Es gibt keine Transportmöglichkeit die sichererer ist als das Flugzeug und dies liegt insbesondere an den sehr hohen Sicherheitsstandards in der Luftfahrt. Dennoch kommt es natürlich immer wieder (wenn auch sehr, sehr selten) zu Zwischenfällen und diese sind dann auch gar nicht mal so selten recht spektakulär.
Auf einem Lufthansa Flug mit einer Boeing 747-8 von Los Angeles nach Frankfurt am 26. Dezember ist es zu genau so einem Zwischenfall gekommen, denn an Bord kam es durch einen brennenden Laptop zu Rauchentwicklung in der Kabine. Feuer im Flugzeug ist eines der größten Risiken und auch wenn die Lufthansa Crew die Situation wohl sehr schnell wieder unter Kontrolle bekommen hat, hat man sich aus Sicherheitsgründen dazu entschieden in Chicago zu landen.
Dabei hatte LH457 am 26. Dezember dann nur eine Flugzeit von etwa drei Stunden, anstelle der geplanten 11 Stunden und man ist kurz hinter Minneapolis, kurz vor der Grenze zu Kanada abgedreht und nach Chicago geflogen. Dabei handelte es sich dann bei der Landung in Chicago NICHT um eine Notlandung, sondern nur um eine Landung aus Sicherheitsgründen, zu welcher sich die Crew entschlossen hatte. Das Feuer an Bord wurde noch vor der Landung vollständig gelöscht.
Ein Feuer in der Kabine ist dabei für Crew und Flugzeug eine der potenziell gefährlichsten Situationen. Daher werden Kabinen Crews hierauf auch sehr intensiv geschult, wie man ein Feuer wie in diesem Fall an Bord löscht. Erleben will es wohl dennoch niemand gerne.
Der brennende Laptop auf Flug LH 457 befand sich wohl im hinteren Teil der Economy Class in einem Gepäckfach. Auf Instagram gibt es Videos, wie die Crew das Feuer löscht. „Schön“ finde ich dabei die Passagiere, die im Gang im Weg stehen, was wohl das Pendant zu Gaffern bei Unfällen auf der Autobahn ist.
Verletzt wurde bei diesem Zwischenfall niemand und die Passagiere wurden aus Chicago auf alternative Flüge umgebucht. Zwei Flugbegleiter wurden in Chicago vorsorglich wegen dem Einatmen des Rauches behandelt. Der Lufthansa Jumbo, D-ABYJ, ist am 27. Dezember als Sonderflug LH9925 zurück nach Frankfurt überführt worden und befindet sich nach ausgiebiger Kontrolle durch die Technik in Chicago und Frankfurt wieder im Liniendienst.
Brennender Laptop: Lufthansa Boeing 747-8 aus Los Angeles muss in Chicago landen | Frankfurtflyer Kommentar
Feuer in der Kabine oder im Frachtraum sind wohl der Horror einer jeden Flight Crew und auch der Passagiere. Auch wenn es wie in dem Fall des Lufthansa Fluges meist ohne größeren Schaden ausgeht, sind tatsächlich schon Flugzeuge wegen eines Brandes in der Kabine abgestürzt, weshalb hiermit nicht zu spaßen ist, auch wegen der potenziellen Gefahr des Rauches und des Feuers für alle in der Kabine.
Wenn ich von solchen Zwischenfällen lese, bin ich immer wieder froh, dass Crews für gewöhnlich sehr gut trainiert sind und sehr genau wissen was zu tun ist und auch dass man hier lieber aus Sicherheitsgründen in Chicago landet, als weiter zu fliegen, ganz egal wie ärgerlich es ist.
Gut gemacht. Bravo!
Mit dem Handfeuerlöscher einen Brand unter Kontrolle zu bekommen, ist nicht so einfach. Wenn ein Lithiumakku im Spiel ist, schon gar nicht.
Möge die Handlung der Flugbegleiter konzernintern angemessen gewürdigt werden.
Wir wissen ja alle, dass das auch ganz anders ausgehen kann.
https://de.wikipedia.org/wiki/United-Airlines-Flug_232
Lithium Akkus sind furchtbar wenn sie brennen und eigentlich kann man sie fast nur kontrolliert abbrennen lassen. Ich habe vor einigen Jahren mal sehr intensiv mit Lithium Polymer Zellen gearbeitet und alleine wenn man mal gesehen hat wie es aussieht wenn eine kleine Zelle (kleiner als in einem Smart Phone) abbrennt, dann will man eigentlich keinen Laptop Akku brennend in einer Kabine sehen.
Zum Glück ist man mit den Zellen inzwischen sehr weit und sie brennen sehr selten wirklich noch ab, sondern gasen sehr kontrolliert aus. Eine moderne Lithium Zelle darf bei Kurzschluss und wenn mit einem Nagel durchstoßen nicht mehr brennen. Rauchentwicklung hat man dennoch jede menge und auch Hitze, denn die Energie muss ja irgendwo hin….. Alles nichts was man im Flugzeug haben will.
Tschuldigung, falscher Link. Ich meinte diesen Vorfall
https://www.austrianwings.info/2013/06/air-canada-flug-797-toedliche-flammen/
Stelle mir gerade die Frage, ob es an Bord nicht sinnvoll wäre, einen feuerfesten und luftdichen Behälter (größe eines Trolleys)mitzuführen,wo die Crews im worst case – mit feuerfesten Handschuhe und Rauchmaske – die Dinger dort drin abbrennen bzw. ersticken lassen … Ist nur so ein Gedanke.
So was gabs Zeitweise für Mobiltelefone (als Samsung da mal eine schlechte Charge Batterien verbaut hat). Macht aber prinzipiell nur begrenzt Sinn. Weil einen brennenden Akku will man definitiv (auch mit Schutzausrüstung) nicht anfassen. Akkus kann man wirklich nur kontrolliert Abbrennen lassen.
Die Passagiere, die im Gang standen, dürften diejenigen sein, die auf den Sitzen direkt unterhalb des Gepäckfaches gesessen sind. Passt von der Anzahl auch mit den lehren Sitzen. Wären sie sitzen geblieben wären sie in akuter Gefahr gewesen, wenn ein brennender Gegenstand aus dem Fach fallen würde und es hätte auch die Crew bei der Brandbekämpfung behindern können.
Die Art und Weise in der die Flugbegleiterin sich einen Weg an ihnen vorbei bahnt zeigt auch, dass sie eben nicht „Saftschubsen“ sind, sondern im Ernstfall knallhart und effektiv prioritieren können. Für mich eine sehr vertrauensschaffendes Beobachtung.
tolle Leistung!