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Schon vor einiger Zeit wurde bei Miles&More immer wieder angekündigt, dass man die fixen Werte für Prämienflüge abschaffen will und stattdessen dynamische Preise für Prämienflüge einführen wird. Nun ist es so weit und ab dem 3. Juni wird man bei Miles&More die bestehenden Flugprämien teilweise gegen Prämien mit dynamischen Preisen versehen.
- Dynamische Meilenpreise ab 3. Juni: Prämienflüge mit Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines und Lufthansa City orientieren sich künftig an den Ticketpreisen.
- Fixe Meilenwerte bleiben für Partner-Airlines: Star Alliance und andere Partner behalten feste Meilentabellen – mit geplanten Anpassungen.
- Meilenschnäppchen werden abgeschafft: Stattdessen soll es mehrmals pro Jahr Sonderaktionen mit reduzierten Meilenpreisen geben.
- One-Way-Prämien und Upgrades: One-Way-Tickets werden ebenfalls dynamisch bepreist, Upgrades bleiben zu festen Meilenwerten buchbar.
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Aktuell fehlen noch die wirklich genauen Details, insbesondere was die Meilenwerte und die Bandbreite dieser betrifft. Hierbei hat uns Miles&More aber versichert, dass man nicht die enorme Bandbreite an Meilenpreisen haben will, wie man sie von manch anderen Programmen kennt, wo Flugpreise bis um den Faktor 10 variieren können. Allerdings sagte man auch ganz klar, dass es nach oben und nach unten keinen fixen Deckel gibt.
Auch wenn noch einige Fragen bei den dynamischen Preisen für Prämienflügen bei Miles&More offen sind, wollen wir die ersten Details hier schon mit Euch teilen und auch einordnen. Miles&More will diese Änderung im Programm natürlich als große Verbesserung verkaufen und es wird auch einige positive Effekte hierdurch geben, aber natürlich wird es auch Dinge geben, die sich klar zum Schlechteren verändern werden. Hier muss man die Regeln im Detail teilweise neu lernen.
Die dynamischen Preise für Prämienflüge werden vorerst nur für Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines und Lufthansa City eingeführt und sollen sich vor allem nach den aktuellen Cash Tarifen für diese Flüge richten. Einen konkreten Meilenpreis werden die Prämeinmeilen allerdings dennoch nicht haben und man habe nicht einfach das wenig attraktive Cash&Miles Programm umgewandelt.
So buchen weiterhin auch bei den dynamischen Meilenpreisen die Tickets in Award Buchungsklassen (z.B Buchungsklasse I für die Business Class und Buchungsklasse O für die First Class), lediglich die zu zahlenden Meilenwerte werden sich nach den Ticketpreisen im Verkauf richten.
Weiterhin werden die Meilentickets auch aus zwei Bestandteilen bestehen, nämlich den Meilenpreis, sowie den Steuern und Gebühren, die in Cash bezahlt werden müssen. Der Cash Anteil wird hierbei dem entsprechen was auch an Steuern und Gebühren ausgewiesen wird (also mehr oder weniger fix sein) und der Meilenanteil wird flexibel werden.
Für alle anderen Airlines der Lufthansa Gruppe oder auch Star Alliance Partner und Partner von Miles&More außer Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines und Lufthansa City gilt allerdings, dass man weiterhin fixe Meilenwerte aus einer Tabelle haben wird. Hier wird allerdings auch zum 3. Juni die Prämienmeilentabelle angepasst und Meilenwerte erhöht. Sobald eine andere Airline als Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines und Lufthansa City mit auf dem Ticket ist, werden auch direkt die Werte der Tabelle für die Meilen zugrunde gelegt, welche dann nicht mehr flexibel sind.
Verschiedene Tarife wie bei Cash Tickets
Neu wird ab dem 3. Juni sein, dass es auch für Prämienflüge verschiedene Tarifklassen geben wird, die denen der Cash Tickets entsprechen. So wird es z.B. auch möglich sein einen Economy Class Light Tarif als Prämienflug zu buchen, welcher dann nur den Flug beinhaltet, aber keine Sitzplatzreservierung oder Aufgabegepäck und sich vor allem auch nicht mehr ändern oder stornieren lässt.
Bisher waren Prämienflüge, mit Ausnahme von Meilenschnäppchen immer flexibel und schlossen auch in der Economy Class eine kostenlose Sitzplatzreservierung und Aufgabegepäck ein.
Auch Umbuchungs- und Stornierungsbedingungen will Miles&More dann von den zugrunde liegenden Cash Tickets übernehmen, was bedeutet, dass es Tarife bei den Meilentickets geben wird, die sich nicht oder nur gegen erschreckend hohe Zuzahlungen umbuchen oder stornieren lassen werden.
Welche Meilenpreise kann man im flexiblen Meilenpreis erwarten?
Hier tut man sich bei Miles&More aktuell sehr schwer Meilenwerte zu nennen und man betonte mehrfach, dass es keine fixen minimal oder maximal Preise geben wird, wie man sie von anderen Programmen kennt. Klar ist wohl allerdings, dass man versuchen wird die durchschnittlichen Meilenwerte in der First- und Business Class zu erhöhen, während man in der Economy Class wohl versucht günstiger zu werden um die Prämienflüge in der Economy Class auch attraktiver zu machen. Miles&More selbst gibt folgende Anhaltspunkte, wobei genaue Werte wohl erst ab dem 3. Juni online ersichtlich sein werden:
Economy Class
Innerhalb Europas benötigen Sie in der Economy Class künftig weniger Meilen, und auch auf vielen Langstrecken werden Award Flights bis zu 10.000 Meilen günstiger. Nur in die Gebiete Nahost, Nord-/Zentralafrika, Kaukasus sowie Südostasien, Australien und Neuseeland steigen die Meilenwerte etwas an.
Premium Economy Class
In den Regionen Mittelamerika, Karibik, Südamerika, nördliches und mittleres Afrika, Nahost und Kaukasus bleiben in der Premium Economy Class die Meilenwerte unverändert. Für andere Gebiete benötigen Sie 5.000 Meilen mehr für einen Award Flight.
Business Class
Auf europäischen Strecken bleiben in der Business Class die Meilenwerte unverändert. Außerhalb Europas steigen die Werte je nach Ziel und Distanz. So erhöhen sich die Meilenwerte bei Flügen nach Nahost und Afrika beispielsweise nur leicht um 5.000 Meilen, während längere Strecken wie nach Südostasien deutlich mehr Meilen erfordern können.
First Class
Die Buchung eines Award Flights in der First Class ist ein exklusives Angebot und wird nur von wenigen Airline-Partnern angeboten. Um der Exklusivität dieses Angebotes gerecht zu werden, wird zukünftig eine höhere Anzahl an Meilen benötigt.
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Meilenschnäppchen werden bei Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Lufthansa City abgeschafft
Die Einführung der dynamischen Meilenpreise wird auch bedeuten, dass man die beliebten Miles&More Meilenschnäppchen bei Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines und Lufthansa City abschaffen wird. Bei diesen Airlines soll es dann allerdings mehrmals pro Jahr Sonderangebote mit besonders niedrigen Meilenwerten, wie in Angeboten bei Lufthansa selbst geben. Hier liegen auch immer die Angebote der Cash Tarife zugrunde.
Bei LOT, Eurowings, Discover Airlines, Air Dolomiti, Croatia Airlines und Luxair wird es zwar weiterhin die Meilenschnäppchen geben, allerdings sind diese bekannterweise nicht so beliebt wie die Meilenschnäppchen von Lufthansa und Swiss. Auch muss man mit einer Erhöhung der Meilenwerte bei den verbleibenden Meilenschnäppchen rechnen, da man die Prämienmeilentabelle wie oben erklärt für diese Airlines auch anheben wird.
Comapnion- , Child- , Infant Award bleibt erhalten
Die reduzierten Prämien bleiben weiterhin auch bei den dynamischen Meilenpreisen erhalten, allerdings gilt hier dann der neue flexible Preis der Meilen. Man wird also beim Companion Award dann 50% der Meilen für das 2. Ticket bezahlen, was der erste Passagier als flexiblen Meilenpreis erhalten hat.
Selbes gilt bei Kindern, die 25% Rabatt auf den dynamischen Meilenpreis bekommen und Babies ohne eigenen Sitzplatz zahlen 10% der Meilen die der Erwachsene ausgespielt bekommt.
One Way Prämien
One Way Prämien werden weiterhin im Miles&More Programm buchbar sein, allerdings werden hier bei Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines und City Airlines die Meilenwerte ebenfalls dynamisch und man wird die Cash Preise zugrunde legen. Dies wirft durchaus einige Fragen auf und man wird sich bei oneways sehr genau im Juni anschauen müssen ob diese noch attraktiv sind, denn oneway Tarife sind traditionell deutlich teurer.
Allerdings schreibt Miles&More selbst:
Der One Way Award Flight bleibt bestehen und wird weiterhin 50 Prozent des Flugpreises für einen Hin- und Rückflug betragen.
Ob dies wirklich bedeutet, dass man nur 50% der flexiblen Mieten des Round Trips berechnet ist nicht ganz klar und wäre auch schwer zu verstehen, denn die Preise des Round Trips sind maßgeblich von dem Preis des Rückfluges auch abhängig. Es ist also zu befürchten, dass oneway Tickets auch mit Meilen unattraktiv teuer werden.
Upgrades werden nicht dynamisch
Upgrade Prämien werden auch weiterhin möglich sein und man wird mit Prämienmeilen und eVouchern ein Upgrade in eine höhere Reiseklasse durchführen können. Die Preise hierfür werden NICHT dynamisch und man wird die festen Meilenwerte je nach Klasse beibehalten.
Ziel ist bessere Verfügbarkeit von Prämienflügen
Miles&More gibt als Beweggrund für die neuen, dynamischen Meilenpreise an, dass man hierdurch eine bessere Verfügbarkeit von Prämienmeilen schaffen können. So haben Marktforschungen aufgezeigt, dass die Kunden vor allem die fehlende Verfügbarkeit von Prämienflügen bemängeln und auch bereit wären hier höhere Preise zu bezahlen.
So werden die dynamischen Meilenwerte zu einer deutlichen Erhöhung der Verfügbarkeiten bei Prämienflügen führen, allerdings werden auch die Meilenpreise teilweise spürbar ansteigen, insbesondere wenn man kurzfristig bucht oder aber zu besonders gefragten Daten.
Es wird allerdings nicht möglich werden, dass man jeden verfügbaren Platz mit Prämienmeilen bucht, wenn dann auch zu besonders hohen Werten. Es wird weiterhin begrenzte Kontingente von Prämienflügen auf jedem Flug geben, diese seien dann aber höher.
Ab 3. Juni: Miles&More bekommt dynamische Preise für Prämienflüge | Frankfurtflyer Kommentar
Es war abzusehen, dass dieser Schritt kommen wird und wenn man ehrlich ist, haben dynamische Meilenpreise selten viel Gutes für die Kunden mit sich gebracht, auch wenn manchmal die Einstiegspreisen doch hierdurch substanziell gesenkt werden konnten. Allerdings ist es noch sehr bedauerlich, dass Miles&More hier noch keine Werte kommunizieren will, welche es erlauben würden wenigstens eine erste Abschätzung zur Entwicklung zu machen.
Auch sind im Detail noch viele Fragen offen, die wir natürlich versuchen noch nach und nach zu klären. Klar ist nun aber, ab 3. Juni wird sich beim Buchen von vielen Prämienflügen bei Miles&More einiges ändern.
Was denkt Ihr über diese Änderungen bei Miles&More und welche Preise erwartet Ihr durch die dynamischen Meilenpreise?
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Demjenigen, der wirklich glaubt, Lufthansa gehe es um bessere Verfügbarkeit oder besseren Service ist wahrscheinlich nicht ohne weiteres zu helfen. Das Programm wird schlechter. Meilen werden entwertet. Und die Lufthansa kann es sich leisten, da sie weitestgehend geschützt, keine ernsthafte Konkurrenz hat. Wie sehr wünsche ich mir Air Berlin zurück. Wie sehr wünsche ich mir das Ende der LH exklusiv-Strecken herbei. Mit dem Kauf der ITA wird es hingegen noch schlimmer werden….
Nachtigal…da kommt versteckt wieder eine schleichende Abwertung der Meilen. Und Herr Spohr wird weiter über die Kunden jammern, die zu anderen Airlines abwandern.
Vielleicht wird ja der Wert von Kundenbindung irgendwann verstanden.
Komischerweise kommt diese erneute Verschlechterung zu einem Zeitpunkt, zu dem man im internationalen Vergleich einfach nur schlecht dasteht. Abgerockte Kabine, verkorkste Allegris Einführung, Ankündigungen ohne nennenswerte Umsetzung. Erfahrungsgemäß präsentieren sich solche „Anpassungen“ besser, wenn man top dasteht.
Wahrscheinlich verbrennt man aber wegen Allegris aktuell so viel Geld, dass man um jeden Preis wieder was reinholen muss.
Hat jemand schon Informationen, wie sich das auf die 3-Regionen- oder Around-the-World-Prämien auswirken wird?
Die werden vmtl. auch deutlich teuerer? Und wie sieht es da bei LH-Group- versus anderen Star Alliance-Fliegern aus?
Ich bin seit 2007 durchgehend Senator und fliege im Jahr aktuell 3-6 Mal Langstrecke und einiges mehr in Europa. Dabei war es stets Lufthansa falls es nicht einen richtig guten Grund gab. Nach der Umstellung auf die jährliche Requalifikation habe ich gedacht: lohnt sich die Treue wirklich noch? Jedes Jahr Senator werde ich nicht ohne Anstrengung schaffen. Dann Allegris was die Verfügbarkeit von Prämienflüge weiter einschränken wird. Wenn ich nun dies noch sehe ist die Entscheidung ganz klar – Lufthansa lohnt sich nicht mehr. Das ist recht einfach – ich fliege das was den besten Value for Money liefert. Schade Lufthansa und schade Miles & More.