Air New Zealand zu Gast in Frankfurt

Die Coronakrise hat nicht nur die weltweite Passagierluftfahrt fast lahmgelegt, sie sorgt auch für sehr außergewöhnliche Flüge, welche man unter normalen Umständen nicht durchführen würde. So kommen auch einige sehr überraschende Verbindungen zustande und am Samstag Morgen war für die Rückführung von Deutschen und Europäern aus Neuseeland eine Boeing 777-300er am Frankfurter Flughafen zu Gast.

Die Boeing 777-300er von Air New Zealand ist nicht nur in Frankfurt ein sehr ungewohnter Anblick, denn der letzte Air New Zealand Linienflug nach Deutschland ist schon seit Jahrzehnten Geschichte und die letzte Verbindung von der Airline nach London, welche von Auckland über Los Angeles geflogen wurde, wurde gerade eingestellt und Air New Zealand wird sich aus Europa komplett zurückziehen.

Bei dem Flug NZ 1960 von Auckland nach Frankfurt handelte es sich um einen Rettungsflug, welcher von Air New Zealand in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt durchgeführt wurde. Nachdem Neuseeland auf der sprichwörtlichen anderen Seite der Welt liegt, musste der Flug mit 340 Passagieren, 12 Flugbegleitern und drei Piloten über Vancouver in Kanada durchgeführt werden. Ein Transit in Los Angeles war aufgrund der Einreisesperre für Europäer nicht möglich.

Die insgesamt fast 24 Stunden Flugzeit von Auckland nach Frankfurt wurden natürlich nicht von einer Crew geflogen, sondern in Vancouver wurde die gesamte Crew getauscht, während das Flugzeug betankt wurde und die Reise nach Frankfurt weiter ging. Für den Rückweg von Frankfurt nach Neuseeland wurden bereits Crews nach Frankfurt vorausgeschickt, welche die Boeing 777-300er auch wieder über Vancouver zurück fliegen werden. Für die fast 19.000 Kilometer nach Auckland fehlt der Boeing 777-300er selbst ohne Passagiere die Reichweite.

Mindestens in den kommenden zwei Tagen werden wir immer morgens noch einen Air New Zealand Boeing 777-300er in Frankfurt sehen können, denn es wurden noch eine Reihe von weiteren Rettungsflügen angesetzt.

Air New Zealand zu Gast in Frankfurt | Frankfurtflyer Kommentar

Wir befinden uns ohne Zweifel in ein einer schweren Krise und es sind besonders für die Luftfahrtindustrie katastrophale Zeiten und dennoch kann ich eine gewisse Begeisterung für die vielen außergewöhnlichen Flüge aufbringen, welche gerade geflogen werden. Wer hätte vor einigen Wochen schon gedacht, dass Air New Zealand bald mit Passagieren nach Frankfurt kommen würde?

Danke: Simplyflying

6 Kommentare

  1. Wir sind 91 oder 92 mit NZ in die Südsee geflogen von B in Frankfurt über LA oder SFX , war ein super Flug , zurück natürlich auch .
    Bei 12 000 Deutschen Touristen in Neuseeland , frage ich mich warum sich ein Flug nicht mehr lohnt ,

    • Non stop geht nicht und bei einmaligem Umsteigen gibt es doch einen Riesenwettbewerb. Spontan fallen mir Peking, Shanghai, Singapur, Bangkok, Doha, Dubai, Los Angeles als Transitflughäfen der unterschiedlichsten Gesellschaften ein und die Aufzählung ist mit Sicherheit nicht vollständig.
      Freiwillig erfolgte der Rückzug aus Europa vermutlich nicht.

    • Weil die LH die Passagiere bis LAX fliegen wollte und sie dann erst auf die Partnerairline umgeladen werden sollten. Selber Grund auch für die LHR Streichung. Es gibt genügend Partnerairlines.

      Ich bin 1999 noch Nadi-Los Angeles-Frankfurt mit Air New Zealand geflogen. Da ging aber auch der sterile Transit in LAX noch.

  2. Unter ‚normalen“ Umständen lohnt sich ein solcher Flug für NZ einfach nicht, das machen Carrier wie Emirates, Qatar, Etihad, Singapore, Thai, Korean usw. einfach effizienter. Selbst mit United oder gar LATAM geht das günstiger. Ich selber war recht häufig beruflich in NZ und hatte seinerzeit eine Lieblingsverbindung mit SAS und Thai, HAJ – CPH – BKK – AKL. Dauerte gut 30 h und lag preislich in C immer so um 2.6k €.

  3. erinnere mich an mein erstes RTW 1997 ex-Fra mit Airnz-747-200 to Lax…bisserl „exotic“ tut dem Standort gut?
    Danke für den Beitrag!
    #goodmemories #indifficulttimes

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