
Austrian Airlines war lange ein Sorgenkind in der Lufthansa Gruppe, aber die charmante Airline aus Österreich hat den Turnaround nun offensichtlich geschafft und bereits 2022 hat man wieder einen (kleinen) Gewinn ausweisen können. Auch 2024 konnte man solide Zahlen vorweisen und dies war immer die Bedingung für Lufthansa, Austrian Airlines wieder wachsen zu lassen. Genau dies passiert nun und wohl sogar in größerem Ausmaß als man oft angenommen hat. Weitere Boeing 787-9 Dreamliner sollen kommen und auch der Airbus A220 ist in den Fokus in Wien geraten.
✈️ Erneute Expansion: Austrian Airlines wächst bis 2028 auf 12 Boeing 787-9.
🔄 Flottenstrategie: Airbus A220 als Ersatz für Embraer 195 geplant.
🤝 Kooperation: Air Baltic soll weiter Wet-Lease-Flüge für Austrian durchführen.
Ein wichtiger Teil des Ausbaus von Austrian Airlines war das Bekenntnis zur Langstrecke und man hat für die Erneuerung der Langstrecke die Boeing 787-9 vorgesehen. Bisher hat man die geplante Flottengröße von einmal 10 auf 11 Dreamliner ausgebaut und wie es aussieht, wird Austrian Airlines sogar 12 Boeing 787-9 erhalten, was eine weitere Expansion auf der Langstrecke bedeutet.
Austrian Airlines musste bisher deutlich länger als geplant auf die ersten fünf neuen Dreamliner warten, welche aktuell noch bei Lufthansa fliegen, weil weitere Flugzeuge aktuell von Boeing nicht an Lufthansa ausgeliefert werden können. Daher hat man in Wien zwei Boeing 787-9 aus Beständen der Bamboo Airlines aus Vietnam gemietet und diese werden wohl nun langfristig Teil der Flotte bleiben.
Austrian Airlines geht aktuell davon aus, dass man im Winter 2025/2026 nun aber die ersten Dreamliner von Lufthansa übernehmen kann, wenn wirklich ab September die ersten neuen Boeing 787-9 mit Allegris-Business-Class aus den USA nach Frankfurt geliefert werden. Bis in den Winter 2026/2027 plant Austrian Airlines dann damit, dass man alle aktuellen fünf Boeing 787-9 von Lufthansa bekommt und damit dann sieben aktive Boeing 787 in der Flotte hat.
Weitere fünf Boeing 787-9 sollen dann für Austrian Airlines bis 2028 direkt von Boeing geliefert werden und damit wird man in den kommenden drei Jahren die Flotte auf 12 Dreamliner ausbauen, womit man jetzt ein Langstreckenflugzeug mehr erwartet als einmal vorgesehen.

Airbus A220-300 steht auf der Wunschliste von Austrian Airlines
Aber nicht nur auf der Langstrecke sollte sich bei Austrian Airlines einiges tun, und man schaut hier gerade sehr deutlich auf den Airbus A220-300, den man schon bei SWISS und ITA Airways in der Gruppe hat und auch Lufthansa hat hier weitere Maschinen bestellt.
In Wien ist der Airbus A220-300 aktuell schon regelmäßig für Austrian Airlines durch den Wet-Leasing-Partner Air Baltic im Einsatz, aber man erwägt gerade auch, diese Partnerschaft noch auszubauen und ganzjährig auf die Dienste von Air Baltic zu setzen.
Damit aber nicht genug, denn Austrian Airlines will mittelfristig die Flotte vereinheitlichen und das Ziel ist es, eine Langstreckenflotte aus Boeing 787 zu haben und auf Kurzstrecken eine reine Airbus-Flotte. Hier fliegt man bereits die Airbus-A320-Familie, aber der Airbus A220-300 kommt hier vor allem als Ersatz für die 17 Embraer 195 in Frage, die man bei Austrian Airlines fliegt. Eine Entscheidung ist hier noch nicht getroffen worden, aber es gilt als wahrscheinlich, dass Austrian Airlines eigene Airbus A220 bekommt.
Bei Austrian Airlines steht alles auf Wachstum | Mehr Boeing 787 und Airbus A220 sollen kommen | Frankfurtflyer Kommentar
Bei Austrian Airlines geht es nun voran und man hat die Airline nicht nur wieder in die Gewinnzone gebracht, sondern die Lufthansa Gruppe wird sie auch ausbauen. Dass Austrian Airlines nun sogar noch einen weiteren Dreamliner bekommen soll und die Flotte bis 2028 auf 12 Boeing 787-9 ausgebaut wird, ist durchaus eine gute Nachricht, denn hierdurch wird das Angebot an Langstrecken ab Wien wohl noch erweitert werden.
Interessant ist, dass man in Wien nun auch am Airbus A220 interessiert ist. Hier könnte man von den 40 bereits bestellten Airbus A220-300 aus der grauen Flotte der Lufthansa möglicherweise einen Teil erhalten und vielleicht wird Lufthansa für Austrian Airlines die Bestellung noch ausbauen, denn man hat auch noch 20 Optionen für den Airbus A220-300 in den Orderbüchern von Airbus stehen.
Interessant wird, welche Ziele damit bedient werden sollen.
Derzeit haben wir folgende Ziele (ggf. saisonal):
EWR, JFK, IAD, ORD, LAX, BOS, YUL, CUN, BKK, PVG, NRT, MLE
Bei weiteren Zielen wäre die Frage, weitere *A Hubs oder O/ D Ziele? In ersterem Fall wären SFO und SIN bestimmt hoch im Kurs. Was wäre noch denkbar? Delhi?
Zunächst mal: Die LH-Gruppe ist nicht immer besonders mutig bei neuen Destinationen. Entweder wird zuerst die Frequenz bestehender erhöht und wenn dann eine Airline eine neue Destination erhält, ist es meist eine solche, welche bereits von einer anderen angeflogen wird. Neustes Beispiel: Der neue Edelweiss-Flug nach Windhoek ist zwar logisch für Rundreisen im südlichen Afrika, doch die Debatte ging in den letzten Monaten in Richtung Peru oder Vietnam, was auch von Reiseveranstaltern mehr präferiert wurde. Doch nach WDH fliegt bereits eine LHG-Airline im Gegensatz zu LIM oder SGN. Deswegen gehe ich davon aus, sollte OS eine neue Destination erhalten, dass diese bereits von einer anderen Konzernairlinie bedient wird.
Wenn sich US-Nachfrage wieder stabilisiert, dann sicher SFO plus LAX ganzjährig statt saisonal. MIA wäre dann auch noch ein Kandidat sicher in der Wintersaison.
VIE-SIN ist momentan Scoot-Gebiet, da wird man sich mit SQ absprechen müssen. SIN hätte man jetzt schon anbieten können, hat jedoch eine zweite BKK-Rotation präferiert, obwohl dort mit EVA eine Allianzpartnerin bereits die Verbindung ebenfalls anbietet.
Indien ist ohnehin ein Wachstumsmarkt in der LH-Gruppe, da wird schon seit geraumer Zeit auch bei LH und LX spekuliert. DEL und BOM wären da sicher Kandidaten, auch im Rahmen der Zusammenarbeit mit Air India. Bei LX war mal BLR ein Thema, vielleicht wäre das auch was für OS.
Für Südamerika hat sich die LH-Gruppe die ITA ins Boot geholt, welche dort zusätzliche Kapazitäten anbietet, deswegen glaube ich das eher nicht, zumal dort abgesehen von BOG ein Star Alliance-Hub fehlt – und selbst der wird nicht mal von FRA aus täglich angeflogen und von ZRH aus zweimal wöchentlich saisonal.
Danke für diesen sehr aufschlussreichen Kommentar! Die Erfahrung zu Edelweiss ist interessant. Natürlich gibt es gewisse Synergien, wenn man einen Ort bedient, zu dem andere Groupairlines bereits unterwegs sind. Tatsächlich würde ich einen Ort wie Peru oder Vietnam zuerst von der Mainline erwarten statt einer (Leisure)-Tochter, die Umsteigemöglichkeiten in FRA sind doch deutlich größer als in ZRH. Andererseits: Wenn Reiseveranstalter das schon vorschlagen, stecken da sicher auch gewisse Zahlen hinter.
Es bleibt spannend, wohin OS entwickelt wird.
Wie du schon sagtest, hat ITA ja noch einen Südamerikafokus in der LHG, Brussels hat einen Afrikafokus, daher halte ich eine Bedienung eines etablierten LHG-Ziels in Nordamerika oder Asien für wahrscheinlicher. Bin gespannt, was es wird!
Zu Edelweiss: Es gab oder gibt Verhandlungen für eine Verbindung ZRH-LIM mit WK, da Peru eine gewisse touristische Nachfrage aus der Schweiz aufweist. Vielleicht wartet man noch ab, bis LH genügend 787 hat, mit denen sie ja bekanntlich das Südamerikaangebot erweitern möchte, um dann Synergien schaffen zu können. WK scheint eine gewisse Autonomität bei der Routenplanung zu haben, CTG oder CMB fliegen ja im Konzern auch nur sie an. SGN hatten sie Prä-Covid im Angebot, damals war Vietnam aber noch nicht so ein Hype wie heute und mit A343 auch weniger wirtschaftlich zu bedienen als mit A359. Bernd Bauer hat explizit von Brasilien, Peru und Vietnam gesprochen.
zu OS: Ich sehe da SIN, SFO oder JNB in der Poleposition. Alternativ saisonal vielleicht noch YVR.
Der Star-Alliance Hub in Lateinamerika ist PTY. Aber das hat man bei LH offenbar immer noch nicht begriffen. Nach dem kurzen Gastspiel von LH in PTY flog dann noch kurz die Billigtochter, das wars. Irgendwie dämlich, denn von PTY kann jede auch nur halbwegs bedeutende Stadt in Lateinns Markt können nun KLM, Iberia und andere übernehmen.
(Für VIE ist PTY keine Destination, das ist mir klar, aber für MUC und ZRH wäre es eine.)
Condor bezeichnet ja jetzt Copa als Partnerin…
LH war eigenen Angaben zufolge mit der Auslastung nicht zufrieden. Scheint mich zu überraschen, Copa hat ja wirklich ein dichtes Anschlussnetz. Vielleicht kommt man dann wieder von selber drauf, dass man es ja nochmals probieren könnte.
Allegris Disaster.
Ich persönlich hoffe, dass Austrian wieder Südafrika anfliegt, egal ob Jnb oder Cpt. Ich glaube, das hat Potenzial.
Leider ein komplett falscher Bericht.
Die AUA legt gerade mitten im Luftfahrtboom ein Schrumpfungspaket auf. Die Emmy wird in den nächsten Jahren ersatzlos ausgeflottet bzw. kommen vl 6 A320 dazu und der Wetlease wird verstärkt.
Aus heutiger Sicht 11 Flugzeuge weniger in der Flotte!
Der AUA CEO spricht davon, dass man sich die A220 als ersatz für die Embraer anschaut. Beschlossen ist das noch nicht, aber auch nicht, dass die Embraer ersatzlos gehen! Woher diese info kommen soll entzieht sich meiner Kenntnis und du schreibst es ja auch nicht.