In der Luftfahrt ist die Begrifflichkeit „Weight and Balance“ allgegenwärtig, denn für die Sicherheit und auch die Wirtschaftlichkeit eines Fluges ist es entscheidend, dass man den Schwerpunkt und die Gewichtsverteilung genau definiert. Dafür wird grundsätzlich alles was an Bord kommt gewogen und seine genaue Position vermerkt und für die Berechnung herangezogen. Gerade bei Passagieren ist dies aber schwierig.
Das Gewicht von Passagieren wird mit einem durchschnittlichen Wert daher geschätzt und hier kann es natürlich immer zu Abweichungen kommen, denn kein Mensch ist gleich. In Neuseeland will man deshalb aktuell ein neues Durchschnittsgewicht der Passagiere ermitteln und Air New Zealand wiegt hierfür einige Passagiere auf internationalen Flügen.
Dass Air New Zealand nun die Passagiere auf die Waage bittet ist sogar eine gesetzliche Vorgabe, denn die New Zealand’s Civil Aviation Authority verlangt von Airlines in Neuseeland alle fünf Jahre eine Studie zum Gewicht der Passagiere um hier Veränderungen ermitteln zu können.
Air New Zealand hat vor zwei Jahren schon auf Inlandsflügen die Passagiere gewogen und nun führt man die selbe Studie auch auf internationalen Flügen durch. Zwischen dem 29. Mai und 02. Juli sollen nun 10.000 Reisende gewogen werden.
Den Passagieren wird es hierbei freigestellt, ob sie sich wiegen lassen wollen und nur Freiwillige nehmen an dieser neuen Ermittlung der Gewichte teil. Die Daten die hier gesammelt werden, werden dennoch komplett anonym behandelt und auch die Gewichte sind nicht einsehbar, wenn am Flughafen gewogen wird.
Wie wichtig das korrekte Passagiergewicht sein kann, musste vor einiger Zeit Hawaiian Airlines feststellen. Hier hatte man auf den Flügen von Honolulu nach Pago Pago einen deutlich höheren Spritverbrauch, als vorher berechnet, was auf das deutliche höhere Gewicht der Passagiere auf diesen Flügen zurückzuführen war. Die Einwohner von American Samoa sind schwerer als die weltweite Norm und jeder zweite auf der Insel ist übergewichtig, was Hawaiian Airlines nun in ihrer Kalkulation berücksichtigt.
Air New Zealand wiegt jetzt Passagiere auf internationalen Flügen | Frankfurtflyer Kommentar
Wurdet Ihr schon mal vor einem Flug gewogen oder nach dem Gewicht gefragt? Bei Hubschrauberflügen oder Flügen mit sehr kleinen Flugzeugen ist dies nicht unüblich und für einen sicheren Flug manchmal sogar absolut entscheidend. Bei großen Airlinern sieht es aber anders aus und hier arbeitete man mit Durchschnittswerten, welche aber stimmen müssen.
Die Gewichte für Passagiere wurden in den letzten Jahren immer wieder nach oben korrigiert und es ist durchaus wahrscheinlich, dass man auch nach dieser Studie in Neuseeland den Wert für einen Passagier wieder korrigieren wird.
Danke: OMAAT
Zwei Punkte dazu: 1.) Bei einer ausschließlich freiwilligen Wiegeaktion besteht tendenziell die Gefahr, dass das ermittelte Durchschnittsgewicht falsch ist. 2.) Auf dr Basis der Durchschnittsgewichte sollten Maximalgewichte festgelegt werden, die zuschlagsfrei sind: Durchschnittsgewicht X + Y(=> aus der Streuung und den Häufigkeiten der mit der Wiegeaktion ermittelten Gewichte berechnet.). Wenn z.B. das Durchschnittsgewicht 85 Kg ist und ein Gewicht bis 98 Kg noch sehr häufig vorkommt, dann könnte man ein Gewicht bis 110 Kg zuschlagsfrei lassen. Diese Grenze sollte so bemessen sein, dass nur hohe Abweichungen zuschlagspflichtig wären. Ein Gewichte von 130 kg oder 170 Kg sind schon recht hohe Abweichungen.
Es wurde ja schon öfters diskutiert, wie das ist mit besonders Übergewichtigen Passagieren und extra kosten. Selbst Billigflieger haben sich nie getraut, hier etwas zu versuchen, denn es ist wohl nicht wirklich durchsetzbar, aus einer ganzen Reihe von Gründen.
Der nächste Schritt ist die Bestimmung des Sauerstoffverbrauches.
Mein. Dein persönlicher CO2-Ausstoß.
Die Überschrift klingt ein wenig reißerisch. Man würde erwarten, dass *jeder* Fluggast gewogen würde.
Andere Baustelle. Bei einem Flug von München nach Vancouver stiegen bei einer Zwischenlandung in Edmonton 70% der Fluggäste aus. Vor dem Weiterflug war Umsetzen angesagt. Und zwar nicht gleichmäßig verteilt, sondern in den vorderen Bereich der 777 (Economy only). Keine Ahnung, warum.
Musste mich auch schon öfter umsetzen, wenn der Flieger nicht voll war. Aber zu diesen Zeiten stand die Mauer nicht mehr, Rainer :=)