Turkish Airlines nutzt die Gunst der Stunde und hat bei Airbus weitere Airbus A350 bestellt. Das Star Alliance Mitglied darf die Auslieferung der ersten Maschine noch in diesem Jahr erwarten. Es handelt sich hier also um bereits fertiggestellte Maschinen, die von dem ursprünglichen Kunden nicht mehr abgenommen werden können.
Bestehende Bestellung um sechs Jets erweitert
Der Marktumfeld und das gesamte Airline-Business verändert sich derzeit auf der ganzen Welt rasant. Während mehrere Gesellschaften nach wie vor unter den Folgen der Pandemie leiden oder von den Auswirkungen des Krieges betroffen sind, stehen die Zeichen woanders auf Wachstum. Dies scheint bei Turkish Airlines der Fall zu sein, dort wurden am Mittwoch sechs weitere Airbus A350-900 bestellt.
Die Flugzeuge sollen bereits in diesem und dem kommenden Jahr in Istanbul eintreffen und die bestehende Flotte modernisieren und erweitern. Die türkische Gesellschaft hat bereits 25 Einheiten des Typs geordert und inzwischen 6 Stück eingeflottet. Die erste Zustellung fand Ende 2020 statt, mit der zusätzlichen Order und den ausstehenden Auslieferungen werden noch 25 Jets des Typs in Istanbul erwartet.
Laut One Mile At A Time sollen die ersten der zusätzlich bestellten A350 schon bald eintreffen und noch in diesem Jahr in den Dienst gestellt werden. Dies ähnelt dem Vorgehen bei Lufthansa, wo ebenfalls Marktchancen ergriffen und kurzfristig zusätzliche Flugzeuge bestellt wurden. Die Lieferzeiten sind kurz, da die Maschinen bereits für andere Betreiber gefertigt wurden.
Bald Suiten in der Business Class?
Die Vermutung liegt nahe, dass die sechs zusätzlichen A350 für Aeroflot bestimmt waren. Die russische Airline hatte 22 Airbus A350-900 bestellt, erst sieben davon wurden ausgeliefert. An Bord befindet sich eine neu konzipierte Kabine einschließlich Suiten mit Schiebetüren in der Business Class.
Aeroflot erhält den ersten Airbus A350-900 mit neuer Business Class Suite
Die Aeroflot-Jets werden unter den aktuellen Umständen langfristig wohl nicht übernommen, Hersteller Airbus musste sich nach Alternativen umsehen und konnte sicherlich gute Konditionen bieten. Turkish hat Bedarf, am Hub in Istanbul hat man sich zudem auf den neuen Maschinentyp vorbereitet.
Ähnlich wie bei den von Lufthansa kurzfristig georderten Boeing 787-9 wird auch in diesem Fall die Innenausstattung der jetzt bestellten Flugzeuge beinahe vollständig fertiggestellt sein. Sollten es tatsächlich die Aeroflot-Jets sein, gibt es bei Turkish in Kürze eine weitere Business Class-Variante, eine Umrüstung ist in der Regel sehr zeit- und kostenintensiv.
Auch Turkish Airlines bestellt zusätzliche Flugzeuge | Neue Kabine wahrscheinlich
Das Asien-Geschäft ist mit der Pandemie teilweise immer noch extrem schwierig, mit dem Angriff auf die Ukraine und der Sperrung des russischen Luftraums kamen neue Probleme. Zahlreichen Gesellschaften steht das Wasser bis zum Hals. Auf der anderen Seite boomt das Nordamerika-Geschäft, touristische Destinationen und Nischenmärkte florieren ebenfalls.
Für Turkish läuft es auch gut, vom Drehkreuz in Istanbul sind viele Ziele weiterhin erreichbar, die Umwege halten sich in Grenzen. Der Carrier ist nach wie vor in Russland präsent und steuert Moskau mehrfach täglich an. Turkish modernisiert währenddessen die Flotte und will weiter wachsen. Man nimmt die Gelegenheit wahr, woanders nicht mehr benötigte Flugzeuge zu übernehmen.
Airbus dürfte froh sein die Maschinen loszuwerden und räumt günstige Konditionen ein, den neuen Betreiber erwarten verbrauchsarme Jets, die größtenteils fertiggestellt sind und schnell ausgeliefert werden können. Des einen Leid, des anderen Freud…
Klar, Turkish Airlines muss – und wird natürlich ganz freiwillig – einen Teil der Flüge zwischen Russland und dem Ausland übernehmen.
Mag man jetzt nicht so toll finden, ist aber nun einmal eine Folge der Spezialoperationen bezüglich der Ersatzteile.
Nicht „Spezialoperation“ sondern aggressiver Vernichtungsangriffskrieg
Ich finde das Vorgehen von der Türkei und Turkish Airlines nicht so toll. Zum einen verhindern Sie den NATO Beitritt von vernünftigen Staaten um sich gegen Russland zu stärken. Zum anderen fliegen Sie fleißig nach Russland und nutzen die Situation vollumfänglich aus. Nur so können sie aktuell so stark wachsen. Schaut man sich die Flugbewegungen an zwischen Russland und Türkei, wird einem alles klar. Da ich eh nicht mit denen fliegen werde und solange da keine Demokratie Einzug hält hinfliege, kann ich ruhig hier solche kritischen Kommentare äußern. 😉