Air France legt alle Airbus A340 still

Der Airbus A340 war schon vor der Corona Pandemie ein Auslaufmodell und Air France wollte die 14 Vierstrahler in der Flotte sowieso in den kommenden Jahren gegen sparsame Boeing 787, beziehungsweise Airbus A350 eintauschen. Allerdings wurde dieser Prozess nun durch die aktuelle Krise drastisch beschleunigt und bei Air France wird kein Airbus A340-300 mehr mit Passagieren abheben.

Dabei haben die Franzosen schon im Mai beschlossen, dass die alternden und nicht besonders sparsamen Airbus A340-300 die Flotte von Air France verlassen müssen und in die Lagerung nach Tarbes gehen, wo sie vermutlich auf ihre Zerlegung warten werden. Allerdings waren noch vier Exemplare bei der billig Tochter JOON fest eingeplant.

Nun wird auch JOON die Airbus A340-300 nicht mehr einsetzen und sie wurden aus dem Flugplan gestrichen, wie Aerotelegraph berichtet. JOON hatte die Flugzeuge ursprünglich einmal für Flüge nach Afrika und in die Karibik eingeplant, allerdings hat man sie in der Planung nun durch Airbus A330 ersetzt.

Airbus A340 ist ein weltweites Auslaufmodell

Der Airbus A340 war einmal DAS Langstreckenflugzeug von Airbus, denn durch seine vier Triebwerke konnte man eine recht hohe Startmasse ermöglichen, was sehr beachtliche Reichweiten ermöglicht hat. Auch galt der Vierstrahler in seinen Anfangsjahren als sehr effizient.

Inzwischen sind Flugzeuge wie die Boeing 787 oder der Airbus A350 und selbst das Schwesterflugzeug Airbus A330 nicht nur wesentlich effizienter, sie liefern auch vergleichbare oder höhere Reichweiten, was besonders an der rasanten Entwicklung der Triebwerke hängt.

Airlines auf der ganzen Welt haben daher den Airbus A340 bereits aus der Flotte genommen und die Krise hat dies nun auch massiv beschleunigt. Eine der wenigen Airlines, welche den Airbus A340 aktuell noch aktiv fliegen ist die Lufthansa Gruppe. Hier schätzt man das Flugzeug unter anderem für die Zuverlässigkeit und die Tatsache, dass die Airbus A340 komplett abgeschrieben sind.

Auch wenn aktuell noch einige Airbus A340-300 aktiv für Lufthansa fliegen, auch hier wird das Flugzeug in den kommenden Monaten oder Jahren komplett verschwinden. Die größeren (aber auch jüngeren) Airbus A340-600 hat man bereits alle auf einem Flugzeugfriedhof abgestellt und es gilt als äußerst unwahrscheinlich, dass diese Flugzeuge noch einmal bei Lufthansa fliegen.

Zukunft als Frachter für den Airbus A340?

Besonders die Airbus A340 gelten als äußerst robust und haben durchaus eine akzeptable Nutzlast. Gerade da man sie auch sehr günstig kaufen kann, werden sie damit als Frachtflugzeuge interessant. So gibt es aktuell Projekte zur Umwandlung von alten Airbus A340-300 in Frachter und mit der indischen SpiceJET hat sich hier auch schon ein erster Kunde gefunden, welcher den Airbus A340-300 als Frachter betreiben will.

Ob dieses Konzept bei dem Vierstrahler allerdings wirklich Zukunft hat, wird sich erst noch zeigen müssen.

Air France legt alle Airbus A340 still | Frankfurtflyer Kommentar

Ich muss gestehen, ich bin ein wenig traurig, dass der Airbus A340 sich nun so schnell aus den Flotten der Airlines verabschiedet. Nicht, dass er für die Passagiere in den letzten Jahren noch besonders komfortabel war, denn bei Air France hatte man hier seit Jahrzehnten kein Kabinen Update mehr gemacht und in der Business Class flogen die Flugzeuge auch in 2020 noch mit Rutschen durch die Gegend.

Ich sehe den Airbus A340 allerdings als ein tolles Stück der Luftfahrt Geschichte, denn noch nie vorher hat ein Hersteller mit so viel Inbrunst Bauteile von anderen Flugzeugen verwendet, um Kosten zu sparen. So hatte der Airbus A340 die Triebwerke (und deren Aufhängungen) vom Airbus A321 übernommen oder auch dass man ein zweistrahliges Schwesterflugzeug mit dem Airbus A330 baut, war so noch nie da gewesen.

Ganz verschwinden wird der Airbus A340 aber auch nicht aus den Flotten in Europa, denn zumindest Swiss wird ihre Airbus A340-300 wohl noch ein paar Jahre fliegen.