Alaska Airlines darf Hawaiian Airlines übernehmen: Diese Bedingungen müssen eingehalten werden

Übernahmen von Fluggesellschaften sind auch in den USA kein leichtes Unterfangen. Das zeigt das aktuelle Übernahmeverfahren von Hawaiian Airlines durch Alaska Airlines. Im Vergleich zur EU wurde jedoch eine relativ schnelle Entscheidung getroffen. Nachdem kürzlich das Department of Justice (DOJ) keine Einwände gegen die Übernahme erhoben hatte, hat nun auch das Department of Transportation (DOT) grünes Licht gegeben – vorausgesetzt, Alaska Airlines verpflichtet sich, einige verbraucherfreundliche Regelungen einzuhalten.

Welche Rolle spielt das Department of Justice (DOJ) und wie ist seine Sichtweise?

Das DOJ ist für kartellrechtliche Fragen zuständig und prüft Übernahmen streng aus wettbewerbsrechtlicher Sicht. Dabei legt es besonderes Augenmerk darauf, ob die Übernahme zu marktbeherrschenden Positionen führt, die kleinere Anbieter benachteiligen könnten.

In seinem abschließenden Urteil hat das DOJ jedoch erklärt, dass es die Übernahme von Hawaiian Airlines durch Alaska Airlines nicht anfechten wird.

Welche Rolle spielt das Department of Transportation (DOT) und wie ist seine Sichtweise?

Das DOT konzentriert sich vor allem auf die Auswirkungen der Übernahme auf den Wettbewerb und den Verbraucherschutz. Bei Fusionen von Fluggesellschaften prüft das DOT, ob die Übernahme zu einer besseren Anbindung für Passagiere, mehr Routen und verbesserten Dienstleistungen führt, insbesondere in abgelegenen oder weniger stark bedienten Regionen.

Das DOT hat außerdem eine Reihe von Anforderungen formuliert, die insbesondere die Vielfliegerprogramme beider Airlines betreffen.

Bedingungen des DOT an die Übernahme von Hawaiian Airlines durch Alaska Airlines

Der Blog One Mile At A Time hat die Anforderungen für die Übernahme dezidiert zusammengestellt. Dabei gibt es einige allgemeine Regeln, die eingehalten werden müssen:

• Wichtige Verbindungen zwischen den hawaiianischen Inseln und dem Festland müssen aufrechterhalten werden. Auch der Passagier- und Frachtverkehr zwischen den Inseln Hawaiis muss sichergestellt sein.
• Der wesentliche Flugverkehr in Alaska und Hawaii muss bestehen bleiben. Besonders ländliche Gebiete beider Bundesstaaten müssen weiterhin gut erreichbar bleiben.
• Der Zugang anderer Fluggesellschaften zum Honolulu International Airport (HNL) darf nicht eingeschränkt werden.
• Kinder unter 13 Jahren müssen kostenlos neben einer erwachsenen Begleitperson sitzen dürfen.
• Es müssen Entschädigungsleistungen für Verspätungen bereitgestellt werden, die von den Airlines zu verantworten sind.
• Militärangehörige und ihre Familien sollen reduzierte Ticketpreise erhalten.

Darüber hinaus hat das DOT auch das Vielfliegerprogramm HawaiianMiles und den Alaska Mileage Plan unter die Lupe genommen:

• Meilen aus den Programmen HawaiianMiles und Alaska Mileage Plan dürfen durch die Fusion nicht verfallen.
• Falls ein gemeinsames Treueprogramm geschaffen wird, müssen die Meilen im Verhältnis 1:1 übertragen werden.
• Es dürfen keine Maßnahmen getroffen werden, die zur Entwertung der vor der Übernahme gesammelten Meilen führen.
• Der erflogene Vielfliegerstatus muss angepasst und die Vorteile erhalten bleiben.
• Prämientickets dürfen nicht durch neue, versteckte Gebühren verteuert werden.

Alaska Airlines darf Hawaiian Airlines übernehmen | Frankfurtflyer Kommentar

Das ist ein starkes Signal: Die Oneworld-Fluggesellschaft Alaska Airlines darf Hawaiian Airlines übernehmen. Für Oneworld-Vielflieger eröffnet das noch mehr Möglichkeiten, ihre Meilen einzulösen. Gleichzeitig achtet das Department of Transportation genau darauf, dass weder Kunden der Airlines noch die Einwohner der betroffenen Bundesstaaten Nachteile durch die Fusion erleiden. Die US-Behörden haben hier mit einer Professionalität gehandelt, die ich mir gelegentlich auch von der EU-Kommission wünschen würde.

Dank an OMAAT