Avianca entfernt die Business Class und baut 30 zusätzliche Sitze ein

Avianca Premium

Avianca befindet sich durch die Covid-19 Pandemie in einer Krise und muss sich neu aufstellen. Das Unternehmen hat den Insolvenzschutz nach Chapter 11 beantragt und will effizienter werden. Die eingebrochenen Buchungszahlen sowie die wachsende Anzahl der Billigflieger in Lateinamerika machen der Airline zu schaffen. Eine Maßnahme betrifft die Kurz- und Mittelstreckenflotte, die Jets der Airbus A320 Teilflotte werden neu konfiguriert.

Business Class, Monitore und Steckdosen verschwinden

Mit nur 150 Sitzen in einem A320 bewegt sich die Passagierkapazität auf einem niedrigen Durchschnittswert in der Branche. Auch Lufthansa hatte eine solche Anzahl an Sitzplätzen in dem populären Kurzstreckenjet, diese Zeiten sind aber schon längst vorbei. In den meisten Kabinen sind bereits seit Jahren zwischen 168 und 180 Plätze verfügbar.

Foto: Avianca

Bei Avianca sind in den ersten drei Reihen auch noch 12 „echte“ Business Class Sessel mit mehr Platz und einer deutlich großzügigeren Sitzfläche verbaut. Diese sind in einer 2-2 Konfiguration angeordnet und verfügen über persönliche Sitzbildschirme, neigbare Rückenlehnen und Leselampen.

Avianca A320 Business Class

Persönliche Bildschirme gehören – genauso wie Steckdosen an jedem Platz – auch in der Economy Class zum Produktstandard der Fluggesellschaft. Allerdings werden mit dem Maschinentyp auch Strecken mit über fünf Stunden Flugzeit durchgeführt.

Avianca A320 Economy Class

Doch dies kann und will sich Avianca nicht mehr auf Dauer leisten und wird das Interieur der Maschinen radikal verändern. Neben neuen Sitzen wird man das SpaceFlex-Kabinenkonzept von Airbus umsetzen, dadurch werden z.B. die Waschräume hinter der letzten Sitzreihe in die Bordküchen versetzt.

20% mehr Sitze

Bei den Sitzen hat man mit Recaro ein neues Produkt entwickelt, welches exklusiv für Avianca produziert wird. In den ersten drei Reihen der Kabine kommt ein neuer Premium-Sitz, der jedoch nicht mehr als Business Class vermarktet wird. Die neue Sitzeinheit wird eine Mittelkonsole haben, zusätzlich sind Halterungen für persönliche elektronische Geräte angebracht. Steckdosen verschwinden, über USB-Anschlüsse bleibt die Lademöglichkeit für Kleingeräte.

Avianca Premium

Damit rückt Avianca in Richtung innereuropäische Business Class, wo der blockierte Mittelsitz zum Standard geworden ist. Im Unterschied dazu wird die Sitzfläche jedoch breiter sein, die Mittelkonsole dient als Ablage und ist fest installiert.

Weiter geht es in der Kabine mit den Reihen 4 bis 14, diese Sitze werden als „Plus“ vermarktet. Die Vorteile neben der Lage in den vorderen Reihen sind variable Kopfstützen, Halterungen für Smartphones oder Tablets und USB-Anschlüsse zur Stromversorgung. Die Rückenlehne lässt sich nach hinten neigen.

Ab der Mitte des Flugzeuges gibt es dann bis zur letzten Sitzreihe die regulären Economy-Sitze ohne Kopfstützen und mit starren Rückenlehnen.

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Willkommen in der Gegenwart. Avianca macht einen Zeitsprung und gleicht die Kapazität des Airbus A320 auf die maximale Sitzplatzanzahl an. Mit Billigfliegern und den europäischen Carriern kann man das Produkt und Streckennetz aber nicht ganz vergleichen, die durchschnittlichen Flugzeiten der Maschinen sind bei Avianca deutlich höher.

Der neue Premium-Sitz sieht zunächst ungewöhnlich aus, ich kann diesem aber etwas mehr abgewinnen als dem typischen Europa-Business-Sitz mit freiem Mittelplatz. Immerhin will Avianca diesen der Kundschaft nicht als Business Class Sitz unterjubeln und distanziert sich damit vom Langstreckenprodukt.

Avianca fliegt damit Strecken von bis zu sechs Stunden und führt zudem auch längere Nachtflüge innerhalb von Südamerika und in die USA durch. Spätestens dann können das Catering auf Porzellan oder ähnliche Annehmlichkeiten kaum über einen Economy Sitz der als Business Class verkauft wurde hinwegtrösten.

 

Danke: OMAAT

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