Brussels Airlines muss sparen | Nur ein Sitz pro Flug verdient Geld

Brussels Airlines Symbolbild

Seit der Übernahme von Brussels Airlines durch Lufthansa hat die Airline einige Strategiewechsel durchlaufen. Erst wollte man Brussels in Eurowings verwandeln und die Marke auf Kurzstreckenflügen komplett verschwinden lassen und dann gab es die 180 Grad Wende und Brussels Airlines soll nun eine Boutique Airline innerhalb des Lufthansa Netzwerks werden, welche sich besonders als Ostafrika Spezialist positionieren soll.

Neben der neuen Strategie gibt es für die Airline allerdings auch noch eine weitere wichtige Ansage aus Frankfurt, denn Brussels Airlines muss sparen und profitabler werden. Umgenauer zu sein, soll Brussels Airlines die Gewinnmarge steigern. Ziel sei ein EBIT von 8% bis 2022, wobei man auch gerne in die Bereiche von Lufthansa und Swiss vordringen würde, welche bei 11 bis 12 liegen. Damit liegt man deutlich über dem Branchenschnitt von einem EBIT von 6% in Europa.

Aktuell macht Brussels Airlines zwar keinen Verlust, jedoch ist die Umsatzrendite so gering, dass man die Investitionen in die Erneuerung der eigenen Flotte nicht selbst verdienen kann. So muss hier aktuell noch die Mutter Lufthansa aushelfen, was man möglichst schnell abstellen will.

Die von Lufthansa eingesetzte Geschäftsführerin von Brussels Airlines, Christina Foerster rechnet hierbei vor, dass man im Schnitt nur mit einem Sitzplatz auf jedem Flug Geld verdient. So fliegen durchschnittlich 153 Passagiere mit Brussels Airlines pro Flug, nur um die Kosten zu decken und nur der 154. Passagier verdient Geld.

Diese etwas plakative Darstellung lässt sich auch mit einer Gewinnmarge von etwas über 0,5% übersetzen, was tatsächlich nicht gut ist.

Auch die Streichung von Langstrecken steht zur Diskussion

Um die Trendwende zu schaffen, wird Brussels Airlines auch am Streckennetz ansetzen und nicht rentable Langstrecken streichen. So hat man in der Vergangenheit schon die Flüge von Brüssel nach Mumbai gestrichen und auch New York stände zur Disposition, denn auf der Strecke gibt es sehr viel Konkurrenz, was die Preise deutlich drückt.

Für die kleine Airline ist das Langstreckengeschäft nicht einfach, was besonders an dem im Vergleich zu Lufthansa und British Airways nicht ausreichend dichten Zubringernetz nach Brüssel liegt. Die Langstrecken nach Afrika sind für Brussels Airlines jedoch eine Geldmaschine, weshalb es durchaus denkbar ist, dass man hier auch noch etwas ausbaut und dafür das Transatlantik Geschäft anderen Partnern überlässt.

Brussels Airlines muss sparen | Frankfurtflyer Kommentar

Brussels Airlines hat recht turbulente Zeiten hinter sich und nachdem man nun binnen zwei Jahren zweimal die Strategie über den Haufen geworfen hat, wird man nun wenigstens bis 2022 Zeit haben sich in der Lufthansa Gruppe zu etablieren.

Spannend wird nun aber, wie sich das Sparprogramm genau ausgestaltet und wo man den Rotstift ansetzen wird. Denkbar ist tatsächlich, dass man sich vorerst als „Afrika Airline“ in der Lufthansa Gruppe etablieren wird und hier den Fokus der Langstrecken verändert.

Danke: airliners.de

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