Durch die Pandemie wurden die Karten neu gemischt, viele Airlines mussten sich neu aufstellen und die Flotten auf die Prüfung stellen. Der Airbus A380 hat dabei einige Male den kürzeren gezogen, diverse Fluggesellschaften haben das Modell ausgemustert. Der Superjumbo ist zu schwer, wenig effizient und nicht so einfach das ganze Jahr über voll auszulasten. Gleichzeitig gehört der Airbus A380 weiterhin zu den beliebtesten Flugzeugen vieler Passagiere. Vielleicht ein kleiner Grund warum einige Betreiber weiterhin an dem Gigant festgehalten haben.
Natürlich stehen Wirtschaftlichkeit und Einsatzmöglichkeiten für die Gesellschaften an erster Stelle. Jede Airline musste ganz individuell über das Schicksal und die Zukunft des Superjumbo entscheiden. Für Emirates war klar, dass man sich nicht so einfach von der riesigen Teilflotte von fast 120 Exemplaren verabschieden kann. Andere Betreiber wie Air France oder Malaysia Airlines haben sich vom Airbus A380 getrennt und diesen ausgeflottet.
Qatar Airways ist kein Fan
Für Qatar Airways war es zunächst nicht so klar ob er wieder kommt, einmal wurde dessen Anschaffung sogar als Fehler bezeichnet. Diverse Faktoren haben aber dazu geführt, dass man diesen wieder aufbereitet und reaktiviert hat. Acht Exemplare hat die oneworld Airline, es ist der einzige Maschinentyp mit einer First Class.
Ab 2028 will der Golfcarrier die Hälfte der Flotte aussortieren. Ein Fan ist Qatar nicht, dem Management bleib aber aufgrund von fehlendem Fluggerät keine Alternative.
Widerwille auch bei Lufthansa
Sechs Exemplare hat Lufthansa in Betrieb, acht der ursprünglich 14 Jets werden mittelfristig wieder in den Dienst gestellt. Die restlichen gingen noch vor Ausbruch von Corona zurück an Airbus. Beim Kranich wurde „der Dicke“ totgesagt, doch die Erholung setzte schneller und stärker ein als erwartet.
Nach wie vor besteht bei Lufthansa Bedarf, neue Flugzeuge lassen auf sich warten. In einem nächsten Schritt wird die Business Class erneuert, ein Signal dass der Dopplestöcker noch eine Weile bleibt.
ANA All Nippon Airways hat nur drei
Die Einflottung entstand etwas aus der Not heraus, ANA hat die für Skymark bestimmten Exemplare übernommen. Die Star Alliance Gesellschaft hat diese auf die Bedürfnisse der Hawaii-Urlauber angepasst, die Superjumbos pendeln zwischen Japan und Honolulu. Die Inselgruppe ist bei den Japanern beliebt, 520 Gäste können auf einen Schlag transportiert werden.
Asiana Airlines will ihn auch nicht mehr
Die in Seoul stationierte Airline hat sechs A380. Diese fliegen unter anderem nach New York (JFK), Los Angeles (LAX) und vereinzelt auch nach Frankfurt (FRA). In zwei Jahren soll Schluss sein, wobei hier auch Korean Airlines mitreden wird, die beiden Gesellschaften wollen fusionieren.
Korean Air will fusionieren
Mit dem A380 haben Asiana und Korean Air etwas gemeinsam, sonst halten sich die Überschneidungen in der Flotte in Grenzen. Ein Alleinstellungsmerkmal ist der Duty Free Store in der Kabine. Nach jetzigem Stand will Korean Air den Superjumbo ebenfalls ausflotten und mit effizienten Mustern ersetzen. Sollte es Verzögerungen geben, bleibt der A380 wohl noch länger.
British Airways baut um
Der oneworld Carrier hat zwölf Maschinen und plant längerfristig damit. Ein Indiz ist, dass man die Kabinen erneuert, die Superjombos sollen eine neue Business Class erhalten. Mit den vielen First- und Business Class Sitzen hat British einen besonders hohen Premium Anteil. Die Top A380-Reiseziele der Briten liegen in den USA, darunter Dallas (DFW), Washington (IAD), Boston (BOS) und Chicago (ORD).
Etihad Airways mit Residence
Offensichtlich gehört der A380 bei den Golf Carriern zum guten Ton. Etihad aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hat fünf Jets reaktiviert, sieben sollen es werden. Das markante bei Etihad ist aber die Residence, die mit einem eigenen Butler das Privatjet-Feeling schafft.
Qantas hat immer an ihn geglaubt
In Australien hat es mit der Erholung etwas länger gedauert, am A380 hat man trotzdem festgehalten und diesen sogar in tiefsten Krisenzeiten modernisieren lassen. Der Jet fliegt auf der Rennstrecke zwischen Sydney-Singapur-London und zurück, die Känguru Route ist hoch ausgelastet.
Erstkunde Singapore Airlines
Singapore Airlines ist der zweitgrößte Betreiber des A380, die Airline war auch der Erstkunde. Eine der beiden täglichen Frankfurt-Flüge wird mit dem Vierstrahler geflogen.
Emirates ist und bleibt der größte Betreiber
Knapp die Hälfte der Flotte des Golf-Carrier besteht aus Airbus A380, derzeit sind 116 der Giganten bei Emirates gelistet. Die anderen Fluggesellschaften kommen alle zusammen nicht auf so viele Maschinen. Für die in Dubai ansässige Gesellschaft die ideale Lösung, um die Massen aus verstopften Airports wie London zu holen bzw. an beliebte Destinationen wie Bangkok zu bringen. Fast alle Jets sollen modernisiert und mit einer Premium Economy Class ausgestattet werden.
Airbus A380: Welche Airlines betreiben heute noch den Superjumbo? | Frankfurtflyer Kommentar
Zehn Fluggesellschaften halten noch an dem Superjumbo fest, die Tendenz geht aber nach unten. Gerade die Betreiber mit geringer Stückzahl wollen sich bei der nächsten Gelegenheit verabschieden. Sobald Ersatz gefunden und auch angekommen ist sollen die durstigen Vierstrahler raus.
Neben Emirates werden auch Lufthansa und British Airways den Airbus A380 etwas länger behalten, die beiden haben entschieden, das Interieur zu modernisieren.
Danke: Simple Flying
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