Beinahe-Katastrophe am Flughafen Austin

Screenshot: Flightradar24

Ein Fedex-Frachtflugzeug und eine Southwest-Passagiermaschine sind am Flughafen Austin in Texas scheinbar nur knapp einer Katastrophe entgangen. Nur das Durchstarten der Boeing 767 von Fedex verhinderte, dass die Maschine mit einer 737 von Southwest kollidierte. Flugdaten zeigen, wie knapp es dabei vor sich gegangen sein muss.

Das Portal „The Aviation Herald„, welches sich mit Vorfällen in der Luftfahrt befasst, berichtet über den kritischen Vorfall. Danach war eine Boeing 767F des Logistikunternehmens Fedex in der finalen Phase ihres Fluges von Memphis (MEM) nach Austin (AUS). Der Tower in Austin hatte schon die Freigabe für die Landung auf der Landebahn 18L erteilt.

Zu diesem Zeitpunkt bereitete sich auch eine Boeing 737 der Fluggesellschaft Southwest für seinen Flug nach Cancun (CUN) vor. Sie erhielt die Startfreigabe ebenfalls von Runway 18L, wurde jedoch darüber informiert, dass eine 767 im Landeanflug sei. Auch der Pilot des Flugs Fedex 1432 versicherte sich nochmals. Der Tower bestätigte und informierte, dass zum Zeitpunkt der Landung der Verkehr auf der Startbahn weg sei.

Screenshot: Flightradar24.com

Nur wenig später bestätigte Southwest-Flug WN708, dass sich ihre 737 auf der Startbahn bewegt. Zu diesem Zeitpunkt lag der Flughafen Austin in dichtem Nebel, als jemand (es nicht geklärt ob der Fedex-Pilot oder ein Fluglotse) dem Southwest-Cockpit das Kommando gab, den Start abzubrechen. Die Boeing 737 setzte den Startvorgang jedoch fort, während die Fedex 767 durchstartete (Go Around).

Soweit die Flugdaten von Flightradar24 korrekt sind, hat Fedex während des Go Arounds den Urlaubsflieger von Southwest überflogen und zog dann eine Linkskurve, während Flug WN708 mit einer Rechtskurve in den Himmel aufstieg. Dabei war der Widebody von Fedex schon auf nur etwas mehr als 100 Fuß gesunken.

Die Passagiere an Bord dürften wohl kaum realisiert haben, wie knapp sie einer Katastrophe entgangen sind.

 

Ausschnitt aus dem Funkverkehr zwischen dem Tower in Austin und den betroffenen Flugzeugen von Fedex und Southwest:

Tower: “FedEx 1432 heavy, Austin Tower, 18L, cleared to land.”
FedEx pilot: “Cleared to land, 18L, FedEx 1432 heavy.”
Southwest pilot: “Tower, Southwest 708, we’re short of runway 18L, we’re ready.”
Tower: “Southwest 708, Austin Tower, 18L, cleared for takeoff, traffic three mile final, it’s a heavy 767.”
Southwest pilot: “Okay, cleared for takeoff 18L, copy the traffic, Southwest 708.”
FedEx pilot: “Tower confirm, FedEx 1432 heavy, cleared to land 18L?”
Tower: “FedEx 1432 heavy, that is affirmative, you are cleared to land, traffic is departing prior to arrival.”
FedEx pilot: “Roger.”
Tower: “Southwest, confirm on the roll.”
Southwest pilot: “Rolling now.”
FedEx pilot: “Southwest abort, FedEx is on the go.”
Southwest pilot: “Negative.”

Und hier ein Mitschnitt des Funkverkehrs:

Beinahe-Katastrophe am Flughafen Austin | Frankfurtflyer Kommentar

In solch einem Moment wird mir dann wieder bewusst, auf wie detaillierte Flugdaten man heute doch Zugriff hat. Flugverläufe lassen sich live mitverfolgen. Mitschnitte der Funkverkehrs sind öffentlich verfügbar. Im schlimmsten Fall ist man live dabei, wenn sich eine Tragödie ereignet. So wie im vergangenen Jahr, als ein führungsloser Privatjet auf Grund von Treibstoffmangels in der Ostsee abstürzte.

Zum Glück ist es in dem Fall gut gegangen und die Cockpit-Crew hat sich in letzter Sekunde dazu entschlossen, einen Go-Around durchzuführen. Die Katastrophe ist ausgeblieben. Doch an Hand der Flugdaten sah es äußerst knapp aus.

Quelle: avherald.com

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