Amsterdam: Über 1 Millionen Passagiere werden im Sommer nicht mitfliegen dürfen

In Amsterdam herrscht seit Wochen Chaos am Flughafen und von stundenlangen Warteschlangen vor dem Terminal wird berichtet. Zwischenzeitig musste KLM sogar den Verkauf von Tickets einstellen oder hat keine Passagiere mehr mit nach Amsterdam genommen, um einen komplettes Kollabieren des Airports zu vermeiden. Nun zeiht man in Amsterdam sehr drastische Konsequenzen um der Situation wieder Herr zu werden und wird eine maximale tägliche Passagierzahl einführen.

So sollen im Juli lediglich 67.500 Passagiere pro Tag in Amsterdam abfliegen dürfen und im August wird man diese Zahl auf 72.500 Passagiere steigern. Diese Zahl liegt allerdings deutlich unter den Erwartungen an Passagieren und in vielen Fällen sogar unter den schon existierenden Buchungszahlen. Insgesamt werden über 1 Millionen Passagiere im Sommer ihre Flüge in Amsterdam daher nicht antreten dürfen.

In den kommenden Tagen wird der Flughafen Amsterdam die Airlines, allen voran KLM, darüber informieren, welche Slots gestrichen werden und die Airlines werden dann ihren Flugplan neu aufstellen müssen. Anschließend wird man die Passagiere welche betroffen sind kontaktieren und versuchen diese umzubuchen, was in diesem Sommer nicht immer einfach sein wird.

Der Flughafen von Amsterdam hat eine Tabelle veröffentlicht, welche die erwarteten Passagierzahlen für den Juli und August zeigt und man sieht hier deutlich wie stark man über dem Passagier Maximum liegt und damit auch wie viele Passagiere hier betroffen sind.

Ob man nach August den Flugbetrieb wieder ganz normal vorführen kann ist aktuell noch nicht klar. In Amsterdam fehlt es aktuell massiv an Personal, sei es an der Sicherheitskontrolle, bei der Gepäckverladung oder auch der Flugzeug Abfertigung.

Amsterdam: Über 1 Millionen Passagiere werden im Sommer nicht mitfliegen dürfen | Frankfurtflyer Kommentar

Wir steuern auf einen sehr chaotischen Sommer zu, was die gesamte Fliegerei angeht, denn die Nachfrage zieht nun so schnell an, dass Airlines und Flughäfen nicht in der Lage sind, die Kapazitäten auch entsprechend schnell anzupassen. In Amsterdam zieht man nun sehr drastische Konsequenzen, welche zwar für sehr viele Passagiere sehr ärgerlich sind, aber auch dramatische Szenen vermeiden sollen, wie wir sie in den letzen Wochen gesehen haben.

Aktuell kann ich grundsätzlich nur jedem raten, Amsterdam als Flughafen zum Umsteigen zu meiden und vermutlich wird man für Juli und August auch bald keine Tickets mehr kaufen können.

15 Kommentare

  1. Die aktuelle Entwicklungen finde ich nur noch Beängstigend.
    Swiss cancelled in NUE alle Flüge bis Herbst. In LHR stapeln sich die Koffer bis zur Decke. usw.
    Von Regierungsseite, überall in Europa, wird nichts unternommen um einen normalen Flugbetrieb aufrechtzuerhalten.
    Und das obwohl für viele Betreiber eine sogenannte Betriebspflicht besteht.

    • Tja man muss ganz klar sagen, wenn wir gewollt hätten, dass die Airlines und Airports die Kapazitäten vorhalten (da man erkannt hat das es eine kritische Infrastruktur ist), dann hätten wir Airlines und Airports mit Geld zusch$%&en müssen. Nachdem die öffentliche Meinung war, dass die Kredite zur Rettung um Insolvenzen abzuwenden schon zu viel seinen, sollte man sich jetzt nicht wundern.

      • Spätestens seit Ostern hätte jeder sehen müssen was in den Sommerferien wieder für eine Welle auf die Flughäfen zurollt. Und auch die Fluggesellschaften verkaufen die meisten Tickets nicht erst einen Tag vor Abflug sondern Monate vorher.

        • Tatsächlich kommen die Buchungen recht kurzfristig und deutlich kurzfristiger als noch vor der Pandemie.

          Die Airlines kann man aber sicherlich nicht freisprechen, denn sie haben viel zu optimistisch geplant, was nun zu reihenweise Flugausfällen führt.

          Dennoch, hätte man gewollt, dass Personal und Equipment die letzten zwei Jahre vorgehalten wird, hätte man es auch bezahlen müssen.

    • Hä? Mike?
      Warum soll die Regierung das nun lösen? Was sollen die da? Du appellierst ausgerechnet an das unfähigste Organ, die mehrfach bewiesen haben, dass sie nichts auf die Reihe kriegen und willst dass sie das Problem lösen??? Eigenartig. Erinnert mich an das Lied „Regierung“ von den Ärzten:
      „…und die Regierung schaut nur zu…
      sie schaut tatenlos nur zu…“

      Die airlines und Flughäfen werden es schon hinkriegen, denn es ist in ihrem ureigene Interesse, dass es wieder reibungslos läuft…..

      Pffffff die Regierung ..

      • Hallo Emmanuel,
        natürlich ist mir klar das der Ampelverein, bestehend aus Kleptokraten, Lobbyisten und Woko Haram Mitgliedern, nichts machen wird und auch kein Interesse besteht.
        Aber es wäre ihre Pflicht.
        Flughäfen und die ganze Transportbranche gehört nun mal zur systemkritischen Infrastruktur.
        Sicherheitskontrollen unterstehen der Bundespolizei. (Und ja bei Personalmangel wäre auch im Rahmen der Amtshilfe ein Einsatz der Bundeswehr möglich.)
        u.s.w.
        Wie dies in anderen EU Ländern geregelt ist entzieht sich meiner Kenntnis. Dürfte aber nicht viel anders sein.

        Was ja auch mal von Interesse wäre bei dem ganzen Personal/Fachkräftemangel Thema.
        Wieviel Personal wurde denn bei der Lufthansa Technik AG und den anderen Maintenance Firmen in der Corona Krise abgebaut ?
        Werden die Wartungsintervalle der Flugzeuge z.Z. auf ein Maximum ausgereizt ?
        Könnte es passieren das manche Häkchen in der Checkliste mal schnell gesetzt werden, ohne Prüfung, aus Zeitdruck & Personalmangel.

    • Hallo Mike,
      welche Empfehlungen bzw. Erwartungshaltung hast du denn an die Regierungsseite? Die Aussetzung von Pass- und Sicherheitskontrollen für einen begrenzten Zeitraum würde wahrscheinlich Abhilfe schaffen?

      Es ist ja nun auch nicht so, dass nur an Flughäfen Personal fehlt. Der Personalmangel ist ein generelles Problem, beispielsweise auch in der Transportbranche, Hotellerie, im Handwerk und in der Gastronomie.

      Viele Grüße
      Jan

  2. Das wird sich über den Jahreswechsel entspannen, denn die Millionen Passagiere, die Stranden, werden 2023 ihren Urlaub nicht mehr mit dem Flugzeug planen, da keine Planungssicherheit da ist…..

    • Wie kommst du zu der These? Ich kenne wenige Menschen, die nach Mallorca schwimmen. Von Interkontinentalreisen zu entfernteren Urlaubsdestinationen ganz zu schweigen. Der Weg ist zwar für manche das Ziel. Realistischerweise wird man aber davon ausgehen müssen, dass die Mehrzahl der Urlauber sich heute ärgert und morgen – alleine schon in Ermanglung an Alternativen – wieder eine Pauschalreise mit Flug bucht. Vor allem auch deshalb, weil Vertragspartner ja dann das Reiseunternehmen ist. Das muss sich um eine Lösung für den Flug kümmern.

  3. für kleinere Nieschenairlines und Airports bietet diese Chaos Krise durchaus Potential, das Chaos herrscht überall fast gleichermassen, Kofferchaos Hamburg, London, etc. Ich persönlich fliege zwischenzeitlich lieber zwischen der CH und Norddeutschland mit Lübeck Air, preislich durchaus mithaltend mit den „Flagship Carriers“, die den Begriff nicht mehr erfüllen.

  4. Seit Anfang des Jahres erklären die Airline CEO‘s wie stark die Nachfrage steigt. Man hat also:
    – zu lange untätig gewartet, oder
    – man wollte mit möglichst wenig Aufwand viel abschöpfen
    Auf jeden Fall würde ich mich als CEO in den Allerwertesten beissen wenn ich jetzt das Geld liegen lassen müsste….

    • Hallo Pete,
      Liest du nicht richtig? Es ist der FLUGHAFEN der die Kapazitäten begrenzt. Der Flughafen Schiphol und nicht KLM.
      Hauptsache auf Airline CEOs motzen, Gell!
      Gruß

    • Hallo Pete,
      ja, das ist nun natürlich ärgerlich. Aber die Airlines haben ja selber auch Personalmangel – insofern bringen die reduzierten Flughafenkapazitäten auch etwas Entspannung beim Airline-eigenen und fliegendem Personal mit.

      Wahrscheinlich ist es aber nicht ganz so einfach, wie wir uns das vorstellen: Während der Pandemie wurde die Anzahl von Mitarbeitern durch verschiedene Maßnahmen (Kündigung, Fluktuation, Vorruhestand, Demographische Effekte (es gibt mehr Verrentungen als Nachwuchs) etc.) reduziert. Weiterhin wurde kein neues Personal eingestellt oder ausgebildet, sodass es hier nun auch eine Lücke gibt. Und im Moment gibt es mehr Stellenangebote als Bewerber.

      Selbst wenn es jetzt massenhaft Bewerber geben würde, müssten diese ja auch erst eingearbeitet werden.
      Und es ist ja nun auch nicht absehbar gewesen, dass sich die Reiselust für Geschäftsreisende und Urlauber so schnell wieder erholt.

      Wir hangeln uns von Krise zu Krise – weder Corona noch Russland sind besiegt, und keiner weiss, ob der Reiseboom anhält. Insofern kann ich eine potentielle Zurückhaltung beim Personalaufbau von Airlines und Flughäfen verstehen. Aber wie gesagt: Es gibt auch einfach keine Bewerber.

      Viele Grüße
      Jan

  5. Oder gibt es einfach weniger Flugzeuge die gewartet werden müssen? Könnte es passieren, das Techniker in Kurzarbeit geschickt werden oder Däumchen drehen weil es weniger zu tun gibt…oder gibt es weniger zu tun, weil George Soros und Bill Gates in einer Nacht und Nebelaktion die ganzen Checklisten abgehakt haben?
    Man weiß es nicht…aber es wird viel gemunkelt. Zum Glück wohnt Sucharit doch gar nicht so weit weg von den Frankfurter Hangars. Vielleicht kann der sich mal auf die Suche nach der Warheit begeben?

  6. Wir hängen gerade in Amsterdam im Flieger (LH) nach Frankfurt fest, Slot wurde auf 2 Stunden später verschoben. Hoffentlich erwischen wir noch unseren Anschlußflug. Am Flughafen herrscht nur noch Chaos mit massen von Menschen und Gepäck, wir können nur jedem empfehlen Amsterdam zu meiden!

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