer hinschaut – Fälle von Visaerschleichung, versuchter Einwanderung und Verdacht auf illegaler Arbeit, überwiegend am Grenzübergang Tijuana, die so immer schon illegal waren. Man schaut halt jetzt genauer hin, m.W. war dabei kein Tourist betroffen.
Bei solchen Meldungen stand Klickbaiting stärker im Fokus als seriöse Recherche.
Wie viele Artikel beim Spiegel wirkt auch dieser sehr reisserisch aufgesetzt. Zunächst wird mit der Zahl 40 Prozent um Aufmerksamkeit des Lesers gebuhlt, um sodann im Anschluss lesen zu müssen, dass die wirklich zutreffende Zahl wohl eher bei 11 Prozent liegt. Oder schlimmer noch am Ende eingestanden werden muss, dass die konkreten Zahlen erst gar nicht bekannt sind bzw. erst gar nicht recherchiert wurden!
Zudem verbleibt es fraglich, ob der derzeit feststellbare Rückgang bei den Besucherzahlen in die USA nicht auch noch andere Ursachen hat, wie z.B. allgemein stark angestiegene Preise in den USA oder evtl. auch ein derzeit schlechter Wechselkurs!?
Interessante Frage, wie man so etwas statistisch einpreisen kann. Man bräuchte den Preis eines Warenkorbes mit einem Inhalt typisch für Besucher. Kosten eines Hauses gehören da beispielsweise nicht mit hinein. Keine Ahnung, ob es so etwas gibt.
Dann könnte man den Preis dieses Warenkorbes, umgerechnet in die Währung des Ausgangslandes, nehmen und mit den Besucherzahlen multiplizieren.
Ist aber nur ein Gedankenspiel zum Thema „Wie werte ich Statistiken passend zum gewünschten Beweis aus?“.
Der Dollar ist derzeit so schwach gegenüber dem Euro wie lange nicht mehr, das wäre also eher ein Grund zu reisen, und sehr teuer war es in den USA 2024 auch schon. Nein, es ist ganz klar, der Rückgang ist vor allem auf das unmögliche Verhalten der Trump Regierung zurückzuführen. Wenn eine Regierung sämtliche Besucher aus dem Ausland für Kriminelle oder zumindest unerwünschte Abzocker hält und täglich beleidigt, dann fährt man da nicht mehr hin, wenn man noch etwas Selbstachtung hat. Man muss nicht auch noch den Kakao trinken, durch den einen Donald Trump und seine Mischpoke täglich zieht.
Auf jeden Fall lag die Osterzeit innerhalb des Bezugszeitraums, heuer jedoch nicht.
Wenn solch ein gravierender Einflusssfaktor nicht berücksichtigt wird, ist das ganze Zahlenwerk Mumpitz.
Aber genauer hinschauen liegt den Leuten beim SPIEGEL nicht mehr so, außer es nützt der eigenen Agenda.
Ein Aspekt würde mir noch einfallen.
Wenn ich an NYC und Kalifornien denke,
sind die große Zahl an (illegalen) Zuwanderern auch nicht so förderlich.
Reisen von Januar bis März, hätte ich wohl auch schon im letzten Jahr gebucht.
Man sollte sich im Klaren sein, dass das Auswärtige Amt Ihre Reisehinweise nicht wegen selbstverschuldeten Einzelfällen anpasst
Da steht jetzt nur das neu drin, was immer schon galt: Es kann die Einreise verweigert werden.
Eine „Reisewarnung“ erkennt da nur ein sensationsgeiler Journalist.
Wieso soll ich auch privat in ein Land zum Urlaub fliegen, dessen Regierung mich pauschal als Abzocker und Feind einstuft und sich grundsätzlich an keine internationalen Verträge mehr hält?
Im Kern erwartbar und folgerichtig.
Vor allem Kanadier buchen dieses Jahr nicht in den USA. Kanada ist ein spannendes und entspanntes Reiseland 😉
Bei den Zahlen sollte man ansonsten journalistisch aufpassen.
Der Vergleichszeitraum beinhaltet die Osterferien letztes Jahr.
Genauso ist es!Ich fliege hauptsächlich wegen den horrenden Preisen nicht mehr in die USA. In den Metropolen bekommt man kein vernünftiges Hotel mehr unter 500$ die Nacht plus Steuer, plus Trinkgeld, plus Resortfees und andere Fantasiegebühren. Das ist die echte Abzocke dort. Wer grad in der Regierung sitzt, betrifft mich nicht und ich habe mir in den USA auch nichts zuschulden kommen lassen, dass ich Angst bei der Einreise haben müsste. Finde es sogar gut, dass da genauer hingeschaut wird, wer da alles ins Land kommt, wäre vielleicht auch für die EU ein Thema…?!
Habe versucht letzten Monat ein Visum zu bekommen wegen einem Kuba-Urlaub vor zwei Jahren und es hat problemlos geklappt. Termin im Konsulat, Interview alles freundlich und entspannt. Das Visum hatte ich nach drei Tagen im Pass. Aber, wie geschrieben, erstmal werde ich dort keinen Urlaub mehr machen, wegen den Preisen. Das Visum hilft aber bei möglichen Umsteigeflügen in den USA.
Stimmt so nicht. SFO in der Pfingstwoche im nahen Nahverkehrsbereich Dreisterne DZ mit (vernachlässigbarem) Frühstüch 135 Dollar die Nacht.
Verlass Dich bloß nicht auf Dein Visum. Hatte vor ein paar Jahren sogar ein persönliches Gespräch mit dem Konsul in Frankfurt der mir sagte: “ Wenn der Officer nicht will, haste Pech gehabt“. Visum zählt nicht unbedingt!
Das ist mir durchaus bewusst, dass der Immigration Officer immer das letzte Wort hat und auch bei ESTA ist das so. Doch ich war neugierig, wie problematisch der Kuba-Aufenthalt gewesen ist. Hatte gar nicht gefragt, was ich dort gemacht habe usw. Nur was mein Ziel in den Staaten sei und wohin ich will und was ich beruflich mache. Das war’s. Ich vermute mal, wenn man sich in den USA nicht mal daneben benommen hat und man mit der Exekutiven auf der ein oder anderen Weise Bekanntschaft gemacht hat, braucht man nichts zu befürchten. Und da stehe ich auch voll dahinter.
Fakt ist aber auch ich fliege dieses Jahr statt in die USA nach Kanada wegen Trump
Bin hin- und hergerissen, soll ich…oder doch lieber nicht?
So habe ich endlich ein F-Class Prämienticket mit LH 747-8 nach SFO ergattert, und ebenfalls mit Prämien LX-Rückflug im Stübli auf 4A.
Klar sind das halt momentan die Ver(unr)einigten Staaten, aber ich strafe mich ja nur selbst: Die investierten Meilen (115’000 + 78’000 ) kommen wieder zurück auf’s Konto.
Und dann ? Zurück auf Feld 1 und das Suchen beginnt wieder von vorne ?
Asien mag ich nicht schon wieder, in Indien hat’s soo viele Inder (kleiner Scherz und Gruss an Sebastian).
Bleibt eigentlich nur noch MRU / CPT.
Ich mache mir das zunutze und reise entsprechend gegen den Trend. So freue ich mich über günstige Unterkünfte in SFO und LAX im Juli. Mit Flex Plus geht es dann vor der Umstellung noch günstig über den Teich 😉