615 Sitze in einem Flugzeug: Auf diesen Routen setzt Emirates den dicht bestuhlten Airbus A380 ein

Foto: Emirates

Der Airbus A380 ist das mit Abstand größte Passagierflugzeug der Welt. Der Superjumbo ist für 853 Passagiere zugelassen, wobei diese maximale Kapazität von keinem Betreiber ausgenutzt wird. Emirates ist der einzige Carrier, der bei einem Teil seiner gigantischen Flotte von rund 120 Exemplaren insgesamt 615 Sitze eingebaut hat. In der Zwei-Klassen-Version bietet der Airbus A380 der Golfairline 557 Plätze in der Economy Class und lediglich 58 Business-Class-Sitze. Damit ist der Vierstrahler in dieser Version für besonders volumenstarke und preissensible Märkte konzipiert.

615 Sitze: Hohe Kapazität statt viel Luxus

Emirates betreibt insgesamt 15 Maschinen in der Konfiguration mit 615 Sitzen. Anders als bei anderen A380-Versionen der Airline fehlt bei diesem Modell die First Class komplett, die Business Class wurde deutlich reduziert. Der Fokus liegt eindeutig auf maximaler Passagierkapazität, mit der Folge, dass die Economy Class im unteren und oberen Deck dominiert.

Die Motivation dahinter dürfte klar sein. Auf Strecken mit geringerer Zahlungsbereitschaft und hohem Passagieraufkommen lässt sich mit einer solchen Konfiguration trotz niedrigerer Durchschnittserlöse eine wirtschaftliche Auslastung erzielen. Mehr Sitze bedeuten niedrigere Stückkosten pro Passagier. Wenn die Auslastung stimmt, hat man einen betriebswirtschaftlichen Vorteil.

Wo fliegt der dicht bestuhlte Emirates Airbus A380?

Emirates setzt die dicht bestuhlte A380-Variante auf einer Reihe ausgewählter Routen ein. Besonders betroffen sind Märkte mit hohem touristischem Aufkommen oder geringer Premium-Nachfrage. Laut dem Portal Simple Flying betrifft das unter anderem folgende Strecken:

Great Circle Mapper

Häufig kommt diese Variante auf den Routen zum Einsatz, auf denen es täglich mehrere Frequenzen gibt. Auf den Strecken von und nach Kopenhagen sowie Prag wird ausschließlich die 615-Sitzer-Version genutzt. Beide Städte werden seit dem letzten Winter wieder mit dem Superjumbo bedient. Die Flugzeiten sind dabei eng auf die Hauptwellen in Dubai abgestimmt und sichern optimale Anschlüsse in Richtung Asien und Australien.

Ziel Frequenz (gesamt) Anteil mit 615-Sitzer
Bali (Denpasar) 1x täglich 50 %
Bangkok 2x täglich 40 %
Birmingham 1x täglich 50 %
Düsseldorf 1x täglich 50 %
Kopenhagen 1x täglich 100 %
Kuala Lumpur 1x täglich 33 %
London-Gatwick 1x täglich 33 %
Manchester 2x täglich 66 %
Mauritius 1x täglich 50 %
Prag 1x täglich 100 %
Taipei 1x täglich 60 %

Der dicht bestuhlte Jet kommt auch nach Deutschland. Derzeit ist der Vierstrahler jeden Tag in Düsseldorf. Die Flugzeiten sind so getaktet, dass die Maschine mit den vielen Sitzplätzen gegen Mitternacht in Dubai landet. Um diese Zeit gibt es dort besonders viele Anschlüsse in alle Richtungen. Auf der zweiten Düsseldorf-Frequenz verwendet der arabische Carrier eine Boeing 777 mit First Class. Die 615er-Version kam im letzten Winter übrigens auch nach München.

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Masse statt Klasse – zumindest da, wo es verlangt wird. Während andere Airlines ihre A380-Flotten reduzieren oder komplett ausmustern, nutzt Emirates das Potenzial des Superjumbos konsequent und differenziert. Die 615-Sitzer-Version fliegt da, wo viel Nachfrage besteht und die Premiumklassen weniger gefragt sind. Bei einer so großen Flotte und dem breiten Streckennetz sind unterschiedliche Konfigurationen auch nur sinnvoll.

Wer hier in der Business Class fliegt, muss nicht enttäuscht sein. Emirates hat hier genau den Sitz, den der Golfcarrier in den anderen Superjumbos nutzt. Auf die beliebte Bar muss auch niemand von den Premium-Gästen verzichten, diese ist auch hier zwischen dem letzten Türpaar im Oberdeck installiert.

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