Alitalia Flotte wird drastisch umgebaut | Boeing 787 und Airbus A320

Alitalia ist pleite! Dies ist keine neue Nachricht, denn die Airline aus Italien befindet sich schon seit 2017 in der Insolvenz und die Corona Krise hat der Airline dann den Rest gegeben. Der Staat musste einspringen und Alitalia wurde verstaatlicht. Allerdings hat dies nun auch durchaus eine gute Seite für die Airline, denn durch den drastischen Schritt der Verstaatlichung, ist nun in Italien auch der Wille da, die marode Airline massiv umzubauen.

So wird die alte Alitalia als Zombieairline nicht weitergeführt, sondern man wird eine komplett neue Gesellschaft gründen, welche dann aber unter dem Namen Alitalia operieren wird. Dabei soll die neue Alitalia zu Beginn deutlich kleiner sein und vom Staat mit etwa drei Milliarden Euro ausgestattet werden.

Von etwa 11.500 Angestellte auf 6.500 Mitarbeiter will man die neue Alitalia verkleinern und auch die Flotte wird von etwa 90 Maschinen auf nur noch 70 Flugzeuge reduziert. Interessant ist bei der Flotte, dass man diese komplett umbauen will. Mit einer einheitlichen Flotte aus Boeing 787 und Airbus A320 will man bei Alitalia deutlich Kosten sparen.

Alitalia rechnet durch die massiv vereinfachte Flotte mit Einsparungen von etwa 100 Millionen Euro pro Jahr, denn man kann die Wartung und Planung deutlich vereinfachen, was massiv Kosten spart. Gerade auf der Langstrecke werden die aktuellen Boeing 777 und Airbus A330 daher komplett durch Boeing 787 ersetzt.

Wie viele Langstreckenflugzeuge die neue Alitalia abschließend haben wird ist noch nicht bekannt, allerdings kann man von etwa einem dutzend Dreamliner ausgehen.

Die Flugzeuge sollen dabei neu beschafft und von Alitalia gekauft werden. Aktuell sind die meisten Flugzeuge von Alitalia geleast, was für die Airline in der Insolvenz und der nötigen Neuausrichtung zu einem massiven Problem geworden ist. Die Dreamliner sollen neu beschafft werden, allerdings erhofft man sich durch die aktuelle Krise massive Nachlässe auf die Kaufpreise. Quellen bei Alitalia sprechen von über 50% Rabatt auf den Listenpreis, was durchaus realistisch ist.

Auf der Kurzstrecke will Alitalia komplett auf Flugzeuge der Airbus A320 Familie setzen. Teilweise werden die Flugzeuge aus Beständen der alten Alitalia kommen und wohl auch teilweise neu beschafft. Man habe auch einen Umstieg auf die Boeing 737 evaluiert, um eine reine Boeing Flotte zu haben, allerdings sei dieser Wechsel zu teuer gewesen.

Auch bei der Regionaltochter von Alitalia, der CityLiner, wird man die Flotte umstellen. So fliegt man aktuell mit Embraer 175/190. Diese 20 Flugzeuge sollen durch Airbus A220 ersetzt werden, wodurch Alitalia auf der Kurzstrecke eine komplette Airbus Flotte haben wird.

Alitalia Flotte wird drastisch umgebaut | Boeing 787 und Airbus A320 | Frankfurtflyer Kommentar

Für Alitalia als Gesellschaft hat die Krise nun etwas Gutes, denn endlich ist der Willen da, die marode Airline komplett neu aufzustellen, was leider die einzige Option ist, wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Auch wenn eine Übernahme durch Lufthansa nicht mehr im Raum steht, erinnert dieses Konzept sehr an die Blaupause, welche die Lufthansa Manager noch vor einem Jahr für eine neue Alitalia gezeichnet haben.

Auch die neue Flotte ist durchaus interessant und mit einer einheitlichen modernen Flotte kann Alitalia nun in den kommenden Jahren gesunden. Schnell wird dieser Umbau nämlich vermutlich nicht vonstatten gehen, sondern ein paar Jahre werden hier sicher ins Land gehen.

Aber vielleicht sehen wir Alitalia doch ab 2024 in der Star Alliance und in der Lufthansa Gruppe? Bis dorthin bin ich auf jeden Fall sehr gespannt, wie die Kabine der Boeing 787 aussehen wird.

Danke: AeroTelegraph

4 Kommentare

    • Das hört sich schon mal sehr sinnvoll an. Auf der Langstrecke sind die Routen an die Ostküste der USA und nach Kanada sowie jene nach Brasilien und Argentinien elementar für Alitalia. Dort passt der Dreamliner optimal. Auch die A320 Familie dürfte für Europa gut geeignet sein, wenngleich in der Flottenplanung m.E.n. ein 100-Sitzer fehlt. Der Markt ist vorhanden, das Produkt war in der Vergangenheit gar nicht so schlecht – die Chancen für einen Neustart sing gegeben.

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