Unsere Erfahrung mit Babys am Flughafen München | Sicherheitskontrolle

Foto: Flughafen München GmbH

Vor kurzem haben wir Familie in München besucht und wollten uns dies zum Anlass nehmen unseren Kindern das First Class Terminal in Frankfurt zu zeigen. Auch auf der Rückreise sollte uns Christophs Status viel Zeit und Nerven sparen, aber so einfach ist es leider oft doch nicht und man ist auf das Gegenüber und dessen Laune angewiesen. Nicht immer läuft hier alles glatt und daher möchte ich euch von einem Erlebnis am Flughafen München erzählen.

Unsere Erfahrung mit Babys am Flughafen München | Sicherheitskontrolle | Alles auf Anfang

Um mit den Kindern möglichst entspannt in den Tag und zum Flug zu starten, haben wir die Nacht vor der Abreise am Airport im Hilton verbracht. Die beiden mögen Autofahren so gar nicht und da bedeuten 40 Minuten manchmal 40 Minuten puren Stress. Nach einer erholsamen Nacht haben wir uns zum First Class Check-In aufgemacht, bei dem wir nach wenigen Minuten freundlich und komplikationslos eingecheckt wurden. Der Kinderwagen bekam einen eigenen Aufkleber mit dem Hinweis „Delivery at aircraft“ – soweit, so gut.

Nun kann man direkt im First Class Bereich zur Fast Lane abbiegen, was uns auch empfohlen wurde. Hier hat eine Mitarbeiterin dafür gesorgt, dass die First Class Gäste oder HONs noch vor den drängelnden Passagieren dran kommen. Sicher erwecken wir mit zwei Babys nicht den Eindruck, dass die Siko jetzt fließend von statten gehen könnte – das hat sich sicher der ein oder andere Passagier hinter uns auch gedacht. Aber wir sind schon so oft geflogen, dass wir wissen was aufs Band muss und was nicht.

Wir haben also unsere Sachen zügig aufs Band gelegt, die Dame hier war sehr nett und überrascht, dass wir Bescheid wussten. Christoph und ich haben je einen Zwilling auf den Arm genommen, damit auch der Kinderwagen für die Siko frei war. Danach hieß es durch den Scanner gehen. Schwierig, denn in München ist der Zugang zum Scanner „versperrt“, sodass auch wirklich nur eine Person auf einmal durch kommt. Dies habe ich sofort bemerkt und zu dem Herren gesagt „huch, hier passen wir ja gar nicht durch…“. Er hätte uns freundlich einen Tipp geben können – dazu komme ich später noch. Aber nein, er fing an zu diskutieren. „naja, der muss da ja durch gehen“… „irgendwie ist der ja auch klein zu machen…“. Statt zu fragen, wie man den Kinderwagen auseinander baut, oder auf meine Bitte zu hören, dass er mir bitte helfen könnte, da wir ja jeweils ein Kind auf dem Arm hatten, sagte er frech: „tja, dann können Sie eben nicht fliegen.“. Ja klar, das ist sicher die Lösung. Danke fürs Gespräch.

Ich war in dem Moment von seiner Art ziemlich überfordert, weil ich im Augenwinkel die augenrollenden Mitreisenden sah und die Traube wuchs und wuchs. Letztendlich hat Christoph dann beide Kinder genommen, was nicht sonderlich einfach ist. Sie sind in einem Alter, wo sie sich gerne mal ins Gesicht petzen, in die Augen greifen oder an den Haaren ziehen – so auch in diesem Fall, mit ordentlich Geschrei. Ich habe den Kinderwagen genommen, auseinander gebaut und wir sind doch irgendwie alle mehr oder weniger durch die Sicherheitskontrolle gekommen.

Eigentlich bin ich eher von der schlagfertigen Sorte. Wenige Sekunden nach dem Passieren fiel mir dann auch ein passender Spruch ein. „Fragen Sie Rollstuhlfahrer auch, ob die mal kurz absteigen, den Rollstuhl zusammenfalten und durch die Siko laufen können???“.

Hoffentlich oder sicher war das ein einmaliges Erlebnis. Wiederholen wird sich das bestimmt nicht. Auch deshalb, weil wir das Thema mit einer PA in der FCL ansprachen. Die sagte sofort, dass es doch extra dafür eine Siko gebe. Wo genau lag jetzt der Fehler? Bei den Mitarbeitern am First Class Check-In, die nicht schalteten und uns diesen tipp gaben? Bei dem renitenten und offensichtlich unbefriedigten (sorry ;)) Herren an der Siko? Wir wissen es nicht. Was wir aber wissen ist, dass wir nächstes Mal, zum Beispiel an unserem Stammtisch im Dezember in München direkt zu dieser „geheimen“ Siko Schlange gehen.

Unsere Erfahrung mit Babys am Flughafen München | Sicherheitskontrolle | Frankfurtflyer Kommentar

Warum schriebe ich den Beitrag? In erster Linie, um Betroffenen, egal ob Rollstuhl, Kinderwagen oder sonstigen einen Tipp zu geben. Mir ist es lieber mich wie „Normalos“ an der normalen Schlange anzustellen, als nochmal bei so einem unfreundlichen Menschen zu landen. Ich fand es um ehrlich zu sein einfach nur frech. Die Mitarbeiterin am Band lobte noch, dass wir schneller als so mancher Alleinreisender ohne Kind sind und dann wird das mit so blöden Sprüchen gedankt. Im Gespräch mit Christoph im Anschluss sagte er noch, dass er ihn am liebsten bloßgestellt hätte und um einen Ruf nach der Bundespolizei gebeten hätte, aber er wollte die Kinder nicht unnötig warten lassen. Schlimmer geht also immer. Ich sehe es positiv und muss jetzt mal meinen Mann (ironisch) loben, dass er das nicht getan hat :D.

8 Kommentare

  1. Es gibt halt Dinge, die es theoretisch nicht gibt. Vermutlich hilft da am besten der vietnameische Weg: „Das war gestern und kommt nie wieder. Lohnt nicht, dem nachzuweinen“

    Vielleicht mein persönliches Highlight: eine Gruppe von etwa 15jährigen Schülern, die sich im U-Bahn-Wagen Feuerzeuggas in die Hand laufen ließen (das ist kurze Zeit flüssig) und es im Wagen dann entzündeten.

  2. Sicherheitskontrolle mit Kindern kann echt brutal sein. Insbesondere wenn die Kinder noch nicht so gut auf den Beinen sind. Am meisten hasse ich es, wenn der Kinderwagen auf das Band muss.

    Haben aber wirklich noch nie Erfahrung mit unfreundlichen Mitarbeitern gemacht. Ganz im Gegenteil.

    • BuPol hilft meist sehr gut, zumindest wenn jemand mal wieder die Regeln nicht kennt bei den Privaten. Was ja in MUC nun nicht so ist, da die vom Freistaat sind, aber überall sonst schon. Die zickigen Mitarbeiter gibt es leider immer mal wieder. Da kann man nichts machen. Einfach abhaken. Am BER und in FRA gibt’s ja die Aufsteller zur Zufriedenheit. Ich nutze die auch immer.

  3. MUC ist bekannt für das unfreundliche Securitypersonal, daher einfach abharken. Wenn man es richtig heftig haben will, dann geht man mit Kinderwagen und Babynahrung durch eine TSA-Kontrolle, da lernt man es wirklich unangenehm ist.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.