British Airways nimmt auf Langstrecken nicht mehr für alle Passagiere Essen mit

Essen im Flugzeug ist ein wichtiger Wohlfühlfaktor und nicht wenige Passagiere machen ihre Bewertung eines Fluges durchaus davon abhängig, wie gut das Essen im Flugzeug geschmeckt hat. Wenn es im Flugzeug aber an Essen fehlt, kann dies durchaus zu ausgewachsenen Beschwerden führen und dennoch will British Airways nun einen Testlauf starten, bei welchem man nicht mehr für jeden Passagier an Bord ein Essen laden wird.

Dabei ist die Idee von British Airways absolut simpel, denn auch wenn man jetzt schon nur für die Passagiere, welche auch an Bord sind Essen auf den Flügen mitnimmt, hat man nach einem Flug meist Unmengen an Speisen, welche nicht angerührt wurden und dennoch aus hygienischen Gründen entsorgt werden müssen.

Dabei sei dieses Problem vor allem auf Abflügen am frühen Morgen oder am Abend festzustellen, wo die Passagiere oft lieber im Flugzeug schlafen, als zu essen. Daher will man nun mit Künstlicher Intelligenz die Anzahl der Essen reduzieren und hier auch unter die Anzahl der Passagiere gehen, um so Abfälle zu verringern und damit auch die CO2 Bilanz der Airline zu verbessern.

Viele Details zu dem Experiment von British Airways gibt es noch nicht und es wurden bisher nur die Mitarbeiter in einem internen Schreiben darüber informiert, dass man solch einen Testlauf startet. Unter den Crews macht sich nun allerdings die Sorge breit, dass es vorkommen kann, dass man doch nicht genügend Essen für alle Passagiere an Bord hat, die etwas essen wollen und so hungrig am Zielort ankommen. Bei vorherigen Experimenten in diese Richtung sei es bereits zu solchen Fällen gekommen.

Neu beim Experiment von British Airways ist nun aber wohl der Einsatz der Künstlichen Intelligenz, welche helfen soll, die genaue Menge der Mahlzeiten zu ermitteln, die man einsparen kann. Dabei haben Airlines wie Emirates und Etihad Airways hier schon sehr gute Erfahrungen mit KI in diesem Bereich gemacht, wobei die beiden Airlines aus den UAE lediglich die weniger beliebten Produkte reduziert und so die Mengen angepasst haben.

Um Abfälle zu reduzieren, lädt auch Lufthansa bei voll ausgebuchten Flügen nicht für alle Passagiere in der Economy Class ein Essen, allerdings ist hier die Versorgung immer sichergestellt, denn sollten doch alle Economy Class Passagiere Essen wollen, wird in der Economy Class das warme Essen aus der Business Class angeboten, wo man aufgrund der Wahlmöglichkeiten deutlich mehr laden muss, als es Passagiere gibt.

British Airways nimmt auf Langstrecken nicht mehr für alle Passagiere Essen mit | Frankfurtflyer Kommentar

Ein durchaus interessanter Ansatz von British Airways, denn die Menge an Essen, die nach einem Flug entsorgt werden muss ist durchaus beeindruckend. Dabei sehe ich hier aber durchaus auch das Potenzial für Probleme, denn vor allem ein Langstreckenflug kann sehr lang werden, wenn man hier nichts zu essen bekommt und Hunger hat.

Ich bin sehr auf die Berichte aus diesem Testlauf gespannt und auch zu welchen Ergebnissen dies bei British Airways führen wird.

Danke: Aerotelegraph

13 Kommentare

  1. Am 03.04. Business Sao Paulo FRA LH als neunter in der rechten Reihe war die Fleischvariante nicht mehr verfügbar. Habe dann Essen mit Fleisch aus der ECO bekommen. Also nicht nur BA.

    • Da war das Wahlessen nicht mehr verfügbar. Bei BA könnte es zu einem Punkt kommen dass man sagen muss: Sorry es gibt gar nichts mehr zu essen.

    • Als Neunter überhaupt? Als Neunter in Ihrer Sektion rechts? Als Neunter des bedient worden? Als Neunte Reihe? Etwas schwammig. Ich nehme an es geht um die Hauptspeise? Also Vorspeiesenauswahl bekommen? Andere Auswahlmöglichkeit bekommen?
      Immerhin haben sie noch Fleisch bekommen, solange man es nötig hat. 😃

  2. > wo man aufgrund der Wahlmöglichkeiten deutlich mehr laden muss, als es Passagiere gibt.

    Wenn nun aber in Zukunft mehr Menschen aus den 6 Gerichten Vorbestellen muss man (im Idealfall) gar kein Gericht zusätzlich Laden.
    Ich vermute aber, im Umkehrschluss hat man dann ja auch mehr Kapazitäten für die ECO.

    Das Risiko bei den ganzen Prognosen und Berechnungen ist, das man komplett daneben liegt. Ich finde übrigens den Begriff K.I. hier genauso fehl am Platz wie bei allen anderen Anwendungen. K.I. bedeutet doch nur, Anhand von Statistikdaten eine Entscheidung treffen. Und je mehr Daten man hat, um so besser geht das. Wenn man nun z.B. Infos über den Passagier sammelt und weiß: Person XY nimmt IMMER Fleisch, kann die Entscheidung mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit richtig getroffen werden. Da die Systeme aber aktuell wohl nur wissen das bei dieser Art von Passagieren (z.B. 20% Familien, 15% Männer unter 20 etc.) so und so viel Prozent Gericht 1 und so und so viel Prozent Gericht 2 nehmen kann das System schnell mal daneben liegen. Vor allem, wenn bestimmte Parameter nicht berücksichtigt werden, weil sie viel zu selten vorkommen.

  3. Spannender Ansatz „um die CO2 Bilanz der Airline zu verbessern“. Diese pauschale Entschuldigung hätte ich gerne mal quantifiziert. Und dann im Vergleich zu den Dienstwagen der Führungskräfte oder den Positionierungsreisen der Besatzungen.
    Oder: Wenn ich nur 70 kg wiege und mein Nebenmann 100 kg, darf ich dann aus 10 Essen (zu je 3 kg) auswählen und er gar nicht?
    Immer diese fadenscheinigen Ausreden je nach Trend, heute gerne noch mit dem Buzzword „KI“ garniert. Man will sparen, sonst nix. Und hinterher dem Pax wieder das verkaufen, was bisher inkludiert war.

  4. Air Canada hat oder hatte zumindest eine bessere Idee gehabt.

    Ich war auf einem Flug von San Juan nach Toronto. Die Business (Premium Rouge) war durch upgrades wie auch bei US Fluglinien voll ausgebucht. Übrig gebliebene Mahlzeiten wurden nachdem alle Business Gäste versorgt waren in der Eco verkauft.
    Nach der zweiten Eco Reihe war bereits alles verkauft.

    So kann man auch Verschwendung vermeiden und noch zusätzlich ein paar Eco Gäste erfreuen, denen die normale Auswahl an zu kaufendem Essen nicht zusagt.

  5. Da heute fast jeder übers Internet bucht, wäre es doch ein Leichtes, Essensvorbestellungen zu integriren.
    Wenn ich auf einer Langstrecke kein Essen bekäme, wäre die Airline für mich künftig gestorben!

  6. Bei dem Fraß, was teilweise von den Airlines dem Gast serviert wird, nur zu verständlich. ich hatte im Juli 3 Langstreckenflüge, mit französischen und US-Airlines. Das Essen sah so unappetitlich aus, dass ich es ungegessen zurückgegeben habe.

  7. generell so an alle hier. Ist doch gut wenn Airlines versuchen darauf zu achten. Wenn man am Ende des Jahres hört das pro Langstrecken Flug 50 kg (geschätztes Beispiel) an Lebensmitteln weg geworfen werden schüttelt ihr doch auch den Kopf 😂 klar spart die Airline dadurch was. Wer will denn zuhause nicht sparen…

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.