Aeroflot will sich zur 5 Sterne Airline umbauen

Gerade im Westen ist der Ruf von der russischen Aeroflot nicht besonders gut und dieser kommt in den meisten Fällen noch aus der Sowjet-Zeit. Dabei hat sich Aeroflot in den letzten Jahrzehnten extrem gemausert und bietet ein wirklich sehr ansehnliches Produkt und eine moderne Flotte als SkyTeam Airline.

Aeroflot ist allerdings nicht nur eine Airline, sondern eine ganze Gruppe von Airlines und jetzt hat man sich entschieden, die verschiedenen Airlines deutlich umzubauen. So sollen Töchter wachsen und Aeroflot selbst deutlich kleiner aber noch besser werden. So ist das aktuelle Ziel von Aeroflot, eine 5 Sterne Bewertung von Skytrax zu erhalten.

Um das Ziel der 5 Sterne Airline zu erreichen, möchte sich Aeroflot nur noch auf die Premiummärkte und hier insbesondere auf die Langstrecken, sowie das dazugehörige Zubringergeschäft konzentrieren. Gerade Inlandsstrecken wird man aber im großen Stil abgeben.

Die Grundidee hinter der Transformation von Aeroflot ist auch die Analyse der aktuellen 5 Sterne Airlines, denn diese sind meist verhältnismäßig klein. So ist Lufthansa die einzige 5 Sterne Airline, welche mehr als 35 Millionen Passagiere pro Jahr transportiert. Hieraus wurde der Umkehrschluss gezogen, dass es für eine kleine Airline einfacher ist, herausragenden Service zu bieten, als für eine großen Airline, was durchaus einleuchtend ist.

Aeroflot hat aber schon in den letzten Jahren massiv in das eigene Produkt investiert. So hat man mit dem neuen Airbus A350-900 auch eine neue Business Class eingeführt, welche über vollständig verschlossene Suiten verfügt. Zwar wird es diesen Sitz vorerst nur im Airbus A350-900 geben, dennoch scheint es ein sehr hochwertiger Sitz zu sein.

Aeroflot erhält den ersten Airbus A350-900 mit neuer Business Class Suite

Aeroflot wird verkleinert, Töchter gestärkt

Aktuell hat Aeroflot etwa 250 Flugzeuge in der Flotte, aber mit dem Fokus auf die internationalen Premiumstrecken, will man viele Flugzeuge an die weniger bekannten Töchter der Airline abgeben. Aeroflott selbst will sich fast komplett auf eine Airbus Flotte verkleinern.

  • 72 Airbus A320
  • 33 Airbus A321
  • 5 Airbus A330-200
  • 12 Airbus A330-300
  • 22 Airbus A350-900
  • 22 Boeing 777-300er

Dabei entspricht dies der aktuellen Flotte und den Bestellungen von Aeroflot. Es ist durchaus denkbar, dass die Gesamtzahl der Flugzeuge noch reduziert wird.

Der Ferienflieger Rossjia hat aktuell eine Flotte von 60 Flugzeugen, darunter auch zehn Boeing 777-300 und neun Boeing 747-400. Der Rest der Flotte besteht aus einer recht wilden Mischung aus Airbus A320 und Boeing 737 Maschinen. Nun soll die Flotte von Rossjia fast vervierfacht werden und besondres die russischen Fabrikate sollen zur Airline kommen.

So soll Rossjia alle 150 Sukhoi Superjets von Aeroflott erhalten. Bisher sind 55 Maschinen bereits ausgeliefert, welche zu dem Ferienflieger transferiert werden und weitere 95 bestellte Maschinen sollen direkt zu Rossjia gehen und nicht mehr zu Aeroflot

Auch die 50 bestellten Irkut MC-21-300 werden von Aeroflot zu Rossjia transferiert. Der Mittelstreckenjet wird eine Kapazität von etwa 230 Passagieren haben.

Massiv soll auch der Billigflieger Pobeda ausgebaut werden. Die Airline fliegt besonders Inlandsflüge in Russland, was ein schnell wachsender Markt ist, denn viele Russen sind in ihrem Leben noch nie geflogen. Aktuell hat Pobeda 30 Boeing 737-800 in der Flotte und diese Anzahl soll um die 47 Boeing 737-800 von Aeroflot auf 77 Maschinen erhöht werden.

Aeroflot will sich zur 5 Sterne Airline umbauen | Frankfurtflyer Kommentar

Es sind durchaus sehr interessante Pläne, welche Aeroflot hier hat. Die gesamte Airline Gruppe soll neu aufgestellt werden und Aeroflot zu einer echten Premium Marke in Russland aufgebaut werden. Hierbei bin ich sehr gespannt wie sich dies entwickelt, denn vermutlich wird man hierfür viel Geld investieren. Das Ganze ist für Russland auch ein Prestigeobjekt gegenüber dem Westen.

Spätestens seit der Vorstellung des Airbus A350-900 und der neuen Business Class, stand Aeroflott fest auf meiner Wunschliste, nicht zuletzt da ich oft schon sehr viel Gutes über den Service an Bord bei den Russen gehört habe. Schauen wir mal wie sich die Airline in den kommenden Jahren entwickelt. Gerade nach Osten könnte es eine sehr spannende Option werden.

Danke: OMAAT

3 Kommentare

  1. Grundsätzlich könnte man sich Aeroflot natürlich auch als eine der vielen Transitairlines nach Asien vorstellen. Warum nicht, der Markt ist groß, die geografische Lage grundsätzlich nicht so schlecht.
    Aber …
    Scheremetjewo ist wohl ziemlich überlastet, wodurch auch internationale Flüge in Domodjedowo ankommen oder starten. Sofern man nicht gerade Moskau als Ziel hat, bietet das die große Chance zwischen diesen zwei Flughäfen wechseln zu müssen. Die liegen wirklich diametral gegenüber, das Moskauer Zentrum genau in der Mitte.
    Will man irgendwo ins Landesinnere, dann steht einem dieser Flughafenwechsel mit noch größerer Wahrscheinlichkeit ins Haus.
    Klar Aeroflot ist nicht Moskau, aber es läuft schon ein beachtlicher Verkehr über diesen Knoten.

  2. Ohne Flughafenwechsel ist die Airline nach Osten hochinteressant. Gerade wenn es Aeroflot gelingt den Anschlussflug unter 120 Minuten durchzuführen. Mit Flughafenwechsel müsste aber eine Hochgeschwindigkeitsbahn her, die beide Airports in einem engen Takt verbindet…

  3. Ich habe extrem gute Erfahrungen mit Aeroflot Flügen gemacht. Außerdem ist Aeroflot die einzige Airline, die mir am Anfang der Corona Krise einfach innerhalb von 5 Tagen mein Geld zurück erstattet hat. Daher würde ich mit Aeroflot schon gern Richtung Asien fliegen. Aber leider braucht man bei Transit in Russland ein Transit Visum. Diesen Aufwand ist es mir dann doch nicht wert…

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