Das Hilton Honors Programm ist ein fantastisches Hotelprogramm, insbesondere da man den Gold Status sehr einfach erreichen kann und er quasi jedem mit einer Kreditkarte offen steht. Hiermit bekommt man bereits Vorteile wie Upgrades und garantiert kostenlosem Frühstück. Gerade das kostenlose Frühstück für zwei Personen ist ein handfester Vorteil, der schnell 50 Euro und mehr pro Tag wert ist.
In den USA testet Hilton nun offensichtlich eine Veränderung des Vorteils von Hilton Gold und Diamond Mitgliedern, denn anstelle des kostenlosen Frühstücks, bietet man nun einen Food and Baverage Credit im Hotel an, welchen man verwenden kann, wie man möchte. Hierbei gibt es nun erste Infos und ich hoffe sehr, dass dies wirklich nur auf die USA und bis Ende 2021 beschränkt ist, denn dauerhaft wäre es eine deutliche Abwertung.
Langsam sickern mehr und mehr Informationen zu diesen Veränderungen durch und leider sehe ich diese nicht allzu positiv. Während ich gespannt bin, ob ich das neue System bald in den USA testen kann, will ich meine Gedanken hierzu mit Euch teilen. Hierbei sollte man aber immer beachten, dass es vorerst bis Ende 2021 begrenzt ist und nur in den USA gültig ist, weshalb es durchaus Sinn machen kann, hierzu aber gleich noch mehr.
Die Details, welche inzwischen durchgesickert sind besagen, dass man für bis zu zwei Gäste einen F&B Credit bekommt, wenn diese zusammen im Zimmer eines Gold oder Diamond wohnen. Hierbei bin ich gespannt, ob die Reservierung von zwei Personen in einem Zimmer direkt für den doppelten F&B Credit ausreichen oder ob man hier wirklich darauf achtet, dass die zweite Person auch eincheckt. Gerade beim Online Check-In, welcher in den USA extrem gut funktioniert, ist dies aber kaum zu kontrollieren.
Je nach Hotelmarke wird der F&B Credit unterschiedlich hoch sein und inzwischen sind folgende Werte pro Person und Tag durchgesickert:
- 25 Dollar in Luxus Marken (Waldorf Astoria und Conrad)
- 12 Dollar in Full Service und Lifestyle Marken (Hilton, DoubleTree, Canopy, Tapestry Collection, Curio Collection, etc.)
- 15 Dollar in Full Service und Lifestyle Marken in besonders teuren gebieten (Vermutlich New York, Boston, San Francisco, etc.)
- 10 Dollar in Hilton Garden INNs
Damit wird recht schnell klar, Hilton hat nicht vor, die Gold und Diamonds in der Völlerei verenden zu lassen, denn der vorgesehene F&B Credit reicht noch nicht einmal für ein Frühstück, zumindest nicht für das vollwertige Frühstück in einem Hilton, Conrad oder Hilton Garden Inn in den USA.
Hierbei muss man aber auch die eigentliche Formulierung in den Hilton Honors Bedingungen einmal genauer lesen, denn hier wird von kostenlosen, Continental Breakfast gesprochen und das kann alles oder nichts bedeuten. In quasi allen Teilen der Welt bedeutet dies einfach das volle Frühstücksbuffet, bzw. genau das was auch ein Gast bekommen würde, der eine Zimmerrate mit Frühstück gebucht hat. Nur eben nicht in den USA.
In den USA ist ein vollwertiges Continental Breakfast ein Toast, Kaffee und mit etwas Glück noch ein Apfel und leider gibt es hier einige Hotels, die versuchen genau nur dies zu bieten. Dies ist eine US Krankheit und vermutlich wird man solch ein Frühstück auch problemlos für den F&B Credit bekommen, sodass es eigentlich nur in den wenigsten Fällen eine wirklich negative Entwicklung ist.
Wirklich treffen wird es aber alle, die wie ich gerne in Hilton Garden Inn in den USA übernachten. Die Hotels haben einen absolut akzeptablen Standard und das Frühstück ist ab Gold eigentlich kostenlos und vergleichsweise gut. Hierüber habe ich schon einmal einen Beitrag geschrieben, der immer noch Aktualität für mich hat.
Gerade in den Hilton Garden Inns kann man klar sagen, dass die 10$ F&B Credit nicht für das gute Cook to Order Frühstück reichen werden, denn je nach Location kostet dies zwischen 13 und 20 Dollar.
Wenn man nun etwas zur Ehrenrettung von Hilton sagen will, dann, dass es durchaus in der aktuellen Situation eine ganze Reihe von Hotels gibt, in welchen der F&B Credit ein Upgrade ist, denn der Umgang mit Corona und dem kostenlosen Frühstück war sehr durchwachsen in den USA. In den allermeisten Fällen hatten auch hier die Restaurants lange geschlossen und meist gab es nur sehr vereinzelt ein wirkliches Frühstück.
Die wenigsten Hiltons in den USA haben Hilton Gold und Diamonds hier eine echte Alternative in der Pandemie geboten und nicht selten habe ich gehört „sorry gibt es nicht, aber wir haben abgepackte Muffins und Poptarts zum Frühstück“. Da gehe ich lieber ums Eck zu Starbucks!
Der F&B Credit würde es einem wenigstens ermöglichen, frei aus den Angebot zu wählen, welches das Hotel gerade anbietet, denn es gibt durchaus Hotels welche am Abend Room Service haben oder eben eine Bar mit to go Snacks. Aber auch hier sollte man die Frage stellen, warum man dann erst jetzt kommt, denn während ich in den letzten 15 Monaten hier durchaus etwas Positives in einem F&B Credit gesehen hätte (welchen man teilweise nur in zwei Bier im Hotel Shop hätte verwandeln können, was immer noch besser ist als absolut nichts).
Inzwischen eröffnen in den meisten Orten die Restaurants in den USA wieder und damit spielt die Situation weniger und weniger eine Rolle. Natürlich hat sich auch in den USA noch nicht alles normalisiert, aber der Zeitpunkt, in welchen Hilton mit dieser Veränderung kommt, ist durchaus komisch.
10 bis 25 Dollar Guthaben anstelle von kostenlosem Frühstück für Hilton Gold und Diamond? Das ist zu wenig! | Frankfurtflyer Kommentar
Das kostenlose Frühstück ist wohl der bedeutendste Vorteil des Hilton Gold und Diamond Status und ich bin eigentlich sehr zuversichtlich, dass dieser Vorteil auch wirklich dauerhaft erhalten wird und die aktuelle F&B Lösung in den USA eine kurzzeitige Lösung bleibt, welche auch auf die USA und den doch sehr besonderen Markt dort beschränkt bleibt.
Viel Positives kann ich dieser Änderung leider nicht abgewinnen, auch wenn ich sicher zu einigen Aufenthalten kommen werde, bei welchen ich z.B. das Frühstück nicht nutzen kann, aber den F&B Credit für ein Abendessen einsetzen könnte.
Leider ist Hilton hier doch etwas knausrig, was den Credit angeht, denn wie man es auch machen kann, habe ich in zwei Hyatt Hotels in Boston und San Francisco während Corona gelernt. Nachdem es kein Frühstück im Restaurant gab, sondern nur über den Room Service, durfte man für 100 US$ pro Tag und Gast von der Karte bestellen, was man wollte.
Es gibt aber auch Menschen, die nicht frühstücken, und für die ist es jedesmal ein Ärger, dass sie in vielen Hotels eine Leistung bezahlen müssen, die sie nicht wahrnehmen
Na zumindest bei Hilton Garden Inn können diese Leute ja die Punkte anstelle des Frühstücks nehmen, Problem gelöst. 😉
@Christoph: Ich sehe das ganz genauso. Geht für mich gar nicht. Sie könnten die Gäste ja wählen lassen, Credit oder Frühstück, das wäre dann eine Verbesserung, aber so ist das lächerlich und geradezu darauf ausgerichtet, dass man bedeutend mehr ausgeben muss.
Ist für mich eigentlich ein Grund, eher die niedrigpreisigen Hilton Hotels in den USA zu buchen und die anderen zu meiden. Für kurze Übernachtungen reicht das dann auch.
Aber solange sie es nicht weltweit einführen, geht es ja noch. Denn der wirkliche Verlust wäre, wenn es in Europa oder Asien so käme, wo es ja wirklich tolle Angebote gibt.
Ich bin ja in den USA sowieso Fan der HGI, einfach weil bei vielen Hiltons der Mehrpreis nicht gerechtfertigt ist und wenn ich die Wahl zwischen einem HGI oder Hilton am Airport habe, nehme ich bei identischen Zimmerpreis eigentlich das HGI, schon allein wegen dem normalerweise sehr guten, kostenlosen Frühstück (Was da das ein oder andere Hilton schon angeboten hat als DIA Breaky).
Das mit der wähl fände ich auch eine Idee, analog zu Bonvoy, da kann man ja auch zwischen Breakfast, Punkten oder Goody wählen. Was mich bei Bonvoy aber oft genervt hat war das man in AC, Courtyard und einigen andern 10$ als F&B Credit bekommen hat und das war nicht genug für ein Frühstück. Das hat sich Hilton nun leider abgeschaut.
In der aktuellen Situation ist es noch nicht einmal eine schlechte Lösung, da es wirklich kaum Hotels gibt, die Frühstück anbieten. Aber dann sollte man das ganze auch so aufstellen, dass es wenigstens für etwas vergleichbares wie ein Full Breakfast oder meinetwegen einem Drink und Starter reicht. Gerade in HGI, ist es eine massive Abwertung, in vielen US Hiltons nicht unbedingt, da war das Angebot oft schon schwach, insbesondere wenn die Lounge zu war. Ausnahmen haben hier die Regel bestätigt.
Zum Glück ist es nur Kurzzeitig und wird hoffentlich nicht verlängert.
Hilton wird leider mehr und mehr zur Lufthansa der Hotelindustrie.
Es gibt auch Leute, die den Pool nicht nutzen, und mitbezahlen. Oder den Aufzug. Oder die Gartenbepflanzung.
Und was genau ist Dein Problem?
mein obiger Kommentar war als Antwort zu Rainer Hackenberg gedacht.
Dümmere Antwort geht wohl nicht. Es ist doch ein Unterschied, ob ich eine individuelle Leistung in Anspruch nehme oder Selbstverständlichkeiten eines guten Hotels (Aufzug, Lobby, eventuell ein schöner Garten und/oder Pool, etc). benutze.
Das sehe ich ganz genauso!!
Naja, für andere Leute ist der Pool individuell und das Frühstück selbstverständlich. Bei Hilton kann ich doch als Gold oder Platinum wählen, ob ich das Frühstück oder lieber Punkte möchte.
Nicht ganz. Als Diamond gibt es beides.
Danke für den Hinweis, das wusste ich nicht. Mir fehlen noch eine Handvoll EUR auf der Kreditkarte. 🙂
Vielleicht möchte da ein neuer VP in USA etwas ausprobieren und sich seine Meriten verdienen. Aber ganz schlechte Idee.
1. Hilton hat bis jetzt für mich ein fantastisches Renomme: Buchungskulanz in Corona Zeiten erste Sahne, habe ich ja schon mal geschrieben. Ich suche mir sogar meine Urlaubsziele teilweise danach aus ob es ein Hilton gibt ( Hilton La Romana auf der Dom.Rep. sehr zu empfehlen!). Mit so was wird der Ruf ganz schnell ruiniert.
2. Ich bin das, was man einen Privatreisenden nennt. Ich fliege so alle 8 Wochen (vor Corona) durch die Welt Minimum Business. Bis jetzt waren wir ein nettes Zubrot zwischen all den Geschäftsleuten. Bei zunehmenden Zoom-Meetings etc. werden diese Reisenden allerdings eine größere Rolle spielen, sowohl bei der Airline als auch beim Hotel . Da ist ein gutes Frühstück, z.B. Hilton Millenium Bangkok, sehr wichtig. Ich würde diese Gruppe als Hilton Boss nicht verärgern wollen.
3. Viele wie ich buchen per App das Hilton z.B. in Bangkok selbst obwohl die anschließende Rundreise per Reisebüro gebucht wird. Fällt der Diamond Vorteil weg, buche ich auch das Hotel in Bangkok gleich über Reisebüro und es ist mir dann auch wurscht ob es ein Hilton ist, ganz einfach.
Fazit: für den Geschäftsreisenden, der ein gutes Frühstück nicht genießen mag oder aus Zeitgründen nicht kann, ist dieser Vorteil wohl nicht so wichtig. Allerdings werden sie in Zukunft deutlich weniger Masse ausmachen. Für Privatreisende, die dann prozentual wichtiger werden, ist es jedoch ein Kernelement.
Ich habe aus den bisherigen Zitaten von Hilton noch nicht entnehmen können, ob es sich um einen ERSATZ oder eine ALTERNATIVE handelt.
Hier scheint jeder ganz selbstverständlich von einem Ersatz auszugehen, während ich – wie ich die Praxis von Hilton bisher kennengelernt habe – mir durchaus eine (zusätzliche) Alternative vorstellen könnte.
Solange das nicht geklärt ist, sehe ich keinen Grund, mich aufzuregen.
Ich bin etwas amüsiert das ausgerechnet das hier (also bei Frankfurtflyer) so hoch gelobte Hotel Programm eine solche Änderung einführt.
Aber zum Artikel und die Frage;
Ich würde diese Frage damit beantworten mit: Selbst Schuld!!
Es ist aus meiner Sicht die Folge das der Hotelstatus wie geschnitten Brot verschenkt wird. Es gibt kein anderes Hotel das so extrem Gold und auch Diamond Status mit einer Kreditkarte verschenkt! Wird nicht in jedem dieser Seiten (OMAAT, hier…) immer wieder Beispiele genannt wie man sich als Reisender sich auf Hotelkosten “bereichern” kann.
Aus meiner Sicht gibt es nur eine Gruppe die durch diese Änderung wirklich benachteiligt wird: die wirklichen Vielreisende! Also die Personen die über 50 Nächte im Jahr in Hotels ist. Die sich dadurch ein etwas “gute” gönnen konnte. Aber da ist ja Nordamerika sowieso schon immer “schlechter” als der Rest der Welt was Kundenservice betrifft (z.B. Angebot in der Lounge).
Ich finde diese Änderung nicht gut, weil ich als Vielreisender mir da keine Gedanken machen will ob das Frühstück bezahlt ist oder nicht. Aber wenn es so ist, dann ist es so…