Turkish Airlines hat einiges vor und die Airline will zu einer enormen Größe in den kommenden zehn Jahren wachsen. Nichts weniger als die Flotte zu verdoppeln sieht der Plan von Turkish Airlines vor und über den neuen mega Flughafen, der eine Kapazität von 200 Millionen Passagieren in der Endstufe haben soll, will man Kontinente miteinander verbinden und die maximale Kapazität des Flughafens auch ausnutzen.
Die Pläne sind ehrgeizig und Turkish Airlines selbst rechnet vor, dass man ein Wachstum von sieben bis zehn Prozent pro Jahr an den Tag legen muss, um das Ziel einhalten zu müssen. Das Problem hierbei ist, das Turkish Airlines hierfür auch eine Vielzahl an neuen Flugzeugen braucht, für welche nach wie vor die Bestellung fehlt.
Turkish Airlines wird etwa 600 neue Flugzeuge bestellen müssen, welche dann in den kommenden 10 Jahren ausgeliefert werden sollen. Davon 400 Kurzstreckenflugzeuge und 200 Langstreckenflugzeuge. Das Problem hier ist aber mehr und mehr, dass die Hersteller inzwischen nicht mehr in der Lage sein werden diese Menge an Flugzeugen für Turkish Airlines zu bauen, denn die Auftragsbücher bei den zwei großen Herstellern sind voll und mit voranschreitender Zeit wird es nicht einfacher Produktionsslots zu bekommen.
Eigentlich wollte Turkish Airlines schon längst die größte Flugzeugbestellung aller Zeiten verkündet haben, aber bisher ist dies noch nicht geschehen. Turkish Airlines selbst führt hier an, dass man noch auf verbesserte Angebote von Airbus und Boeing warte, was übersetzt wohl bedeutet, dass man noch um den Preis feilscht, was in der Branche nicht unüblich ist, allerdings ist Turkish Airlines hier wesentlich mehr unter Druck als die Flugzeugbauer.
Bei den 400 Kurzstreckenflugzeugen wird man vermutlich recht homogen die Bestellungen auf Airbus und Boeing aufteilen und Airbus A320neo, Airbus A321neo, sowie Boeing 737MAX bestellen. Alle diese Flugzeuge hat man bereits in der Flotte und man würde sie hiermit nur ausbauen. Allerdings kann man in den Orderbüchern von Airbus und Boeing auch hier ablesen, dass die Flugzeuge wohl zum größten Teil erst Ende dieses oder Anfang des nächsten Jahrzehnts verfügbar sein werden.
Bei den Langstreckenflugzeugen wird es aber noch komplizierter, denn bei 200 Flugzeugen wird man in Istanbul fast nehmen müssen, was man bekommen kann. So hat vor allem Boeing Probleme, dass man noch nicht einmal die eigentlich fertiggestellten Boeing 787 Dreamliner der letzten Jahre ausliefern kann und hier einen massiven Rückstau hat und auch bei der Boeing 777-9 stehen Jahre von Verspätungen an.
Der Airbus A350 wird das Problem für Turkish Airlines nicht lösen können, denn Airbus wird diese Menge an Flugzeugen gar nicht in den kommenden 10 Jahren für Türkisch Airlines bauen können.
Auch hier wird man bei der Verkündung der Bestellungen wohl auf einen Mix aus Airbus A350, Boeing 787 und auch Boeing 777 setzen, wobei man in Istanbul für die Einhaltung der Wachstumspläne dann auf eine pünktliche Lieferung hoffen muss, die leider offensichtlich nicht garantiert ist.
Triebwerke wohl ein weiteres Problem
Für Turkish Airlines ist wohl aktuell auch noch die Auswahl der Triebwerke für die Flugzeuge ein großes Thema, denn auch die müssen von den Herstellern lieferbar sein und noch viel wichtiger, man muss bei der Bestellung schon mehr oder weniger die Wartungen für die Triebwerke über die kommende Jahre terminieren.
Hierfür müssen auch Einrichtungen gefunden werden, die diese enormen Mengen an Triebwerken, welche Turkish Airlines dann hat, warten und in Stand halten kann.
Das Triebwerks Thema wird bei der Turkish Airlines mega Bestellung wohl eine entscheidende Rolle spielen.
Turkish Airlines geht die Zeit aus, um Wachstumspläne einzuhalten | Mega Flugzeug Bestellung noch offen | Frankfurtflyer Kommentar
Seit langem spricht man in Istanbul von spektakulären Wachstumsplänen und auch die Bestellung von hunderten von Flugzeugen hat man eigentlich schon lange angekündigt. Bisher ist hier aber noch nichts handfestes passiert und man kann sich inzwischen die Frage stellen, ob Turkish Airlines überhaupt noch den Zeitplan einhalten kann.
Nun wäre eine Vergrößerung der Turkish Airlines Flotte auf über 800 Flugzeuge in den kommenden 15 Jahren sicherlich auch noch sehr beeindruckend und vielleicht wird dies auch näher an der Realität als an den aktuellen Plänen liegen, denn wie wir alle wissen, kann es bei solchen mega Projekten auch immer zu Verzögerungen kommen, die dann außerhalb der Kontrolle von Turkish Airlines liegen.
Danke: aero.de
Das hab‘ ich vor einem Jahr schon gesagt, da hat man mich noch ausgelacht. Flugzeuge fallen halt nicht vom Fließband wie Brötchen von der Backstraße !
Was ich nicht verstehe,dass hunderte von Flugzeugen für Wachstum weltweit geordert werden und die Klimadiskussion als nicht existent ignoriert wird.Klimaneutralen Treibstoff wird es in der Menge für das Wachstum nicht geben. Einerseits wird über die Klimawende heftig diskutiert und in der Flugbranche setzt man aller Orten auf Wachstum ohne Ende.Versteht einer wer will.
Diese „Klimadiskussion“ gibt es aber auch nur in Dummland, im Rest der Welt ist die nicht existent.
Bring die Politiker nicht auf dumme Gedanken. Wenn Erdogan mitkriegt, daß man mit Klima Geld verdienen kann, geht’s da auch noch los. == Ironie aus !
Wo auch immer dieses „Dummland“ liegen mag, ich kenne kein Land der Welt, dass sich nicht mit dem Thema Klima beschäftigt. Die Diskussion mag nicht so groß sein, wie in Deutschland. Es gibt sie aber überall. Ein kleines Beispiel war gerade erst hier im Blog Thema: https://frankfurtflyer.de/united-airlines-ceo-bezeichnet-co2-kompensation-als-grossen-betrug/.
Die Thematik gibt es auf der ganzen Welt, aber sie wird auffallend anders geführt als in Deutschland, dass kann man schon feststellen. Dabei geht es vorrangig um die Frage WIE man eine Lösung findet und da steht Deutschland aktuell recht alleine da.
Hierzu sage ich immer „Reisen bildet“ Man muss durchaus auch sehen wie andere Länder das Thema behandeln und leider ist es so, dass in vielen Teilen der Welt über Deutschland gelacht wird, wenn die Politik hier ernsthaft eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung auf den Stand von 1973 in den Raum wirft um das Klima zu retten.
Wir werden dieser Problematik niemals erfolgreich mit Askese begegnen können. Das wird quasi niemand auf diesem Planeten mitmachen. Daher sollte man die Energie in meinen Augen in technische Lösungen stecken, welche sich aufgrund der besseren Eignung durchsetzen werden und nicht in Ideen wie man Dinge verbieten kann.
Wie soll es denn Ihrer Meinung nach weitergehen? Der Tourismus soll immer weitere Blüten treiben? Zu Ländern die zukünftig immer wieder von Chaotischen Wetterverhältnissen heimgesucht werden.Beispiel Hawaii/Maui ? Schäden geschätzte fünf Milliarden durch Brände. Das Ziel ist wohl für die nächste Zeit verbrannt, im wahrsten Sinne des Wortes. Sicherlich wird es immer Business-Bedarf für Flüge geben. Aber Wachstum für Touristenflüge? Muss das wirklich sein? Da setze ich mal ein Fragezeichen!
Die Fortschrittsgläubigkeit kombiniert mit immer höherem Lebensstandard haben doch gerade zu der Situation geführt, in der wir stecken. Der Flächenverbrauch, Umweltzerstörung etc. gehen doch fleißig weiter. Die Gegenmaßnahmen stoßen dagegen überall auf Widerstand – Umweltschutz ja, aber nur solange ich meine Komfortzone und meinen Lebensstandard nicht verlassen muss. Dumm nur, dass irgendwann die Mehrheit von fast 10 Mrd. Menschen so denken. Ach ja, ab dann geht die Bevölkerungszahl zurück und alles wird gut.
das mit 1973 ist dann doch ein bisschen übertrieben, oder? Technische Lösungen sind sicherlich wichtig und werden hoffentlich dazu führen, dass Energie einfach billig aus regenerativen Quellen jederzeit bereit steht. wer da die Nase vorne hat, verdient sich dumm und dämlich. aber vielleicht ist dann doch die Zeit gekommen, auch Änderungen am Lebensstil vorzunehmen. und vielleicht muss das auch mal jemand wie Söder verstehen.
Vielleicht ist es auch so, dass man im Ausland versteht, dass Investitionen in alle Bereiche der Infrastruktur und die Verjüngung des Kapitalstocks ein probates Mittel für Wachstum sind. Mit den Erträgen daraus lassen sich u.a. auch Investitionen in erneuerbare Energien finanzieren und der aktuelle Wohlstand sichern oder gar steigern. In Deutschland hingegen verrottet seit Jahren die Infrastruktur, Projekte dauern ewig falls sie nicht bereits im Frühstadium verhindert werden und der Kapitalstock ist mittlerweile kaum noch jünger als jener in Großbritannien. Die Türken haben Visionen und versuchen diese bestmöglich umzusetzen, wir hegen Bedenken und sind Weltmeister im zerreden und verhindern.
Die Energiewende ist eine deutsche Vision, nur die Umsetzung hakt – unter anderem daran, dass Hr. Söder sie nicht in Bayern umsetzen will (Windkraftanlagen, unterirdische statt Überlandleitungen – sollen doch die anderen ihre Landschaft damit ausstatten). So werden die Potentiale zerredet und torpediert, wie so gerne in diesem Land.
Übrigens: Ein solcher Ausbau der Kapazitäten ist keine unternehmerische Vision, sondern Großmachtstreben; schließlich steht hinter TA der türkische Staat (49%)
Ganz meine Meinung.
überall und nicht nur in Deutschland beteitet die bestehende Infrastruktur Probleme. Nennen Sie mir doch ein Land, was diese Art von Problem nicht kennt?