Die Passagierluftfahrt ist momentan weitestgehend lahm gelegt und in der Branche sucht man fast schon verzweifelt nach einem Exit aus dieser dramatischen Situation. Ein ganz entscheidender Punkt ist hierbei die Dauer des quasi weltweit andauernd Flugstopps, denn die Planungsunsicherheit ist mit das größte Problem. Langsam scheinen sich aber erstes Zeichen der Hoffnung abzuzeichnen und United Airlines will ab Juni wieder die internationalen Flüge hochfahren. Damit wählt man hierfür das gleiche Datum wie Emirates, welche ebenfalls ein Hochfahren der internationalen Flüge ab Juni angekündigt haben.
United Airlines ist vor der Coronakrise mehrere hundert internationale Langstrecken pro Tag geflogen und hat diese Flüge Ende März in einer spektakulären Geschwindigkeit zusammengestrichen. Nur noch sechs internationale Ziele standen im Flugplan der nach Passagierkilometern größten Airline der Welt. Allerdings scheint der Tiefpunkt erreicht worden zu sein, denn nachdem United Airlines für Mai bereits einige wenige zusätzliche Langstrecken angekündigt hat, sollen nun zum 4. Juni eine ganze Reihe von Langstreckenflügen ab allen Hubs der Airline folgen.
Auch wenn die nun für Juni angekündigten Strecken zwar eher eine Grundversorgung darstellen, denn man ist weit von dem entfernt, was man vor der Krise angeboten hat, würde man hiermit tatsächlich wieder wichtige Handelsströme starten können und Länder und Kontinente verbinden. Allerdings muss man immer bedenken, dass einige Strecken noch wegfallen könnten, da die Reisefreiheit in manchen Ländern auch im Juni noch nicht gegeben sein kann.
Sieben Langstrecken ab Chicago
Der Mega Hub in Chicago hat momentan keine Langstrecke von United Airlines und ab Juni will man hier mit folgenden sieben Verbindungen wieder an den Start gehen:
- Amsterdan
- Peking
- Brüssel
- Frankfurt (2 mal pro Tag!)
- London (3 mal pro Tag!)
- München
- Shanghai
Drei Langstrecken ab Denver
Denver hatte auch vor der Krise vergleichsweise wenig internationale Flüge. Ab 4. Juni sollen drei Langstrecken wieder dazu kommen:
- Frankfurt
- London
- Tokyo NRT
Acht Langstrecken ab Houston
Houston war besonders ein Hub für Südamerika. Ab Juni gibt es hier wenigstens wieder acht Langstrecken, viele davon nach Südamerika.
- Buenos Aires
- Frankfurt
- Lima
- London (3x pro Tag!)
- München
- Sao Paulo
- Rio de Janeiro
- Tokyo Narita
Fünf Langstrecken ab Los Angeles
Los Angeles wurde für United in den letzten Jahren immer wichtiger und hier startet man ab Juni fünf Langstrecken.
- Melbourne (4 mal pro Woche)
- Peking
- Sydney (3 mal pro Woche)
- Tokyo HND
- Tokyo NRT
18 Langstrecken ab San Francisco
Der große Pazifik Hub von United kommt aktuell nur mit zwei Langstrecken aus. Ab Juni sollen es dann wieder 18 Ziele sein:
- Auckland (3 mal pro Woche)
- Peking
- Chengdu
- Delhi
- Frankfurt (2 mal pro Tag!)
- Hongkong
- London (2 mal pro Tag!)
- Melbourne (3 mal pro Woche)
- Osaka
- Tahiti (3 mal pro Woche)
- Seoul
- Shanghai
- Singapur
- Sydney
- Taipeh
- Tel Aviv
- Tokyo HND
- Tokyo NRT
Acht Langstrecken ab Washington D.C.
Die US Hauptstadt bekommt ab Juni immerhin acht Langstreckenzeile von United Airlines. So ist aktuell zumindest der Plan:
- Brüssel
- Frankfurt (2 mal pro Tag!)
- Genf
- London (2 mal pro Tag!)
- München
- Paris
- Tokyo HND
- Zürich
24 Langstrecken aus Newark
Schon innerhalb der Krise sind die meisten Langstreckenflüge von United Airlines von und nach Newark geflogen. Ab Juni will man hier immerhin zu 24 interkontinentalen Zeilen starten:
- Amsterdam
- Athen
- Barcelona
- Peking
- Berlin
- Brüssel
- Delhi
- Dublin
- Frankfurt
- Genf
- Hongkong
- Lima
- Lissabon
- London (6 mal pro Tag!)
- Madrid
- Mailand
- Mumbai
- Paris
- Rom
- Sao Paulo
- Shanghai
- Tel Aviv
- Tokyo HND
- Tokyo NRT
Ab Juni will United Airlines internationale Flüge wieder hochfahren | Frankfurtflyer Kommentar
Die USA sind das aktuelle Zentrum der COVID-19 Pandemie und dennoch wird das Land von der stillstehenden Wirtschaft fast härter getroffen, als von dem Virus selbst. United Airlines rechnet offensichtlich damit, dass es ab Juni wieder eine gewisse Entspannung gibt und zumindest vereinzelte Geschäftsreisen wieder möglich sein werden.
Grund zur Hoffnung gibt dieser Plan zumindest, ob er aber tatsächlich eingehalten wird ist wiederum ein anderes Thema und von der weltweiten Entwicklung abhängig.
Erstaunlich, dass angesichts dessen das letzte Signal von Lufthansa ein noch weiteres Zusammenstreichen des Notfallflugplans war und ist.
… und keiner weiß, was bis dahin die Einreisebestimmungen der Länder sagen werden. Viel zu früh.
Erste Anzeichen, dass es „danach“ genauso wieder los gehen soll, wie „davor“. Das wird niemals klappen