6.500 Russen sitzen in Thailand fest | Flüge und Hotels können nicht bezahlt werden

Thailand ist auch unter Russen ein extrem beliebtes Reiseziel, allerdings hat der Angriffskrieg von Putin auf die Ukraine hier wohl nun das Leben von tausenden Urlaubern in Thailand aus den Angeln gerissen, denn sie Sitzen nun in Thailand fest und können nicht nach Hause zurückkehren. Noch dazu kann man die Rechnungen in Hotels teils nichtmehr bezahlen, da Kreditkarten nicht mehr funktionieren.

Laut Angaben der Regierung in Bangkok sitzen in Thailand aktuell etwa 6.500 Russische Staatsbürger fest, welche als Touristen nach Thailand gereist sind. Aufgrund des internationalen Flugstopp der russischen Airlines gibt es keine Flügen mehr aus Thailand nach Russland und auch die Reise mit anderen Airlines ist beschwerlich.

Das große Problem dürfte aber auch sein, dass die Kreditkarten der meisten Russen nicht mehr funktionieren, da Visa, Master Card und American Express die Zusammenarbeit mit russischen Banken sofort einstellen mussten und wollten. Damit können keine Zahlungen mehr über die Kreditkarten der Russen abgewickelt werden, außer sie verfügen über eine Kreditkarte des chinesischen Anbieter UnionPay, welcher auch in Russland nicht besonders verbreitet ist.

Damit wird sowohl das Buchen von neuen Tickets, als auch das Bezahlen der Hotelrechnungen zum Problem. Hier helfen Hotels mit besonders günstigen Zimmerpreisen und auch die Behörden in Thailand versuchen gerade günstige Unterkünfte zu finden. Zusätzlich hat man die Visa der Reisenden kostenlos verlängert, denn eigentlich hätten sie spätestens nach 30 Tagen das Land verlassen müssen.

Teilweise begleichen die russischen Gäste aktuell ihre Hotelrechnungen nun mit Bargeld, wenn man hier ausreichende Mengen mit sich geführt hat. Allerdings wurden die Versuche mit Bitcoins oder anderen Crypto Währungen zu bezahlen bisher wohl weitestgehend abgelehnt.

Auch 1.000 Ukrainer in Thailand gestrandet

Nicht minder dramatisch ist die Situation wohl auch für die etwa 1.000 Staatsbürger aus der Ukraine, welche im Thailand Urlaub von dem Krieg überrascht wurden und nun nicht mehr in die Ukraine zurück fliegen können und wollen. Zwar verfügen sie noch über vollen Zugang zu ihren Konten und auch die Kreditkarten der Ukrainer funktionieren noch, aber wenn das Heimatland plötzlich zu einem Kriegsschauplatz geworden ist, ist die Heimkehr natürlich problematisch. Daher hat Thailand auch die Visa aller Staatsbürger aus der Ukraine verlängert.

6.500 Russen sitzen in Thailand fest | Frankfurtflyer Kommentar

Putins Krieg bringt unsere Welt gerade mächtig durcheinander. Dabei sind auch die Sanktionen des Westens nun für die Menschen in Russland deutlich zu spüren und besonders hart trifft es nun auch die, welche nicht in Russland sind, sondern sonst wo auf der Welt.

Ich stelle es mir tatsächlich grausam vor, wenn man in einem fremden Land ist, die Kreditkarten nicht mehr funktionieren, man also keinen Zugang mehr zu seinem Geld hat und zusätzlich auch nicht mehr ohne weiteres nach Hause fliegen kann. Dabei ist Russland nun noch nicht einmal mehr in der Lage Rettungsflüge zu organisieren, was die Situation nicht einfacher macht.

Hoffen wir, dass der Wahnsinn in der Ukraine besser heute als morgen ein Ende findet! Nach allem was die Welt in den letzten zwei Jahren mitmachen musste ist ein geisteskranker Führer in Moskau wohl das Letzte was wir brauchen.

29 Kommentare

  1. hier sollte das „Verursacher“ Prinzip gelten: der Vladimir muss hier seine Generäle hinschicken mit Koffern voll Geld für die Hotels und 30 Flugzeuge sollte reichen die 6500 Russen zurück zu holen – kann aber auch sein, dass einige gar nicht zurück wollen?

  2. Den letzten Satz hätte man sich sparen können. Zumindest würde ich mir da Neutralität wünschen. Wir sind ja alle nicht dabei und kennen nur die „Wahrheit“ des Westens, die uns vorgesetzt wird. Die andere Seite sieht es sicher anders und die tatsächliche Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen.
    Da dieses hier keine politische Seite ist, sondern eine Seite ums Thema Reisen, finde ich die Äußerung „geisteskranker Führer in Moskau“ fehl am Platz.
    Aber darf natürlich auch jeder seine eigene Meinung zu haben 🙂

    • Hallo Sven,

      Das kannst du so sehen, spiegelt aber meine Meinung wieder und daher bleibt es stehen.

      Ich finde es auch äußerst problematisch, dass man bei einem Angriffskrieg Sympathien für den Aggressor aufbringen soll, der inzwischen Krankenhäuser und Wohnsiedlungen gezielt bombardieren lässt, was zur größten Humanitären Katastrophe in Europa seit dem zweiten Weltkrieg geführt hat. Das ist alles belegbar und hat nichts mit einseitiger Berichtserstattung zu tun.

      Ich kenne auch einige Russen, welche sich zu tiefsten für die Taten ihrer Führung in der Ukraine schämen. Eine Bekannte mit Russischen Pass, welche inzwischen in den USA lebt, hat vor zwei Tagen einen FB Post verfasst, indem sie zurecht auch ihre Angst äußert nicht mehr nach Russland zurück zu können und dass Ihre Kinder das Land und die Familie wohl nicht kennen lernen werden.

      Opfer gibt es auf beiden Seiten und das alles ist ausgelöst durch einen geisteskranken, denn rational ist der Krieg in der Ukraine und die öffentliche Begründung nicht. Hoffen wir mal dass es in Moskau eine Palastrevolte gibt.

    • Volle Zustimmung zum Kommentar von Sven. Etwas Augenmaß wäre angebracht. Ein Reise/Vielflieger Blogger hat die Kompetenz psychiatrische Ferndiagnosen zu stellen? Wäre auch nicht der erste völkerrechtwidrige Angriffskrieg. Es gibt so etwas wie Geopolitik. Dieser schreckliche Krieg kommt nicht aus dem Nichts. Außer man ist besonders naiv.

      • Kommen hier jetzt die dem Putin Kitsch verfallenen Fans oder warum meinen manche die müssten mir vorschreiben, was ich in dem Bereich des Beitrags der klar als meine, persönliche Meinung zu erkennen ist zu schreiben habe oder nicht?

        So etwas mag in Russland oder China funktionieren, hier nicht!

      • Hallo Alexandra, ich diskutiere gerne mit anderen. Auch und gerade mit konträren Meinungen. Dies ist die einzige Möglichkeit die Wahrheiten eines Tages heraus zu finden und zu einem konfliktfreiem Miteinander.

        Was ich nicht mag ist wenn jemanden wie von Dir hier praktiziert „sprachpolizeilich“ vorgeschrieben wird was er wo schreiben darf. Ich teile die wohl gebräuchliche Ansicht von Irre als Beschreibung nicht. Dazu müsste man Irre erst mal definieren.
        Sehr wohl kann ich die dahinter stehende Emotion sehr gut nach empfinden. Da dies in meinen Augen auch eine sehr gemässigte Äusserung ist und diese Webseite Christophs gehört empfinde ich Deinen Kommentar als sehr unangemessen.

  3. Top Kommentar!!! Inbesondere die korrekte Bezeichnung als „geisteskrank“!!!!
    Flugzeuge werden nicht helfen, wohl aber Schiffe, davon gibts doch genug mit geringer Auslastung….3 große Pötte, dann ist das Problem gelöst…kann Putin selbst bezahlen…

  4. ….. und dann gibt’s da noch diejenigen, welche ebenfalls weg wollen, aber nicht können: Die Bewohner von Mariupol !!!
    Wo sitze ich jetzt lieber fest ??

  5. Ich verfolge ein wenig die Nachrichten und den Rubelkurs.

    Die Nachrichten sagen eigentlich seit Tagen nichts wesentlich Neues, der Rubel ist wieder deutlich solider.

    Wissen die Devisenhändler aus dunklen Quellen etwas? Immerhin kostet der Krieg auch dem Aggressor ein Vermögen und wertvolle nicht beliebig verfügbare Lenkwaffen. Dem Einsatz ungelenkter Waffen steht heute gegenüber Grosny etwas sehr Wirkungsvolles entgegen: Millionen von Handykameras.

    Ich hoffe ganz außerordentlich, nicht unbegründetem Zweckoptimismus zu erliegen.

    • Die Entwicklung des Rubel-Kurses ist tatsächlich spektakulär unspektakulär. Ich habe mit einem vielfachen Verlust gerechnet. Stattdessen lag 1 Euro im Maximum bisher bei 150 Rubel. Aktuell sind es wieder um 120 Rubel. Da hat es die türkische Lira seiner Zeit deutlich erwischt. Sollte man gar nicht meinen, wenn man berücksichtigt, dass der russische Außenhandel Richtung Westen quasi am Boden ist.

      Wobei ich mich mittlerweile echt frage: Gibt es überhaupt einen „echten“ Rubel-Kurs.

      Leider teile ich den Optimismus nicht. Dafür bewegt sich derzeit zu wenig. Und Richtung Normalität geht es vermutlich erst, wenn der Typ kalt in seinem Bunker im Kreml liegt.

    • Das mit dem Rubel Kurs ist so eine Sache. Die Währung ist weitestgehend illiquide geworden, sodass die Kurse fragwürdig sind. Dazu kann die Russische Nationalbank auch keine Stützung des Rubels mehr vornehmen.

      Es deutet ja viel auf eine Staatspleite von Russland hin, dann wird man den Rubel weiter abwerten müssen und angeblich wird dies vorbereitet.

      Aber selbst nach aktuellen Kursen hat sich der Rubel bereits halbiert, was durchaus heftig ist. Dies hängt aber fast 1 zu 1 mit den eingefrorenen Devisen zusammen. Der eigentliche Inflationseffekt der Märkte dauert noch etwas. Ich habe jetzt schon Mitleid mit den Menschen in Russland. Das wird für die Breite masse sehr bitter werden.

      Aber vielleicht sind wir dann schneller bei Kalt im Bunker….. Mit dem lynchen von Zaren hat man in Russland ja Erfahrung. Oder um es mit den Worten meiner Oma zu sangen „kann den nicht einfach jemand um….“

      • Für viele von uns auch ! Wenn wir das demokratische Frackingas -„umweltfreundlich“ mit durch Schwerstöl betriebene Tankschiffe transportiert- zumindest 100% teurer , als das böse Russengas durch die direkte Pipeline beziehen .
        Im Übrigen haben die Gaslieferungen immer zuverlässig funktioniert.
        Soweit ich weiß , beziehen die USA immernoch einen Großteil ihrer Ölimporte aus Russland.

        • Ja die Gas und Öllieferungen haben immer gut funktioniert, auch zu Hochzeiten des kalten Krieges galten die Russen oder besser die Sowjetunion als verlässlicher Partner. Generell waren ausfälle aus Russland (anders als z.B. aus China) sehr selten. Inzwischen ist man aber dank der Führung im Kreml so unzuverlässig, dass man sich hier auch alternativen schon zur Absicherung umsehen muss.

          Die USA haben ein Embargo auf russisches ÖL verhängt und beziehen kein Öl mehr aus Russland. Da bist du leider falsch informiert. Die USA zahlen gerade auch einen hohen Preis, der das Land wesentlich mehr kostet, als uns Nord Stream 2, welche wir nicht wirklich brauchen und damit eher ein Symbol als alles andere ist.

  6. Details am Rande betr.Text im Titel:
    Doppelte Verneinung —- Entweder können keine Flüge/Hotels bezahlt werden ODER Flüge/Hotels können nicht bezahlt bezahlt.

    • Teils, Teils. Manche sind wohl in der Lage Hotels bar zu bezahlen, andere wieder nicht. Die, die aber festsitzen, denen werden die Barmittel wohl ausgehen und es reicht wohl auch nicht für Flugtickets nach Russland oder sonst wo hin.

  7. Moin aus Hamburg!
    Christoph, da hat sich in deine Headline ein kleiner Fehler eingeschlichen. Keine Hotels NICHT bezahlbar. Entweder nimmst du das Keine oder das nicht weg, so ist’s eine doppelte Verneinung und Minus mal Minus ergibt Plus
    Kommentar muss nicht veröffentlicht werden 🙂

    • Werte Freunde des gepflegten Reisens,
      da schreibt der Christoph einen sehr emphatischen und sachlichen Artikel über Menschen die Tausende Kilometer von Daheim festsitzen.
      Darunter in den Kommentaren lese ich nebst einem Kommentar der wirklich auf das Dilemma eingeht Hassreden und flachste Kriegspropaganda.
      Ich finde das sehr traurig. Zeigt es doch wie sehr sich die Menschen durch Propaganda, egal von welcher Seite sich den Stacheldraht direkt durchs Hirni ziehen lassen. Am erschreckenst empfinde ich die dabei zur Schau gestellte Entmenschlichung die dem jeweiligen Opfern zu Teil wird. Und das nur weil Sie ein Staatsbürger einer Seite sind.

      • Wie kann denn ein Beitrag gleichzeitig emphatisch als auch sachlich sein? Das sind zwei zueinander konträre Begriffe.

        Abgesehen davon sollte die Frage gestattet sein, ob es sich hier um eine Seite zum Thema Reisen, Luftfahrt und Urlaub handelt, die von mehreren Verantwortlichen betrieben wird oder um eine Plattform, seine eigene Minung kund zu tun. Ich persönlich Maße mir kaum an, ein Persönlichkeitsprofil eines kulturell wie geographisch entfernten Politikers anzufertigen und dies auf einer Website zu kommunizieren. Und das hat wenig mit Verschwörungstheorie zuntun, mehr mit Bescheidenheit und Selbsteinschätzung.

        • Werter Dirk,
          Sachlich = ohne Verzierungen oder Schnörkel / durch Zweckgebundenheit gekennzeichnet.
          Em­pha­tisch = mit Nachdruck /eindringlich.
          Ich empfinde da keinerlei Widerspruch.

          Die Seite frankfurtflyer.de besticht eben dadurch für mich das Sie von wirklich erfahrenden Vielreisenden gemacht wird. Ich habe einige auch schon persönlich kennen gelernt. Und ganz natürlich kommt dort permanent Ihre eigene Meinung zum Ausdruck. Das macht diese für mich ja so wertvoll. Auch wenn ich diese Meinungen nicht immer teile, oder eben gerade auch deshalb.

          „Und das hat wenig mit Verschwörungstheorie zu tun, mehr mit Bescheidenheit und Selbsteinschätzung.“
          Wie Du auf diesen Schlusssatz kommst ist mir ein Rätsel. Ich sehe da keinerlei kausalen Zusammenhang. Aber, das sind ja Deine Gedanken und nicht meine.

          • Hallo Christoph, danke für diese sachliche und zugleich emphatische Antwort…

            Ich war eigentlich der Meinung dass Ihr „empathisch“ meintet und Euch vertippt habt und dann hat sich mit der Wortkorrektur bei mir der gleiche Begriff eingeschlichen. In Zusammenhang mit „emphatisch“ ist sachlich natürlich richtig, obwohl ich in dem Artikel „wenig Nachdruck“ rauslesen kann.

            Mit meinem letzten Absatz möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich davon absehe ein Persönlichkeitsprofil eines Politikers zu erstellen, den ich ausschließlich aus den Medien kenne. Meine Zweifel haben dabei wenig damit zu tun, dass ich einer abstruse Verschwörungstheorie anhänge, sondern dass derartige Äußerungen auf der Grundlage uns zu Grunde liegender Informationen schlicht unmöglich sind. Wenn man der Meinung ist, dies tun zu können und in diesem Beitrag zum Ausdruck bringt, hat es trotzdem nichts mit dem eigentlichen Beitrag, dem Festsitzen von Touristen bestimmter Nationalitäten am Ferienort zu tun.

            Ich habe die Betreiber dieser Seite auch schon persönlich kennen lernen dürfen und schätze ihre Meinung zu den Kernthemen. Sollte ich mich inhaltlich für medizinische oder politische Themen interessieren, würde ich entsprechende Seiten besuchen. Es ist für mich ehrlich gesagt ein Genuss, am Ende eines langen Tages über Themen FERN der Alltags zu lesen, das macht gerade diese Seite für mich aus.

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