Vielflieger auf der ganzen Welt bangen aktuell um ihren Vielfliegerstatus, denn Reisen sind aktuell quasi unmöglich geworden. Besonders die Airlines in den USA gelten in der Branche aber auch als richtungsweisend, nicht zuletzt da sie die größten Airlines der Welt sind und auch die Mütter aller Vielfliegerprogramme.
Nachdem United Airlines und Delta Airlines vor einigen Tagen bereits sehr kulante Lösungen für ihre Vielflieger gefunden haben und der Status um ein volles Jahr verlängert wurde, schaute man natürlich auch auf American Airlines, welche als größte oneworld Alliance Airline nicht unbedeutend sind.
Nun hat aber auch American Airlines nach gezogen und bietet neben einer Statusverlängerung für alle Vielflieger auch eine einfachere Qualifikation für einen höheren Status, sowie einige weitere Bon Bons. Interessant ist jedoch, dass die American Airlines Regelung nur für 2020 getroffen hat und nicht bereits eine vereinfachte Statusvergabe für 2021 vorsieht, was andeutet, dass man für kommendes Jahr eine bessere Prognose hat, als Delta und United.
Statusverlängerung bis 31. Januar 2022
Im American AAdvantage Program beträgt die Statusgültigkeit immer nur ein Jahr und bei allen aktuellen Statuskunden würde der Status zum 31. Januar 2021 verfallen. American verlängert nun die Statuslaufzeit aller Kunden um ein volles Jahr auf den 31. Januar 2022 und bis zu diesem Zeitpunkt werden die treuen Vielflieger ihren Status, den sie aktuell inne haben, behalten.
Ausgenommen von dieser Regelung sind übrigens Kunden, welche sich gerade in einem Status Match befinden und den Status nur Temporär für drei Monate erhalten haben. In diesem Fall wird der Status nicht um ein Jahr verlängert, was auch verständlich ist.
Die neue Statusgültigkeit soll ab dem 15. Mai in den Mitgliederkonten ersichtlich sein.
Niedrigere Qualifikationshürden
Innerhalb der USA ist reisen weiterhin möglich, auch wenn alle Airlines aufgrund der massiv sinkenden Nachfrage ihr Angebot zusammengestrichen haben. Wer allerdings in einen höheres Statuslevel aufsteigen will, der kann dies in 2020 mit einer niedrigeren Hürde schaffen.
American Airlines senkt hierbei die Statusqualifikation um etwa 40% ab.
Diese Regelung gilt nur für das Jahr 2020 und ab 2021 müssen die Passagiere bei American Airlines nach jetzigem Stand wieder zu den alten Meilen- und Umsatzwerten den Status erreichen. Ob dies allerdings wirklich durchzuhalten ist bleibt abzuwarten, denn sowohl Delta Airlines, als auch United Airlines haben hier bereits die Qualifikation in 2021 deutlich erleichtert.
Man muss klar sagen, dass es durchaus Sinn macht, erst einmal für dieses Jahr eine Regelung zu finden, denn wie sich die Situation in 2021 wirklich entwickelt, kann aktuell niemand absehen. Anscheinend ist man bei American Airlines zuversichtlicher, als die anderen Airlines in den USA.
Besonders für die sehr guten Kunden, welche mehr fliegen als für den Executive Platinum Status benötigt wird, hat man auch einen weiteren Anreiz geschaffen, um weiter zu fliegen. Diese Anreize gab es auch bisher, allerdings hat man auch hier die Bonusschwellen herunter gesetzt.
Statusmeilen sammeln mit Kreditkarten
Für alle Meilensammler in Europa, welche bei American Airlines Meilen sammeln, wird dies wohl weniger relevant sein, allerdings kann man mit den US Kreditkarten von American Airlines auch Statusmeilen sammeln, welche dem Million Miller Status angerechnet werden. Ab 1 Millionen Meilen gibt es hier den Lifetime Gold (Ruby Statu) und ab 2 Millionen Meilen den Lifetime Platinum (Saphire Status).
Reiseguthaben bis 400 Dollar
Als kleine Motivation nach der Krise wieder Reisen zu buchen, bekommen alle Vielflieger der Airline ein Guthaben für American Vacaiton. Hierbei handelt es sich um ein Portal von American Airlines, in welchem man ganze Reisepakete buchen kann. Damit wird dieses Guthaben allerdings nicht direkt bei American Airlines auf reine Flüge nutzbar sein. Dennoch eine tolle Geste.
- Gold bekommen 300 USD
- Platinum und Platinum Pro bekommen 350 USD
- Executive Platinum bekommen 400 USD
Wann reagiert Miles&More?
Die Frage, die uns in Deutschland am häufigsten erreicht, ist die Frage nach einer vergleichbaren Regelung bei Miles&More, als größtes Vielfliegerprogramm Europas. Hierbei muss man aber immer beachten, dass man eigentlich bereits reagiert hat und den Kunden zugesichert hat, dass man eine Kulanzlösung aufsetzen wird.
Mit Details hat man sich bisher zurückgehalten und grundsätzlich besteht auch sachlich noch kein zwingender Grund zu handeln, denn aktuell ist nicht abzusehen, wie die Situation weiter geht und der erste Miles&More Statuskunde wird frühestens zum 28. Februar 2021 seinen Status verlieren. Entsprechend ist der Zeitdruck hier noch überschaubar.
Jedoch ist es für die Kunden natürlich ein sehr emotionales Thema und entsprechend würde man bei Miles&More und Lufthansa gut daran tun, bald (in den kommenden acht Wochen) hier zumindest erste klare Fakten zu schaffen, welche die Kunden dann auch beruhigen, wie z.B. in den USA bei Delta und United.
Lufthansa und Miles&More sind nicht direkt dafür bekannt schnelle und großzügige Geschenke zu machen, allerdings kann jeder sicher sein, dass man alles daran setzen wird, aufgrund der Coronakrise keine Statuskunden zu verlieren, denn genau diese Kunden benötigt man nach der Krise wieder, um die Flugzeuge zu füllen.
Allerdings darf man die nicht vergessen, dass die Aufgabe von Miles&More darin liegt, die Kunden an die Lufthansa Gruppe zu binden und auch gleichzeitig zum Reisen zu bringen. Daher halte ich eine einfache Verlängerung des Status, auch zum aktuellen Zeitpunkt, für unwahrscheinlich.
Sollten wir in der zweiten Jahreshälfte 2020 wieder anfangen können zu reisen (immer noch mit Einschränkungen), rechne ich mit einer deutlichen Herabsetzung der Statushürden und einigen Promotions, welche die Buchung von Flügen mit Lufthansa Airlines belohnen.
Vorstellen könnten wir uns 50% der benötigten Statusmeilen für 2020 und doppelt-Status Meilen für Flüge mit Lufthansa Gruppe Airlines. Aber die Zukunft wird zeigen, welchen Weg Miles&More und Lufthansa hier einschlagen werden. Die Entwicklung der Krise wird hier allerdings maßgeblich sein.
Auch American Airlines verlängert Vielfliegerstatus um ein Jahr | Frankfurtflyer Kommentar
Die US Airlines machen aktuell vor, wie eine großzügige Kulanzregelung aussieht. Nun bleibt abzuwarten, wann die großen Europäschen Airlines ähnlich großzügige und weitreichende Regelungen bieten werden. Klar ist auf jeden Fall, dass nach der Krise besonders die Vielflieger bei den Airlines umworben werden und man kann hier auf einige sehr gute Angebote hoffen.
Bin guter Dinge dass sich die bald verstaatlichte Hansa auch bis spätestens zum Ablauf meines Statutes in 2023 meldet…