British Airways streicht diesen Sommer 10.300 Flüge

Ein Airbus A320neo von British Airways. Foto: Sebastian

Beim Thema Chaos an Flughäfen und Flugstreichungen schauen wir immer auf Deutschland und die Lufthansa, aber auch in anderen Ländern gibt es sehr vergleichbare Probleme wie bei uns und teilweise ist die Situation noch schlimmer. So hat Amsterdam zeitweise Zelte vor dem Terminal für Warteschlangen aufgebaut und auch British Airways kann den geplanten Flugplan wegen fehlendem Personal nicht aufrecht erhalten.

Nun geht man bei British Airways einen drastischen Schritt und dünnt den Flugplan massiv aus. So hat man bis Oktober 10.300 geplante Flüge wieder gestrichen, was vermutlich 1-1,5 Millionen Passagiere betreffen wird, welche nun auf andere Flüge umgebucht werden müssen.

British Airways reagiert damit auch auf die anhaltende Personalknappheit in allen Bereichen, welche das System Luftfahrt aktuell unter massiven Stress setzt und dafür sorgt, dass nicht mehr alle Flüge und Passagiere reibungslos abgefertigt werden können.

Während der Großteil unserer Flüge nicht betroffen ist und die Mehrheit der Kunden wie geplant verreisen kann, unterschätzen wir die Auswirkungen nicht, die das hier haben wird.

British Airways betont, dass betroffene Passagiere ihre Flüge nun kostenlos umbuchen können oder man kann sich den Flugpreis erstatten lassen.

Dabei wird die Anzahl der Passagiere, welche von diesen massiven Flugstreichungen betroffen sind nicht so überschaubar sein wie British Airways versucht es darzustellen, denn man hat mit den 10.300 Flügen etwa 13% des Angebotes wieder gestrichen, was etwa jedem achten geplanten Flug entspricht.

Gestrichen werden vor allem Kurzstreckenflüge innerhalb Europas. Langstrecken sollen von den Streichungen weitestgehend unberührt bleiben.

British Airways streicht 10.300 Flüge diesen Sommer | Frankfurtflyer Kommentar

In der gesamten Luftfahrt hat man sich für diesen Sommer massiv verkalkuliert und quasi keine Airline kann das geplante Angebot auch wirklich fliegen, da das gesamte System droht einzustürzen. Dabei ist die Nachfrage nach Flügen diesen Sommer sogar noch besser als man bei der Planung angenommen hat, was nun eine zusätzliche Belastung ist.

Reserven gibt es im System einfach keine und gerade bei der geringen Personaldichte, gepaart mit einem hohen Krankenstand, kann man den Flugbetrieb nicht so fliegen wie geplant. Das Streichen von 10.300 Flügen soll nun die kurzfristige Annullierung von Flügen vermeiden und ich hoffe sehr, dass es British Airways nun gelingt, den Sommerflugplan halbwegs stabil abzufliegen.

Auch in London Heathrow konnte man Szenen wie in Frankfurt, Hamburg oder Düsseldorf sehen, mit stundenlangen Warteschlangen an der Sicherheitskontrolle oder Tausenden von Koffern, welche es nicht auf den Flug geschafft haben oder verspätet angekommen sind.

Danke: aero.de

7 Kommentare

  1. Bei aller teilweise berechtigten Kritik an Lufthansa ist es ganz gut, wenn man
    mal über den deutschen Tellerrand hinaus sieht. In Amsterdam zum Beispiel werden teilweise keine Tickets mehr verkauft und von der Regierung die Flugbewegungen um
    20% reduziert. Sowas habe ich aus Frankfurt Hamburg oder Düsseldorf noch nicht gehört. Die jetzigen Probleme in der Luftfahrt treffen alle Fluggesellschaften und nicht nur Lufthansa, das sollte man bei aller Kritik bitte mal berücksichtigen. SAS hat sogar Insolvenz nach US Recht beantragt, aber das scheint keinen zu interessieren?

  2. Heathrow war diese Woche schlimm an der security. Ohne Fast Track hätte ich nicht fliegen wollen. T3 war zeitweise so voll, dass die Zugänge zur Security wegen Überfüllung gesperrt waren.

    Aber im Gegensatz zu LH konnte ich BA wie geplant fliegen.

    BA streicht so früh, weil sie keine Entschädigung zahlen wollen. Und wenn es 14 Tage vorher ist, müssen sie das nicht.

    Im Gegensatz zu anderen Airlines machen sie das sonst recht zuverlässig.

    • Ich bin diese Woche aus T5 in die USA geflogen und habe mich an der „Fast Lane“ bis zur Bordkartenkontrolle vorgedrängelt und stand dennoch über eine Stunde an. Am First Wing wurde ich mit AA Flug und Emerald abgewiesen, was ich für falsch halte.

      • Mmmm, da hättest du First Wing eigentlich kriegen sollen.

        Ich stand in T3 vielleicht eine halbe Stubde, aber ich musste mich auch mehrmals als C Kunde und OW Emerald ausweisen, weil man die Leute ständig in die normale Schlange schicken wollte. Ein bisschen chaotisch war es.

        Aber nix gegen das, was ich gerade miterlebe. Eine Freundin versucht sich in AMS ins Terminal durchzuschlagen. Unglaublich. Dagegen ist das alles nix. Die müssen einmal um das halbe Terminal draußen, um danach wieder zur Security zu kommen, mit C Ticket. Verrückt.

  3. Aus Neugier war ich gerade (10. 7., 10:00) in MUC. Die S-Bahn dorthin war proppevoll, beim Aussteigen gab es entsprechend schöne Warteschlangen an den Rolltreppen.

    Aber im T2 von irgendwelchen Schwierigkeiten keine Spur. Überall ein paar Menschen an den Checkin-Schaltern, wie das auch sein muss, an der Sicherheitskontrolle eine einzige Spur nicht geöffnet. Wartezeit etwa 3 Minuten. Durch konnte ich natürlich nicht, um einmal bei den Gates zu schauen.

    Zu T1 kann ich auch nichts sagen.

    • Tatsächlich hat sich die Situation wieder entspannt, was aber vor allen daran liegt, dass massiv Flüge gestrichen wurden. München hat wohl tendenziell auch immer besser funktioniert als Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg.

      Ich hoffe aber, dass mit dem nun reduzierten Flugplänen wieder eine gewisse Stabilität einkehrt.

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