Den Mitarbeitern von Swissport ist in Dublin ein bedauerlicher Fehler passiert, bei der Entladung einer Maschine der Aegean Airlines wurde aus Versehen ein Sarg zurückgelassen. Während die Hinterbliebenen am Flughafen auf den Verstorbenen warteten, machte sich das Flugzeug samt Leiche im Frachtraum wieder auf den Rückweg nach Athen.
Ein irischer Staatsbürger ist letzten Monat in Griechenland verstorben, die menschlichen Überreste sollten daraufhin am 22. Mai mit dem Flugzeug zur Familie nach Dublin gebracht werden. Die Angehörigen organisierten die Beerdigung, auch ein Leichenwagen war bestellt um den Sarg am Flughafen in Empfang zu nehmen.
Die Landung des Aegean Airlines Fluges 630 war für den Vormittag geplant, am gleichen Tag sollte auch die Trauerfeier stattfinden. Doch dazu kam es nicht, die Angehörigen und Bestatter warteten vergeblich.
Swissport entschuldigt sich
Für den Aegean-Airbus war eine Bodenzeit von knapp 1 Stunde eingeplant. Wie immer passierten während dieser Zeit mehrere Dinge gleichzeitig. Passagiere stiegen aus, Fracht wurde entladen, das Flugzeug wurde betankt und gereinigt, die Gäste des Rückfluges boardeten und der Frachtraum wurde neu beladen. Hier kam es offensichtlich zu der unglücklichen Verkettung einiger Umstände, die dazu führten, dass wohl ein ganzes Behältnis mit Gütern und eben auch dem Sarg zurückgelassen wurden.
Der Start des Folgefluges von Irland nach Griechenland war etwa eine Stunde verspätet, womöglich wurden währenddessen auch Unstimmigkeiten bei der Fracht festgestellt. Die Verantwortlichen des Abfertigers Swissport haben eine Untersuchung angekündigt und den Transport umorganisiert.
Da der Sarg erst am frühen Abend wieder in Athen landete und am nächsten Tag kein Linienflug von Aegean Airlines eingeplant war, musste man eine Alternative finden. Der Independent hat eine Stellungnahme von Swissport veröffentlicht:
We are deeply sorry for the family’s experience at such a difficult time and did everything we could to ensure things were resolved as quickly as possible. We are now conducting an urgent investigation to make sure lessons are learned.
Bodencrew vergisst Sarg aus Aegean-Flugzeug auszuladen | Frankfurtflyer Kommentar
Man mag sich kaum vorstellen, wie sich die Ungeduld der Angehörigen am Flughafen steigerte und wie unangenehm es für den Überbringer der Nachricht gewesen sein muss. Der Sarg wurde dann übrigens am folgenden Tag mit einer anderen Airline zu den Hinterbliebenen nach Irland gebracht.
Sicherlich mussten die Mitarbeiter der entsprechenden Schicht zum Rapport antanzen. Ob es Swissport gelungen ist, die Ursache für das Missgeschick zu finden, ist uns nicht bekannt. Fehler passieren nunmal täglich in allen Bereichen, ab und an sind dann auch Wertgegenstände oder empfindliche Waren betroffen, was schon sehr ärgerlich und mitunter kostspielig sein kann.
Dieser Fall dürfte die Emotionen der Familie besonders strapaziert haben. Einen geliebten Menschen zu verlieren ist ohnehin schwer zu verkraften, sich um eine Beerdigung zu kümmern bei der man den Leichnam versenden muss, macht es nicht einfacher. Einem Zeitungsartikel zufolge war die Familie „Devastated“ – am Boden zerstört.
Ich frage mich, ob nicht kontrolliert wird, ob wirklich alles aus dem Flugzeug entladen worden ist.
Da haben aber mehrere Stellen versagt.
Der Mensch, der das Flugzeug entladen hat. Dann der Mensch, der die Frachtpapiere kontrolliert hat. Und der Mensch, der das Flugzeug wieder beladen hat.
Wenn man Koffer aufgibt ohne mitzufliegen fällt es sofort auf. Und der Koffer wird dann gesucht.
Aber wie kann man dann einen Sarg vergessen, der ist doch größer als ein Koffer.
Und warum hat man denn Sarg nicht wieder am selben Tag zurückgeflogen. Wenn es doch der Fehler der Menschen am Flughafen gewesen ist.