Albanien statt Griechenland: Flughafen Nürnberg setzt Rollstuhlfahrerin ins falsche Flugzeug

Foto: Airport Nürnberg

Am Flughafen Nürnberg kam es zu einer folgenschweren Verwechslung, der Betreuungsdienst des Airports hatte aus Versehen eine Rollstuhlfahrerin ins falsche Flugzeug gesetzt. Die 83-jährige Dame wollte eigentlich nach Athen (ATH) fliegen, stattdessen wurde sie in der vergangenen Woche in eine Maschine nach Tirana (TIA) gebracht. Der Flughafen spricht von einer „unglücklichen Verkettung mehrerer Umstände“ und verspricht neben einer Entschuldigung auch unbürokratische Hilfe.

Der Vorfall ereignete sich am 22. Mai, zunächst hatte das Portal inFranken von dem Missgeschick berichtet. Demnach wurde ein Betreuungsservice für die ältere Dame gebucht, da diese weder Deutsch noch Englisch spricht. Die Flughafenmitarbeiter hatten diese dann vor Abflug in Empfang genommen, brachten sie aber zu dem verkehrten Jet. Für die Angehörigen der Passagierin war es ein Schock, deren Tochter äußerte sich entsprechend in der Lokalpresse. Der Sohn der 83-Jährigen wartete vergeblich am gebuchten Zielflughafen in Athen.

Offensichtlich kam es tatsächlich zu eine Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände. Zum Einen fehlte in der Maschine nach Griechenland eine Passagierin, die eingecheckt war. Dies ist nicht weiter aufgefallen. Außerdem war die Frau gar nicht auf dem Flieger nach Albanien gebucht und dort überzählig.

Der Flughafen bestätigt den Vorfall und bedauert diesen, die genauen Umstände will man aufarbeiten. Ziel ist es, dass sich eine solche Situation nicht wiederholen kann. Ein Sprecher des Unternehmens entschuldigte sich, die Situation war eine Ausnahme. Mitarbeiter des Dürer-Airports haben sich unverzüglich mit der Familie in Verbindung gesetzt, sich entschuldigt und Hilfe angeboten.

Neben der Organisation des Transportes von Tirana nach Athen wurde die Kostenübernahme und weitere finanzielle Unterstützung bzw. Entschädigung zugesichert. Über den Umfang habe man sich mit der Familie abgestimmt.

Albanien statt Griechenland: Flughafen Nürnberg setzt Rollstuhlfahrerin ins falsche Flugzeug | Frankfurtflyer Kommentar

Es war nicht das erste Mal, dass jemand in das falsche Flugzeug gestiegen ist. Gerade im Zusammenhang von Betreuungsfällen wie z.B. alleine reisenden Kindern oder eben Senioren und Hilfsbedürftigen gab es schon ähnliche Situationen.

Ende 2024 kam es kurz vor Weihnachten zu einem Vorfall in den USA, ein sechsjähriger Junge wurde vom US-Billigflieger Spirit am falschen Gate abgesetzt und zu einem anderen Flughafen befördert. Die Tante des Kindes wartete vergeblich am Zielflughafen und war anschließend stundenlang unterwegs, um ihren Neffen abzuholen. Die Lowcost Airline hatte zunächst nur die Benzinkosten als Entschädigung angeboten.

Falsches Gate | Billigflieger bringt Kind unbeabsichtigt an anderen Flughafen

1 Kommentar

  1. Kompetentes und erfahrenes Personal ist zu teuer und wird nicht gebraucht, billig billig ist wohl immer noch das Maß aller Dinge. In vielen Bereichen.

    Ja, es kann schon mal ein Mißverständnis passieren, dass der Rollstuhlservice den Passagier zum falschen Gate bringt (vllt. gabs sogar eine kurzfristuge Änderung?), ABER:
    Wieso merkt das Personal am Gate nicht, dass da eine falsche Bordkarte gescannt wurde? Das Piepen ist doch eigentlich nicht zu überhören.
    Warum merken die FB nicht, dass eine Person zu viel an Bord ist, insbesondere wenn sie mit einem nicht angemeldeten Rollstuhlservice kommt?
    Wieso merkt man im anderen Flieger nicht (ebensowenig am Gate), dass jemand fehlt (ein fehlender Rollstuhlservice sollte auch hier auffallen)? Wenn das Gepäck der Dame ohne sie geflogen ist, ist das nicht nur ein Versehen sondern ein Sicherheitsaspekt!

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