Bordservice in Zeiten von Corona

Noch sind die meisten Flugzeuge am Boden und das Flugprogramm vieler Airlines ist sehr eingeschränkt. Das Kontaktverbot wirkt sich auf die gesamte Reisekette aus, der Komfort ist eingeschränkt. An den Flughäfen gibt es nur vereinzelte Möglichkeiten der Versorgung am Kiosk oder an Automaten. Zahlreiche Lounges wurden geschlossen, die Betreiber arbeiten fieberhaft an neuen Konzepten. Und wie sieht es während des Fluges aus? Was bieten die Fluggesellschaften ihren Gästen an Bord?

Um Kontakte zu minimieren und auch die Crews in der Kabine zu schützen gab es bereits zahlreiche Maßnahmen. Die meisten Flugbegleiter müssen nun Masken tragen und dürfen Handschuhe benutzen. Manche Airlines haben sogar eigene Kreationen entworfen, die eher Ganzkörper-Schutzanzügen ähneln als Uniformen.

Allgemeine Anpassungen

In Sachen Komfort und Bordservice gibt es verschiedene Veränderungen. Diese unterscheiden sich meistens auf Kurz- und Langstrecken. So sind besipielsweise  bei vielen Gesellschaften Kissen und Decken verschwunden, bzw. diese werden für Notfälle zurückgehalten. Auf Langstrecken wird es anders gehandhabt. Dort bieten manche nur Decken oder Kissen an, andere haben diese nur für Kunden in den höheren Reiseklassen beladen.

In den Sitztaschen sind meist neben Sicherheitsinstruktionen und Spucktüten die Magazine der Fluglinien untergebracht. Lufthansa hat durch das limitierte Flugangebot hat den Druck der Kundenzeitschriften bis auf Weiteres eingestellt, fast alle Airlines habe diese aus hygienischen Gründen ganz von Bord verbannt. Ähnlich sieht es mit regulären Zeitschriften und Zeitungen aus.

Bei der Verpflegung gibt es zahlreiche Einschränkungen. Sogar Lowcoster wie Ryanair haben das Angebot, welches nur gegen Bezahlung erhältlich ist, gekürzt. Man bittet Passagiere kontaktlos zu bezahlen. Bei den Carrier, die kostenlosen Service anbieten, wird das Angebot weiterhin von der Dauer des Fluges unterschieden. Dinge wie heiße Tücher oder Speisekarten findet man jedoch zur Zeit gar nicht mehr.

 

Aegean

Die griechische Airline hat Ihre Kunden über die aktuellen Maßnahmen per E-Mail informiert. Alle Gäste erhalten eigene Wasserflaschen und abgepackte Snacks. Dazu gibt es ein Desinfektionstuch. Für die Unterhaltung sollen Gäste ihr persönliches Device und das Streaming über WLAN nutzen, welches auf den meisten Flügen verfügbar ist. Darüberhinaus werden drei Sitzreihen geblockt, um eventuelle Verdachtsfälle im Flug umsetzen zu können. Der Bordverkauf wird ausgesetzt.

British Airways

Auf allen Kurzstrecken wird der Bordservice so gut wie eingestellt. Das Buy-on-Board Sortiment ist aktuell gar nicht mehr verfügbar. Stattdessen wird kostenlos Wasser und eine Erfrischung gereicht. Auf Langstrecken gibt es eine Auswahl von alkoholfreien und heißen Getränken, sowie verpackten Menüs. Im Voraus bezahlte Mahlzeiten werden nicht mehr beladen, Gäste sollen sich für eine Erstattung an die Airline wenden.

American Airlines

Bei Flügen unter 4,5 Stunden erhalten Passagiere in der Economy Class einen kleinen Snack und Wasser. Andere Snacks, warmes Essen oder alkoholische Getränke gibt es gar nicht mehr. Diese werden sonst gegen Cash angeboten, das Sortiment ist temporär nicht verfügbar.

In der First Class bzw. Business Class gibt es unterschiedliche abgepackte Snacks und auch Alkohol während des Fluges. Auf längeren Strecken gibt es heiße Essen, jedoch ohne Auswahl. Die Menüfolge kommt auf einem einzigen Tablett.

Delta

Strengere Maßnahmen hat der Mitbewerber umgesetzt. Bei Delta gibt es auf Flügen in Nordamerika nur noch Wasser für alle Klassen. Auf eine Auswahl und alkoholische Drinks wird genauso verzichtet wie auf Becher und Eis. Erst auf Langstrecken gibt es wieder einen vollen Barservice. Warme Essen sind dann auch für alle Reisende vorgesehen.

Emirates

Emirates möchte Verpackung, Inhalt und Präsentation der Speisen an Bord so anpassen, dass ein Risiko der Übertragung minimal ist. Offiziell hat der Carrier auf der Homepage hervorgehoben den Getränkeservice beizubehalten, die Rede ist aber lediglich von alkoholfreien Optionen. Die Bar auf den Airbus A380- Maschinen bleibt geschlossen, die Duschen in der First Class dürfen nicht benutzt werden.

Darüberhinaus wurden das kostenfreie Internet und der Chauffeurservice für Premium-Gäste eingestellt.

KLM

Am Hub in Amsterdam hat eine Lounge mit eingeschränktem Service im non-Schengen Bereich geöffnet. An Bord ist die Crew dazu angehalten, Kontakte zu vermeiden. Abgepackte Snacks oder Sandwiches werden auf den Tisch oder den freien Nachbarsitz gelegt. Die Tabletts auf längeren Flügen sind eingeschweißt. In den Bordküchen sind auf Nachfrage Snacks erhältlich. Die Airline hat zum Fliegen währen der Corona-Zeit sogar einen Film produziert.

Lufthansa

Beim Kranich gibt es innerdeutsch und auf kurzen Flügen in Europa nur noch eine Wasserflasche für jeden. Auf längeren Flügen innerhalb des Kontinents werden verpackte Sandwiches verteilt. Es wird geprüft im Juni wieder einen vollständigen Getränkeservice anzubieten, dann sollen auch wieder die ersten Lounges öffnen.

Auf Langstrecken entfallen Dinge wie Willkommensgetränk, Sonderessen oder Matratzenauflagen. Warme Essen und Getränke gibt es auf allen Widebody-Strecken. Auf Strecken mit First Class gibt es nach wie vor Kaviar.

 

Singapore Airlines

Auf Flügen innerhalb von Südostasien und China gibt es zur Zeit keinen Bordservice. Stattdessen wird den Gästen bereits beim Boarding eine Tüte mit Snacks, Erfrischungen und Wasser gereicht. Auf allen anderen Flügen werden heiße Essen in allen Klassen serviert. Menükarten werden – wie bei den meisten anderen Airlines – nicht angeboten.

United

Ab zwei Stunden Flugzeit erhalten Gäste in Nordamerika einen Beutel mit einem süßen und salzigem Snack, Wasser und Desifektionstuch. Mahlzeiten auf längeren Flügen werden verpackt oder abgedeckt serviert. Auf Langstrecken werden keine offenen Getränke mehr ausgeschenkt, das betrifft auch Kaffee und Tee. Nur in den Premium-Kabinen gibt es Bier in Dosen und Wein in kleinen Fläschchen.

Bordservice in Zeiten von Corona | Frankfurtflyer Kommentar

Harte Zeiten für die leidenschaftlichen Flieger und Fans der Luftfahrt wie wir es sind. Das Fliegen reduziert sich zur Zeit hauptsächlich auf die Beförderung. Auf Annehmlichkeiten wie das Glas Champagner am Boden, heiße Tücher oder einer Auswahl von mehreren Hauptgängen müssen wir verzichten. Die Maskenpflicht ist inzwischen weit verbreitet und würde den ausgiebigen Genuss ohnehin einschränken.

Auch Zeitschriften und Kissen sind weitläufig verschwunden, es gilt Kontakte zu vermeiden. Spannend wohin die Reise gehen wird. Die Pandemie hat mit Sicherheit Auswirkungen auf den Bordservice der Zukunft.

5 Kommentare

  1. Während die Airlines noch überlegen und Konzepte entwickeln, kehren Länder wieder zurück in die Normalität.


    Ab dem 15. Juni müsse der Mund-Nasen-Schutz nur noch in drei Lebensbereichen verpflichtend getragen werden, erklärte Kurz:

    in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Gesundheitsbereich – etwa in Apotheken – sowie bei „Dienstleistungen, bei denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann“, beispielsweise beim Friseur. Im Handel und für Gäste in Lokalen gelte die Pflicht nicht mehr.

    „Gerade was die Maske betrifft, ist uns vollkommen bewusst: Das war und ist ein Kulturwandel für Österreich“, betonte Kurz. Nun könne man „Stück für Stück die Maske ein bisschen ablegen“, wenn auch nicht gänzlich.

    Ebenfalls ab dem 15. Juni werde die Sperrstunde in der Gastronomie auf 1 Uhr „erweitert“. Ein Mindestabstand von einem Meter müsse weiterhin zwischen Tischen eingehalten werden.

    Wie viele Menschen sich aber als Gruppe an einem Tisch niederlassen, dürften künftig „Wirte gemeinsam mit den Gästen entscheiden“, sagte Kurz.

    Österreichs Kanzler richtete aber auch eine Warnung an seine Landsleute. Die Infektionszahlen im Land seien „irrsinnig schnell“ gesunken – genauso schnell könnten sie aber auch wieder ansteigen.‘

    Delta Airlines:

    Hier war ich bisher im Platin Status, solange der Service derart eingeschränkt ist, werde ich nicht mehr mit DL fliegen.

  2. Sollte dieses Getue anfangs September noch stattfinden , so kann ich nur hoffen, dass etwas an einem der beiden F-Class Flüge geändert, oder gleich grad ganz annulliert wird (Verschieben OHNE Kosten). Der Weg ist das Ziel, momentan halt etwas sehr holprig. SIN steht auch im 2021 noch.

  3. Ich bin gespannt, ob sich die Airlines diesen Spuk mit der Hysterie weiter erlauben können. Vor allem in Zeiten, wo immer mehr rauskommt und verifiziert wird, dass alles ziemlich an eine Nullnummer grenzt. Solange es in der C nur abgepacktes Plastiktüten-Essen gibt sowie diese Mundbedeckungs-Mumpitz weitergeht und dazu keine Annehmlichkeit wie Lounges mit echtem (!!) Essen uneingeschränkt offen sind, werde ich keinen Fuß in einen Flieger dieser Airlines setzen.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.