Airbus ist der Gewinner der Paris Air Show 2025

Die Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris gilt als eine der wichtigsten Veranstaltungen der zivilen und militärischen Luftfahrt weltweit. Auch wenn 2025 keine Bestellungsexplosion wie in früheren Jahren stattfand, hat sich der europäische Flugzeugbauer Airbus klar als Gewinner der diesjährigen Paris Air Show positioniert. Boeing verzeichnete bis Freitag keine einzige Bestellung. Der Absturz des Dreamliners von Air India überschattet die Airshow, es war das erste Unglück einer Boeing 787. Der US-Flugzeugbauer hatte darauf hin die Präsenz auf der Luftfahrtschau abgesagt.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Airbus sichert sich 250 Bestellungen auf der Paris Air Show 2025
💥 Boeing ohne neue Aufträge, Dreamliner-Absturz überschattet die Messe.
📉 Luftfahrtbranche kämpft mit Engpässen und Vertrauen in Boeing sinkt weiter.

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Airbus sammelt wichtige Aufträge

Während Boeing mit Krisen kämpft, sichert sich Airbus auf der Paris Air Show mehrere Order und bleibt der tonangebende Hersteller. Insgesamt vermeldete Airbus im Verlauf der Messe über 250 Bestellungen, die Franzosen sicherten sich zudem einige Optionen. Ein Highlight auf Seiten von Airbus war der Festauftrag von Riyadh Air, der neuen staatlichen Airline aus Saudi-Arabien.

Die Airline bestellte 25 Airbus A350-1000, hinzu kommen ebenso viele Optionen. Es ist das derzeit größte Passagierflugzeug im Portfolio des Herstellers seit dem Produktionsende des Airbus A380. Die größte Variante des Airbus A350 hat eine hohe Kapazität, der Jet punktet bei Reichweite und Effizienz. Auch im Frachtsegment konnte Airbus punkten, der saudi-arabische Finanzierer Avilease unterzeichnete Verträge über zehn A350-Frachter. Ergänzt wurde die Bestellung durch 30 A320neo.

Vietjet und LOT mit Großaufträgen

Die vietnamesische Billigfluggesellschaft Vietjet unterzeichnete einen Vorvertrag über 100 Airbus A321neo. Damit setzt Vietjet auf das größte und wohl effizienteste Modell der A320-Familie. Je nach Bestuhlung können bis zu 244 Passagiere transportiert werden, das ist ideal für das Streckennetz im asiatischen Raum, wo hohe Passagierzahlen auf Kurz- und Mittelstrecken gefragt sind.

In Europa meldete die polnische Fluggesellschaft LOT die Bestellung von 40 Airbus A220. Die kleinste Airbus-Baureihe erfreut sich zunehmender Beliebtheit, insbesondere bei Airlines, die bestehende Embraer-Flotten modernisieren möchten. Die A220 gilt als wirtschaftlich, leise und bestens geeignet für weniger frequentierte Strecken oder als Zubringer auf Langstreckenrouten.

Boeing: Ein weiterer Tiefpunkt in der Unternehmenskrise

Bisher konnte Boeing auf der Paris Air Show 2025 keine einzige Bestellung vorweisen. Dies dürfte auch mit dem jüngsten Unglück einer Boeing 787-8 der Air India zusammenhängen. Der Absturz kurz nach dem Start in Ahmedabad forderte über 270 Todesopfer, nur ein Passagier überlebte. Die Ermittlungen laufen noch. Der Vorfall trifft Boeing in einem ohnehin angeschlagenen Zustand.

Seit den Abstürzen der 737 MAX in den Jahren 2018 und 2019 hat sich das Vertrauen in den Hersteller nicht erholt. Weitere technische Probleme, insbesondere bei der Produktion der 737 MAX, führten Anfang 2024 zu verschärfter Aufsicht durch die US-Luftfahrtbehörde FAA. Boeing darf die Produktionsrate derzeit nicht weiter erhöhen. Der Konzern steht wirtschaftlich unter Dauerbelastung.

Foto: Boeing

Auftragsbücher sind dennoch gefüllt

Trotz hoher Nachfrage bleibt die Luftfahrtindustrie in einer angespannten Lage. Lieferengpässe bei Bauteilen und Materialien beeinträchtigen die Produktion und erschweren es sowohl Airbus als auch Boeing, bestehende Aufträge termingerecht abzuarbeiten. Die große Bestellflut früherer Messen blieb in diesem Jahr aus. Vor zwei Jahren wurden fast 1.000 Jets auf der Paris Air Show bestellt.

Der Bedarf bleibt unbestritten: Beide großen Hersteller rechnen bis 2044 mit einem weltweiten Bedarf von mehr als 43.000 neuen Passagier- und Frachtflugzeugen. Die globale Flotte dürfte sich von derzeit rund 24.000 Maschinen auf etwa 49.000 Flugzeuge verdoppeln. Besonders in aufstrebenden Märkten wächst die Mittelschicht – und mit ihr der Wunsch nach Mobilität per Flugzeug.

Airbus ist der Gewinner der Paris Air Show 2025 | Frankfurtflyer Kommentar

Die Paris Air Show 2025 läuft noch bis zum 22. Juni. Es war bisher keine Rekordmesse, aber wie so oft ein Stimmungsbarometer. Airbus dominierte mit soliden Aufträgen, zum Erfolg trägt sicherlich die breite Produktpalette vom kleineren A220 bis zum A350-1000 bei.

Der Renner sind weiterhin die NEO-Modelle der Airbus A320-Familie. Insbesondere damit kann Airbus in diesem Jahr mit dem Airbus A320 die Boeing 737 überholen und das obwohl es das Erfolgsmodell von Boeing 20 Jahre länger gibt. Die Amerikaner stecken weiterhin in einer Vertrauenskrise und müssen versuchen wieder Land zu gewinnen.

3 Kommentare

    • Danke für den Hinweis, daher habe ich Airbus in der Einleitung von mir als europäisch bezeichnet. Der Firmensitz ist in Frankreich und daher sehe ich „die Franzosen“ nicht als verkehrt an. Aber korrekt ist natürlich europäisch.

  1. Moin, also ersteinmal ist Airbus nicht nur eine “ Französische Maschine sondern auch eine Deutsche!“ Aber das nur am Rande! Trump möchte, das mehr oder ausschließlich in den USA produziert wird. Dann müssen diese „COWBOYS“ ersteinmal die Disziplin, Sorgfalt und natürlich “ DIE QUALITÄT“ abliefern, so wie wir Europäer es tun. Egal ob Flugzeuge, Autos oder anderen Mist. Das Einzige, was die Amis können. sind Waffen bauen und DUMMES ZEUG QUATSCHEN!!!

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