
Seit etwa zwei Jahren kann man mit Condor und Eurowings nonstop von Deutschland nach Dubai und wieder zurück fliegen. Beide Airlines setzen auf den Flügen Maschinen vom Typ Airbus A320neo ein, die Schmalrumpfflugzeuge sind dicht bestuhlt und normalerweise auf Routen innerhalb von Europa unterwegs. Vereinzelt führen einige europäische Airlines mit den Jets auch diverse Mittelstreckenflüge durch, mit den sparsamen NEO-Triebwerken haben die Maschinen auch eine höhere Reichweite. Für die Flüge von und nach Dubai werden diese ziemlich ausgereizt, je nach Richtung dauern die Flüge bis zu sieben Stunden. Damit werden nicht nur die Flugzeuge an ihre Grenzen gebracht.
Dubai im Airbus A320: Nachfrage wächst, Angebot wird ausgebaut
Sowohl Condor als auch Eurowings verzeichnen Erfolge. Die Flüge kommen bei den Passagieren offensichtlich ganz gut an, die Gesellschaften waren schon sehr früh mit Auslastung und Marge zufrieden. Eurowings hat erst Anfang des Jahres verkündet, das Angebot auszuweiten und weitere Flüge in die Golfregion anzubieten. Seit geraumer Zeit ist auch Jeddah im Programm, bald kommt Abu Dhabi dazu.
Auch Condor legt nach, der deutsche Ferienflieger wird im nächsten Winter bis zu dreimal täglich nach Dubai fliegen. Ab Berlin kommt eine zweite Frequenz hinzu, ein weiterer Startflughafen ist Stuttgart. Eurowings fliegt ebenfalls ab Berlin und Stuttgart, die Lufthansa-Tochter startet auch ab Köln/Bonn und Hannover.
Wir waren schon mit beiden Airlines auf den Flügen zwischen Deutschland und Dubai unterwegs. Beide Carrier haben neben dem klassischen Economy-Produkt auch eine Premium Economy bzw. BIZ Class im Angebot. Der Sitz bleibt der gleiche, der Mittelplatz ist geblockt, die Verpflegung ist umfangreich und im Tarif inklusive. Nach sieben Stunden und besonders auf den Flügen durch die Nacht kann es aber auch hier irgendwann ziemlich unbequem werden.
Review: Autsch – In der Economy Class des Condor Kurzstrecken-Airbus A320NEO von Berlin nach Dubai
Warum werden die langen Flüge im Kurzstrecken-Airbus gebucht?
Der Preis dürfte die wohl wichtigste Rolle bei der Kaufentscheidung spielen. Beide Anbieter haben teilweise günstige Oneway-Tarife im Angebot, manchmal findet man Preise ab 149 Euro. Man kann dadurch Reisen flexibel zusammenstellen, einen Rückflug mit einer anderen Airline buchen oder zu einem anderen Airport zurückfliegen. Wer keine aufpreispflichtigen Serviceleistungen wie Gepäck oder eine Sitzplatzreservierung benötigt, kommt also ziemlich günstig weit weg.
Die Eurowings-Flüge sind zudem für Vielfliegende spannend, da die Fluggesellschaft an Miles & More angeschlossen ist. Manchmal sind die BIZ-Class-Roundtrips für ca. 500–600 Euro zu haben, im Lufthansa-Programm bekommt man hier die vollen Business-Class-Statuspunkte für Interkontinentalreisen. Dabei handelt es sich gleichzeitig auch um die für einen Status notwendigen Qualifying- und HON Circle Points.
Ein Aspekt sind auch die Flugzeiten. So gibt es Nachtflüge für die, die sich z. B. ein Hotel sparen möchten oder mehr oder weniger gut im Flugzeug schlafen können. Die Tagflüge starten zwar früh am Morgen, dafür finden diese Rückflüge am späten Nachmittag statt, man hat also noch fast den ganzen Tag Zeit vor Ort. Mit der Zeitverschiebung kommt man trotzdem noch am gleichen Tag in Deutschland an. Weiterer Vorteil sind für manche Fluggäste wohl die Nonstop-Flüge von den Flughäfen, an denen Emirates oder Lufthansa nicht starten.
Ein nicht zu vernachlässigender Teil der Passagiere weiß vor Abflug auch gar nicht, mit welchem Flugzeug sie da geflogen werden. Diverse Veranstalter verkaufen Dubai-Pauschalreisen mit Hotel, Transfer und den Flügen von Condor oder Eurowings. Einer der Gründe, warum einige Fluggäste beim Einsteigen dann ziemlich überrascht von dem kleineren Flugzeug sind. Auf Dauer wird es nicht nur auf dem Mittelplatz ohne verstellbare Rückenlehne unbequem.
Abu Dhabi, Dubai & Co: Warum werden 7-Stunden-Flüge im Airbus A320 so gut gebucht? | Frankfurtflyer Kommentar
Die Airbus A320neo-Flugzeuge kommen auf den langen Routen zwar ans Limit, dafür sind die Stückkosten extrem niedrig. Die Flugzeuge sind spritsparend und mit 180 Sitzen ausgestattet, die Crews sind mit nur sechs Mitgliedern ziemlich klein. Selbst wenn nicht alle Sitze verkauft werden – die Zusatzleistungen wie Aufgabegepäck, Sitzplatzreservierungen, Plätze am Notausgang oder mit freiem Nebensitz und das Catering spülen zusätzliches Geld in die Kassen.
Auch wenn es den Passagieren bewusst ist, wie unbequem die Reise wird: Für manche Kunden gibt es gleich mehrere Gründe, die dafür sprechen, bei Condor oder Eurowings einzusteigen. Die beiden Gesellschaften freuen sich, das Angebot wird im nächsten Winter erneut ausgebaut.
Kommt das für Euch auch in Frage oder meidet Ihr diese Art zu reisen? Hinterlasst uns gerne einen Kommentar!
An dieser Stelle noch die beiden Reviews aus den Premiumklassen der beiden Airlines:
Vielfliegende??
Da für mich der Urlaub bereits am Heimat-Flughafen beginnt, leiste ich mir einen gepflegten Linienflug in Business.
Denke auch, dass viele gar nicht wissen, worauf sie sich da einlassen.
Da ich nicht über zu viel Geld verfüge, schaue ich natürlich auf die Preise. Kanaren geht von Deutschland aus mit knapp unter fünf Stunden aus meiner Sicht schon nur noch gerade so – länger würde ich persönlich auf gar keine Fall Economy im Narrowbody fliegen.
Neben der Dauer und der Enge – das Verhältnis von Passagieren pro Toilette dürfte in der Economy doch (noch) schlechter sein als in einem Widebody, oder?
Vermutlich ist es den meisten Leuten komplett egal mit welchem Flugzeug sie fliegen, Hauptsache der Preis passt.
Und das die Maschinen anscheinend gut gebucht wiederum zeigt eindeutige das nicht alle so Weicheier sind wir so manch einer hier, die so extrem unpassend geschrieben haben es wäre ein Fall für die Genfer Menschenrechtskonvention.
Diese Flüge werden doch oft von den Reiseveranstaltern im Paket verkauft und man weiß gar nicht vorher, mit wem man fliegt. Hauptsache Dubai und Hauptsache günstig und am Ende sagen die dann, wäre ich doch mit Emirates geflogen oder wenigstens Lufthansa;-)