American Airlines verzichtet in der neuen Boeing 787-9 Premium auf über 70 Economy Class Sitze

American Airlines führt mit der Boeing 787-9P eine neue Teilflotte des Dreamliners ein. Das P steht für Premium und eine deutlich größere Business- und Premium Economy Class. Damit die zusätzlichen Sitze in die vorderen Bereiche der Dreamliner passen, wird die Economy Class spürbar verkleinert. In diesen Langstreckenjets verzichtet die Fluggesellschaft der oneworld auf über 70 Economy Class Sitze. Das erste Flugzeug wurde vor einigen Tagen der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Wichtigste auf einen Blick:

🛫 Neue Teilflotte: American Airlines setzt mit der Boeing 787-9P auf mehr Premium-Sitze und weniger Economy.
💼 Komfort im Fokus: 51 Flagship Suites und 32 Premium Economy Sitze mit neuen Features und mehr Privatsphäre.
🌍 Neue Strecken: Die 787-9P fliegt nach London, Zürich und ab Oktober auch nach Brisbane.

Folgt Frankfurtflyer auf GOOGLE NEWS

Premium statt Masse

Für Fluggesellschaften ist es wirklich nicht einfach, den Spagat zwischen Kosteneffizienz und Premiumanspruch zu meistern. American Airlines setzt auf hochwertige Produkte und hat sich daher entschieden, das Premiumangebot in der neuesten Version des Dreamliners spürbar auszubauen.

Während die bisherigen 787-9 in der Flotte von American Airlines mit 285 Sitzen konfiguriert wurden, bietet die neue 787-9P lediglich 244 Plätze:

Kabinenklasse Herkömmliche 787-9 Neue 787-9P Differenz
Business Class 30 Sitze 51 Sitze +21 Sitze
Premium Economy 21 Sitze 32 Sitze +11 Sitze
Economy Class 234 Sitze 161 Sitze –73 Sitze
Gesamtkapazität 285 Sitze 244 Sitze –41 Sitze

American Airlines reduziert die Gesamtanzahl der Sitze also um 41, legt dabei aber den Fokus deutlich auf hochwertige Kabinenprodukte. Die Business Class wächst um satte 70 Prozent, die Premium Economy um mehr als 50 Prozent. Besonders auffällig ist der massive Rückgang an Economy-Plätzen, was den Premium-Anspruch der neuen 787-9P unterstreicht.

Die American Airlines Flagship Suite. Foto: American Airlines

American Airlines: Premium bis ins Detail

Die 51 „Flagship Suite“-Sitze der neuen 787-9P bieten Türen für mehr Privatsphäre, einen Sitz, der sich in ein Lie-flat-Bett oder in eine Chaiselongue verwandeln lässt, USB-Anschlüsse, kabelloses Laden, persönliche Staumöglichkeiten und hochwertigere Amenity Kits. Hinzu kommen exklusive Priority Services, Lounge-Zugang (inkl. der exklusiven Flagship Lounges) sowie ein mehrgängiges Bordmenü im Flug.

Auch in der Premium Economy hat sich einiges getan. Die 32 Sitze dieser Klasse verfügen über neue Kopfstützenflügel, die mehr Privatsphäre bieten, Bein- und Fußstützen, Stromanschlüsse, USB-C-Steckdosen, kabellose Lademöglichkeiten und Flaschenhalter.

Foto: American Airlines

American Airlines signalisiert, dass man Premium Economy nicht länger als Lückenfüller zwischen Business und Economy Class versteht, sondern als ernstzunehmendes Produkt mit wachsender Nachfrage. Bis 2030 will man die Zahl der Premium-Sitze in der Langstreckenflotte um rund 50 Prozent steigern.

Trotz der starken Kürzung soll die Economy Class nicht auf der Strecke bleiben. Jeder der 161 Sitze bietet moderne 4K-Bildschirme, Bluetooth-Konnektivität, USB-C- und Stromanschlüsse. American Airlines betont in der Mitteilung, dass man den Economy-Gästen insgesamt ein besseres Gesamterlebnis bieten möchte und auch den Service aufwertet.

Wohin soll der Premium-Dreamliner fliegen?

Die neuen 787-9P kommen zunächst auf Flügen von Chicago nach Los Angeles und London zum Einsatz. Der Start war etwas holprig, einer der Jets hatte technische Probleme, die Flüge wurden entweder verschoben oder annulliert. Ihr könnt den Verlauf der N846AN auf Flightradar verfolgen.

Weitere Routen folgen ab August, dann kommt der Dreamliner täglich aus Philadelphia nach London Heathrow, im Spätsommer wird auch eine tägliche Verbindung zwischen Philadelphia und Zürich in den Flugplan aufgenommen. Zum Winterflugplan ab dem 26. Oktober 2025 kommt eine weitere Langstrecke hinzu, dann verbindet American Airlines ihr Hub in Dallas-Fort Worth täglich mit Brisbane in Australien.

Insgesamt hat American Airlines 30 dieser neuen Dreamliner bestellt, acht davon sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden, der Rest kommt bis 2029. Zusätzlich plant der Carrier, auch seine Boeing 777-300ER mit der Flagship Suite nachzurüsten.

Foto: American Airlines

American Airlines verzichtet in der neuen Boeing 787-9 Premium auf über 70 Economy Class Sitze | Frankfurtflyer Kommentar

Die Entscheidung, mehr als 70 Economy-Sitze zugunsten hochwertigerer Premium-Produkte aufzugeben, ist mutig, aber durchaus nachvollziehbar. Der Wettbewerb in der internationalen Business Class wird zunehmend intensiver, während gleichzeitig auch bei Privatreisenden die Nachfrage nach komfortablerem Reisen spürbar wächst.

Mit der neuen Boeing 787-9P schafft American Airlines eine klare Positionierung. Im Fokus steht nicht mehr der günstigste Sitzplatz, sondern das bestmögliche Komforterlebnis. In einer Zeit, in der Individualisierung für viele Reisende an Bedeutung gewinnt, könnte das nicht nur über dem Nordatlantik zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden. Zugleich wird deutlich, dass die klassische internationale First Class auch bei American Airlines endgültig ausgedient hat.

3 Kommentare

  1. Berechnet man die Preise in der Business- und Premiumeco-class kompensieren diese die reduzierten Economysitze, bzw. erzielen hier somit sogar einen höheren Erlös.

  2. Die erste Reihe in der Eco (kleine Kabine hinter der PEco hat das beste Preis-Leistungsverhältnis. Sehr gute Plätze.

    Ansonsten:
    Lustig, dass dieser PEco-Sitz mittlerweile standard ist. Quasi 0 Unterscheidung zwischen den Airlines.

    Was hätte ich abgefeiert, wenn die Lufthansa in der Business solch eine Lösung von der Stange eingebaut hätte. Dann würde ich sie auch buchen. Allegris als Paar ist einfach übel, machen wir nicht nochmal.

  3. Ich finde es interessant, dass AA und UA die C und PE massiv ausbauen, waehrend die LH die C massiv zurueckbaut. Die Anzahl an C Sitzen in der B787 und A350 sind ein Witz dagegen (down von 48 auf 38 Sitze im A350 und nur 26 Sitze in den aktuellen 787 Sprintern).

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..