Austrian Airlines streicht viel Ziele

Ein wenig überraschend hat Austrian Airlines gestern bekanntgegeben, dass man das Streckennetz recht drastisch umbauen wird. Hierbei werden eine ganze Reihe an Flugzielen komplett gestrichen. Hiermit möchte Austrian Airlines wirtschaftlicher werden und durch das Aufstocken der Frequenzen von einigen Zielen besonders Geschäftsreisende anziehen, welche gerne eine hohe Flexibilität in ihrer Reisezeit haben.

Gleich drei Langstreckenziel wird Austrian Airlines Ende Oktober komplett einstellen. Diese sind Havanna, Columbo und Hongkong. Besonders Hongkong ist für mich ein wenig überraschend, allerdings scheinen Austrian Airlines hier die Flugzeuge nicht das Yield zu liefern, welches man sich bei der Eröffnung der Route in die Finanzmetropole erhofft hatte. Ebenso waren insbesondere die Flugzeiten für die meisten Geschäftsreisenden suboptimal.

Neben den drei Langstrecken werden auch die Flüge nach Isfahan und Schiras im Iran ab September eingestellt. Zusätzlich wird Miami nur noch saisonal im Sommerflugplan angeflogen. Diesen Winter wird es daher keine Flüge von Austrian Airlines in die Metropole in Florida geben. Dies ist natürlich insbesondere für Meilenflieger schade, denn Miami war im Winter recht zuverlässig als Austrian Meilenschnäppchen zu haben.

Ab dem 27. Oktober wird Austrian Airlines zusätzlich noch die Flüge zwischen Wien und Linz einstellen. Diese sollen fortan nur noch als AirRail Service von der ÖBB bedient werden. Dies funktioniert Analog zum Lufthansa AirRail Service, z.B. zwischen Köln und Frankfurt und wird von den Gästen sehr gut angenommen.

Ausbau der Strecken nach Nordamerika und China

Mit den freiwerdenden Kapazitäten von den gestrichenen Langstreckenflügen zu Urlaubsdestinationen will Austrian Airlines insbesondere die Frequenzen zu den Zielen in Nordamerika und China erhöhen. So wird es von Wien eine tägliche Verbindung nach Chicago, sowie sechs Verbindungen pro Woche nach Newark geben. Das sind jeweils zwei Flüge pro Woche mehr als im Vorjahreszeitraum. New York, JFK, wird bis zu sechs Mal pro Woche angeflogen und somit um bis zu drei Flüge aufgestockt. Nach Toronto, Peking und Shanghai wird es im kommenden Winter einen zusätzlichen Flug und somit jeweils fünf Verbindungen pro Woche geben.

Zusätzlich wird man diesen Winter erstmalig von Wien nach Kapstadt fliegen. Diese Strecke ist zwar eher touristisch geprägt, allerdings hat man hier dennoch einen hohen Anteil an Premiumgästen in der Business Class.

Mit diesem Schritt will Austrian Airlines besonders die Langstrecken wirtschaftlicher machen. So haben sich die Flüge nach Havanna, Columbo und Hongkong wohl nicht gelohnt. Zusätzlich will man mit den erhöhten Frequenzen nach Nordamerika und China insbesondere Geschäftsreisende ansprechen, welche auf darauf angewiesen sind, möglichst flexibel zu sein.

„Wir wollen mit der gesamten Flottenstärke und nunmehr 12 Langstreckenflugzeugen ein dichteres Streckennetz und damit ein besseres Angebot für unsere Passagiere anbieten“, erklärt Austrian Airlines CCO Andreas Otto. „Wir nutzen frei werdenden Kapazitäten, um bestehende Strecken auszubauen, vor allem Richtung Nordamerika. Mit diesen Maßnahmen wollen wir vor allem Geschäftsreisende und Transferpassagiere in Osteuropa ansprechen und damit auch mehr neue Kunden gewinnen.“

Was passiert, wenn ich schon einen Flug gebucht habe, welcher nun gestrichen wurde? 

Passagiere, deren Flüge nun gestrichen werden, werden von Austrian Airlines natürlich kostenlos auf alternative Verbindungen umgebucht. Solltet Ihr betroffen sein, könnt Ihr Euch durchaus mit Austrian Airlines in Verbindung setzen und Euch auf Eure neue Wunschverbindung umbuchen lassen. Man wird allerdings sicher versuchen, Euch auf einen Flug innerhalb der Lufthansa Gruppe oder der Star Alliance umzubuchen.

Austrian Airlines streicht viel Ziele | Frankfurtflyer Kommentar

Austrian Airlines verändert mit dieser neuen Ausrichtung besonders die Strategie auf der Langstrecke. So hat man bisher eine Vielzahl von Zielen teilweise nur an wenigen Tagen der Woche angeflogen. Besonders bei den Urlaubsdestinationen wird man nun den Rotstift ansetzen und versuchen attraktiver für Geschäftsreisende zu werden indem man die Business Ziele in den Frequenzen ausbaut.

Ich verstehe die Beweggründe von Austrian Airlines hier durchaus und vermutlich macht diese neue Ausrichtung durchaus Sinn, allerdings bedauere ich es, dass die teilweise sehr exotischen Urlaubsdestinationen nun gestrichen werden. Aber vielleicht sehen wir ja schon bald Langstrecken von Eurowings ab Wien zu solchen Urlaubsdestinationen.

 

 

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