Bei Swiss ist die Maske nun auch Pflicht

Der Trend hält an, die dringende Empfehlung zum Bedecken von Mund und Nase an Bord weitet sich immer mehr zur Pflicht aus. Nachdem bei der Muttergesellschaft Lufthansa diese vor einem Monat in die allgemeinen Beförderungsbedingungen aufgenommen wurde, schließt sich jetzt auch die Tochter Swiss an.

In der Schweiz schreiben die Behörden ebenfalls eine Maskentragepflicht in allen Öffentlichen Verkehrsmitteln vor. In der Verordnung sind Flugzeuge aber nicht explizit erwähnt, der Nationalcarrier Swiss hat sich dennoch dazu entschlossen die bisherige Empfehlung in eine Pflicht umzuwandeln.

Tragepflicht ist bereits gültig

Diese wurde Anfang dieser Woche umgesetzt und gilt bis auf Weiteres. Während des Boardings, des Fluges und bis zum Verlassen der Maschine sind Passagiere verpflichtet, Mund und Nase zu bedecken. Empfohlen sind Alltagsmasken aus Stoff oder medizinische Schutzmasken. Von der Pflicht ausgenommen sind Kinder bis sechs Jahre und Personen, die beispielsweise aus medizinischen Gründen keine Gesichtsmaske tragen können. Fluggäste werden gebeten, selbst eine Maske mitzubringen, für Ausnahmefälle ist eine kleine Anzahl Masken an Bord verfügbar.

Die Maske darf auch vorübergehend zum Essen und Trinken abgenommen werden. Selbstverständlich muss die Bedeckung auch beim Druckabfall abgenommen werden, um die Sauerstoffmaske aufsetzen zu können. Sollte ein Fluggast die Maske ohne erkennbaren Grund über eine längere Zeit entfernen, ist die Crew dazu angehalten einzuschreiten. Dies soll aber freundlich und mit Augenmass geschehen.

Crews haben Spielraum

Insistieren – aber nicht um jeden Preis, so die Überschrift einer Mitteilung an die Crews. Für die Mitarbeiter gilt das Tragen der Maske ebenfalls, ausgenommen hiervon sind lediglich die Piloten. Flugbegleiter müssen im direkten Kundenkontakt immer eine Maske tragen. In den Servicepausen oder dann wenn der Mindestabstand eingehalten werden kann, darf die Bedeckung abgenommen werden.

Je nachdem wie Passagiere verteilt sind, kann die Social Distancing-Abstandsregel eingehalten werden. Daher soll auch großzügig gehandelt werden, wenn Flugzeuge nicht ausgebucht sind.

Seit dem 4. Mai galt bei Swiss die dringende Empfehlung einer Maske, die Fluglinie war mit der Umsetzung bisher sehr zufrieden. Man schätzt, daß der bisher dringende Ratschlag von etwa 95 Prozent der Reisenden befolgt wurde. Grundsätzlich wird eine Ansteckung mit dem COVID19-Virus an Bord von Flugzeugen als gering eingestuft. Seit Ausbruch der Pandemie sind auf Flügen von Swiss keinerlei Ansteckungsfälle bekannt.

Bei Swiss ist die Maske nun auch Pflicht | Frankfurtflyer Kommentar

Informieren, Aufklären und Unterstützen, Insistieren und Deeskalieren. So kommuniziert Swiss den idealen Ablauf wenn ein Passagier die Tragepflicht ignoriert oder schon ohne Maske an Bord kommt. Man möchte eine Transportverweigerung möglichst vermeiden.

Ich bin überzeugt davon es mit Freundlichkeit weit zu bringen. Manche Gäste kennen nur die etwas dickeren Community-Masken und tun sich mit den meist dünneren chirurgischen Masken leichter. Nicht zu verachten ist die Befestigung der Maske. Mich persönlich stört nach einer Zeit das Scheuern der Gummis an den Ohren und bevorzuge Maken, die man am Hinterknopf knoten kann. Die Wahl der richtigen Maske spielt also eine wichtige Rolle.

 

12 Kommentare

    • Nur weil man eine Maske tragen muss gleich alle Flüge stornieren? Das ergibt einfach keinen Sinn, man fliegt ans Ziel und nicht wegen des Fliegens (zumindest aktuell). Was stört dich denn so an der Maske und wie gehst du denn bitte aktuell einkaufen?

      • Ich gehe aktuell nur das aller allernotwendigste einkaufen. Und mein Einkauf dauert keine 30 Minuten. Meine gebuchten Flüge sind Langstrecke mit mind 12 Stunden Flugdauer. Außerdem werde ich sicher nicht zu den Mitläufern gehören, die sich jeden Stuß aufbinden lassen. Überlege mal, warum die Mehrheit der Politiker (Paradebeispiel der Ministerpräsident von BW!) nur zu Show-Zwecken eine Bedeckung tragen. Und, meine Flüge habe ich gerade storniert…

          • Hahahaha. Selten so einen sinnbefreiten Vergleich gesehen. Zum einen kann ich bei der Entscheidung des Tragens eines Gurtes mein eigenes Risiko selbst evaluieren und bestimmen zum anderen hat ein Sicherheitsgurt im Zweifel immer noch mehr Sinn als die komplett sinnbefreite Bedeckungspflicht von Mund und Nase (eine Maskenpflicht gibt es aktuell rein von der Nomenklatur schon einmal nicht!). Wer benutzt beispielsweise denn ein Kondom nach eingetretener Schwangerschaft?
            Und die Vergleiche mit Bolsonaro und die ungeprüfte Übernahme der Parolen der Staatsmacht zeigen mir leider welchem politischen Spektrum das zuzuordnen ist. Schade, dies hätte ich in diesem Kreis nicht erwartet.

    • So ganz genau kann ich auch nicht verstehen, warum diese Maskenfrage einen derartigen Einschnitt in die Persönlichkeit darstellen kann.
      Die Dinger sind alles andere als bequem, darin besteht wohl Einigkeit im gesamten bekannten Universum. So wie praktisch alle bisherigen Untersuchungen ergeben, sind die Dinger wegen ihrer flugweitenreduzierenden Wirkung (der Tröpfchen natürlich …) wohl das effektivste Mittel gegen die Ausbreitung der Viren.
      Aber gut, persönliche Ansichten sind halt, wie sie sind.

      Habe mir heute mit einer Enkelin Terminal I von MUC angesehen. Sehr gespenstig. Ein paar Handwerker schrauben noch Sichtblenden an die Schalter, ein paar Reisende irrlichtern auf der Suche nach ihrem Flug, ansonsten Leeeeeere. Allerdings ein toller Abenteuerspielplatz, Aufzüge und Rolltreppen funktionieren bestens.

  1. @rainer haeßner
    Vielen Dank, dass du versuchst, die Debatte abzuschwächen und auf ein anderes Thema zu lenken. So ein großes Gebäude ganz für sich alleine ist bestimmt toll!
    @udo
    Ich kann durchaus verstehen, dass du keine 12 Stunden eine Maske tragen möchtest, das sollte jedem selber überlassen werden. Es war jedoch nie meine Intention, hier eine politische Debatte anzustoßen, dies hier ist ein Luftfahrtportal, wo man sich über Lufthansa, Ryanair oder wen auch immer aufregen kann/darf (ob begründet oder nicht). Lasst uns lieber unsere Erfahrungen und Tipps ( vielleicht gibt es ja auch noch Airlines ohne Maskenpflicht ) sammeln und hier diskutieren, politische Debatten und Themen sollten trotz der aktuellen Situation woanders diskutiert werden.

  2. Beim Schlafen rutscht mir dann halt die Maske dauernd und „versehentlich“ bis zum Hals runter…übrigens beträgt der Abstand bis zum Nachbarn / Nachbarin in der First mehr wie 1500 Millimeter. Da muss man jetzt halt einfach durch und auf bessere Zeiten hoffen

    • Hab alles geschoben, lässt einen ja sowieso kaum jemand ins Land im Moment. Ich würde für’s Schlafen in der F, wenn man denn fliegen will/muss und es forciert wird, eine FFP2- oder FFP3-Maske mit Ventil nehmen. Die sitzen besser, und mit Ventil fällt das Atmen zumindest mir ausreichend leicht. Bei körperlicher Arbeit würde ich die nicht länger als 1,5h tragen, im Schlaf geht es sicher deutlich länger.

      Bevor jetzt jemand aufschreit: Die Funktion, Tröpfchen/Speichel/Schnodder zurückzuhalten, ist auch mit Ventil gegeben. Einige Aerosole gehen natürlich durch das Ventil nach außen (je nach Lage nach vorne oder zur Seite), das passiert bei einer Stoffmaske aber auch zum Teil an den Rändern. Zusammen mit dem Abstand in der F und der baulichen Trennung sehe ich keinen Grund dagegen.

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