Austrian Airlines könnte schon bald Boeing 787 Dreamliner bekommen

Die Langstreckenflotte von Austrian Airlines muss erneuert werden, darüber ist man sich schon seit Jahren bei Lufthansa einig, allerdings könnte die Coronavirus Pandemie hier die Erneuerung der Flotte nun massiv vorantreiben. Das passende Flugzeug für Austrian Airlines sieht man vor allem in der Boeing 787, von welcher Lufthansa 20 Exemplare für die graue Flotte bestellt hat.

Dabei sollten diese Boeing 787 eigentlich zwischen Ende 2022 und 2027 an Lufthansa geliefert werden, jedoch könnte man diesen Termin nun nach vorne verlegen und die Langstreckenflotte von Austrian Airlines komplett austauschen. So wird es gerade bei Lufthansa intern spekuliert und der eigene CEO, Carsten Spohr, hat diese Gerüchte erst angefeuert, als er in einer Mitarbeiter Fragestunde sagte:

Bei Austrian Airlines schauen wir uns die Boeing 767 und Boeing 777 an, das sind Flugzeuge, die keine Zukunft haben.

Besonders das hohe Alter der je sechs Austrian Airlines Boeing 777-200 und Boeing 767-300er machen die Flugzeuge weniger wirtschaftlich. Eigentlich wollte man sie dennoch ein paar Jahre in der Flotte behalten, in der Corona Krise hat man sich aber schon von den drei ältesten Boeing 767-300 verabschiedet und die anderen Flugzeuge sollen wohl so schnell es geht folgen.

Hierbei hilft, dass Lufthansa eine ganze Reihe von bestellten Langstreckenflugzeugen in den Orderbüchern von Boeing und Airbus stehen hat. Neben den 20 Boeing 787-9, findet man hier auch noch 27 Airbus A350-900 und 20 Boeing 777-9X.

Letzte Woche hat Lufthansa schon bestätigt, dass man mit Airbus über die schnellere Lieferung von Airbus A350-900 verhandelt. Hierbei würde man für einen Preisnachlass Produktionsslots von Airlines übernehmen, welche ihre Flugzeuge nun wegen der Krise nicht abnehmen können. Ähnliche Verhandlungen führt man wohl auch mit Boeing über die zügige Lieferung von einigen Boeing 787, welche für Austrian Airlines bestimmt sein werden.

Dabei würde Lufthansa nun die Gunst der Stunde nutzen, um die Flotte massiv zu verjüngen, allerdings würde man die Langstreckenflugzeuge nicht kaufen, da hierfür das Geld fehlt. Stattdessen würde man die Flugzeuge leasen, was in der Branche nicht üblich ist, aber in der Lufthansa Gruppe bisher als verpönt galt.

Die Boeing 787 passt perfekt zu Austrian Airlines

Für die zukünftige Langstreckenflotte von Austrian Airlines, gibt es nur die Boeing 787 und den Airbus A350 zur Auswahl, da sich die Airline mit nur einem duzend Langstreckenflugzeugen auf einen Typ festlegen muss. Hierbei scheint die Boeing 787 das passendere Flugzeug für Austrian Airlines zu sein, schon alleine da die Größe deutlich passender für Austrian Airlines ist, als der größere Airbus A350.

Zusätzlich könnte Austrian Airlines auch auch die verschiedenen Muster der Boeing 787 Familie in der Zukunft auch etwas differenzieren, um so auch neue Langstrecken in das Programm zu nehmen, welche eine geringere oder höhere Nachfrage haben.

Aktuell kann man aber davon ausgehen, dass man sich auf einen Typ der Boeing 787 festlegen würde und hier gilt die Boeing 787-9 mit etwa 270 Plätzen als am wahrscheinlichsten. Jedoch ist es dennoch denkbar, dass man auch einige der kleineren Boeing 787-8 mit etwa 220 Plätzen bei Austrian Airlines platziert.

Austrian Airlines könnte schon bald Boeing 787 Dreamliner bekommen | Frankfurtflyer Kommentar

Für Austrian Airlines könnte die Krise nun eine enorme Chance sein, denn wenn man am Ende mit einer komplett neuen Langstreckenflotte hieraus hervor geht, ist man für die kommenden Jahre deutlich besser aufgestellt. Dabei war der Plan wohl schon immer, die Boeing 787 zum Teil bei Austrian Airlines zu platzieren, aber die aktuelle Situation könnte dies nun deutlich beschleunigen.

Lufthansa nutzt die Krise ganz offensichtlich auch zum radikalen Umbau des Konzerns, was sich am Ende als sehr kluge Entscheidung herausstellen könnte, denn man wird hierdurch wohl gestärkt aus der Krise hervorgehen, auch wenn einige Maßnahmen nun sehr schmerzhaft sein könnten.

2 Kommentare

  1. Eine sehr vernünftige Überlegung, denn Austrian Piloten sind Boeing gewöhnt und ich denke, dass es die Umschulung aufs neue Muster einfacher macht. Auch die zukünftige Wartung im Blick, ist man in einer so kleinen Flotte mit einem Muster besser bedient. Und wenn der Dreamliner nur bei AUA geflogen wird, ist es innerhalb der Gruppe ein Alleinstellungsmerkmal, was die Linie vielleicht aufwertet.

  2. Mit der Meldung über zusätzliche A350 für die LH und dem Abtausch der 763 und 772 gegen 789 bei der AUA dürfte auch relativ klar sein, dass es keine 787 in der LH Flotte geben wird. Wenn, dann ggf. im geplanten Touristikableger. Rückgrat bei der LH werden demnach der A350 sowie die B779 und die B748 werden, ergänzt durch den A330-300.

    Ich denke nun eher, dass die restlichen ca. zehn 789 in die Schweiz (Swiss und Edelweiß) gehen werden, was hinsichtlich der dortigen Flotten auch sinnvoll erscheint. Ich glaube allerdings weniger, dass es bei der AUA auch die 788 geben wird, denn diese hat i.Vgl. zur 789 und 781 (welche sehr ähnlich aufgebaut sind) erhebliche konstruktive Unterschiede, welche wiederum auch großen Einfluss auf die Wartung und Ersatzteilhaltung haben.

    Gespannt bin ich darauf, wie es in Belgien weitergeht (mittelfristig wohl erstmal mit dem A330) und ob der Kranich einen Teil der A320 Orders in solche für den A321XLR umwandelt. Letzterer würde bspw. für Brussels auf den diversen Afrikarouten perfekt passen, aber auch bei allen anderen Linien sehr gut in die Flotte passen, auch bspw. für die AUA.

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