In der indischen Luftfahrt kriselt es gewaltig. Nachdem vor wenigen Tagen die größte private indische Airline, JET Airways, den Flugbetrieb einstellen musste, könnte es nun auch für das Star Alliance Mitglied Air India sehr eng werden, denn die Airline schiebt einen gewaltigen Schuldenberg von umgerechnet 1,3 Milliarden Euro vor sich her.
Air India ist eine semi staatliche Airline, allerdings macht man seit Jahren Verluste. Bis jetzt konnten die Verluste immer mit einem Kredit der Regierung ausgeglichen werden, allerdings war man schon in den letzten Monaten in Indien nicht mehr bereit, alle Kosten von Air India zu tragen. So fehlte der Airline zwischenzeitlich sogar das Geld um Ersatzteile für Flugzeuge zu kaufen, was ein Grounding von mehreren Maschinen zur Folge hatte.
Auch hatte Air India in den letzten Monaten schon Probleme die Gehälter ihrer Piloten zu bezahlen und Flugbegleiter müssen sich seit einer Zeit Hotelzimmer im Ausland teilen, um Kosten zu sparen.
Jetzt droht der Premier Narendra Modi damit, den Geldhahn abzudrehen. In diesen Fall würde Air India vermutlich sehr schnell den Flugbetrieb einstellen müssen oder könnte zumindest nicht mehr alle geplanten Flüge durchführen.
Bis zu den Wahlen am 19. Mai will man Air India allerdings noch weiter unterstützen, danach könnte es für die Star Alliance Airline sehr eng werden, sofern Premier Narendra Modi auch wieder gewählt wird. Dies ist noch keine sichere Sache.
Indischer Luftverkehr in der Krise
Der indische Luftfahrtmarkt galt jahrelang als einer der aufstrebendsten der Welt. So wollen hier immer mehr Personen fliegen und können es sich auch leisten. Allerdings haben die Netzwerkairlines wie Air India oder JET Airways mit starker Konkurenz durch Billigairlines und massiven Überkapazitäten im Markt zu kämpfen.
Zusätzlich macht der Verfall der Indischen Rupie massiv Probleme, denn indische Airlines müssen alle Rechnungen, wie auch für Ersatzteile in US$ bezahlen, weshalb Währungsschwankungen sehr problematisch sind.
Zusätzlich werden die Airlines durch sehr hohe Treibstoffpreise belastet. Treibstoff ist in Indien besonders teuer, da es mit Indian Oil nur einen Anbieter gibt und der Staat sehr hohe Steuern auf Kerosin erhebt.
Auch Air India droht die Pleite! | Frankfurtflyer Kommentar
Wenn die indische Regierung wirklich die Unterstützung von Air India einstellt, hätte dies vermutlich sehr schnell die Pleite von Air India zur Folge. Dies wäre nur wenige Wochen nach der Pleite von JET Airways die zweite, kapitale Airline Pleite in Indien.
Air India ist nicht das einzige Star Alliance Mitglied, welches aktuell finanzielle Probleme hat. Auch Asiana aus Korea sucht gerade nach einem neuen Investor. Während die Prognose bei Asiana Airlines sehr gut ist, sieht die Lage bei Air India nicht ganz so gut aus.
Danke: aeroTelegraph
Antworten