British Airways-Fluggast im First Class Sitz gefangen

Foto: British Airways (Boeing 787)

Für uns klingt es im ersten Moment nicht wirklich nach einer Strafe in einer Flugzeug-Suite der First Class gefangen zu sein. Genau das ist nun bei British Airways passiert, die Situation war jedoch alles andere als angenehm. Bei dem betroffenen Passagier handelte es sich um einen übergewichtigen Mann, der nicht mehr selbstständig aufstehen konnte. Die Besatzung musste Hilfe holen und die Schiebetür der Suite entfernen lassen um den Gast zu befreien.

Wie der aeroTELEGRAPH berichtet, kam es am letzten Samstagmorgen nach der Landung in London zu dem Vorfall. Das Portal beruft sich auf die britische Zeitung „The Sun„. Demnach saß der Herr auf einem der teuersten Plätze im Flugzeug, bei dem Sitz 1A handelt es sich bei der eingesetzten Boeing 777-300 ER um eine Suite der First Class. Bis zu 14 Passagiere können im vorderen Teil der Maschine die Vorzüge der Luxusklasse genießen und auf angenehme Art und Weise verreisen.

Flug BA74 aus Lagos in Nigeria nahm aber kein angenehmes Ende. Der kurze Nachtflug dauerte sechs Stunden und erreichte den Flughafen Heathrow in den frühen Morgenstunden. Nach dem Erreichen der Parkposition konnte der Passagier von dem Platz 1A aufgrund seiner Körperfülle nicht selbstständig aufstehen und aus dem Flugzeug aussteigen.

Die Crew versuchte den Mann zu unterstützen, war jedoch nicht erfolgreich und musste weitere Hilfe anfordern. Der herbeigerufene Rettungsdienst hatte schließlich die Schiebetür der Suite entfernen lassen. Mit einer Hebevorrichtung konnte man den Gast schließlich befreien.

Den Berichten zufolge dauerte die Rettungsaktion etwa drei Stunden. Die Beteiligten äußerten sich im Anschluss mitleidig, dem Fluggast war die Situation peinlich und unangenehm gewesen.

Das Boulevardblatt zitiert einige Zeugen, die an Bord waren und die Aktion verfolgt haben. Viele hatten Mitleid, einige lobten die Hilfsbereitschaft der Flugbegleiter. Für den Gast war es sicherlich eine peinliche Situation, die Beteiligten sprachen von einer herabwürdigenden Situation.

Hier kann man wieder sehen, dass der Flug für die Crew nach der Landung noch lange nicht vorbei ist. Nicht selten ergeben sich vor dem Feierabend noch Wartezeiten bis alle Betreuungsfälle abgeholt werden, man mit den letzten Gästen vermisste Gegenstände aus den Sitzen holt oder die Maschine ordentlich übergeben hat. Die Geschichte hier ist natürlich ein absoluter Ausnahmefall…

10 Kommentare

  1. Was wäre gewesen. wenn der Flug mit einer Notevakuierung geendet hätte? Für mich stellt sich die Frage, ob a) die Beförderungsbedingungen überhaupt den Flug für den Passagier zugelassen haben; schließlich gefährdet er ja auch andere z. B. in Notfallsituationen, und b) inwieweit hier der „Kommandant“ kein Machtwort im Sinne der Flusicherheit gesprochen hat.
    Das die Situation als „herabwwürdigend“ erlebt wurde, ist subjektiv nachvollziehbar, ist sie objektiv aber nicht.

      • Na ja, ich habe ja auch über 100 kg, aber das Ganze hat mich ein wenig an „Verstehen Sie Spass“ erinnert, wo die Umzugsfirma ein Möbelstück in ein Zimmer gebracht hatte, das nur um Millimeter durch die Tür ging. Dann wurde schnellstens geheim die Türöffnung um einen Zentimeter verringert und jemand hat dann den Umzugsmännern (man verzeihe mir diese unzeitgemässe Formulierung, aber es waren wirklich Männer) gebeten das Möbel in ein anderes Zimmer zu bringen.
        Soviele Piepstöne (wegen vulgären Ausdrücken) habe ich lange nicht mehr am öffentlichen TV gehört.

    • Bitte? Der Herr hat sein Ticket gezahlt, wie jeder andere Passagier auch.

      Und wo fängt man da an, wenn du so eine Gebühr einführen willst? Bei 100 kg, 150 kg, 200 kg?

      • Vielleicht bei 0 kg? Wenn gewisse Airlines schon die Anzahl der Kleidungsstücke beschränken wollen, welche man auf sich tragen darf, wa¨re doch die preisgestaltung nach Gewicht ganz logisch. Oder so wie es die Luftfrachter machen, Volumengewicht! Alles eine Frage der Zeit, wenn wir möglichst billig fliegen wollen, kommt das früher oder später, und es werden sich Dutzende logische erklärungen finden.
        Diskriminierung? Das wir sicher nicht so präsentiert, eher ein „Bonus“ für Untergewicht.

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